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falls vorbehalten habe, u tificire hiermit den den 28. Aug. zu Rio Janeiro ab⸗ geschlossenen Tractat. (siehe Staatszeitung Nr. 266.) D. Juan, Kaiser von Brastlien, Koͤnig von Portu⸗ gal ꝛc. Diese Bekauntmachung ist von (drei Decreten begleitet gewesen; das erste befiehlt, daß alle Brasiliani⸗ schen Fahrzeuge in die portugiesischen Haͤfen eingelassen werden, das zweite bestimmt 15 pCt. Einfuhrzoll von allen Brasilianischen⸗ Waaren, und ein drittes verordnet, daß alle die Reclamationen gegen Brasilien zu machen
sich an die respectiven Minister zu wenden Dasselbe Decret macht bekannt, daß alle Personen, welche Staatsaͤmter in Brasilien verloren haben, eine Entschaͤdigung dafuͤr verlangen duͤrfen. Muͤnchen, 29. Nov. Die Flora benutzt die er⸗ langte Censurfreiheit, um „einige Worte uͤber den Geist der Regierung zu reden, welche ihren Auftritt so kraͤfti und consequent bezeichnet. Sie meint, man entzieh dem Ruhm der Regierung Maximilian Josephs nichts, wenn man sie nicht gerade fuͤr den Normaltypus aller kuͤnftigen Regierungen halte, und den Grundsatz auf⸗ stelle (der von jeher und uͤberall der That nach bestand!), daß das wechselnde Beduͤrfniß der Zeit auch die Noth⸗ wendigkeit maucher Abaͤnderungen mit sich fuͤhre. Die
Flbora schildert die bekannten Uebel, welche nach den
Kriegsjahren eintraten, und meint, man habe eine Radicalcur (naͤmlich Ersparnisse im Staatshaushalt) gescheut, dadurch aber den allgemeinen Nothstand her⸗ deigefuͤhrt, dem eine beschraͤnkte, in ihrem Emporschwung
durch Zunft⸗ und andere Fesseln gelaͤhmte, durch Han⸗ delsbeschraͤnkungen isolirte Industrie nicht so schnell, als es die Umstaͤnde forderten, zu Huͤlfe kommen konnte. „In diesem Zeitpuakte endete Maximilian Joseph sein thatenreiches, durch unzaͤhlige Privat⸗Wohlthaten be⸗ zeichnetes, unvergeßliches Leben, und die Vorsicht ex⸗ sparte seinem theilnehmenden Herzen den schmerzlichen Anblick des wahren Zustandes seines von ihm so sehr geliebten Vaterlandes, das er fuͤher auf eine so hohe Stufe des Wohlstandes emporgehoben, und in so man⸗ chen Epochen des hohen Ruhms mit Selbstzufriedenheit hatte betrachten koͤnnen.“ An diese Betrachtungen knuͤpft die Flora eine lobpreisende Wuͤrdigung des ven Sr. jetztregierenden Majestaͤt in allen oͤffentlichen Ange⸗ legenheiten befolgten Systems.
Augsburg, 27. Nov. Seit einigen Wochen be⸗ findet sich unser Landsmann, der Maler Rugendas, welcher den Freiherrn v. Langsdorf auf seiner Reise nach Brasilien und ins Innere von Suͤdamerika begleitet hatte, wieder hier, nachdem er auf dieser Reise volle 3 Jahre zugebracht hatte.
Cöthen, 3. Dec. Gestern ward uns das langer⸗ sehnte Gluͤck, unser geliebtes Herzogspaar im erwuͤnsch⸗ testen Wohlsein nach langer Abwesenheit in unsere Mitte ruͤckkehren zu sehen. — Die Gesundheit der Frau Her⸗ zogin ist Gottlob! wieder hergestellt. “
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mir diesen Titel gleich
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8.
