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Bruͤssel, 2. Juni. Se. Maj. der Koͤnig haben gunterm 27. v. Mrs. den General⸗Lieutenant und Ge⸗ neral⸗Quartier⸗Meister J. V. Baron Constant de Re⸗ becque zum Ober⸗Aufseher der Erztehung Hoͤchst Iyrer Enkel ernannt. 1 —
Der Staats⸗Courant giebt Auszuͤge aus der Zei⸗ tung von Batavia, die Nachrichten bis zum 4. Januar d. J. enthalten. b
Am 1. Januar hat der bisherige General⸗Gouver⸗ neur, Staats Secretair Baron van der Capellen, mit Allerhoͤchster, auf sein desfallsiges Ansuchen, unterm 14. Juli 1823 ertheilter Genehmigung, seine Functionen dem ernannten stellvertreteuden General Gouverneur, General⸗ Lieutenant de Kock feierlich uͤbertragen und zugleich mittelst Tagsbefehls von der Armee und Marine Abschies genommen. Er bezeigt darin den Behoͤrden seinen
Dank fuͤr den von ihnen bethaͤtigten Eifer in Erfuͤllung
ihrer Pflichten und druͤckt zugleich sein Bedabs
jene Gegenden zu verlassen, bdevor Friede und daselbst voͤllig hergestellt. — Derselde wollte sich stens zur Ruͤckkehr nach Europa, nebst seiner Gein
einschiffen. 5
Ein Bericht vom 4. Jannar giebt Rechenschaft von einer wichtigen Expebition gegen Lengang, wo eine ggroße Anzahl Aufruͤhrer sich versammelt gehabt. Zwei Tolonnen, unter den Befehyhlen der Majors Le Bron do Vexela und Debast, ah, die sich eine große Anzahl be⸗ waffneter Einwohner angeschlossen hatte, waren gegen Longang geruͤckt, hatten es am 23. December im Sturm schritt eingenommen und in einen Ascheuhaufen verwan⸗ delt. Ein zweiter Bericht des Majors Debast, dem die Verfolgung der aus Longang vertrrebenen Rebellen uͤber tragen worden war, meldel daß dieselben allenthalben. geschlagen und mit Verlust zuruͤckgetrieben worden⸗
Zu Pekalongang herrschte die groͤßte Ruhe, Serang war mit Truppen versehen und der Capitaine Michiels war abgegangen, um Kalie Berg zu besetzen und vosn⸗ da aus erforder' ichen Falls nach allen bedrohten Punk ten sich hinzuwenden. 1
Darmstadt, 1. Juni. Am 27. v. M. ist die Prinzessin Elisabeth, älteste Tochter Sr. Hoh. des Erb⸗ Großherzogs von Hessen, zu Lausanne, wohin sie ihre Durchlauchtigste Frau Mutter begleitet hattg, im kaum angetretenen 6. Jahre ihres Alters, mit Tode abgegan⸗ gen. Die erhabenen Eltern und Geschwister der Prin⸗ zessin, so wie das ganze großherzogliche Haus, sind durch deh schmerzhaften Verlust dieses liebenswuͤrdigen und hoffnungsvollen Kindes in tiefe Trauer versetzt.
