Diese Winde hindern auch den koͤnigl. großbritanni⸗ schen Bothschaster Herrn Stratford Canning noch im⸗ mer seine Fahrt von den Dardanellen nach der Haupt⸗ stadt fortzusetzen.*) Der franzoͤsische Borhschafter, Graf von Guilleminot hat am 18. d. M., in Begleitung sei⸗ nes Adjutanten, des Obersten Lostende, seine Reise uͤber Adrianopel, Bukurest und Wien nach Paris ange⸗ treten.**)
Am 21. d. M. ist der nach Ceylon bestimmte Ge⸗ neral Sir Hadson Lowe uͤber Bukurest in Konstanti⸗ nopel eingetroffen. Es ist noch unentschieden, ob er die Reise uͤber Aegypten oder durch Persien fortsetzen wird.
Am 8. Febru man zu Smyrna eine
ar, um halb 9 Uhr Abends, verspuͤrte Erderschuͤtterung, die gluͤcklicher Weise keinen Schaden anrichtete. (Bekanntlich wurde auch zu Konstantinopel an diesem Abend, eine Viertel⸗ stunde fruͤher, ein heftiger Erdstoß in der Richtung von Norden nach Suͤden verspuͤrt.) Zwei Tage spaͤter, am 10. Februar, war zu Smyrna, in der Naͤhe des fraͤnki— schen Quartiers Feuer ausgebrochen, welches jedoch, un⸗ geachtet des starken Windes, durch die schnellen und zweckmaͤßigen Anstalten bald geloͤscht wurde, und nur 3 Haͤuser verzehrte.
— Nachrichten aus der Nacht vom 19. auf den 20. Februar — Schauspielhause ausgebrochner Brand, dieses Haus und die daran stoßende Wohnung eines Bojaren so schuell bis auf den Grund in Asche gelegt, daß die im Theater⸗
Gebaͤude wehnenden Schauspieler mit genauer Noth ihr Leben retten konnten, vetloren. Die Einwoyner von Bukurest gaben bei die⸗ ser Gelegenheit einen neuen Beweis ihrer Wohlthaͤtig— keit, indem sogleich eine Collecte veranstaltet wüͤrde, zu welcher der regierende Faͤrst eine betraͤchtliche Summe beigetragen hat, so daß den dringendsten Beduͤrfnissen dieser armen Leute vor der Hand abgeholfen ist. Philadelphia, 15. Februar. Der Senat der Vereinigten Staaten hat enedlich entschieden, daß es zweckmäaͤßig sei, Repraͤsentanten zum Congreß von Pa nama zu senden. Man hat sich allgemein gewundert, daß man so lange hin und her berathschlagt hat, da wir doch denselben Principienefolgen, welche die Spa⸗ nischen Amerikaner zur Richtschnuk nehmen, und un⸗ fehlbar Territorialfragen dort zur Sprache kommen werden, bei denen wir nicht fremd bleiben koͤnnen. Ohne Zweifel wird nämlich Cuba's Loos dort entschei⸗ den, und wer ist mehr, als wir, bei dem. Schicksal ei⸗ dire
ner Insel interessirt, die in unsere und geographrschen Lage die
durch ihre Wichtigkeit
Schyfffahrt des Goölfs von Mexico⸗ beherrscht, wohin der Welthandel mit jedem Tage mehr seinen Zug nimmt Der Hauptgrund, weshalb ein Theil der Senatoren gegen die Sendung nach Panama gemesen ist, soll hauptsaͤchlich in dem Kriege liegen, der zwischen Bra— silien und Buenos⸗Ayres ausgebrochen ist. Sie besor⸗ gen, der Krieg moͤchte das Vorspiel eines allgemeinen Kampfes werden, der vielleicht das Schicksal von ganz Suͤd⸗Amerika von neuem gefaͤhrden wuͤrde. Die Feind⸗
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Bukurest zufolge, hat ein in in dem dortigen
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*) Der kaiserl. oͤsterreichische Gesandtschafts⸗Janitschar, wel⸗ cher die Post vom 25. vor Konstantinopel nach Bukurest üͤberbrachte, hat daselbst ausgesagt, er habe Hrn. Strat⸗ fort Canning in geringer Entfernung von der Hauptstadt begegnet, da er den Weg dahin zu Lande genommen habe.
B (Anmerk. des Oesterr. Beob.)
**) General Guilleminot ist, wie wir schon gemeldet haben,
am 15. d. M. in Wien eingetroffen, und hat von da am — seine Reise nach Paris fortgesetzt.
