1825 / 278 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 28 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

gen seien. Ein zweiter Feld⸗

lungen in Prome fehlgeschlaͤ chalten.

zug in- Ava ward fuͤr unvermeidlich g. In Dublin wurde kuͤrzlich ein Baͤcker vor die Po⸗ lizei gefordert, um gemöß dem Statnt von Wilhelm und Marien, the Lord's⸗Day Act, um 5 s gestraft zu werden, weil er am Sonntage Brod verkauft. Er wendete ein, daß es hart sein wuͤrde, ihn um 5 s zu strafen, weil er das gethan, durch dessen Unterlassung er in eine Strafe von 20 s verfallen wuͤrde, nach einer Acte von 45 Geo. III. wider jeden Baͤcker, der zu ir⸗ gend einer Zrit, wo er Brod im Hause habe, sich wei— gern wuͤrde, es zu verkausen. Der Polizei blieb nichts anders uͤbrig, als ihn mit der Ermahnung zu entlassen, daß er dies fuͤr ihn sprechende Gesetz sich nicht zum Nachtheil der oͤffentlichen Sittlichkeit zu nutze machen

wolle. - 88 Aus Franz. Blaͤttern ist zu ersehen, daß auf der Gironde Ungluͤck durch die Dampffahrt entstanden, in⸗ dem ein Dampfboot bei dichtem Nebel unversehens meh⸗ rere Boote uͤbergefahren, wovon die Menschen jaͤmmer⸗ lich umkamen. Dieses hatte die sehr einleuchtend noth wendige Folge, daß alle Dampffahrt im Nebelwetter verboten wuͤrde; ein jedoch sehr unangenehm beschraͤn⸗ kender Umstand fuͤr die neue Erfindung. 8 Aus dem Haag, 19. November. Laut des Ge⸗ Entwurfs wegen Unterstuͤtzung unsrer Ostindischen ist ein Anlehn von 20 Millionen Gulden uͤber welches der General⸗Gouverneur von ause in Beugalen unter der Bedin⸗ jaͤhrlich eine Summe von 1,400,000 Fl. fuͤr Renten und Abtrag aus den Einnah: mmen der uͤberseeischen Besitzungen erlegt und nöͤthigen⸗ falls diese Summe auf 30 Jahre von Seiten des Staats verbuͤrgt werden soll. Ein weitlaͤuftiges Memoire, wel⸗ ches diesen Gesetz⸗Entwurf begleitete, setzt die haupt saͤchlichsten Ursachen dieses Geldbeduͤrfnisses auseinander. Dahin gehoͤren zu große Verbreitung des Papiergeldes; die Zahlung ansehnlicher Summen fuͤr Guͤter, welche man von der Britt. Regierung uͤdernommen; das Ver⸗ ungluͤcken von Schiffen, die einheimische Produkte ge— laden hatten; das Ausbleiben eines reich beladenen Schiffes von Japan; große Unkosten, welche die Wie⸗ derherstellung von Festungswerken, militaͤirischen Ge⸗ bäͤuden und einer Colonial⸗Marine erheischte. Dieses Alles duͤrfte aber noch nicht den gegenwaͤrtigen unguͤn⸗ E Zustand herbeigefuͤhrt haben, waͤren nicht ernst heafte Unruhen auf den Molacken, auf Sumatra, Ce⸗ lebes ꝛc. ausgebrochen, wodurch sehr kostspielige Kriegs⸗ ruͤstungen erheischt wurden. Hierzu kamen noch Miß— woachs und ansteckende Seuchen, durch welche letztere viele tausend Inlaͤnder hingerafft und viele Laͤndereien ihrer Bebauer beraubt wurden. Am 13. d. wurde zu Utrecht der durch das dasige Erzbischoͤfliche Capitel zum Erzbischof erwaͤhlte und von Sr. Maj. dem Koͤnige bestaͤtigte Hr. Johannes von Santen, durch den Bischof von Haarlem, Hrn. Bon,

aufs feierlichste installirt. Die bei der K.

h.

Besitzungen

gestattet, Java mit einem H. gung contrahirt hat, daß

Kopenhagen, 19. November. Akademie der Kuͤnste angelangten Kunstwerke unsers großen Thorvaldsen bestehen in acht Statuen und zehn Basreliefs, unter welchen letzteren sich dasjenige, wel⸗ ches die drei Grazien vorstellt, ganz vorzuͤglich ausneh⸗ men soll. Man erwartet, daß diese Kunstwerke auf dem naͤchsten Salon oͤffentlich zur Schau gestellt werden. Fast aus allen benachbarten Seestaͤdten hoͤrt man Klagen uͤber schwere Stuͤrme und heftige Regenschauer. Z3u Ribe wuͤthete der Wind in den letzten acht Tagen so arg, daß die dassgen Einwohner sich taͤglich von ho— heer Fluth bedroht sohen. Odense, 14. November. Der General⸗Kriegs⸗ kommissair, Kammerherr und Oberst d'Aubert, Ritter⸗ vom Dannebrog und Dannebrogsmann, hat wegen

HUmn b 121

„.

