g Villele die Erlaubniß nachgesucht,
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keeinen groͤßern Eindruck gemacht haben,
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schaft genuͤgen. zunehmende Zerstuͤckelung des Grundeigenthums, welche mit dem monarchischen Prin⸗ zip im wesentlichen Widerspruche steht, wuͤrde die von dder Charte meinem Throne und meinen Unterthanen gegebenen Gewaͤhrleistungen schwaͤchen. — Es werden Ihnen Mittel vorgeschlagen werden, meine Herren, um den zwischen dem politischen und dem buͤrgerlichen Gesetz noͤthigen Einklang wieder herzustellen und- um⸗ das Vermoͤgen der Familien zu erhalten, ohne doch der Freiheit, uͤber seine Habe zu verfuͤgen, Eintrag zu thun. — Die Erhaltung der Familien gewaͤhrt die politische. Beestaͤndigkeit, welche das erste Beduͤrfniß aller Staa— ten und, nach so vielen Wechseln des Schicksals, beson⸗ dders Frankreichs ist. — Sie 7 mir beistehn, meine Herren, um die Plaͤne, die ich erwogen habe, auszu⸗ fuͤhren Hund um das Gluͤck der meiner Sorgfalt anver⸗ trauten Voͤlker sicher zu stellen. Sie werden eben so wenig wie ich, sich durch die unbedachte Unruhe ent⸗ uͤsten lassen, welche, ungeachtet der Sicherheit, die wir genteßen, noch manche Gemuͤther bewegt. — Diese Sicherheit wird nicht gefährdet werden, meine Herren, rechnen Sie darauf, daß ich mit gleicher Sorgfalt uͤber alle Interessen des Staats wachen und daß ich die Er⸗ fordernisse der Ausuͤbung gesetzlicher Freiheiken mit der Aufrechthaltung der Ordnung und der Unterdruͤckung der Zuͤgellosigkeit zu vereinbaren. wissen werde.“ — Der lebhafteste Zuruf folgre dieser Rede, nach welcher der⸗ Kanzler die Eroͤffüung der Kammern prorlamirte, und die Versammlung mit dem Rufe: „bhoch lebe der Kdooͤnig, die Bourbons!“ auseinanderging. Der General Sebastiani ist vom dem Bezirke Ver⸗ vins zum Deputirten gewaͤhlt worden; er hat bei der zweiten Abstimmung 116 Stimmen gehabt. Die Ge⸗ sammtzahl der Wähler betrug 201.
Die Familie des zu Bruͤssel verstorbenen Malers
hat bei Herrn die Leiche des beruͤhmten Kuͤnstlers nach dessen Vaterland bringen zu duͤrfen. Herr von Villele hat geantwortet, er habe diese Bitte dem Ministerrathe vorgelegt, welcher nicht geglaubt habe, derselben willfahren zu koͤnnen. 8 Fuͤnfprocentige Rente 98 Fr. 75 C. — Dreiprocent. London, 28. Januar.
David, der in Frankreich geboren ist,
Die bevorstehende Sitzung
sdes Parlaments wird hoͤchst wichtig werden, da die
naͤchste Vergangenheit manche Maͤngel im Innern an dden Tag gebracht hat, die ernste und gruͤndliche Pruͤ— fung und schleunige Abhuͤlfe erheischen. Mit Recht sagt eins unserer Blaͤtter: „Die Landung eines zweiten Bonaparte in Sussex, die Zahlungseinstellung der hie— sigen Bank, die Belagerung der Hauptstadt, koͤnnte
als die Er⸗ schuͤtterung des Credits, die wir vor einigen Wochen hier erlebt haben, und die sich von hier aus nach allen Richtungen hin verbreitet hat.“ Die Folgen des Schhlages waren um so gewaltsamer, da er Blitz aus heiterer Luft kam; denn nirgends war ein Gewoͤlk am polttischen Himmel zu sehen; im Handel heerrschte die groͤßte Regsamkeit; der Kuͤnstler, der Fa⸗ drikant, der Handwerker, alle hatten die Haͤnde voll⸗ laauf zu thun; die Rhederei konnte nicht genug Schiffe 88 — herbeischaffen; die Erndte war hoͤchst ergiebig ausgefal⸗ len und mitten unter diesen erfreulichen Umstaͤnden trat auf einmal jene beispiellose Erschuͤrterung, jene kaum erlebte Niedergeschlagenheit, jenes Mißtrauen ein, uͤber dessen Grund Niemand recht Auskunft zu geben weiß. Einige meinen, es sei nichts, als ein eingebildeter Schreck gewesen; ein hiesiges Haus habe den Fall einer Landbank in Yorksbire veranlaßt, dies habe gewirkt, wie ein Funken, der in ein Pulper⸗Magazin faͤllt; Alles sei nach den Landbanken gestuͤrzt, um Geld zu haben, und so eine Bedraͤngniß entstanden, wie Eng⸗
wie ein
land sie noch nicht erlebt. D wie ihm wolle; so viel ist ausgemacht, daß bei einem System, wo eine solche Ursache solche Folgen haben kann, durch⸗ aus ein wesentlicher Fehler statt finden muß. Ohne Zweifel wird die Regierung Alles aufbieten, um der Wiederkehr solcher Ereignisse einen Damm entgegen zu stellen. Wir duͤrfen von der Weise, wie die Regierung in der letzten Zeit zu Werke gegangen ist, das Beste hoffen. Daß sie alle Wuͤnsche erfuͤllen, alle Begierden zufrieden stellen sollte, ist unmoͤglich. Aber sie ist von aͤcht natioualem Geiste beseelt, sie will das Beste und so darf man mit getroster Zuversicht der Zukunft ent, gegen sehen und hoffen, daß sich auch das neue Handelgs, system bewaͤhren wird, das manchen Gegner hat, uͤber dessen Werth oder Unwerth sich aber nur nach laͤngern Anwendung entscheiden laͤßt.
