1825 / 288 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 09 Dec 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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8 8 schreiben viele Paͤchter und Gutsbesitzer

London, 30. Nov. Die Stimmfuͤhrer der Irischen Katholiken sehen durch ihr eignes Verfahren und so manche Vorgaͤnge in Frankreich u. s. w. ihre Aussichten auf Erfolg, in Hinsicht der Emancipation, fuͤr die naͤchste Parlaments Session mehr als je getruͤbt und die Stim⸗ mung des Englischen Publicums gegen sie hat sich so verschlimmert, daß die Bestrebungen, Widersacher der Emancipation ins naͤchste Parlament gewaͤhlt zu sehen, sich fast uͤberall' Erfolg versprechen duͤrfen.

Freitag kamen Ihre Herrlichkeiten im Cockpit, Whitehall zusammen, in Appellationssachen gewisser Ersatz fordernden Roͤmisch⸗Katholischen Collegien in St.

mer, Rouen, Douai und Paris, fuͤr Verluͤste, die sie durch Zerstoͤrung und Confiscirung ihres Eigenthums, gemaͤß dem Decret des National⸗Conventes von 1793, erlitten. Lord Gifford theilte am Schlusse den Spruch dieses Rathes mit, der den Reclamanten entgegen war und den der Commissarien erster Instanz bestaͤtigte.

Der Caledonian Mercury will wissen, daß das „Leben Napoleons von dem Verfasser des Waverley“ schon im Druck begriffen sey.

Ein Amerikantsches Schiff, welches die Sandwich⸗ Ihnseln am 25. Juni verlassen, meldet, daß die Brit⸗ rische, von Lord Byron befehligte Fregatte mit den Leichen der Sandwich⸗Majestaͤten in Owaihi angekom men war. Die Leiche des Koͤnigs wurde sogleich ins Haus des Premierministers, William Pitt, gebracht und dasselbe „Tabu“ gemacht. Nachdem sie lange im Staat zur Schau gelegen, wurde sie auf Europaͤische Weise, mit einem langen glaͤnzenden Gefolge von Europaͤern, Americanern und Eingebornen zur Erde bestaltet. Den letzteren war dabei ihr gebraͤuchliches Heulen und Schreien untersagt, woruͤber sie unwillig erklaͤrten: dann haͤtten sie den Koͤnig auch nur gleich in England begraben koͤnnen. Eine Zeitung aus Boston vom 4. erwaͤhnt (was aus Neuyork selbst bis zum 8. nicht gemeldet wird), daß viele sehr große Fallimente, durch die Baumwoll Speculationen veranlaßt, in Neuyork ausgebrochen seyn und die Bank ihre Discontirungen eingestellt habe. Die Atalanta ist mit einer großen Quantitaͤt ge⸗ nmuͤnzten Geldes fuͤr Hrn. Rothschild von Hamburg an⸗ gekommen.

Der Kanzler der Schatzkammer soll in einem Rund⸗

aufgefordert

haben, ihm ihre Ansichten uͤber die etwanigen Abaͤnde⸗ rungen der bestehenden Getreidegesetze zuzuͤstellen.

1 Das House of Assembly zu Barbados hat abermals die Reviston der Selavengesetze vorgenommen. Ein starker Verweis des Grafen Bathurst an die Committee, wegen der stattgefundenen Zoͤgerung, soll die Veranlas⸗ sung dazu sein.

Zu Demerary ist ein Wundarzt, Namens Ferguson, wegen Absendung einiger Seclaven nach der Colonie Surinam, zu dreijaͤhriger Zuchthausstrafe mit schwerer Arbeit verurtheilt worden.

Nach dem Berichte der von dem Mexicanischen Congresse niedergesetzten Finanz⸗Commisston sind die diesjͤhrigen Einnahmen dieser Republik auf 12,377,371 Piaster, und die Ausgaben auf 10,292,6037 Piaster fest⸗

gesetzt worden.

Der noch nicht geordnete Postenlauf zwischen Cs⸗ aeccas und dem Hauptsitze der Columbischen Regierung,

Bogota, veranlaßt viele oͤffentliche Klagen.

Nach einem vom Zoll⸗Amte zu La Guzira bekannt zmachten Documente liefen dort, vom 1. Juni 1824 bis zum 30. Juni 1825, 160 und zu Porto Cabello 124

viffe ein, worunter 22 aus England, 9 aus? Frankreich

b6- aus Hamburg, 1 aus Bremen, 103 aus den Versi⸗ migten Staaten, 116 aus den Westindischen Colonien und 25 Spanische Prisen.

