1825 / 300 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 23 Dec 1825 18:00:01 GMT) scan diff

Young und Hr. Baring im Ganzen bei und ersterer sagte, daß Festigkeit der Londoner Kanfleute noch alles uͤberwinden koͤnne. Es ward am Eude ganz einstim⸗ mig eine, von Hru. Baring aͤngetragene und von Irving unterstuͤtzte Resolution in sechs Artikeln gefaßt, welche Grund zum vollkommensten Vertrauen in die Maaßregeln der Bank und die Festigkeit des allgemei⸗ nen Credits ausspricht und die zur Aufnahme von Un⸗ terschriften auf dem Mansion-house liegen bleibt. SDSDSie Bank von Irland wird, um Einrichtungen zur Einfuͤhrung der Engl. Waͤhrung in Irland zu treffen, am 5., 6. und 7. Januargeschlossen sein. Die Times sagen: es erfordre wenig Scharfsinn, unm einzusehen, daß die Note wegen Suͤd⸗Amerika, die Hr. Lamb in Madrid nach Franz. Blaͤttern von sich gestellt haben soll, von keinem Britt. Minister geschrie⸗

ben sein koͤnne. Nach dem Kent⸗Herald len beruft, soll eine bedeutende Vermehrung des Heers mit Beziehung auf den Krieg in Ostindien in naͤchster Session angetragen werden, die eine große Promotion

im Heer zur Folge haben wuͤrde.

Buenos⸗Aires Zeitungen bis zum 9. October mel⸗ den aus Salta, daß die Stadt Torija sich von der Provinz Salta getrennt und mit den Provinzen von Ober⸗Peru vereinigt habe, die ihrerseits in Folge

der, ihnen von Bolivar freigestellten Wahl, ihre Unabhaͤngigkeit am 6. August proclamirt hatten. Der Plata⸗Congreß discutirte uͤber die Freiheit der Gottes⸗ verehrungen, wie es schien, mit fuͤr dieselbe vollkommen guͤnstigem Anschein. Nach Berichten von Oberst la Valleja wollte derselbe in der Banda Vortheile uͤber die Brasilier erkaͤmpft haben.

Der Leeds⸗Mercury widerspricht einem allgemein verbreiteten Zeitungs⸗Artikel, wornach Wolle von 20 auf 13 Pf. St. fuͤr die erste Qualitaͤt gefallen sein

sollte. Ganz im Gegentheil haͤtten seit einem Monat Preise und Nachfrage sich vermehrt.

Sonnabend kam die Nachricht vom Falliment ei⸗

ner Bank in Leicester und mehrerer Landbanken, alle zusammen von keinem bedeutenden Umfange, an.

Vorgestern Morgen wurde zur allgemeinsten Be⸗

stuͤrzung die Zahlungs⸗Einstellung des großen Banquier⸗ hauses Sir Peter Pole Thornton und Comp. bekannt, eines der ersten in London, Agenten fuͤr nicht weniger als 47 Landbanken, desselben Hauses, welches, wie wir gemeldet haben, von der Bank neulich mit 300,000 Pfd. St. unterstuͤtzt worden. Die uͤble Wuͤrkung und auch der Mißbrauch, welche augenblick⸗

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der sich auf gute Quel⸗

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lich auf diesen Sturz an der Boͤrse folgten, sind nicht

zu beschreiben, wiewohl man vernahm, daß das Desticit hoͤchstens 200,000 Pf. St. sein koͤnne. Auch die Jagd, um die wichtigen Connexionen dieses Hauses an sich zu ziehen, war erstaunlich groß. Es kamen auch Nach⸗ richten vom Falle mehrerer Land⸗Banken. Schatzkam⸗ merscheine fielen auf 60 s Verlust die eine, und 25-s die andre Sorte, d. h. man zog vor, sich 25 s von 100 Pf. St. abziehen zu lassen, anstatt am folgenden Tage die 100 Pf. St. zu voll zu erhalten.

Gestern folgte die Zahlungs-Einstellung des mit siebzehn Land⸗Banken in Verbindung stehenden Hauses der HH. Williams Burgeß und Williams und desjeni⸗ gen von Sir Claude Scott Williams und Comp., das aber zuversichtlich hofft, seine Zahlungen Sonnabend wieder zu beginnen. Die Geloͤklemme ist unvergleich, bar groͤßer als selbst 1797 und 1815. Die Bank hat den, allgemein gelobten Entschluß gefaßt, ihren Dis⸗ cont von 4 pCt. wieder auf 5 zu erhoͤhen, zugleich

werden einzeln, zu sehr großem Belaufe, Erlaubnisse

zum Transferiren in Cons., ungeachtet sie geschlossen sind, gegeben. 11116“”

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Basis des fruͤheren.

