In der Deputirten⸗Kammer wurde vorgestern der Bericht uͤber das Gesetz, die Supplementar⸗Be⸗ willigungen fuͤr 1825 betreffend, erstattet, und die An nahme des Gesetzes von der Commission vorgeschlagen; die Debatten hieruͤber werden nach Beendigung der Discussion uͤber die Schlußrechnungen des J. 1824 be⸗ ginnen. Als aber der Zeitpunkt dieser Discussion be⸗ stimmt werden sollte, entstand eine Schwierigkeit, denn
nehrere Mitglieder verlangten, daß zuvor die Liquida⸗ tion der Kosten des spanischen Krieges (1823), gemaͤß dem Finanzgesetze von 1825, vorgelegt wuͤrden. Da dies aber eine neue Proposition war, die zuvor in den
Buͤreaus in Berathung gezogen werden mußte, so wurde die Entscheidung obiger Frage bis dahin aufgeschoben
— Das Douanengesetz wurde am Schluß der Sibuüng mmRit 260 Stimmen gegen 21 angenommen. 4 28 Vorgestern ist Hr. v. La⸗Mennais, wegen seines n Werkes „Von der Religion in ihren Besiehun⸗ . tischen und buͤryerlichen Ordnungph,“ auf
Iastanz des öͤffentlichen Ministeriums vor dem hiesigen Aachtpolizeigericht erschienen. Der General⸗Advokat Pecourt sagte, diese Schrift habe unter den wahren 8 Freunden der katholischen Religion ein Gemisch von
Verwunderung und Besorgniß verursacht, welches wohl
erklaͤrlich sei, wenn man erwaͤge, welche Grundsaͤtze der
Verfasser hege und wie sehr sie geeignet seien, die oͤf⸗ ffentliche Sicherheit zu gefaͤhrden. Als besonders ge⸗
faͤhrlich bezeichnete der General⸗Advokat dir Behaup⸗ frung, daß die Erklaͤrung der franzoͤsischen Geistlichkeit vom J. 1682 die Grundlagen der Religion erschuͤttere⸗ und die Lehre, daß der Pabst das Recht habe, die Koͤ⸗ nige nbzusetzen und die Voͤlker vom Eide der Treue zu entbinden, ganz besonders gefaͤhrlich scheine das Buch! wegen des anerkannten Talents des Verfassers und we⸗ gen seines geistlichen Charakters. Der Abbé v. La⸗
Mennais ist aus St. Malo gebuͤrtig und 43 J. alt.
In Arras hat eine Sohlaͤgerei zwischen den dorti⸗ gen Bergleuten und den Soldaten der Garnison statt gefunden; es sind Viele auf dem Platze geblieben; die
Bergleute, welche die Menderzahl bildeten, haben am
meisten gelitten. “ Fuͤnfprocentige Rente 96 Fr. 45 C.
London, 18. April.
letzte gen zur polt
Dreiprocent.
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Se. Maj. der
oͤnig hatten
in Folge des zu Anfang voriger Woche eingetretenen Witterungswechsels einen gelinden Gichtanfall, befanden sich jedoch bereits am Donnerstag wieder so wohl, daß
Sie eine Spazirfahrt machen konnten. Nach den letzten Nachrichten aus Windsor hatten Se. Maj. auch
an den beiden folgenden Tagen Spazirfahrten gemacht und befanden sich sehr wohl. 2 2*
1 Am Sonnabend Abend kam der Koͤnigsbote Kraus mit Depeschen von unserem Gesandten zu Constautino⸗ pel, Hrn. Stratford Canning, an den Minister Canuning,
8* desgleichen auch mit Depeschen von unserem Gesandten iihn Wien, vom 6ten d., als dem Tage seiner Durchreise durch Wien, im auswaͤrtigen Amte an. Voragestern Nachmittag ward ein zweistuͤndiger Ka— binets, Rath im auswaͤrtigen Amt gehalten, woran sämmtliche Mitglieder des Geheimen Raths, mit allei⸗ niger Ausnahme des noch von hier abwesenden Herzogs von Wellington Theil nahmen. Die Sitzung hat kei⸗ neswegs, wie das Geruͤcht ging, in Folge der von dem Koͤnigsboten Kraus uͤberbrachten Depeschen statt gefun⸗ den, vielmehr waren bereits am Freitag die desfallsigen Einladungen an die Mitglieder des Geheimen Raths
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sche Gesandte hatten vorgestern Zusammer Hrn. Canning.
in Paris im auswaͤrtigen Amte an.