Die Fregatte Maihstone hat bei Princes

in Holländisches Selavenschiff genommen. Der Cn esselben hielt die Fregatte fuͤr ein Franzoͤsisches Kii schiff, und verrieth sich durch die Schiffspapiere, die an Bord der Maidstone sandte.

Von dem Verfasser des Waverley wird naͤch ein neuer Roman unter dem Titel: „Woodstoch,; das lange Parlament,“ erscheinen.

Bruͤstel, 28. Nov. Der Koͤnigl. Preuß. Gesan Graf v. Schladen, ist nedst Familie vom Haag hier gekommen und der Koͤnigl. Großbrit. General⸗Cen Sir James Gambier, vom Haag nach London abgah Auf den Linnenmaͤrkten in Ghent erhalten sich sehr vielen Kaͤufern dit Linnen bestaͤndig im Preise es ist vielmehr das Gegentheil als irgend eine nach lige Wirkung des letzten Franz. Prohibitivs⸗Deerets her eingetreten.

Stockholm, 25. Nov. Der auf gestern 1 angekuͤndigte Cercle bei J. Majestaͤt der Koͤnigin durch eine unerfreuliche Veranlassung unterblieben, brach naͤmlich im dramatischen Theater (dem klein Schauspielhause) waͤhrend der Vorstellung Feuer das bis 5 Uhr diesen Morgen anhielt und aller da angewandten Muͤhe ungeachtet das Gebaͤnde nebst Decorationen, der Garderobe u. s. w. verzehrte.

Die Aectien zur Anlegung eines Dampfdootes, Schiffe durch die Stockholmer Scheeren zu bugstren 500 Thlr. jede, waren in wenig Tagen, fast alle hi hiesige Kaufleute, vollstaͤndig gezeichnet. man vernimmt, sind ven Luͤbeck vor n langer Zeit verschiedene Sendungen Piaster, Dabt Lonisd'or und Silberstangen, fuͤr Rechnung der 2 hier angekommen.

Der vor 2 Monaten verstorbene reiche Bergt Eigenthuͤmer, Hr. Andr. Hebbe, hat 160,000 Thlr. zu milden Zwecken vermacht, wovon 21,000 Th. die hiesige Deutsche Ki Ein Drittheil der 3 hievon soll jaͤhrlich zum Unterhalt des Kirchengebät ein zweites zur Verbesserung der Gehalte der Pits und Kirchenbedienten, und das dritte fuͤr arme2 wen und ledige Jungfraueu dieser Gemeinde verme werden.

Das Gut Engeltofta in Schonen, Sr. Maj zuhoͤrig, ist in unseren Zeitungen fuͤr 380,000 Thle.? zum Verkauf gestellt. Der Koͤnig bezahlte es vor 232 mit 473,000 Thlr. Beo.

Se. Majestaͤt haben den bisherigen Koͤnigl. S Consul, Hrn. Franc. Cartont hieselbst, als Koͤnigl. G General⸗Consul und Koͤnigl. Sicil. Consul fuͤr Se den und Norwegen anerkannt.

Das Handelshaus Kantzow und Biel hat b Regierung um Herabsetzung des Zolls fuͤr die MO schen Waaren angehalten, welche mit dem Schisee cutta hieher gebracht worden sind. Der Staat wird dem Vernehmen nach die Sache dahin entsche daß der Zoll in Schwedisch Bco. statt in Hamb erlegt werden soll.

In den Porphyrgruben bei Elfdahl ist fuͤr? nung Sr. Maj. des Koͤnigs eine colossale Vase einer antiken aus Hereulanum verfertigt werden. eist 9 Fuß hoch und 12 Fuß weit, ist 55 Schi⸗e schwer und kann 1077 Schwedische Kannen enthalt

St. Petersburg, 23. Nov. Se. Majestaͤt te auf Vorstellung des Finanzministers Ihre Genehmis zur Errichtung einer Comitaͤt zur Verbesserung des standes der Staͤdte ertheilt, die unter dem Vor itze

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eroͤffnet hat. Am 28. Dec. hat ein Sturm in Moskau .