Naͤchsten Dienstag wird der Lord⸗Major ein großes Festmahl geben, zu welchem Se. K. H. der Herjzog von York und die Minister eingeladen sind.
Zu Manchester haben die arbeitenden Klassen eim allgemeine Versammlung ausgeschrieben, um uͤber eine Vorstellung an das Parlament, wegen Abaͤnderung der Korngesetze zu rathschlagen.
Die Arbeiter der Seidenfabriken haben vorgesten in Spitalfields eine Versammlung gehalten, worin see sich das Wort gegeben haben, keinen geringeren Ap beitslohn zu nehmen, als welchen sie in einer fruͤhera Versammlung festgesetzt.
In Irland, wo so sehr uͤber Hunger und Manga geklagt wird, haben die Spinner zu Belfast den Uebm muth bewiesen, ihcen Engl. Bruͤdetn nachzuahmen um die Arbeit niederzulegen, um hoͤhern Lohn zu erzwingen⸗ Dieser Hochmuth duͤrfte sich in deß bald legen.
Man vernimmt, daß Lord Cochrane den Best uͤber mehrere in Nord⸗Amerika ausgeruͤstete Schffe uͤbernehmen solle, oder vielleicht schon uͤbernommen haͤg, welche Griechenland zu Huͤlfe kommen sollten.
Ein hiesiges Blatt fragt, weshalb England, das se sehr bei den Verhaͤltnissen der neuen Stnaten in Ame⸗ rika interessirt sei, keinen Commissair nach Panamn sende und Einige meinen, daß dies sehr leicht geschehen koͤnne. .
In den letzten 3 Jahren sollen gegen 40,000 Fami⸗e
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lien aus Spanien ausgewandert seyn.
Ober⸗Peru hat sich ein Direktorium von drei Pey⸗ sonen, unter welchen General Suere der Ober⸗Direkton, gegeben; auch zwei General Secretaire.
Bruͤssel, 2. Februar. Gestern hat zur Feier der Geburtstages J. Koͤnigt. Hoheit der Prinzessin Frce⸗ drich der Niederlande eine große Parade statt gefunden.
Die Amsterdamer Zeitung enthaͤlt neuere Nachrich⸗ ten aus Batavia. Vom 1. Oct. wurde aus dieser Stadt gemeldet, daß die Generale van Geen und Kock die In⸗ surgenten vor sich her treiben und sie entfernt von der Hauptstadt halten, daß es ihnen aber nicht gelingem will, den Feind zu einer ordentlichen⸗ Schlacht zu brin⸗ gen. Die Aufruͤhrer vermeiden es aus Klugheit, und die Leichtigkeit, mit welcher sie sich bewesen, kommi ihnen hierbei sehr zu Statten. Die Geschaͤfte stocken ganz und es zeigt sich viel Unzufriedenheit, welche be— sonders durch Maaßregeln erzeugt wird, die man angen wendet hat, um die Einwohner von Batavia, die sich anfangs freiwillig zur Vertheidigung gestellt hatten, her nach dazu zu zwingen. Ein Brief vom 4. Oct. sagt: die Fiunanzen der Jusel sind in einem elenden Zustande. Der Regierung fehlt es an Geld und an Mittel, um eine Anleihe zu Stande zu bringen; um sich zu helfen, vermehrt sie das Papiergeld, welches jetzt schon 25 pCt. verliert. Fuͤr Batavia ist man undesorgt, da die In⸗ surgenten ihre Operationen blos gegen das Innere und die Nachbarschaft von Samarang richten.