Aus dem Haag, 17. December. Am 13. begs in der 2ten Kammer, die aus 99 Anwesenden besecan mit großer Lebhaftigkeit die Discussion des Budgets 1825, und wurde am 14. und 15. fortgesetzt, wo endlich zu den Ahstimmungen kam und wurden der! Gesetzentwurf mit 57 gegen 43, der 2te, eben wie ja die Ausgaben betreffend, mit 79 gegen 21, der 3te, Wege und Mittel betreffend, mit 68 gegen 21 Stt men, der Ate, angehend die Summen, welche 1826] Ankauf und zur Abloͤsung der Staatsschuld verwem werden sollen, einstimmig angenommen.

Bruͤssel, 15. Dec. Dem Vernehmen nach uif der Gesetz⸗Entwurf wegen des Budgets lange und hafte Debatten veranlassen. Gleich nach dem Bup wird das Handelsgesetzbuch vorgenommen werden.

Aus Bruͤgge wird geschrieben: Die Oberen Collegiums von Thielt haben ihren Zoͤglingen angeh digt, sie muͤßten Anstalten treffen, das Institut g. den 15. d. zu verlassen, weil die Professoren der nung gewesen, die von der Regierung bewilligtet zur Einholung der Erlaubniß derselben fuͤr die setzung ihrer Amtsverrichtungen, nicht benutzen zuß fen. Dieses Institut enthaͤlt ungefaoͤhr 360 Zoöͤgl wovon einige ihre Studien verlassen haben und zu dern Geschaͤften uͤbergegangen sind, wegen des 4 schmackten, boshafterweise verbreiteten Geruͤchts, Alle, welche die Koͤnigl. Collegien oder die Atheneen suchen, kuͤnftig keine Aufnahme in dem bischosic Seminario zu Gent finden wuͤrden.

Stockholm, 15. December. Mit der Aut uͤber die Ladung des Schiffs Calcutta geht es weng rasch wie den ersten Tag. Die Bieter hatten niedrig Preise erwartet.

Hamburg, 9. Dec. In der gestrigen Buͤrgerst ist der Antrag des Senats, dem ehemaligen Chef unse Buͤrgergarde, Hrn. Mettlerkamp, eine Remunerat von tausend Louisdor in Einem Posten, oder eine liche Pension von 1500 M. zu bewilligen, mit g. Stimmenmehrheit angenommen worden. Untae hiesigen nicht politischen Blaͤttern hat das „vLitteräh Wochenblatt der Boͤrsen⸗Halle“ so guten Fortgang, der Eigenthuͤmer Willens ist, von Neujahr an waͤch F. zwei Bogen, statt des bisherigen Einen, herutz geben.

Ludwigslust, 12. Dec. Rachdem die Annaht des Contracts zwischen unsrer Regierung und einer Er lischen Gesellschaft wegen Chaussirung verschiedener Ham straßen von den Landstaͤnden in Sternberg abgelche

worden war, schlossen Se. K. H. der Großzerzog eine

neuen Contract mit gedachter Gesellschaft fuͤr die Chat sirung der Straße uͤber Ludwigslust und Redefin h der Preußischen bis zur Lauenburgschen Graͤnze auf Dieser Contract soll ungemein u theilhaft fuͤr die Regierung seyn, indem die Geselsset außer der Anlage des Ganzen auch gegen eine st maͤßige Verguͤtung die Unterhaltung der Chaussee a 22 Jahre uͤbernimmt und dafuͤr Sicherheit stellt. D durch ist die Regierung nicht nur gegen alle außt ordentlichen Zuschuͤsse, sondern auch gegen jede Unt brechung des Verkehrs auf dieser Straße gesichert, d man anderwaͤrts unterworfen ist, wo der Chaussech von Individuen ausgefuͤhrt wird, welche die Unteric tung des Weges nur auf ein Jahr uͤbernehmen. I. Umsicht der Mecklenburgischen Regierung hat dieses un meiden wollen, und da der Bau der neuen Straße nuäch wissenschaftlichen, auf Erfahrung sich stuͤtzenden Grunlk saͤtzen ausgefuͤhrt wird, darf man mit Zuversicht er warten, daß sie sich nicht getaͤuscht sehen wird. Diess Versuch wird zugleich alle die irrigen Ansichten uͤber de jetzt so gruͤndlich verbesserten Chausseebau in Englag widerlegen, die sowohl von den Nachahmern, als⸗