Verheerungen angtrichtet. 1. Am 15. dieses fand eine außerordentliche Versamm

er hiesigen Kaufmannschaft statt, in welcher zum 5

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ldiesem Angenblick sehr niedrig,

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Senzteurs Dudenski ihre Sitzungen am 20. Septers

er Sriftungen und Zwecke bedeutende Sums

villigt wurden, z. B. fuͤr die hiesige Handlungsschule fuͤr allemal 25,000 Rusel und auf ewige Zeiten die nten eines binnen vier Jahren zu bildenden Tapitals

1 100,000 Rubeln; zur Ergaͤnzung der S

Summe, che zur Errichtung der steinernen Siegespforte zum denken der aus den Feldzuͤgen von 1814 und 15 zu kgekehrten Garde bestimmt ist, 50,000 R.; und fuͤr bei Rjaͤsan zu errichtende Denkmal des Dmitry⸗— nskoy, 10,000 Rubel. Die Schifffahrt scheint fuͤr dies Jahr hier und in onstadt beendigt. Bis zum 20sten d. sind in letzt⸗ anntem Hasen 1280 fremde Kauffahrteischiffe ange⸗ men und 1262 abgesegelt. Mehrere Colonial⸗Artikel, Thee, Kaffee, Zucker ꝛc., vorzuͤglich ersterer, steigen zutend im Preise. Der auslaͤndische Geldcours steht und die Handels⸗ grationen beschraͤnken sich groͤßtentheils auf Waaren⸗ esendungen in das Innere. [Muͤnchen, 30. Nov. Das heutige Regierungs⸗ t enthaͤlt ein Koͤnigl. Cabinets⸗Rescript, die unmit⸗ are Eingabe von Bittschriften betreffend. Es häaͤu⸗ sich naͤmlich die an Sr. Mzj. direkt gerichteten ischriften, Vorstellungen und Beschwerden in solcher isse, daß die fruͤheren Bestimmungen in Erinnerung acht werden muͤssen, nach welchen die Mittel Stel⸗ nicht uͤbergangen werden duͤrsen. Nur dann, sagt Reseript, wenn der Bittende in den vorgeschriebe⸗ Instanzen seinen Zweck nicht erreichen konnte, oder Grund glaubt, verletzt zu sein; oder wenn der Ge⸗ stand seiner Bitte, nach dessen Natur, Unserer be⸗ dern Entscheidung unterliegt, soll die Vorstellung an ere Person gerichtet, im Cabinette unmittelbar ab⸗ ben werden duͤrfen und Beruͤcksichtigung finden; je— muͤssen, wenn von der Unter⸗ oder Mittelstelle in vorzubringenden Sache bereits Entschließungen vor⸗ a, dieselben, oder die Vorstellung, durch welche eine schlüßung vergebens nachgesucht worden ist, als Be⸗ angefuͤhrt werden. Unbestimmte Gesuche, unleser⸗ oder unverstaͤndliche Eingaben und Beschwerden den unbeachtet bei Seite gelegt und in das Cabiners⸗ rnal nicht eingetragen. In bloßen Gnadensachen ch darf ferner, wie bisher uͤblich war, das Gesuch ittelbar an Unsere Person gerichtet werden. Ganz kwidrig ist es auch, wenn Bittende mit Kostenauf⸗

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ad und mit Versaͤumniß ihrer Geschaͤfte oder Ge⸗ pe, ihre Eingaben persoͤnlich uͤberreichen und auf

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een Cabinersbeschluß warten wollen; indem Wir auf jede Vorstellung ungesaͤumt die geeignete Entschlie⸗ gertheilen. Wir versehen Uns dabei zu den oͤffent⸗ „Sachwaltern, daß stie es fuͤr einen wuͤrdigen Theil Fachtungswerthen Berufes halten werden, den Ar⸗ und Vedraäͤngten mit Sachkenntniß zu leiten und nlerstuͤtzen, und ihm die noͤthigen Vortraͤge mit ruͤck⸗ Nleser Bereitwilligkeit zu verfassen; so wie Wir denn insbesondere zu Unsern Koͤnigl. Stellen und Be⸗ n das Vertrauen hegen, daß sie ihrer Seits eben⸗ die an sie gebrachten Eingaben mit pflichtmaͤßiger brderung erledigen werden. Sollte indessen, gegen re Erwartung, von denselben den Bittstellenden die

ige Unterstuͤtzung erschwert oder versagt werden, so

t diesen in solchen Faͤllen die unmittelbare Bernfung ünsere Person stets vorbehalten. isenstadt, 20. Nov. Se. Durchl. der Herr Esterhazy gaben hieselbst am 14. und 15. d. M. große Fasanen⸗ und Wildschweine⸗Jagd, an der ausgezeichnete hohe Personen, wie Se. Koͤnigl. eit der Herzog v. Beja, der Koͤnigl. Großbrit. Bot⸗ er am K. K. Hofe, Lord Wellesley, mit einer zahl⸗ n Suite und der Prinz Phllipp von Hessen⸗Hom⸗ K. K. commandirender General in Inner⸗ Oester⸗ lyrien und Tyrol, Theil nahmen. Am Abend