— Das Reg. Blatt enthaͤlt eine allerhoͤchste Ver⸗ ordnung, die Bestrafung der Kontraventionen gegen Privilegien des Nachdrucks betreffend. Jede Kontra⸗ vention dieser Art soll 1) die Konsiskation desjenigen zur Folge haben, was jemand durch diese Kontravention als Nachdruck zu erzeugen, oder zum Verkauf in das Großherzogthum einzufuͤhren, oder anzunehmen sich un⸗ terfangen sollte; und 2) in so ferne nicht deßfalls in schon gegebenen Privilegien andere Verfuͤgungen erlas⸗ sen, oder in noch zu ertheilenden Privilegien andere Bestimmungen getroffen sind, eine Strafe zur Folge haben, welche nie geringer, als der 20fache Verkaufpreis des nachgedruckten Werks, und nie hoͤher, als der hun⸗ dertfache Verkaufspreis desselben sein soll,
Hanau, 1. Juni. Se. koͤn. Hoh. der Kurfuͤrst sind vorgestern hier eingetroffen. Gestern Voͤrmittag wurde uns das Gluͤck zu Theil, unsern vielgeliebten Landesvater Revue uͤber das hier in Garnison liegende 2te kuͤrhessische Linien⸗Infanterie⸗Regiment halten zu sehen. Se. koͤn. Hoh. trafen um 8 Uhr von Wilhelms⸗ bad auf der Heide hinter Kesselstadt ein, wurden mit einem dreimaligen Hurrah empfangen und nahmen das Regiment, welches fruͤher schon daselbst in Fronte auf⸗
marschirt war, in allerhoͤchsten Augenschein, worauf die
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gen die griechischen Seeraͤuber:
Manoͤuvres begannen. Die Propretaͤt, die musterhafte Haltung der Truppen und die mit der groͤßten Pͤnkt⸗ lichkeit ausgefuͤhrten Evelutionen gewahrten einen höchst imposanten Anblick, und ließen gewiß nichts zu wun⸗ schen uͤbrig. Zur großen Freusde der Truppen bezeugten Se. koͤn. Hoh. der Kurfuͤrst dem Regimente seine aller⸗ hoͤchste Zufriedenheit, welche Allerhoͤchstdieseiben durch eine Ordre auszusprechen geruhten. Ein heiterer Him⸗ mel beguͤnstigte dieses militaͤrische Schauspiel, welches eine Menge Zuschauer aus der Stadt und Umgegend herbeigezogen hatte. Den Schluß dieses festlichen Ta⸗ ges machte eine vom Offizterkorps dem Kurfuͤrsten koͤn. Hoͤh. unter Fackelschein gebrachte, und von der Regie⸗ ments⸗Kapelle meisterhaft ausgefuͤhrte Nachtmusik.
Karlsruhe, 31. Mai. Gestern Nachmittag haben Sich Se. Hoheit der Herr Markgraf Leopold, mit der Frau Gemahlin K. H., nach Vaden begeben, uimmn dort die Sommer⸗Monate zu verweilen.
— Se. Hoheit der Erbgrobherzog von Hessen sind diesen Mattag bei J. K. H der Frau Markgraͤfin Amalie angekommen, und haben, nach kurzem Aufenthalt, die Reise nach Lausanne fortgesetzt.
Wien, 1. Juni. Vorgestern, den 30. Mai, sind Ihre Mazestät die durchlauchtigste Frau Erzherzoginn Marie Loultise, Herzogiun von Parma, im erwuͤnschten Wohlsein hier anggekommen und in der k. k. Hofburg abgestiegen. . — —
— Der Oesterreichische Beobachter giebt heute in“ Nachstehendem die (gestern erwaͤhnte) officielle Nachricht uͤder die Operationen der englischen Kriegs⸗Marine gee „Die englische Kriegse sloop Alacrity, commandirt von dem Capitain Hope Johnstone, segelte von Smyraa ab, um den Piraten, welche der Handels Schifflahrt aller Nationen so un⸗ saͤglichen Schaden zufuͤgen, nachzusetzen. Am 9. April wuürde die Alacrity in den Gewaͤssern von Anti⸗Ivsara von griechischen Misticks, welche sie fuͤr ein Kauf⸗ fahrteischiff hielten, verfolgt; diese Misticks, wohl be⸗ wehrt und bemannt, wurden, nach Aussage der Ge⸗ fangenen, ihres Irrthums erst gewahr, als sie sich in einer Entfernung von zwei Seemeilen von der englischen Sloop befanden; sie wollten nun die Flucht ergreifen; oie Alacrity setzte ihnen nach; da aber der Wind sehr chwach war, ließ der Capitain der Sloop seine