((Anmerk. des Oesterr. Beob.)
und alle ihre Habseligkeiten
e liegt und
seligkeiten an den Usern des La Plata haben offenba die Expedition der Mexicaner und Columbier geg Cuba und Puerto Rico gelaͤhmt und es sind Befet erlassen worden, die Verabschiedung der Truppen einf weilen einzustellen, die nach dem letzten Felozuge Peru in ihre Heimath zuruͤckkehren sollten. Auch m. terliegt es keinem Zweifel, daß Bolivar in Ober⸗Pen geblieben ist, um den Gang der Begebenheiten zu obachten und bei der Hand zu sein, wenn die Un staͤnde es erfordern sollten, thaͤtig Theil am Kriege nehmen. Briefe aus Arica destaͤtigen dies. Es wie darin geradezu versichert, daß ohne die Dazwischenkun
Englischer Agenten, welche einen algemeinen Bruchte
verhindern suchen, der Befreier schon das Commanf der Truppen gegen Brasilien uͤbernommen haben wuͤn Auch soll er dem Kabinet von Rio de Janeiro oft erklärt haben, daß die Ehre und das Interesse! Suͤd⸗Amerikanischen Republiken ihnen nicht gestalh bei dem Schicksal von Buenos⸗Ayres gleichguͤltig. bleiben und daß sie, im Fall letzteres nicht stark gen sein sollte, Brasilien zur Verzichtleistung auf einen offenbar nur durch Usurpation gewonnenen Besi . noͤrhigen, zu den Waffen greifen wuͤrden. Viele ssen schon eine Veraͤnderung mit Brasilien voraus. I.n. sei jedech, wie ihm wolle; das Eine bleibt ausgemath daß dieser Krieg hinsichtlich Cubg's eine gewaltige; version macht. Ohne denselben wuͤrde es gewiß sch einen Angriff von der Mexicanisch Columbischen Am erfahren haͤben, die seit drei Monaten bereit steht, n Matanzas abzumarschiren. Dabei ist jedoch das Um nehmen Picht leicht. Cuba hat in diesem Augeadzt mehr Vertheidigungsmittel, als es seit lange gehe hat: 6000 Mann Europaͤische Truppen, 1200 Farbi 6 Fregakren und einige Compagnien K. Frerwill die sich von Columbien und Mexico gefluͤchtet hab Der Kampf wuͤrde alsoͤ gewiß blutig werden, wal nicht die sehr zahlreichen Creolen, die laut nach Unt haͤngigkeit verlangen, und andre unvorhergesehene, ab möoͤgliche Abfaͤlle denselben erleichterten.
Die jetzige Sitzung des Nord⸗Amerikanischen Ce gresses wird wichttg werden. Es sind bereits viele 2 schlüsse uͤber den oͤffentlichen Unterricht, Anlegung nen Kanale und Strazzen, die Verhaͤltnisse zwischen Kam leuten und ihren Faktoren, die Organisation der Mil die Einkerkerung wegen Schulden, Theilnahme illeg mer’ Kinder an dem Erbgut ihrer Muͤtier ꝛe. erschien Endlich hat auch die Committee, welche beauftragt! zu pruͤfen, ob es noͤthig sey, an der Nordwestkuͤste Amerika bei der Muͤndung des Columbiaflusses Territorialregierung zu errichten — eine hoͤchst wich Frage, die das Publicum schon seit lange schaͤftigt hat — fuͤr die Nothwendigkeit ents den, und in ihrem Bericht kommen Stellen denen man eben keine uͤbergroße Philantropie umd sagen darf. „Die Horden, heißt es z. B. daln die noͤrdlich vom Columbia wohnen, sind wild, gerisch, hinterlistig; sie zeigen eine der furcht bars Anomalten der menschlichen Natur: das bestaͤnk Verlangen, sich von Menscheufleisch zu naͤhren. reitzbarer Moralist kann bei den Gedanken an ihre I rottung schaudern; aber jeder Mensch, der die Wil der menschlichen Gattung zu schaͤtzen weiß, darf ei so wenig anstehen, diese Elenden zu vernicheen, als wilden Thiere, die in den Waͤldern umherstreifen.“ bedarf wahrlich keiner großen Reizbarkeit, um bei chen, eines Pizarro wuͤrdigen Aeußerungen zu schauden
* Konigliche Schauspiele. Mittwoch, 29. Maͤrz. Im Opernhause:
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Maurer,“ Oper in 3 Abtheil. Musik von Auber. — 11““ 8 8 8 “ —
Rieedacteur John.
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Nachrichten. Kronik eTö1“
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Der Oberlandesgerichts⸗Referendarius Lehmann u Paderborn ist zum Justiz⸗Commissarius bei den Gerichten zu Rheda, Rietberg und Wiedenbruͤck, mir Anweisung seines Wohnorts in Wiedenbruͤck, bestellt vorden. 8 E“
Angekommen. Seine Durchl. der General der Infanterie und Gouverneur von Luxenbuürg, Prinz Ludwig von Hessen⸗Homburg, von Luxenburg. Der Koͤnigl. Baiersche Kabinets⸗Kourter Brenne⸗ mann, von St. Petersburg. —
Abgereist. Se. Exc. der Geheime Staatz⸗Minister, Freiherr von Humbolot, nach Schleßen- 8
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Paris, 23. Maͤrz. Vorgestern uͤberreichte der Koͤ nigl. Preußische Gesandte, Freiherr von Werther, dem Koͤnige in einer Privataudienz ein Schreiden sjeines Souverains wegen der Geburt eines Preußischen Prin— zen, Sohnes S K. H. des Prinzen Friedrich, Neffen S. M. des Koͤnigs von Preußen. 1 8
Der Pairs Kammer ist das Gesetz wegen Entschaͤn⸗s digung der ehemaligen Colonisten auf St. Domingo! vorgestern vom Finanzminister vorgelegt worden.