Gegnern derselben in Deutschland verbreitet werden⸗

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FEEI1“ ö“ ““] Mainz, 10. Dec. Briefe aus London vom 2. d. gen an, daß man daselbst allgemein glaube, daß fuͤr este die Einfuhr aus allen Gegenden bis zum 18. Feb., b woͤhrend voller 3 Monate, gestattet werden duͤrfte. ese Vermuthung gruͤndet sich auf folgende Notirungen Durchschnittspreise in den 2 letzten Wochen der an⸗ retenen Einfuhr⸗Periode: Zweite Woche. eAuarter in Londeon. hrend die Gerste in England, wie aus diesen An⸗ en erhellt, bedeutend in die Hoͤhe geht, ist der Preis st Fruchtgattung auf unserm Markte neuerdings et Bgefallen, und wird gegenwaͤrtig zu 3 Fl. 20 Kr. das he Malter notirt; in England betraͤgt er ohne den ggangszoll ungefaͤhr 9 Fl. Dieser große und unver⸗ nißmaͤßige Unterschied wird durch die Erschwernisse, auf dem Transport lasten, verursacht, und faͤllt ptsaͤchlich den Produzenten zur Last. Man glaubt London, daß die Einfuhr der Erbsen nach Ablauf anberaumten 6 Wochen nicht wieder statt finden d. Im Handel mit Kolonialwaaren ist es in ge der vorgeruͤckten Jahreszeit sehr still geworden, ohl in Holland als auf den Maͤrkten des Rheins. Preise sind im verflossenen Monat durchgaͤngig et⸗ gewichen.

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Dritte Woche.

Das Quarter in London.

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Augsburg, 10. December. Gestern Nachmittags de, in Gegenwart der Generalitaͤt und des gesamm⸗ Offizierkorpe, dann einer großen Menge anderer chauer, von der hier garnisonirenden Pontonier⸗ npagnie der Versuch zur Schlagung einer neuen Art Schiffbruͤcken uͤber den Lech, zunaͤchst der Friedber⸗ anchbruͤcke, mit sehr gluͤcklichem Erfolge ausgefuͤhrt. merdarf zu dieser Art Schiffbruͤcke der gewoͤhnlichen toans, deren Transport immer vielen Zeit⸗ und ft⸗Aufwand forderte, nicht mehr, sondern mit einer chonden Quantitaͤt gewoͤhnlicher Bretter, Naͤgel, vand oder Werg und Unschlikt, dann einiger Anker Seile, kann von jedem Regiment eine solche Schiff⸗ cde sammt den dazu gehoͤrigen Kaͤhnen in kurzer srist hergestellt werden. Sie wurde von 40 Mann nen dritthalb Stunden aufgeschlagen, und bei dem hibermarschiren von Abtheilungen der Infanterie, zalerie und schwerer Artillerie bewaͤhrte sie ihre voll⸗ mene Brauchbarkeit und Sicherheit. Schweizerische Eidgenossenschaft. Der „nun in Luzern fortzusetzende Gaunerprozeß wird, Versicherung sachkundiger Personen, annoch wenig⸗ Fsechs Monate dauern: denn es fehlen noch die sen Erwahrungen; vollstaͤndig ist noch Weniges und Vieles bleibt auszumitteln uͤbrig. uͤrkei. Der Osservatore Triestino schreibt unterm .: „Durch ein heute, nach einer sechstaͤgigen e, von Prevesa angekommenes Schiff erfahren wir, di Flotte des Kapudan Pascha am 25. Nov. vor selunghi erschienen war, und daß man deshalb die zzabe dieser Festung fuͤr nahe hielt. Es hieß, die. engg von Missolunghi habe sich bei Annaͤherung Futte entfernt und nach Zante geflͤchtet. Auch 66, Ibrahim Pascha habe viele griechische Fami⸗ die er bei seinem Zuge nach Misitra zu Gefangenen aht, auf 40 Transportschiffen nach Aegypten abge⸗

Alexandrien, 16. Oct. (Auszug aus dem Briefe franzoͤsischen Officiers, vom Constitut. mitgetheilt.) kage Egyptens ist weit eütfernt, der zu gleichen, se man uͤberall da verhreitet, wo die Emissaire von emet Ali die Absicht haben, Leute anzufuͤhren. Die

