—
8 p
Osservatore enthaͤlt ferner Schreibens aus Syra vom jedoch, tische Nachrichten uͤder die darin gemelseten erhalten haben, keineswegs verbürgen wollen:
„Der Oberst Febveer hat mit einem Corps von 3000 Mann regulaͤrer und irregula er Truppen, einen Einfall nach Negroponte unt rnommen, und die F stang Karysto derennt.*) Die letzten Nachrichten von dieser Insel melden jedoch, daß er genothigt worden sei, sich mit bedeutendem Verluste zuruͤck zu ziehen, indem eie Belagerten Verstarkungen von Omer Pascha aus dem Kastell von Negroponte erhalten hatten. Auf diesem Ruckzuge soll Fadvier 200 Mann an Tosten und Vee, wundeten verloren haben. Die Verwundeten, 100 an der Zahl, sind nach Zea gebracht worden. Gestern nun sind Nachrichten eingelaufen, daß Fabvier zu Wassen und zu Lande eng dloki t ist, und solchen Mangel au Lebensmittela leidet, daß seine Leute Pferdefl isch essen muͤssen, weshalb von hier sogleich 4 Brigantinen und eine Goelette mit Mundvorraͤthen und Mannscheft ab geschickt wurden, unter welche l'tzt rer sich auch ein Tyeil jener Truppen, unter den Befehlen der Kapitaͤne Vaͤsso und Grißiotti defindet, die gestern von der Ly⸗ pedition nach Syrien zuruͤck gekommen sind, wo sie die Staodt Batrut a gegriffen hatten, aber zuruͤck geschlagen worden waren. Sowohl der Unsstand von der Noith, in der sich Fabvier defindet, als auch die Anwesengeit von 4 franzoͤsischen und 2 oͤsterreicht chen Kriegsscheffen, die hier vor Anker liegen, haden die neuen Unglucks⸗ faͤle von dieser Insel abgeweudet, von denen sie von⸗ oben besagten Truppen (ees Vasso) bedroht wurde.“
„Die Plüuͤnderungen in biesen Gewassern, die von einer Menge von Seeraͤubern heimgesucht werden, zu denen sich auch einige groͤßere Krieqsfahrzeuge der Grie⸗ chen gesellt haben, dauern noch immer fort. Eine der neuesten Raubthaten ist an dem Kapitaͤn Damiano Foca veruͤbt worecen, welcher, voͤn hier ausgelaufen, in den Gewaͤssern von Scio von einer hyodriotischen Brigantine angehalten, nach Zea gefuͤhrt, und dort aller Waaren und Habseligkeiten, die sowohl ihm, ‚und der Schiffemannschaft gehoͤrten, wie auch der Schiffs⸗ geraͤrhschaften beraubt wurde. Er ist vor 2 Tagen hier angekommen, um den Oberst Accurtt aus Mykoni zu erwarten. Außerdem ist auch die russische Polacre, S. Spiridione, Kapitaͤn Dabinovich, auf der Fahrt ven Alexandria hierher, von einer Spezziotischen Brigantine ausgepluͤndert worden.“
— Die allgemeine Zeitung enthaͤlt folgendes Pri⸗ vatschreiben aus Smyrna vom 3. April. Sir Hudson Lowe, der auf seiner Reise nach Ostindien sich hier auz⸗ haält, waͤre beinahe von der Hand eines fanatischen Franzosen, der vermuthlich nach seiner Ansicht sein Va⸗ terland raͤchen wollte, gefallen. Der franzoͤsische Konsular⸗ Agent Perry drang in Lowe's Wohnung, und ais er sie verschlossen fand, erbrach er die Thuͤre und zertruͤmmerte alle Effekten des gluͤcklicherweise auf einem Schiffe ab⸗ wesenden Lowe. Perry war mit einem Dolche bewaffnet,
8 11““] 1 folgenden Auszua eines 4. April, dessen Inhalt wir da wir bisher auf kei em andern Wege authen Vorfall⸗
und aͤußerte in seinem blutduͤrstigen Eifer laut, daß er
den Moͤrder Napoleons, seines ehemaligen Herrn, schon zu treffen wissen werde. Man verhaftete ihn, und er befindet sich nun im Konsulatgebaͤude in strenger Ver⸗ wahrung. Sir Hudson Lowe wohnt seit diesem Ereig⸗ nisse auf einem englischen Schiffe. =
8 8 “ — 34
8
Db1* W“ 2.
als seiner Frau
Breslau, 10. Mai Die vielfachen Zerstoͤ ung welche in diesen Tagen der hohbe Stand der Oder wirkt hat, lassen sich dis jetzt noch nicht uͤbersehen. groͤkte Hoͤhe erreichte sie hier am 5. wo sie im . Wasser fast 12 Stunden hindurch 23 Fuß 3 Zoll stef
Viel Un luͤck ist durch ausdauerndes Entagegenseh menschlicher Anstrenqungen gegen das uͤbermaͤchtige ment verbuͤtet worden, und noch mehr, wie z. B. die ganze Ueberschwemmung in der Oder⸗Verstadt h wahrscheinlich verhuͤret werden koͤnnen, wenn nicht döͤre Wille Einzeiner in den Momenten der boͤch Gefahr, wo die oolizeiliche Gewalt auf viele Pu. vertheilt war, haͤtte f ei walten koͤnnen.