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Gestern kamen Depeschen von unserem Gesandee
Der Herzog von Devonshire hatte gestern eine F sprechung in Bezug auf seine Abreise nach St. Pettn burg als außerordentlicher Gesandter unseres Souverein bei der Kroͤnung des Kaisers Nikolaus. Der Hey blieb anderthalb Stunden bei Hrn. Canning.
Sir Ch. Long hatte gestern, so wie auch berin am Sonnabend eine Zusammenkunft mit dem Grise von Liverpool.
„Geestern brachten Marquis von Landsdown und C Grey Petitionen der irlaͤndischen Katholiken, erstz auch eine Petition von vielen angesehenen irlaͤndise Protestanten fuͤr die Sache der Katholiken ins . haus, jedoch ohne Antraͤge darauf zu gruͤnden, worn deutlich abzunehmen ist, daß die Frage in Bezug;e die irlaͤndischen Katholiken in der dermaligen Sitzu nicht verhandelt werden wird.
Im Unterhause erfuhr die Einbringung eines richts wegen Anlegung einer neuen Kornboͤrse in Lo don einen starken Widerstand von Sir Th. Baring ( auf sechs Monat Auf chub antrug), den HH. Hum T. Wilson, Caleraft, ward aber mit 76 gegen 27 Smt men angenommen. — Auch ward die Petition der En London fuͤr die Grundsaͤtze eines freien Handels gleichmaͤßige Ausdehnung derselben auch auf Korn gebracht. Ber Unterstuͤtzung derselben sagte Ald. We Es falle unsern Manufakturisten unmoglich, mit ¹ laändischen zu concurriren, wenn die Lebensmittel auf mehr als den doppelten Preis staͤnden. Es sei Zeit fuͤr das Parlament, seine Aufmerksamkeit hien zu richten und von dem großen Ausfall in der Kr zufuhr, Notiz zu nehmen. Im ersten Quartal dic Jahres seien 57,677 Qrs. Waizen weniger angebrac als in dem entsprechenden von 1825; so an Gel 79,957 Qrs. weniger, an Hafer 20,000 Qrs. wenigz an gebeuteltem Mehl 36,000 Ars. weniger. Das H. muͤsse sich nothwendig von der Sache unterrichten, es ganz klar sei, daß das Getraide schon auf eim Preise der Hungersnoth stehen wuͤrde, wenn nicht! neuerlichen Maaßregeln in Betreff des Umlaufsmint im Koͤnigreiche (wider die kleinen Landbanknoten) troffen worden waͤren. — Alderman Thompson stim den einsichtsvolten Buͤrgern Londons darin bei, daß vergeblich sein wuͤrde, die Einfuͤhrung der Grunds eines freien Handels zu versuchen, ohne sie im gleitt Grade auf den Getraidehandel anzuwenden. En meinten sogar, es haͤtte mit dem Getraidehandel Anfang gemacht werden sollen, indessen ihm liege nur zunaͤchst am Herzen, den Landwirth von dem A mente abzubringen, das fuͤr das Korn-Monopol gebrall werde, naͤmlich die Beschraͤnkungen und Verboter Hinsicht fremder Manufakte betreffend. Diese Beschtit kungen und Verbote seien jetzt fast voͤllig abgethan! und die Artikel wuͤrden gegen billige Abgaben zugene sen; nun sollten dieselben Grundsaͤtze auch auf Koem— einfuhr angewendet werden. Im Jahr 1817, als Ne Korn⸗Bill passirte, sei versichert worden, die Wuͤrkut des Monopols werde die Erzeugung eines Getralte Ueberflusses zu wohlfeilen und festen Preisen sein. Nü aber stocke der Verkehr uͤberall und die allgemeine muth und Noth werde durch die Gefahr, daß Mang und hohe Preise von Lebensmitteln eintreten wuͤrdh vermehrt, auch koͤnne nichts schwankender im Prüil und in den Vorraͤthen sein, als Getraide alle die 8
ngen. Am Sonnabend Mittag hatten Graf Liverpool, der
Kanzler der Schatzkammer und Hr. Huskisson eine lange Zusammenkunft mit Hrn. Canning in dessen Wohnung.
her gewesen. Ueber die beid G serung der Criminal-Justiz wurden die Berichte eing bracht und discutirt. 1 Von dem Sergeant Onslow ward
Der portugiesische Botschafter und der neapolitani
sarlaments⸗Sitzung uͤberlassen.