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und statt das Loos des Volkes zu verbessern, verschlim⸗ . sie nif sespe ungluͤckliche Stellung, weil alles nur dur h den Stock und in dem Interesse eines einzigen Mannes geschieht, welcher der Vice⸗Koͤnig dieser Pro⸗ vinz ist. Mehemet Ali, ohne dessen Erlaubniß nichts verkauft noch gekauft werden darf, ist der Chef der Pflan⸗ zungen, der Herr alles Grundeigenthumes, und niemand anders besitzt unbewegliches Gut; man uͤbt ein Gewerbe nur nach seinem Willen aus. Kraft dieser Herrschaft, die ihm zum Eigenthuͤmer von Menschen und Guͤter macht,

ist es kein Tribut, den er von den Einkuͤnften seiner Unterthanen erhebt, sondern er bestimmt den Theil, den

er ihnen lassen will. Das Brod wird zu dem Preis, den er bestimmt hat, verkauft, die Träger des Nils⸗ wasser bezahlen ihm eine Abgabe, die Brunnen von Alexandrien sind verpachtet. Auf jeden Sclaven, Ka⸗ meel, Pferd, Esel, die man verkauft und leiht, hat er das Vorkaufsrecht, und der, welcher sie erwirbt, muß sie oft Sr. Hoheit unter dem Vorwande, daß sie zu 1önq,“ Dienst nothwendig sind, uͤberlassen. Die Zeit jedes Unterthans gehoͤrt ihm, und alle Bekleidungs⸗Gegen⸗ 1“ staͤnde ünd einem Stempel unterworfen, der sich beim 8 Gebrauche zeigen muß, bei Strafe der Confiscation der Kleidungestuͤcke, oder einer Bastonade, die der Wilkuͤhr

des Richters uͤberlassen ist. 88 I 1 1

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Dite Zeitung Britannia enthaͤlt nachstehende Nach, richt uͤber 8 SDas Gefaͤngniß zu Newgate.

Was das Innere des Grfaͤngnisses betrifft, so gleicht es nan eher einer Manufactur, als einer Strafanstalt. Keine Ketten, keine Schloͤsser; alle Thore sind offen; die groͤßte Ordnung wohnt in diesem Hause, und nur selten werden die Gesetze verletzt.

Die von Mad. Fry zusammenberufene Commitee besteht aus 24 Damen. Sie besuchen wechselweise taͤg⸗ lich die Gefangenen, lesen ihnen aus der Bibel vor, ünd suchen auf alle moͤgliche Weise bei den Ungluͤckli⸗ chen den moralischen und religioͤsen Sinn zu erwecken.

Die Damen liefern den Gefangenen die nothwen⸗ digen Materialien zur Arbeit, und bezahlen denselben nach bestimmten Preisen den Lohn, wenn die Arbeit vollendet ist. Die von den Gefangenen gemachten Ar⸗ beiten werden alle Freitage verkauft, an welchem Tage Newgate dem Publikum offen stehet. Das Geld, wei⸗ ches durch den Verkauf dieser Sachen gewonnen wird, gehoͤrt der Casse der Commitee.

8 Das Haus liefert den Gefangenen Heitzung, Brod, Fruͤhstuͤck, Mittagessen und woͤchentlich zwei Unzen Seife. Begehren die Gefangenen etwas mehr, so wird es ih— nen auf ihre Unkosten gegeben. Man giebt ihnen kein Licht, sie koͤnnen aber auch Licht haben, wenn ⸗sie es selbst bezahlen. ,

Die Tagesordnung ist folgendermaßen eingetheilt: Sie stehen um 6 Uhr Morgens auf, waschen sich, machen ihre Betten, und kehren ihre Zimmer. Die Aufseherin kommt alsdann in die Zimmer, sieht ob al⸗ les in guter Ordnung ist, und theilt jeder ein Pfund Brod aus, welches fuͤr den ganzen Tag ausreichen muß. Um 8 Uhr erhaͤlt jede eine Pinte Gruͤtzen⸗Suppe zum Fruͤhstuͤcke. Sie muͤssen darauf die Suppenschuͤs⸗ seln rein machen, und die Zimmer in Ordnung bringen. Um 9. Uhr gehen sie zur Arbeit..

Alle Tage um halb 11 Uhr kommen einige Damen der Commitee, um ihnen aus der Bibel zu lesen; nach vollendeter Lectuͤre gehen sie wieder zur Arbeit. Um

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ufakturen, welche man lobt, sind das Werk der Gewalt, 16“ öe“

12 Uhr halten sie ihr Mittagessen. Alle zwei Tage ha⸗