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groͤßten Schaden zufuͤgen,

ausgefuͤhrte musikalische Akademie. Bei der am 14. EE wurden 31 Hasen, 743 Fasanen und 84 dhuͤhner, folgenden Tages aber uͤber 100 wilde Schweine erlegt. Gersau, (Schweitz.) Am 10. Nov. h einen aͤußerst heftigen Foͤhnwind. um die Mitternacht aus und wuͤthete bis Me e 10.) schrecklich fort. Der See war mit Wasserwirbeln bedeckt und der Staub gien Wolken Himmel an. Eine Menge Fruchtbaͤume wur⸗ den zerrissen und entwurzelt. In den Waͤldern ist gro⸗ ßer Schaden angerichtet und unsere Pfarrkirche hat tan⸗ sende von Ziegeln und manche Fenster, die zerschlager wurden, eingebuͤßt. In der Gemeinde Aettinghausen (Kantons Ury) wurden drei Personen beim Laubsam⸗ meln von einer durch den Sturm umgeworfenen Buche toͤbtlich verwundet. Der Orkan verursachte eine Er⸗ schuͤtterung, die einem Erdbeben glich. Rom. Am 21. Nov. sprach die gegen die ver⸗ hafteten Carbonari niedergesetzte Spezialkommission de⸗ ren Strafsentenz aus. Angelo Targhini und Leonida Montanari wur zum Tode, Luigi Spadoni und Pompeo Garofalini zu lebenslaͤnglicher, Lodovico Gas⸗ peroni und Sebastiano Ricci zu zehnjaͤhriger Galeeren⸗ strafe verurtheilt. Am 23. wurden hieranf die beiden ersten auf der Piazza del Popolo, mittelst der Guillo⸗ tine, enthauptet. gZgwischen Mayland, Bergamo, Turin, Genna und Frankfurt am Main besteht jetzt eine regelmaͤßig woͤchent⸗ liche Eilfuhr⸗Einrichtung, die seit den drei Mo⸗ nates ihres Bestandes die Guͤter in 14 Tagen von er⸗ sterem nach letzterem Platze, so verhaͤltnhmaͤßig von den uͤbrigen und gegenseitig in 11 Tagen von Frank⸗ furt nach Mayland, in 19 nach Genua liefert. Somit ist nun auch die Verbindung von und nach den ent⸗ ferntern Italienischen Handelsstaͤdten organisirt. ie Leitung dieser Anstalt ist von den Juteressenten den Speditionshaͤusern Merini und Galli in Mayland und. Bavier Planta in Chur uͤbertragen worden. Der Professor der Malerey, Hr. Celestino zu Nea⸗ pel, hat einen Firniß erfunden, der die Eigenschaft be⸗ sitzen soll, alte Frescobilder vor den schaͤdlichen Einwir⸗ kungen der Luft zu bewahren. Von der moldaunischen Graͤnze, 16. Novemb. meldet die allg. Zeit. Der Befehlzurendlichen Raͤumung der Fuͤrstenthuͤmer ist von Konstantinopel aus angekommen und vollzogen. Es heißt, die Pforte werde die Aus⸗ fuhr der Getreide und des Schlachtviehes aus der Mol⸗

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dau, welche noch ihre einzigen Handelsartikel sind, ver⸗

bieten, und diese Landesprosukte, unter geringen Prei⸗ sen, auf eigene Rechnung zur Verproviantirung von Kon⸗ stantinopel, einkaufen lassen. Diese Maaßregel wird nicht nur den fremden, zahlreichen Handelsleuten den

sondern das Land wird da—

durch außer Stand gesetzt, die ohnehin betraͤchtlichen

Abgaben zu entrichten.

Tuͤrkei. Die allgemeine Zeitung theilt folgenden

I * gab die vortreffliche Fuͤrstl. Kapelle eine herrlich

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Auszug eines Schreibens aus Nauplia vom 7. October. (Von einem Deutschen an einen andern Deurschen in Corfu). Nicht sowol die kriegerischen Vorgaͤnge, als vielmehr das ungeheure Elend, was mit jedem Taze auf diesem klassischen Boden waͤchst, hat meinen Auf⸗ enthalt fuͤr den Zweck meiner wissenschaftlichen Frei⸗ beuterei wenig ergiebig werden lassen. Doch habe ich einige schoͤne Exemplare von Medaillen, und glaube auch sonst einige nicht uninteressante Notate nach Hause zu bringen. Der Griechen bin ich muͤde. So viele Ver⸗ dorbenheit bei so vieler Barbarei, als sich in den Mei⸗ sten dieses Volkes findet, habe ich nirgends gesehen. Nauplia ist das Centrum einer feigen Jagd nach Geld; das Vaterland fuͤhrt Jeder im Munde, wis viels aber

giebt es, die es nicht um ein Paar silberbeschlaͤgens.