Gestern Morgen zwischen
1. December. 9 und 10 Uhr hat sich ein großes Ungluͤck ereignet, in
Bonn,
dem ein Nachen veoll Landleute, die von Dollendorf den
Rhein herab nach dem hiesigen Markte fuhren, gleich oberhalb der Stadt, mitten auf dem Strome, umge⸗ worfen wurde, und 24 Personen in den Rhein stuͤrzten. Sieben derselben wurden, mit vieler Muͤhe, von herbei⸗ eilenden Schiffern eingesischt und schienen schon voͤllig todt. Im staͤdtischen Rettungslokale wurde indessen,
wurden von den Fluten ve Ungeschicklichkeit des Schiffers soll ursacht haben.
den Koͤnigl. Preuß. Staaten, Mitgliedern von Ertrags⸗ die Mittheilung moͤglichst bestimmter Angaben daril
Leben wieder gegeben; bei dem siebe duͤhe ohne Erfolg. Siebzehn Mense rschlungen. Sturmwind en das Ungluͤck;
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1 lieb alle
— —
Der Verein zur Befoͤrderung des Gartenbaut erbittet sich von sei und Freunden, Behufs der Bexgruͤnd Anschlaͤgen uͤber groͤßere Obstpflanzung
auf welchen Ertrag an Fruͤchten man sich von als Hochstaͤmmen gezogenen Wallnuß⸗, Aeyf Birn?, Pflaumene und Kirsch⸗Baͤumen nach verschiedenen hierbei in Betracht kommenden Al Perioden, in großen Durchschnitten, Rechnung chen darf?
reis⸗Aufgabe des Vereins zur Befoͤrder des Gartenbaues in den Koͤnigl. Preuj
Staaten.
Auf Anregung eines Konkurrenten zu der pro aufgestellten Preisfrage.
Wie werden die bei Garten, und Park⸗Anlag Anwendung kommenden Baum“⸗, Strauch⸗ un! men Gewaͤchse mit Beruͤcksichtigung des hoͤhem niedern Wachsthums der Pflanzen, der Dät und Blumen⸗Formen und ihres Kolerits, hece geordnet und zusammen gestellt? wird dieselbe fuͤr das Jahr 182½ erneuert. Zur naͤheren Bestimmung dieser Frage dieng gendes:
1) Zu Garten, und Park⸗Anlagen geeigneten cher und Baͤume gewaͤrtigt; geordnet a) nach der Hoͤhe; t b) nach den hexvorstech Gestalt;
o) nach den Staͤmmen und deren Faͤrbung
d) nach den Blattformen und deren Farbel
e) nach den Bluͤthen⸗Stauden und deren .
f) nach den Fruͤchten; und zwar in allen diesen Beziehungen, in Rauͤcksacht die malerische Wirkung derselben, bei ihrer Ausstel in Gruppen und Massen⸗Bildungen.
2) Sind die verschiedenartigen zu eroͤrtern, welche durch Zusammenstellung Form und Farbe (Conf. Nr. 1.) unterschiedene waͤchse hervorgebracht werden koͤnnen, je nachdem in der Zusammensetzung zu Gruppen, Massen unmt zen Reihen oder Haufen von Gruppen, in Haint bei waldfoͤrmigen Bildungen, Gebrauch gemacht!
3) Sind die Grundsaͤtze und Regeln der hie zu ordͤnenden Zusammenstehungen zu entwickeln.
4) Sind die Eroͤrterungen zu 2) und die d sätze zu 3) durch Beispiele zu erlaͤutern, insbe die zu den letztern gehoͤrigen Beispiele in große und Mannigfaltigkeit anzufuͤhren, um vermoͤge der recht deutliche Vorstellungen von der Anwendunz Grundsaͤtze und Regeln zu geben.
Der Preis ist die Summe vol
Funfzig Thalern,
Die Aufsaͤtze muͤssen vor dem 1. October 4
Director oder an den General⸗ Secretair des V.
eingesandt werden. Auf den Titel derselben wird ein Motto welcher aͤllf
und ein versiegelter Zettel beigelegt,
dieses Motto, und im Inunern den Namen, Staul
Wohnort des Verfassers enthaͤlt. Abhandlungen, die nach dem gedachten Termi
gehen, oder deren Vorfasser sich auf irgend eine
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voͤrderst wird eine Uebersicht der zu gr. Blumen, d
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enden Forme
Wirkungen ii
durch die Sorge zusammengerufener
Aerzte, sechs Per⸗
genannt haben, werden nicht zur Konkurrenz 90
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nten sehr.