Im Haag hat die zweite Kammer am 30. Januar 1 1u “
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ünen fruchtlosen Versuch Hemacht, gich zu versammeln; es fanden sich nicht mehr als 55 Mitglieder ein, und zie Sitzung wurde daher auf gestern verlegt.
Die natuͤrlichen Blattern grassiren fortwaͤhrend in Fotterdam; vom 23. bis zum 28. v. M. sind abermals Personen daran gestorben.
Frankfurt, 2. Febr. Am 31. Jan. wurde die terbliche Huͤlle J. Durchl. der am 25sten hieselbst ver⸗ torbenen Frau Fuͤrstin v. Stollberg⸗Gedern, auf eine, em hohen Stande der Verstorbenen wuͤrdige Weise zuf dem Sachsenhaͤuser Kirchhofe zur Erde bestattet. diese Fuͤrstin sah die großen Ereignisse von beinahe inem Jahrhundert an siche⸗ voruͤber gehen, und ihre gmilie war vielfaͤltig darein verflochten. — Die Fuͤr⸗ sin Elisabethe Philippine Klaudine von Stollberg⸗Ge⸗ dern ist der letzte Sproͤßling des alten Hauses der huͤrsten von Hornes in den Niederlanden. Sie wurde in Jahr 1733 geboren, und vermaͤhlt zu Isque im einnegau den 22. Oktober 1751 an Gustav Adolph, hrinzen von Stollberg⸗Gedern, k. k. General und Fommandant der Festung Nieupork. Im Jahr 1757 etlor sie ihren Gemahl in der Schlacht bei Leuthen. Drei Toͤchter aus dieser Ehe hatten merkwuͤrdige Schick⸗ ale: Die aͤlteste wurde die Gemahlin des Prinzen Jaͤ⸗ vh Eduard v. York, Praͤtendenten von England, und nachtem sie von demselben wieder geschieden war, knuͤpfte hior Schicksal an den Grafen Alfieri, den hoch er⸗ sabenen erlen Dichter der Italiener, dessen Herz und Geist an ihr einen wuͤrdigen Gegenstand fand, und ger ihr zu gefallen, ihrer wuͤrdig zu sein, mit rastlosem eifer nach dem Lorbeer strebte. Die Asche dieser un⸗ erblichen Liebenden ruht unter einem gemeinschaftli⸗ hen Grabmal in der Kreuzkirche zu Florenz, zwischen Machtavell und Michel Angelo. Die zweite Tochter ir Fuͤrstin war in erster Ehe mit dem Herzoge von berwick, und in zweiter mit dem Prinzen von Castel⸗ anco, spanischen Gesandten in Wien ꝛc. vermaͤhlt. die dritte endlich, vermaͤhlt an den k. k. Feldmarschall hafen von Arberg, Hofdame und Freundin der Kai⸗ iin Josephine, hat die wichtigsten Ereignisse Frank⸗ ihs in letztvergangener Zeit als Augenzeuge gesehen, o das Schicksal ihrer Freundin auf dem Thron, bis das Grab getheilt. Die Verstorhene lebte seit mehr e6 20 Jahren hier in Frankfurt.
Rom, 10. Januar. Die Gesundheit des heiligen— paters faͤngt abermals an, Besorgnisse zu erregen. das erschreckliche Regenwetter, welches hier seit vier kochen herrscht, mag das seinige zur langsamen Wie⸗ cherstellung desselben beitragen. Unter den Tagesbe⸗ zenheirten nimmt die Anrede, welche der neue Uditore lla Camera Apostolica (Praͤsident des Stadtgerichts) hsgr. Nicolai, an seine Untergebenen gehalten hat, den iten Platz ein. Man versichert, dieser wuͤrdige Geist⸗ he habe sowohl den Prokuratoren und uͤbrigen Advo ten, als besonders den Notaren, scharf ins Gewissen tedet und sie eben so beredt als ernstlich ermahnt, sten Pflichten treulich nachzukommen, alle unnuͤtzen stecesse zu beseitigen, besonders aber die Taxen fuͤr he Bemüͤyungeu nicht höͤher anzusetzen, als es durch s Gesetz bestimmt sei. Dann hat er geaͤußert, ihm zu Ohren gekommen, wie mehrere ihrer Schreiber waffnet einhergingen; dieser strafbate Gebranch solle her fortan nicht mehr geduldet, sondern bei der ersten kkommenden Beschwerde auf das allerschaͤrfste geahndet tden. — Man versichert, der heilige Stuhl werde mit n hiesigen amerikanischen Gesandten eine Art provi⸗ ische Uebereinkunft abschließen, und somit die Kirchen⸗ gelegenheiten der dortigen Laͤnder ordnen, ohne des⸗ d die Regierungsverfassung derselben anzuerkennen.
