1825 / 288 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 09 Dec 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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und mehr verbreitet wahrgenommen worden, als das

wmurden ein Opfer dieser Krankheit. Bei erwachsenen

krankheiten, Wassersuchten und metastatischen Druͤsen⸗ entzuͤndungen und Vereiterungen. In dem Flecken Stolpe, wo dieses Fieber im Monat September so heftig wuͤthete, hat es fast ganz aufgehoͤrt. Im Templinschen Kreise haben sich unter den Kindern auch die Masern gezeigt. Natuͤrliche und modificirte Blattern kamen nur noch bei einigen erwachsenen Personen in dem Prenzlowfchen und in dem Angermuͤnder Kreise vor. Frankfurth. Unter den verschiedenen im Laufe des Oktobers beobachteten Krankheiten ist keine allgemeiner

Scharlachfieber. Dessen Boͤsartigkeit hat aber schon edeutend nachgelassen und nur noch wenige Kinder

Personen sind uͤberhaupt nur rheumatische und katar— rhalische Krankheiten vorherrschend gewesen, daher die Sterblichkeit auch nur die gewoͤhnliche ist.

8 (Fortsetzung folgt.)

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Ver mi sch te Na ch r ich te

Das Journal Pallas enthaͤlt einen Aufsatz uͤber die englische Militaͤrmacht, aus dem wir Nach⸗ mittheilen: ö den des Kabinets ist der Staats⸗ secretaͤr des Kriegs und der Colonien hauptsaͤchlich mit der Ausfertigung der Befehle, hinsichtlich der Aushe⸗ bung und Verabschiedung der Truppen, der Entschei⸗ dung und dem Entwurf der militaͤrischen Operationen agt. besgsee Obergeneral liegt die Ausfuͤhrung aller Be⸗ ehle, im Betreff der Organisation, der Disciplin und der Instruction der Armee, im Innern von Großbri⸗ tannien, ob. Er traͤgt die seinigen auf die Befehlsha⸗ ber in den aͤußern Besitzungen uͤber. Der Staatsse⸗ cretaͤr des Innern ist mit der Organisation und dem Dieuste der Milizen beauftragt. Ein Minister, der nicht zum Rath gehoͤrt, und Kriegssecretaͤr (Secretary at war) genannt wird, befindet sich an der Spitze der Kriegsverwaltung. Endlich leitet der General⸗Ordon⸗ nanzmeister, der bestaͤndig Mitglied des Kabinets ist,

Fußvolk „„ 61,942 .69,846

als Hauptleute angestellt, und beziehen den Sold solche. Fast alle Regimenter haben in Friedensze nur ein Bataillon, im Kriege aber deren zwei drei.

Die Garde zu Pferd besteht aus der Leibge (Lise guards) und der Pferdegarde (Horse guan Die Uniform der Ersten ist roth und die der A’uaubl blau. Die Garde zu Fuß besteht aus einem Gao

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dier-Regimente von drei Bataillonen und zwei P6 lier-Regimentern von zwei Bataillonen. Die koöhhhlhlt Garde besteht also aus 6000 Bajonetten und 800;

beln. Im letzten Kriege war die englische Rei⸗

80,000 Pferde stark. Der Zustand der Armee isß

Friedenszeiten folgender: Reiterei. Soldat. Total. Pftn Garde auf Lebenszeit 2 Reg. 688 875 35 ¾ Pferdegarde.. 1 344 430 . Dragonergarde . e 2,668 3,179 11 Dragoner. 2 736 8782 5,8 790 1 Leichte Dragoner 12 4,416 5,278 ntl

Summa 8,852 10,640 6,61 Koͤnigl. Garde . 3 Reg. 6,760 6,508 Linientruppen 81 55.182 63,340 Summa 61,942 69,848.