* 89*

ner in der Schrift: Mémoires sur S2r erZnnnn qui se rapportent à la réoccupation de Hambo par les Frangais, à lépoque du 3c. May 1615 ,6 haltenen, vermessenen Aeußerungen und wegen Un horsams gegen einen allerhoͤchsten Befehl, den Absch ohne Pension erhalten. Ferner soll er mit Festungsan auf koͤnigliche Gnade, in der Citadelle Frederikrhaf im ersten oder mildesten Grade bestraft werden. Stockholm, 15. November. Nachdem die att tenden Mitglieder der Gesetz⸗Committee ihre Revif der herausgekommenen Rechtsabtheilungen (lagbalke geschlossen, wodurch der Entwurf zu dem neuen buͤtzg lichen Gesetze vollendet worden, so haben die Zusamm kuͤnfte zwischen den ardestenden und den pruͤfenden gliedern jetzt ihren Anfang in pleno zur schließlic Pruͤfung dieser wichtigen Arbeit genommen, worn das neue Gesetz zur Erwaͤgung des Hoͤchsten Gerst und des Staatsraths kommt.

St. Petersburg, 12. Nov. J. M. die Kaise Mutter residiren fortwaͤhrend zu Gatschina.

In den meisten Suͤdprovinzen unsers Reichs ist diesjaͤhrige Erndte uͤberaus reichlich ausgefallen und Korn steht daher in sehr niedrigem Preise.

Am 16. August hat in Kurland eine Windsbue nit furchtdarem Hagel begleitet, sehr großen Scha angerichtet.

Bremen, 24. Nov. Der Senat hat dem Han Heinrich Boͤse, welcher im Begriff steht, seinen Leh ort ins Hannoͤversche zu verlegen und deshald . Buͤrgerrecht aufgerufen hat, das Ehren⸗Buͤrgevrecht Stadt mit Handlungsfreiheit fuͤr ihn, seine Frau! seine Kinder, verliehen, und zwar, wie die daruͤber gefertigte Urkunde sich ausdruͤckt: „in gerechter I digung. und Anerkennung der besonderen Verdin welche sich derselbe um den Bremischen Staat erwomn indem er bei dem Kampfe um die Befreiung des chen Vaterlandes vom fremden Joche nicht nur tende Opfer freiwillig dargebracht, sondern auch selbst zum persoͤnlichen Kriegsdienst seiner Vater hingegeben und dadurch Anderen ein ruͤhmliches Bei zur Nacheiferung aufgestellt hat.“

Dieser geachtete Mitbuͤrger errichtete und ru in jener denkwuͤrdigen Zeit patriotischen Aufschwu

anz allein fuͤr seine Rechnung eine Compagnie Fußst aus, an deren Spitze er sich selbst stellte.

Hamburg, 23. November. Ein Tripolitanil TCorsar hat sich bei Lissabon sehen lassen, dort ein burgisches Schiff weggenommen und ist mit demse in Algier eingelaufen.

„Se. Majestaͤt unser liebter boͤchstverehrter Koͤnig erfreut die Bewohner Hauptstadt und der Umgegend fortwaͤhrend mit

Gluͤcke, Hoͤchstste ohne andern Schmuck und Glanz dem Ihrer Guͤte und angebornen Milde, unter sich einen Buͤrger wandeln zu sehen. Einigemale besi der Menarch J. Majestaͤt die verwittwete Koͤnigin Nymphenburg zu Fuße. Auch die Schulen in Muͤt wurden mit der Gegenwart des Landesvaters be wo Er sich die Arbeiten der Schuͤler vorweisen lobte, und Andere zur Nacheiferung aufmunterte, Lehrer uͤber die Art und Gegenstaͤnde des Unterre befragte, und den der Religion, als die Grundfeste Wohls vom Staat und der menschlichen Gesellsh uͤberhaupt, dringend ans Herz legte. Heil dem we und edlen Regenten!“ „Der Magistrat in M chen hat in Verbindung mit den Stadtverordneten genden Beschluß gefaßt: Jeder städtische Volkssc lehrer soll, wenn er sein sechstes Dienstjahr ant und seinen Pflichten treulich nachgeleht, wenigf 400 Fl. Einkuͤnfte haben. Mit dem 11ten, dem 1

Muͤnchen, 19. Nov.