en Bills des Hrn. Peel zur Verb
die zweite -
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ig der Bill uͤber die Wuchergesetze in Antrag ge— acht, jedoch auf desfallsige Aeußerungen des Kanzlers rSchatzkammer, die Bitl selbst zuruͤckgenommen und „Verhandlung uͤber den Gegenstand der kuͤnftigen Der Minister Peel klärte, daß die Minister selbst die Angelegenheit dann Sprache bringen werden, wenn das gelehrte Mit⸗ iid (Hr. Onslow) sich geneigt fuͤhle, sie ihren Haͤn⸗ nanzuvertrauen. 8.——— Die Bill des Kanzlers der Schatzkammer wegen ndirung von Schatzkammerscheinen ging demnaͤchst irch den Ausschuß. London, 21. April. Gestern brachte der Minister al im Unterhause seine Bill wegen der Fremden⸗ egistrirung ein; durch diese Bill wird der sogenannten emden⸗Bill, uͤber die man so oft geklagt hat, ein de gemacht. enehmen der Fremden selbst, und wir hoffen, daß sie keiner Erneuerung dieser Bill Anlaß geben werden. J. Peel bemerkte in seiner Rede, daß nur ein einziges⸗ al und zwar bei keiner politischen Veranlassung, von Fremdenbill Gebrauch gemacht worden sey. Der Herzog von Devonshire hatte vorgestern und en Nachmittags wiederum eine Besprechung mit Minister Canning im auswaͤrtigen Amt, und wird, is heißt, Anfaugs Mai von hier abreisen. Der franzoͤsische Gesandte hatte vorgestern mit dem mnister Canning Geschaͤfte im auswaͤrtigen Amt und un gingen daselbst Depeschen von unserem Gesand⸗ in Paris ein. Heute fruͤh sind im Colonial⸗Amt Depeschen vom neral- Lieutenant Cole auf Mauritius eingelaufen. Briefen aus Calcutta vom 30 Dec. zufolge, hatte dort in Briefen aus Prome vom 5. dess. Monats ödie am 1., 2. und 5. December statt gefundenen sechte mit den Birmanen, worin diese voͤllig geschla⸗ wurden, ausfuͤhrliche Nachrichten erhalten. Selten ist wohl der oͤffentlichen Erwaͤgung ein wich⸗ eres Actenstuͤck untergeleqt worden, als die Botschaft Praͤsidenten Adams in Bezug auf die Sendung nach nama. (S. Art. Washington). Die von den Verei⸗ ten Staaten beabsichtigtermaßen bei ihrem Verkehr den neuen Nationen von Amerika zu befolgende litik ist darin mit großer Deutlichkeit ausgesprochen hder Ton ist, nur mit einigen Ausnahmen, ruhig h gemaͤßigt. Unser einziger Zweifel (sagt der tier) ob nicht, der im Ganzen †. e Geist groͤßerer Ehrgeiz sei, als vielletcht üldent sich st zu gestehen geneigt sein moͤchte. ** Rach einem Privatbriefe aus Mexico vom 1. Febr. Hr. Ward den fruͤher gehegten Vorsatz, nach Eng⸗ d zuruͤck zu kehren, fahren lassen, indem die ge Regierung sich in Bezug auf den neuerdings ab⸗ hlossenen aber noch nicht ratificirten Tractat mit pland im Wesentlichen voͤllig einverstanden erklaͤrt Nur einige Aenderung in den Ausdruͤcken wird erseits fuͤr noͤthig erachtet, und da die diesseitigen nmissarien nicht bevollmaͤchtigt sind, auch nur ein it abzuaͤndern, so hat die Regierung beschlossen, den nister der auswaͤrtigen Angelegenheiten selbst nach b4and zu senden, um die weiteren Erlaͤuterungen zu pen. Lonsols 79*, . Schatzkammer⸗Scheine 10 — 11 Praͤm. Frankfurt a. M., 20. April. In der 8ten Siz⸗ der Bundesversammlung vom 6. April uͤber⸗ der K. Hannoͤverische Bundesgesandte ein Schreiben Oberappellationsgerichts zu Celle, und zwei dasselbe titende Bescheide, wodurch ein, in der Beschwerde⸗ der Rheinpfaäaͤlzischen Staatsglaͤubiger Besitzer der Partialobligationen Litt. D., von dem alt der Krone Baiern, gegen das Austraͤgal-Er—
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Wir verdanken solches dem friedlichen
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1.“ ““ Gesuch, als unstatthaft zuruͤckgewiesen wird. In Be⸗ 8 ziehung hierauf erklaͤrte der Großherzoglich⸗Badische Ge⸗ sandte, wie seine Regierung von keinen Irrungen wisse,
tragen habe, daß sie dergleichen bei dem klaren Inhalt des Erkenntnisses nicht einmal fuͤr denkbar erachten koͤnne, und daher eine Verwechselung mit der von sei⸗ nem Gegenstande offenbar ganz unabhaͤngigen Ausein⸗ andersetzung annehmen muͤsse, welche nuͤnmehr ruͤcksicht⸗ lich aller dadurch nicht abgetheilter Rheinpfaͤlzischer Schulden und Lasten dringend nothwendig sei, auch im eignen Interesse der Großherzogl. Regierung bald thun⸗ lichst werde eingeleitet werden. Dieser Erklaͤrung schlos.⸗ sen Ach auch der Großherzoglich Hessische und der Her⸗ zoglich⸗ Nassausche Gesandte Namens ihrer Hoͤfe an. iernaͤchst brachte noch der Großherz Basdische Gesalsgee die Uebereinkunft zur Kenntniß der Versamm⸗ lung, watche von der Bapischen Regierung unterm 18. und 23. Dez. v. J. mit den Grafen von Leiningen⸗ Billigheim, undd, Leiningen⸗Neuden au über die endliche Festsetzung deren staatsrechtlicher Verhaͤlt⸗
nisse abgeschlossen worden ist. Gestern Nachmittags ge⸗ in
Muͤnchen, 19. April.