Aber wir wenden unser Auge billig abwaͤrts
denen, die fruͤher alle Vorsicht, so in diesen Stum der Noth alle Pfl chten der Menschlichkelt und des gerlichen und Nachsten⸗Vechaͤltnisses verabsaͤumt ben; sie werden ihrer Strafe nicht entgehn; und weilen lieber bei denen, die, mehr als ihre Pflicht ae gqethan, und sich mit eigener Gefahr und Aufopfen huͤlfreich erwiesen haben. Nach Scheitnia, welches selbst groͤßten Theils i schwemmt war, und mit eigener Gefahr kaͤmpfte, der derittene Gensd'arm Benke, als eben die Ge in dem gegenuͤber liegenden Orte Wilvelmsruh
Hoͤchste g stiegen war, und aus den Dachern der H Ruf von Frauen, und Kindern erscholl; zugleich Kunde, daß noch groͤtzere Gefahr bei der Ziegeler! der Hunesfelder Straße obwalte, wo einige Men in hoͤchster An st auf einen Ziegelhaufen um *† chrieen. Der brape Gensd'arm ermittelte emen in dem CommerzienRath Frieenerschen Garten
dem Gerichtsmann Muͤller sogleich Gefaͤhrten fur Unternesmen. Sie besteegen den Kahn, fuhren d quer⸗ purch den reißenden. Strom der alten Oder der gedachten Ziegelei, retteten damit aluͤcklich zuerst vort Bedraͤngten und brachten sie nach der Hundsße Straße, sodann fuhren sie unter großer Austreng nach Wilhelmsruh, wo sie 10 Frauen und Kinder dem Donzinial⸗G baͤude brochten. Die Ruͤckkeh drei wackern Maͤnner war um so schwieriger, als nur ihre Kraͤfte erschoͤpft waren, sondern sie auch Ruder zerbrochen hatten, und dieses nur durch! Feuerhaken ersetzen konnten. Doch gelanzten sie n gluͤcklich nach Scheitnia. Gleiche Verdienste erwan der Gensd'arm Franke I., welcher mit Häͤlfe des Kr. Reserve⸗Soldaten Klamek 7 Personen auf einem K. den er erst durch eine Landfuühre herbeischaffen m. rettete; ingleichen der Tage⸗Arbeiter Richter, da Hufschmidt aus Wilhelmsruh holte. Um Gre hat sich besonders der Gensd'arm Syr ing verdient geu
Viel Wackeres mag noch geschehen sein, was nicht bekannt ist, da die Communikation mit den be darten Dorfschaften noch sehr schwierig ist.
So viel bis jetzt bekannt, ist in dem ganzen reich des Stadt Kreises kein Mensch bei dieser We Gefahr verungluͤckt, und außer Rehen und Haasen in großer Zahl ertranken, selbst noch keine Nac von verungluͤcktem Vieh eingegangen.
KsSnNlgliche Schauspiele. Dienstag, 16. Mai. Im Schauspielhause: „Sap
fand auch in dem dortigen Gaͤrtner Kantner unse
cht ausschließlich
.
ats
. 3 8 8 8 1 2 u.“ 8 8 .
8 8 8
Amtliche Nachrichten. Kronihvdes Tage 8.
Angekommen. Der Kaiserl. Russische General⸗ ajor von Seslavenn, von Pirmont.
Abgereist. Der Kaiserl. Russische Kammerjunker dKollegien, Rath, Fuͤrst Galizin, als Kourier nach
8
—
1u1u·“ 1b
Zeitungs⸗Nachrichten
Paris, 10. Mai. In der Deputirten⸗Kammer gannen vorgestern die Debatten uͤber das Gesetz, be⸗ ffend die Substitutionen. Hr. Moöchin sprach zuerst gegen. Die Substitutidnen sind, sagte er, Ptelaͤnger it der Gegenstand der unguͤnstigsten Vorurthelle. Sie⸗ geugen in den Familien selbst eine besondere Regel nsichts der Uebertragung der Guͤter, sie sind dem Ver⸗ hr, der Verbesserung der Guͤter und dem Ackerhau chtheilig; gar oft gewaͤhren sie den Besitzern die Moͤg. keit, ihre Glaͤubiger unter dem Scheine eines nicht ien Vermoͤgens zu taͤuschen; endlich sind sie die Quelle dloser Processe. Diese Naͤchtheile werden von allen echtsgelehrten eingeraͤumt, und selest der Berichter tter der Pairskammer hat sie nicht bestrikken. Was er sind die Vortheile? Es soll, sagt man, das Ver⸗ gen der Familien vor Verschwendungen geschuͤtzt, der bewegliche Boden befestigt, die Aristokratie fest be⸗ auͤndet werden. Dies sind aber nur Scheingruͤnde, aͤhrend der wirkliche Zweck ist, in unsere Mitte einige ivilegirte Familien zu erheben, und diesen das Wahl⸗ zuzuwenden. Frankreich ist in einem uhenden Zustande; der Boden ist ertragreicher, und er Klang der Werkstaͤtten uͤberall lebhafter geworden; e Arbeitslust hat Wunder geschaffen, und nirgends eten sich unsern Augen die traurigen Schauspiele dar, eren Zeugen wir in unserer Jugeno gewesen sind. Wir aaben das Bessere erlangt ohne Erstgeburtrecht und hne Substitutionen; so lassen Sie uns denn unsere Hestrebungen auf die Befestigung unserer Institutionen ichten, ohne nach einer Territortal Aristokratie zu jagen, on der wir keine Vortheile zu erwarten haben Ich