sei⸗ V

und dem 21sten Dienstjahre erhaͤlt er

8

len herbeizufuͤhren. Es

jedesmal 10⁰

1“

ge, so daß er also mit dem Eintritt des 21sten Fl. hat.“

ula ienstjahres 700 Schweiz. Eine schweizerische Zeitung aͤußert ei⸗ ige Hoffnung, daß die beiden in Luzern verhafteten athsglieder unschuldig sie selbst betheuern solches nd verlangen scharfe Untersuchung und die Aussage ine List der Gauner sein duͤrfte, um neue Verwickelun⸗ ist fuͤr die Regierung des Stan— es Luzern, sagt sie, und das gesammte Publikum zu huͤnschen, daß diese Untersuchung genau und streng ge⸗ hrt werde, damit entweder die Schuld der Angeklag⸗ en, oder aber ihre Unschuld, und in diesem Falle zu⸗ seich die teuflische Intrigue, wozu die Gauner entwe⸗ er als Werkzeug dienten, oder die sie unter sich selbst ngezettelt haben, um ihre letzte Strafsentenz zu ver— igern, und aus entstehender Verwirrung Vortheil zu sehen, ins hellste Licht treten moͤge. Zur Unterstuͤtzung er Polizei sind hundert (nach andern Berichten zwei⸗ ündert) Mann Milizen in Luzern eingeruͤckt. Die fonse enz wegen des Gaunerprozesses begann dann am zu Luzern. Aarau, 17. November. Mit Vergnuͤgen theilen bir nachstehenden Auszug eines Briefts von Hrn. Dr. sengger aus Buenos Aires am 25. Juli 1825 an seinen hheim, den Regierungsrath Rengger geschrieben, mit, er den zahlreichen Freunden beider Maͤnner große Freude ingen muß: der vaterlaͤndischen Naturkunde ist zugleich in vortrefflicher Forscher und Arbeiter gerettet: „Nach inem sechsjaͤhrigen gezwungenen Aufenthalt in Paraquay in ich mit meinem Freunde Longchamp vor acht Tagen jer angekemmen. Waͤhrend dieser langen Gefangen⸗ haft, denn aus welchem im Grunde, habe ich weder on Ihnen noch von irgend einem Menschen in Europa was erfahren. Alle Ihre Briefe wurden, wie dies woͤhnlich geschieht, an der Graͤnze untergeschlagen d das naͤmliche Schicksal hatten auch die meinigen, wohl ich es nie wagte, Ihnen darin von der Lage, der wir uns befanden, zu sprechen. Die Regierung —u Buenos Ayres hatte sich auf Ihr Ansuchen hin fuͤr sere Befreiung verwenden wollen und zu dem Ende nem Reisenden, Dr. Cocio, ein Schrriben fuͤr den Hictator mitgegeben; so wie derselbe aber in Corrientes gkam, widerriethen ihm die dort angesiedelten Franzo⸗ n, aus Furcht, unsere Lage dadurch verschlimmert, sehen, die weitere Befoͤrderung des Schretbens, und hatten oollkommen recht, denn wuͤrde dieser Schritt schehen sein, so haͤtten wir, so lauge Francia lebt, araguszy nicht verlassen koͤnnen. So aber ergriffen ir die erste Gelegenheit, um nns den Klauen des Ty⸗ nen zu entreißen, indem wir eine Anstalt, die wir richtet hatten und einen großen Theil meiner natur⸗ söorischen Sammluugen, die Frncht mehrjaͤhriger Ar⸗ it, zuruͤckließen. Meine Saamen, meine Pflanzen, emehrsten meiner Skelette und alle in Weingeist auf⸗ wahrten Thiere sind fuͤr mich verloren. Dagegen ifen wir uns schmeicheln, die Liebe und Achtung der schischoffenen des Landes uns erworben zu haben und ihrem Andenken fortzuleben. Häͤtten wir nicht von r Wilkuͤhr eines Menschen alles zu fuͤrchten gehabt, wuͤrden wir in Paraguay so gluͤcklich gewesen sein, man ee fern von denen, die man liebt, sein kann. ch beschͤftige mich gegenwaͤrtiz, die Sammlungen, ich in der Eile retten konnte, in Orduung zu brin⸗ n und werde mich auf der Franz. Brigg jeune Ma⸗ ilde, die in einem Monat von hier abgeht, nach Eu⸗ ha einschiffen.“

Triest, 10. November. Durch neu angekommene chiffe sind Briefe aus Corfu bis zum 2. Nov. hier, sche von den Neuigkeiten, die unsre Zeitung am 5. aus Corfu mittheilte, nichts erwaͤhnen. Ein Schif⸗— der Thesme am 24. Okt. verließ, meldet, daß man

8

mania, wo die Pesi herrscht, zu belagern.

damals in Smyrna von den Bewegungen der egyptisch⸗ ottomannischen Flotte nichts Sicheres wußte.