Flensburg, 23. Jan. Waͤhrend des vorigen Jah⸗ s sind hier 1001 Schiffe von 13,658 Lasten unter
und 792 Boͤte ohne Zollclarirung aus hiesiger Foͤhrde angekommen. Von jenen 1001 Schiffen langten 635 beladene und 94 beballastete Schiffe von inlaͤndischen, dagegen 215 beladene und 57 beballastete Schiffe von fremden Haͤfen hier an. Ausclarirt wurden 991 Schiffe zu 13,550 Lasten, von denen 267 nach fremden Haͤfen. r. Flensburg, St. Jürgen mit einbegriffen, hat gegen⸗ waͤrtig 130 Schiffe von 4620 Lasten, wovon im abge⸗ wichenen Jahre 129 von 4552 Lasten in Fahrt gewesen sind. Außer diesen sind voriges Jahr 20 Schiffe abge⸗ gangen, indem 15 verkauft und 5 verungluͤckt sind. Gegenwaͤrtig liegen 79 Schiffe, worunter 7 fremde, hier im Hafen vor Anker.
Stockholm, 27. Januar. Am 23sten gab Se. K. H. der. Kronprinz zur Feier des Geburtstags seines Durchlaucht. Vaters ein Diner. Abends wohnte der Hof der ersten Vorstellung der Oper Jessonda von Spohr bei. JJ. MM. wurden bei ihrer Ankunft mit Jubel empfangen und von allen Seiten wurde der Nationalgesang verlangt, in welchem das Publicum en⸗ thustastisch einstimmte. Nach dem Schauspiel war Souper bei J. M. der Koͤnigin.
Se. K. H. der Kronprinz wohnte am Mittwochen der Versammlung der Schwedischen Akademte bei, in welcher der Professor Geyer aus Upsala seine Antritts⸗ rede hielt.* 1—58
Es erscheinen dermäalen hier 16 Zeitungen.
Der Heringsfang soll in den Scheeren von Ude⸗ walla sehr ergiebig sein.
Tuͤrkei. Die allgemeine Zeitung enthaͤlt folgen⸗ des Schreiben aus Bucharest vom 14. Januar. Durch die russische Post aus Konstantinopel, welche gewoͤhn, lich 3 Tage fruͤher abgeht, als die oͤstreichische, und diesmal Briefe bis zum 7. d. mitbringt, erfahren wir, daß am 3. Januar in der meist von Christen bewohnten Vorstadt Galata ein großer Brand ausbrach Cder nach hier verbreiteten Geruͤchten durch die Janitscharen ver⸗ anlaßt worden), wobet gegen 1000 Buden und 1500 Haͤuser ein Raub der Flammen geworden sein sollen. Der dadurch den Christen zugefuͤgte Schaden wird in einigen Briefen auf 15 Millionen Piaster angegeben. Man sieht mit Ungedulo naͤhern Berichten entgegen. — Urber Odessa war die Naͤchricht von der Thronentsagung Konstantius und der Thronbesteigung des Kaisers Ni⸗ colaus in Konstantinopel bekannt geworden; allein es wird nichts gemeldet, welchen Eindruck sie gemacht haße. —1 1I1n¹“
Ueber den Verkauf der Eichengerberrinde nach Enaland. ” (Vom Hrn. Ober⸗Forstrath Dr. Pfeil.) In der jetzigen Zeit, wo dem Landbesitzer so wenig Huͤlfsquellen fließen, duͤrfte es nicht unpassend sing, darauf aufmerksam zu machen, daß viele Forstbesitzer, welche entweder schon im Besitze von solchen Eichenbe-? staͤnden sind, welche gute Gerberrinde geben, oder welche solche leicht erziehen koͤnnen, im Stande sein wuͤrden, sich eine vortheilhafte Einnahme dadurch zu verschaffen. England, welches seinen Bedarf an Eichenrinde bei den sehr betraͤchtlichen Gerbereten bei weitem nicht im Lande selbst erziehet, muß sehr große Mossen davon im Auslande ankaufen und hat sich sogar genoͤthigt gesehen, diese in neuerer Zeit, da sie mangelten, durch andere kostbare Materialten, welche Gerbestoff enthalten, zu er- setzen. Mit großer Gewißheit kann man daher auf einen . ausgedehnten und sichern Absatz dieses Artikels dorthin rechnen. — 8 Vorzuͤglich die oͤstlichen Provinzen des preußischen Staats besitzen vortreffliche Gerberrinde in Menge, welche ganz ungenutzt bleibt, da sie die inlaͤndischen Gerbeteien nicht consumtren koͤnnen. Noch mehr konnts.
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lelarirung und außerdem 110 Jachten von 668 Lasten
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