0 6 8 u“
„
wie jemals, die mit den Prinzipien einer erblichen Monarchie und mit den Freiheiten eines großen und edlen Volks im Einklange sind. Frankreich duͤrstet nach solchen Insti⸗ tutionen, welche dem Lande endlich gestatten werden, nach so vielen Spaltungen und Gahrungen mit Sicher⸗ heit auszuruhen und mit Vertrauen in die Zukunft zu blicken. — Hr. v. Reveillere tadelte das Gesetz be⸗
“ 11““ 1 8 8. 22 2*
v
8 * “ 8
8 8 8 . *
2
9
8 — 22 —2,
in ihr wohlthaͤtige Institutionen zu gruͤnden,
sonders, weil es den Willen der Familienhaͤupter zu sehr
dinde. — chie beruhe darauf, dat viele bedeutende Grundbesitzun⸗ gen in wenigen Haͤnden vereinigt seien; er erinnerte, daß die Zerstuͤckelung des Grundvermöoͤgens mit der Ab⸗ sicht, die Republik zu gruͤnden, befoͤrdert worden sei.
stets erhoben hat, weder seinem Handel noch sein m Gelde, jondern nur der heldenmaͤßigen Kraft derjenigen, denen es werth ist, die Wiege ihrer Kinder neben das
kann nur durch Befestiguͤng des Grundbentzes einzelner Familien geschehen; dies ist der Zweck des gegenwaͤrtigen Gesetzes. — Hr. Labbey v. Pompieres taoöelte die Tendenz des Gesetzes, denn Grund und Boden zu im⸗ mobdilistren, seit 30 Jahren in Frankreich herrschenden Reorganisa⸗ tionssucht, welche so viel Uangluͤck, so viel Schwankungen und so viel Unstaͤtigkeit hervorgebracht habe. — Hr. v. Salaberry sagte, das Gesetz finde nur darum so viel Tadeler in den Reihen der Opposition, weil es recht eigentlich monarchisch sei. Diese bemuͤhe sich, die Gespenster der Feusdalaristokratie hervorzurufen, um die Nation damit zu schrecken und ihr zugleich die wirklich vorhandene Feudalmacht des beweglichen Eigenthums und der Industrie zu verbergen, die einen groͤßern Ein⸗
ruͤcksichtlich ihrer Paͤchter moͤglich waͤre.
dern des Friedens schmuͤcke, dacht sein, alles zu thun, deshalb muͤßten die wahren Freunde der Monarchte dem vorliegenden echt monarchischen Gesetze ihren kraͤftigen Beistand schenken.
Aus Perpignan schreibt man vom Ende April, daß der Winter noch immer fortdauere, der Thermometer stehe 50 unter dem Gefrierpunkt, und man sei um den Weinstock und die Olivenbaͤume sehr besoragt.
Hr. Dupille sagte, das Woyl der Monar⸗
Frankreich verdankt, sagt er, den Ruhm, womit es sich
Geabmal ihrer Ahnen zu stellen, in welches auch sie und ihte Kindeskinder dereinst hinabsteigen wollen. „Dies
und schilderte es als eine neue Folge der
fluß a uf ihre Anhaͤnger, d. h. auf diejenigen ausuͤbe, welche sie mit Geld versehen, als es den Grundbesitzern
Die Revolution
sei noch immer aufrecht, obgleich sie sich mit den Klei. deshalb muͤsse man be
was sie entkraͤften koͤnne,
8
Trauerspiel in 5 Abtheil., von F. Grillparzer. (M Brede, vormals Mitglied des Koͤnigl. Hoftheateeg Stuttgard: Sappho, als letzte Gastrolle. Mlle.
Lanz: Melitta.)
timme gegen das Gesetz. — Hr. Dubruel bedauerte, daß das Gesetz der vaͤterlichen Gewalt nicht ein weiteres Feld oͤffne. Wenn aber, sagte er, die Sitten einer Nation durch langes Ungluͤck und durch eine langwierise Verderbtheit herabgesunken sind, so ist es dringender
“ 7 8
Der hiesige Appetlationehof hat ein Urtheil des Ge⸗ richts zu Coulommires bestaͤtigt, wodurchein Rechtsanwald, der den ihm anvertranten Proceß unnoͤchtgerweise ver⸗ wickelt und vertheidigt hat, verurtheilt, die oaduarch er⸗ wachsenen Gerichtskosten aus eigenen Mitteln zu bezahlen.
—