Wenn den eingehenden Abhandlungen auch der Preis cht zuerkannt werden sollte, wird doch angenommen, des ist dies Bedingung der Verstattung zur Kon⸗
renz, daß die Herren Verfasser nichts desto weniger
en Benutzung fuͤr die Druckschriften des Vereins be⸗
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erichte uͤber den Gesundheits⸗Zustand aus em Innern des Reichs vom Ende October.
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VI. Sachsen. — Magdeburg. Die Witterung Oktobermonats scheint auf die Gesundheit der Men⸗ en von verschiedenem Einfluß gewesen zu sein. Ka⸗ thalische Beschwerden mehr oder weniger zum Ent⸗ hlichen sich hinneigend und selbst in wahre Entzuͤn— ig sich umwandelnd, kamen haͤufig vor. Auch eine igung zum Nervoͤsen war unverkennbar. Kinder en an Kraͤmpfen, alte Leute starben apoplektisch; ssersuͤchtige und besonders chronische Brustkranke In einigen Gegenden herrschte das harlachfieber, das Friesel und die Masern unter den nern, welche Krankheiten aber nicht boͤsartig er— enen. — Merseburg. Rheumatisch⸗katarrhalische schwerden, die nicht selten in nervoͤse Zustaͤnde uͤber— gen, waren im Monat Oktober die gewoͤhnlichen ankheiten. Unter den Kindern herrschte in einigen genden das Scharlachsieber und in mehreren Orten Wittenderger Kreises nahm diese Krankheit einen artigen Karakter an. In Delitzsch erkrankten meh⸗ Leute an den sogenannten schwarzen Pocken. — furt. Die im Oktober statt gefundenen Krankheiten en die in dieser Jahreszeit gewoͤhnlichen und die rhlichkeit war der Bevoͤlkerung angemessen.
VII. Westphalen. — Muͤnster. In den Krei Tecklenburg und Beckum zeigten sich einzelne Ruhr⸗ ike, doch war die Krankheit nicht boͤsartig. Dage⸗ hatten sich in den Staͤdten und Kirchspielen Beckum, de und Werne gefaͤhrliche Nervenfieber eingestellt, che schon mehrere Menschen weggerafft haben. den Kreisen Recklinghausen und Steinfurt litten le Kinder an dem Keichhusten. Im Allgemeinen ist Steiblichkeit fortwaäͤhrend sehr geringe. — Min⸗ a. Die in den vorigen Monaten epidemisch vorge⸗ n uohrüten, Masern und Scharlach, nehmen all ab.
VIII. Juͤlich, Cleve, Berg. — Koͤln. Die ütheits⸗Konstitution blieb katarrhalisch⸗gastrisch. b zu Lindlor, im Kreise Wipperfuͤrth und zu Ober⸗ „ im Kreise Waldbroel ausgebrochene Nervenfieber merklich nachgelassen.
X. Niederrhein. — Koblenz. Der Gesund⸗ szustand ist in verschiedenen Gegenden, jedoch ohne gens besondere Besorgnisse zu erregen, keinesweges Monat Oktober befriedigend gewesen. Im Kreise Pigten sich an mehreren Orten ein heftiges gallich⸗ Faulfieber; zu Kohrig, Kreis Mayen, das Nerven⸗ r, zu Simmern ebenfalls und im Kreise Wetzlar sich das Scharlachfieber gezeigt. Die Sterblichkeit indessen nirgends besonders groß gewesen. chen. Epidemische Krankheiten haben im Laufe des ober⸗Monats nicht statt gehabt; eben so wenig waren ige gefaͤhrliche Krankheiten vorherrschend, vielmehr er Gesundheitszustand der Menschen, trotz des schnel⸗ Wechsels der Witterung, im Allgemeinen befriedi⸗ gewesen. Einige Schlagfluͤsse abgerechnet, die wohl n die Felge gewesen sein moͤgen, wurden die mei⸗ Sterbefaͤlle durch hohes Alter oder chronische Uebel eigefuͤhrt. — Trier. Das zu Croef, im Kreise
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Die Acht
cheu. Dessenungeachtet ist die Sterblichkeit ger die Bevoͤlkerung fortwaͤhrend im Steigen.