Rom, 3. November. Die Anstalten zur Erweite⸗ rung des Indenquartiers gehen vorwaͤrts; schon haben 60 christlich: Kraͤmerfamilien deshalb ausziehen muͤssen. Wie man vernimmt, sollen die Juden ihnen 25,000 Kronen Schadloshaltung bezahlen. Außer dieser Summe verlieren Lehtere noch alle die Auslagen, welche sie zur Herstellung verschiedener Buden und Magazine in den benachbarten christlichen Straßen gemacht haben.

Turin, 8. Nov. Der Koͤnig hat saͤmmtliche Offiziere, welche sich in der Expedition nach Tripoli auszeichneten, ansehnlich belohnt. So z. B. erhielt der Oberbefehlshaber derselben, Ritter Sivori, eine jaͤhr⸗ liche Pension von 1500 Lire aus dem Ordensfond des h. Mauritius und Lazarus; der Schiffs Lieutenant Ma⸗ melli, der in der Nacht vom 27. auf den 28. Sept. die Expedition im Hafen von Tripoli kommandirte, das Kreuz dieses Ordens mit 1000 Lire Pension; der Unter⸗ Lreutenant, Carlo Corradino Chiggi, ebenfalls dieses Ordenskreuz mit 500 Lire Penston ec.

Tuͤrkei. Eine italitenische Zeitung meldet: „Vor Suda (in Candien) sind 4000 Mann frische aͤgyptische Truppen angekommen, ohne daß ihnen die griechischen Schiffe die Ueberfahrt hatten wehren koͤnnen. Der Kommandant der Insel wollte sie zur Bezwingung der Rebellen im Innern verwenden, allein seine Vorstellun⸗ gen waren vergeblich und die Truppen blieben auf den Schiffen, um die Ankunft der großen tuͤrkischen Flotte abzuwarten, und dann gerade nach Morea zu segeln.““

Ibrahim Pascha behauptet sich fortwaͤhrend in Mo⸗ rea, und erwartet Verstaͤrkungen mittelst der in Alexen⸗ dria ausgeruͤsteten Expedition, welche aber den neuesten uͤber Smyrna eingegangen Nachrichten zufolge, erst Ende dieses Monats von dort absegein duͤrfte. In Coron, Modon und Navarin wuͤthet die Pest unter den Aegyp⸗ tiern ziemlich heftig, allein auch die Griechen sollen an einer aͤhnlichen Geißel leiden, indem in Napoli di Ro⸗ mania eine epidemische Krankheit ausgebrochen ist, oeie große Verheerungen anrichtet. Canin ist der Schau⸗ platz blutiger Begebenheiten. Alle Tuͤrken auf dem fla⸗ chen Lande sind von den Griechen erschlagen worden. Von den benachbarten Inseln eilen Abentheuer und Ver⸗ zweifelte herbei, um an der Pluͤnderung Theil zu nehh men. Die Griechen bauen große Hoffnungen auf diese Diverston; die Pforte hingegen scheint sich wenig um dergleichen partielle Aufstaͤnde zu bekuͤmmern; sie richtet ihr Angenmerk ausschlieplich auf den Brennpunkt der Insurrektion auf Morea. Idrahim Pascha’'s Silihdar ist vom Großherrn mit dem gemessenen Befehle an den. selben zuruͤckgeschickt worden, sein begonnenes Wer schleunig vollends auszufuͤhren. Allein so wenig Wider stand Ibrahim auch auf seinen Zuͤgen zu finden scheint, so ist doch auch nicht zu laͤugnen, daß die Moreoten alle seine Amnestie⸗Antraͤge aus natuͤrlichen Mißtrauen verwerfen, und es vorziehen ins Gebirge zu fluͤchten, um guͤnstigere Verhaͤltnisse abzuwarten. Dieser Um⸗ stand aͤußerte auf die Entscheidung des diesjaͤhrizen Feldzugs bis jetzt einen großen Einfluß, und beweist neuerdings, daß die griechische Frage auch dieses Ja)r noch nicht ganz geloͤst ist.

Ibrahim Pascha erwartet, Expedition aus Alexandria, um sodann N

2

wie es heißt, nur die apoli di Roö⸗ Uebeigens weiß man hier nichts Neues. 8 Waͤhrend die Ankunft der tuͤrkisch aͤgyptischen Flotte des Kapudan Pascha's bei Candia von allen Seiten ver⸗ kuͤndigt wird, melden die letzten direkten Briefe aus Alexandria blos, daß sie zwar zum Auslaufen bereit sey, daß man abder noch Nachrichten aus England, ab⸗ warte, ob Lord Cochrane wirklich nach dem Archipel komwen werde, da in diesem Falle der Vicekoͤnig hbtt

8 1“ 1““