Kronikden AXagen.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Hauptmann a. D, fen v. Rittberg auf Stangenberg, die Landsraths⸗ le des Stuhmschen Kreises im Regierungs⸗Bezirk rienwerder zu verleihen geruhet. Der bisher im Friedensgerichtsbezirke zu Wachten⸗ f, Landgerichtsbezirks Cleve, angestellt gewesene No⸗ 6, Johann Baptist Pleßier zu Straͤlen, ist als grius in dem Friedensgerichtsbezirk Malmedy, Land⸗ htsbezirks Aachen, mit Anweisung seines Wohnorts Kalmedy versetzt waaa7 5 bich 1 a.F. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Land⸗ Medicinalanstaat 40 his⸗Assessor Decker zum Rath bei dem Landgerichte Summe der Ordonnanztruppen 7,935 406 zsen zu erne

Recapitulation. E’’ g— Reiterei . . 868,862 10,640 6,,

ps, blos Offiziere. 20 3 Sappirer und Minirer 744 Koͤnigsregiment (Anfanterie) 5,8422 Artillerie-Brigade zu Pferd. 610 ööäöööö1616— Knnermeister .. 67

wSWotalsumme 70,794 88,423 7,02 Alle dem Feinde abgenommene oder im feindlm Lande genommene Beute wird regelmaͤßig verthc⸗. Der Obergeneral erhaͤlt 1200 Theile, der Generabies

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nant 800, der Generalmajor 450, der Oberst 150, Paris, 2. Dec. Vorgestern fand das Leichenbe⸗

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das Personal und Material der Artillerie und des . Seeretair der Kriegsverwaltung und der Ge— neral-Zahlmeister der Armee legen jaͤhrlich dem Par⸗ lamente ihre Rechnungen ab, die mit der groͤßten Ge⸗ nauigkeit von besonders dazu ernannten Kommissionen eraminirt werden. Wenn schwierige Umstaͤnde ein au⸗ genblickliches Geheimniß erheischen, so wird die Ueber⸗ sicht zwar verschoben, aber niemals vergessen, denn die Verantwortlichkeit der englischen Minister wird nicht

als ein bloßes Schattenspiel an der Wand betrachtet. Die Hierarchie des Generalstabs besteht aus den Feldmarschaͤllen, den Generalen, den Generallieutenants und den Generalmajors. Von 625 dieser obersten Of⸗ siziere zaͤhlte man 1819 jedoch nur 35 in Aktivitaͤt. Großbritannien ist in fuͤnfzehn Millitaͤrdistrikte abge⸗ theilt, in deren Hauptort ein General sich aufhaͤlt, dem der Befehl der bewaffneten Macht und die Anordnung alles darauf Bezughabenden uͤbertragen ist. Die Trup⸗ pen, welche sich in den Garnisonen jedes Distrikts be⸗ finden, bilden eine oder mehrere Brigaden. Alle In⸗ fanterieregimenter sind ein Eigenthum der Generale; aber da es mehr Generale als Regimenter giebt, so V diesen als Oberste jors und selbst

Obristlieutenant 100, der Major 80, der Hauptm gniß des General Foy, unter dem Zulaufe einer

50, der Lieutenannt 20, der Sergeant 5, der en Menschenmasse, statt. ral 1 ½ und der Soldat 1. Lord Wellington 1☚ Die Etoile theilt folgendes Schreiben aus London 1814 beim Ministerium eine Uebersicht von dem 1 Aus welchem Gesichtspunkte wird England den lichen Eigenthum ein, welches sowohl in Frankreichgres von Panama betrachten, und welche Rolle in Spanien in seine Haͤnde gefallen war, um densßen wir dabei spielen? werden wir die Beschluͤsse trag desselben zu beziehen, der sich auf nicht wäßßlben mit Gleichguͤltigkeit ansehen, oder werden wir als dreiundzwanzig Franken belief. nselben Antheil nehmen? dies sind die Fragen, die jttzt 1““ ““ g gemacht werden. Nach allem, was man bis jetzt hren hat, wuͤnscht Bolivar, daß der Congreß ganz Fanisch sey. Er hat gezeigt, daß es ; 8 h. 8,2 t sey, daß das demokratis inzip die er⸗ backsrauchen so zu, daß fast kein Herr mehr sei, a. l. er bee 62 von Bra⸗ nicht rauche. Auf den Straßen und in den Woc zu demselben eingeladen hat, sollte es ihm ent⸗ haͤusern sehe man selbst Knaben mit langen To⸗ gen seyn, daß England 60,000 Quadratmeilen in pfeifen, und auch die elegantesten Herren braͤchte d⸗, 490 in Suͤdamerika, und 690 in Westindien Pfeife nicht viel aus dem Munde. st? Man erzaͤhlt, daß Bolivar lange in Betreff 8 uͤberlegt hat, als er 89 Laͤnder pruͤfte, 1 che Abgeordnete nach Panama schicken sollen. Es Koͤnigliche Schauspiel e nte seinem durchdringenden Verstande nicht entge⸗ Doonnerstag, 8 Dec. Im Opernhause. Aufg daß die Frage, zu wissen, ob England zugelassen oder