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Vermischte Nachrichten.
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Charakteristik der ersten Brittischen Sta maͤnner und Parlaments⸗Redner. 8
„Von einem Parlaments⸗Mitgliede. (Aus Brydges reçollections of foreign travel etc. 8 London 1825.)
DDite sechs Jahre, welche ich im Parlament zubrachte, 8 1812 bis 1813 — wareu, obwohl nicht ohne Unan⸗ nehmlichkeiten, doch wohl im Ganzen genommen, dieje⸗ nigen, die mich am meisten befriedigten. Sie eroͤffneten mir viele neue Ausichten und beschaͤftigten mich praktisch auf eine Weise, welche mit meinen fruͤhern Geschaͤften und Studien uͤbereinstimmte. In einer solchen Lage ist man der Quelle der Thaten naͤher, oder bildet es sich doch ein; die Gelegenheit, oͤffentliche Charaktere in der Naͤhe zu beobachten, giebt Veranlassung zu interessanten Be⸗ trachtungen, da die Art, auf welche diejenigen, denen die Leitung der Staats⸗Angelegenheiten anvertraut ist, ihre Talente, ihre Kenntnisse, ihre Geschicklichkeit zei⸗ gen, uns praktisch lehrt, wie die Welt regiert wird.
So wie London beschaffen ist, uͤberfuͤllt von einer unge⸗
heuren Masse einer gemischten Bevoͤlkerung, gewaͤhrt die Funktion des Gesetzgebers einen Eingang in die Gesellschaft, ohne welche ein Individuum, welches sich nicht aufsraͤngt, in derselben sich fast verliert. Unter ihnen concentrirt sich gewoͤhnlich, was sich am glaͤnzend⸗ sten und thaͤtigsten hervorhebt, obwohl man zugeben 8 muß, daß dies täͤglich abnimmt.
Was mich zuerst und am meisten im Unterhause uͤberraschte, war die große Seltenheit von nicht einmal großen und beredten, sondern selbst von maͤßigen Red⸗ nern und die große Zahl derjenigen, deren Vortrag nicht nur schlecht, sondern sogar unter aller Keitik war. Canning war der einzige, von dem man sagen konnte, daß er mit wahrer Beredsamkeit redete, er sprach da⸗ mals nicht oft und seine Reden waren sehr studirt. Die uͤbrigen Redner, welche die Leitung der Verhand⸗ lungen uͤbernahmen, hatten doch selbst, wenn der Inhalt ihrer Reden gut war, viele natuͤrliche und technische Fehler; ihr Accent war national, provinciell, professio⸗ nell, unzierlich, oder der Ton der Stimme schlecht, oder ihr Ausdruck fehlerhaft. Drei der ausgezeichnetsten sind
aurungswuͤrdiges Schicksal
durch ein seltsames und bed in ihr Grab gegangen. — Whitbread war ein Mann gewoͤhnlich
von vielem Kopf, immer gut unterrichtet, geistreich, bisweilen scharfstnnig, mitunter beredt, aber ihm fehlte Geschmack und klassische Bildung. Er war fast immer zu heftig, bisweilen aufbrausend; seine Per⸗ seine Stimme selten melodisch,
zu viel Arbeit und
son wer unangenehm, und seine ganze Manier verrieth Er fing zu hoch an und verlor bald die
Kunst.
Stimme⸗ Sir Samuel Romilly war ein Redner, der vielen
Effekt machte; von scharfer Logik, erstaunendem Scharf⸗ sinn und Feinheit, der bisweilen zum Herzen sprach; aber seine Manier schmeckte scharf nach einer Profession (was nie populair sein kann), er hatte etwas Purita⸗ nisches in seinem Tone, welches bei einem ernsten, stren⸗ gen, blassen Puritaner Gesicht und Wesen den Eindruck
schwaͤchte, obwohl es nicht die große Achtung und Auf⸗ man ihn anhoͤrte.
merksamkeit verminderte, mit der die Bewunderung
tlich, ausgebrochene Nervenfirber, will den aͤrztlie
ung vor seinem Charakter,