ruhten Se. Majestaͤr unser allergnaͤdigster Koͤnig, Begleitung Ihrer koͤniglichen Hoheiten des Kronprinzen und des Prinzen Otto, und in Beisein des Herrn Staatsministers Grafen v. Armansperg, des Herrn Ministerialraths Friedrich v. Scheuk, des Geheimen Ober⸗ Baurathes Senn v. Klenze, dann einer Menge von andern Zuschäauern aus allen Staͤnden, dem ersten
Nymphenburg angelegten Eisenbahnen beizuwohnen, und dem Erfinger der verdesserten Vorrichtung, dem koͤnigl. Oberst, Bergrathe Hrn. v. Baader⸗, Ihre Allerhoͤchste Zufriedenheit in den gnaͤdigsten Ausdruͤcken zu bezeugen. — Zur Vergleichung hat Hr. v. Baader hier zweierlei Eisenbahnen neben einander vorgerichtet: Eine nach der bekannten, in England eingefuͤhrten, Bauart (Pram-road), eine andere nach seinem neuen Princip. Auf jener zog ein Pferd von mittlerer Groͤße und Staͤrke vier kleine aneinauder gehaͤngte Wagen mit einer dar⸗ auf vertheilten Last von 90 Centnern, auf dieser hin⸗ gegen fuͤnf aneinander gehaͤngte große Wagen mit 24 Scheffeln Weizen und 12 Faͤssern Dungsalz, zusammen deinahe 160 Centnern, beladen, ohne besondere Anstren⸗ gung fort. Ein einzelner dieser Wagen mit 34 Cent⸗ nern Ladung, und gegen 13 Centnern eigenem Gewichte, kann von einem Manne mit Einer Hand gezogen wer⸗ den, wovon Se. Majestaͤt Selbdst durch eigene Probe Sich uͤberzeugten. Diese fuͤnf Wagen wurden auch in einem Haldkreise von 20 Fuß Radius ohne alle Schwie⸗ rigkeit herum gefuͤhrt, und zwei derselben, mit ihrer Ladung gegen 100 Centner schwer, wurden init Anwen⸗ dung der von Hrn. v. Baader erfundenen, und in sei⸗ nem Neuen Systeme der fortschaffenden Mechanik (1822 dahier erschienen) beschriebenen Bergwinde, uͤber eine sehr steile Anhoͤhe von Einem Pferde leicht hinauf⸗ gezogen. Ueber die ganz neue Einrichtung der Baader⸗ schen Wagen, vermoͤge welcher diese die Eisenbahn uͤber⸗ all, wo dieselbe unterbrochen werden muß, oder wo sie aufhoͤrt, verlassen, und, wie jedes andere Fuhrwerk, auf gewoͤhnlichen Straßen fortgebracht werden koͤnnen (wodurch das auf den englischen Bahnen und Wagen an jeder solchen Stelle unvermeidliche Umladen erspart wird), äußerten Se. Majestaͤt Ihr besonderes Allerhoͤch⸗ stes Wohlgefallen. — vom 21. April. Der Max⸗Josephs⸗Platz wird jetzt zum Theil mit Planken eingefaßt, um die Vorbe⸗ reitungen zum Bau des neuen Fluͤgels der Koͤniglichen Residenz zu machen, dessen Grundstein demnaͤchst gelegt werden soll.
iniß vom 28. Oktober 1825 eingelegte Restitutions
die sie noch in Beziehung auf das erwaͤhnte Austraͤgalz Erkenütniß mit der K. Baierischen Regierung auszu-’
großen Versuche mit den im koͤniglichen Garten von-