Der Hesperus versichert, in Wien nehme daß

gehren: „Wallensteins Tod,“ Trauerspiel in uht zugelassen werden sollte, zu wichtigen Verhand⸗ theilungen, von Schiller. 89 gen fuͤhren wuͤrde, und demohngeachtet wuͤnschte er 8 85 gland, welches zuerst den durch ihn gegruͤndeten

E1“ at anerkannt hatte, einen Beweis seiner Erkenntlich⸗ dacteut 3 zu geben 19 aber sein einmal gefaßter Plan war,

““ 8 1“ ö11A1AXA“*X“ ““] jede europaͤische Einmischung zu vermeiden, und er konnte mit England keine Ausnahme machen, weil sonst Frankreich, Schweden, Daͤnemark, Holland und selbst Spanien, wegen Euba und Portorico gleich— falls hinzugelassen zu werden, verlangen konnten. Man hat gesagt, daß England nach Panama einen Bevoll⸗ maͤchtigten schicken koͤnne, wie sie es zur Bundesver⸗ sammlung in Frankfurt thut, aber es ist eine Verschie— denheit in beiden Versammlungen, indem die eine fortwaͤhrend, die andere nur auf Zeit ist; auch ist noch die Frage, ob man zu Panama einen englischen Ge⸗ sandten dulden wuͤrde, weil eine solche Erlaubniß das (wohl schwerlich zu besorgende) gleiche Begehren von andern Europaͤischen Maͤchten nach sich ziehen koͤnnte,

und daß bann der eigentliche Zweck des Congresses ver⸗ loren gehen wuͤrde.

Madrid, 20. Nov. Es ist bis jetzt nichts geaͤn⸗ dert worden, weder in dem Materiellen, noch im Per⸗ sonal, der neue Minister hat auch nicht einen Commis entsetzt. Hr. v. Zea ist zum Gesandten beim saͤchsischen Hofe ernannt worden.

Man sagt, meldet die Etoile, daß der Herzog v. Infontado dem Koͤnig seine Einkuͤnfte von einem Jahre, 4 Millionen Realen betragend, zu Fuͤßen gelegt hat, und daß der Koͤnig mit Ruͤhrung das Opfer seines Ju⸗ gendfreundes angenommen hat.

Lissabon, 11. Nov. Ein gestern hier angekom⸗ menes Kauffahrteischiff hat folgendes Schreiben aus Rio de Janeiro vom 1. September uͤberbracht: Die Furcht vor einem nahen Kriege mit Buenos⸗Ayres ist gaͤnzlich verschwunden. Die Einwohner und der Con⸗ greß wollten Krieg, aber die Mitglieder der vollziehen⸗ den Gewalt wareu dagegen und nahmen ihren Abschied, als der Congreß in sie drang. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, weshalb die executive Gewalt nicht gewollt hatte; Mangel an Mitteln zur Bestreitung der Kosten war die Ursache. Der eingereichte Abschied der Mit⸗ glieder der execut. Gewalt wurde daher auch nicht an⸗ genommen und ihre Meinung behielt fuͤr den Augen⸗ blick die Oberhand. Nachdem der Minister der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten, D. Manuel Garcia, dem Brasilianischen Admiral auf seine, sehr gebieterischen, Noten geantwortet, „er sehe fortan jede diplomatische Mittheilung als geschlossen an”“, hat Hr. Lobo mildere Seiten aufgespannt. Unterm 11. Juli schrieb er, „Se. Maj. der Kaiser wuͤnschten in Friede und Freundschaft mit Buenos⸗Ayr’s zu leben, die Anwesenheit seiner Es⸗ cadre sei durchaus nicht als Feindseligkeit anzusehen, sondern habe nur die Absicht, zu verhindern, daß den Insurgenten der Banda Oriental keine Munition zu⸗ gefuͤhrt werde, und daß die Corsaren in Zaum gehalten wuͤrden, was bisher der Republik, trotz allen Anstren⸗ gungen, unmoͤglich gewesen sei.

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