Der Koͤnig hat, nach dem von Ludwig XVIII. ausgesprochenen Wunsche beschlossen, der pariser Me⸗ tropolitan⸗Kirche eine silberne Bilssaͤule der heiltgen Jungfrau, Patronin von Frankreich, zu schenken. Diese Statue wird in Lebensgroͤße sein, und aus den Privat⸗ fonds des Koͤnigs bezahlt werden.
In einem am 13. d. M. in Rom gehaltenen Con⸗ sistorio haben mehrere Ernennungen zu erledigten Bis thuͤmern, und die Erhebung des Erzbischofs von Rheims zur Cardinalswuͤrde statt gefunden.
Der General Graf von Gutllleminot ist vorge⸗ stern, aus Konstantinopel kommend, hier angelangt.
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Sterblichkeit, selbst unter den wohlhabenden Leuten, schrecklich. Die drei Viertel der Personen, welche von der Krankheit befallen werden, sterben daran. In Tanger und Salé zahlt man im Durchschnitt drei Kranke in jeder Familie.
Die aus Marseille hier eingegangenen Briefe sprechen auch von dieser Krankheit und melden, daß die Sani⸗ täts, Behoͤrde die noͤthigen Maahregeln ergriffen hat, um, die Departements am Mittellaͤndischen Meere vor⸗ dieser Krankheit zu schuͤtzen. — —
Fuͤnfprocentige Rente 96 Fr. 64 Fr. 70 C.
London, 18. Maͤrz. Nach tern heute mitgetheilten neuesten
Nachrichten aus Ostin⸗ “ dien erfolgte am 1. Ocetober v⸗ J. die erste Zusammen⸗ kunft zwischen dem
General⸗Major Sir A. Campbell und Eommodore Sir J. Brisbane, als den englischen Commissarien,
mit den von Seiten der Birmanen zu den Unterhandlungen beauftragten Personen. Von Sei⸗ ten der letzteren ward dabei der Wunsch ausgesprochen, diesen ersten Tag lediglich der freundschaftlichen Unter⸗, hattung zu widmen, die eigentlichen Geschaͤfte aber auf 8 den fokgenden Tag zu verschieben.
Nachdem man eug⸗ lischer Seits sich damit einverstanden
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den von unseren Blaͤt⸗ 8
erklärt hatte, unterhielten die birmantschen Commissarien die untrigen auf sehr artige und jeme Weise, indem sie sich zugleich nach den neuesten Nachrichten aus England, nach dem Befinden des Konigs u. s. w. erkandigten. Am folgen⸗ den Tage begannen die eigentlichen Friedens⸗Unter⸗ ndlungen, wober die dirmahischen Commissarien sich es hoͤchst augelegen seyn ließen, die unsrigen dahin zu dringen, e—. auf Feiner Gebiets⸗Abtretung noch auf einer Entscha gung fuͤr den Kriegsaufwand bestaͤnden. Sje stellten dabes unter andert veg daß ein Kaeg, den se mit China gefuͤhrt, ohne ein Ppfer von einer ober der andern Seirte beendigt worden waͤre und daß seite.⸗ dem beide Länder stets in Frieden und Freundschaft mit einauder gewesen waͤren. Da sie jedoch sahen, daß sie in diesem Pünkte nicht zum Ziele gelangen konnten, boten sie um eine Verlaoͤngerung des Waffenstillstands, um bet ihrer Regierung anfragen zu koͤnnen. Dies ward bewilligt und demnach der Waffenstillstand bis zum 2. Nov. verlaͤngert. Am folgenden Tage lud Sir A. Campbell die birmanischen Commissarien zum Mit⸗ tagsmahl. Am Schluss: desselben wurde auf die Ge⸗ sundheit des Koͤnigs von Ava und seiner Familie ge⸗ trunken. Die birmanischen Commissarien zußerten ihre
Aus Gibraltar schreibt man unterm 23. Febr., daß auf vielen Punkten des Koͤnigreichs Marokko eine surchtbare Epidemie ausgebrochen ist. Man schreibt diese Plage der Hungersuoth zu, welche seit langer Zeit in diesem Lande herrscht. Auf der Strecke zwischen dem Cap Pastel und dem gruͤnen Vorgebirge ist die
lebhafte Freude und bemerkten, daß die Vereinigung der Ansuͤhrer zweier feindlichen Heere an einer und derselben Tafel ein außerordentlicher Beweis von Vertrauen und Redlichkeit sei, wuͤrdig zweier großen und civilisirten 8 Nationen, die, so hoffen sie, sich nicht weiter bekriegen wuͤrden.