Scha⸗ luppe unter Commando seines ersten Lieutenants Hrn. Triscott, ins Meer,
welche die Piraten bis an die Kuͤste von Ipsara verfolgte, wo sie ihre Misticks stran⸗ den ließen, sich in den Ruinen der Stadt festsetzten, und ein heftiges Feuer gegen die englische Schaluppe unterhielten; Lieutenant Triscott verjagte sie aus ihrer Stellung, wo sie ihre Verwundeten zuruͤckließen. Beide Misticks fuͤhrten lange Kanonen von schwerem Kaliber, und wurden sogleich verbrannt. Am folgenden Tage, 10. April, begegnete die englische Kriegssloop in den Gewaͤssern von Andros zwei andern großen Mistickes, welche noch besser bewaffnet waren; sie wurden bis an die Kuͤste der Insel verfolgt, wo die Piraten einen Thurm besetzten, und auf die Engloͤnder feuerten, die das Feuer mit einer heftigen Kanonade erwiederten. Lieutenant Triscott setzte ans Land, erstuͤrmte den be— festigten Thurm mit gefaͤlltem Bajonett, und die Raͤu⸗ ber, uͤber 60 an der Zahl, ergriffen die Flucht. Diesse Misticks fuͤhrten jedes zwei Kanonen von schwerem Kaliber, und wurden, gleich den beiden andern, ver⸗ brannt. In diesen beiden Affairen wurden drei Mann von der Besatzung der Alacrity schwer verwundet; der zweite Lieutenant, Hr. Wheatley, erhielt eine sehr ge⸗ faͤhrliche Brandwunde. Die Griechen verloren 40 Mann an Todten und 70 Gefangene, die alle verwundet waren. Commodore Hamilton, Befehlshaber der englischen
Station in den Gewaͤssern der Levante, ertheilt in sei
Hoheit der Herzog von Calabrien, war mit
Beweise Ihrer Hochachtung und
sem Tagsbefehle dem Lieutenant Triscott das ve Aus der Schweiz vom 31. Mai. diesjährigen Geschaͤfte der Tagsatzung (meldet die Neue zuͤrcher Zeitung,) gehoͤrt auch ein Antrag des Standes Freyburg, daß die, wie es scheint, bei den Schwetzer⸗ regimentern im franzoͤsischen Dienste ziemlich (wenigstens bei den Obern) beliebten Stockschlaͤge abgeschafft werden moͤchten. Der Vorort hat diesfalls das Befinden der verschiedenen Odersten eingeholt, und ihre Aatworten bilden eine drollichte Apologie des Systems der Stock⸗ schläge, mit welchen man gegen die freien Schweizer recht freigebig zu sein scheint, waͤhrend diese Strafart bei den Franzosen selbst nie statt finden
Bologna, 23. Mai. Am 20. d. kam aus dem Koͤnigreich Neapel die sechste oͤsterreichische Truppen⸗ Kolonne, bestehend aus einem Bataillon des ungarischen Regiments Radwojevich, hier an, und setzte am 22. den Marsch nach Modena und der Lombardet fort.
Genua, 20. Mai. Der Koͤnig hat den Marchese Antonio Brignole⸗Sale, Kammerherrn Und ersten Syn⸗ dikus der Stadt Genua, zum außerordentlichen k. Bot schafter bei der Kroͤnung des Katisers Nikolaus ernannt.
Neapel, 15. Mai. J. kk. HH. der Prinz und die Prinzessinn von Salerno sind vorgestern im er⸗ wuͤnschtesten Wohlsein hier eingetroffen, und haben Sich sogleich nach dem ekoͤnigl. Lustschlosse Portici verfuͤgt, wo Sie von dem Koͤnige, der Koͤnigin und der koͤnigl. Famtlie aufs zaͤrtlichste empfangen wurden. Se,. koͤnigl.
seinen Aversa
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Bruͤdern den erlauchten Reisenden bis gegen entgegen gefahren.
Se. Majestaͤt der Koͤnig, convalescenz- von Ihrer letzten wuͤnschtesten Fortschritte machen, arbeiten taͤglich in Staatsgeschaͤften mit Ihren Ministern. Se. Majestaͤt haben dem General, Grafen von Lrlienberg, welcher die sterreichischen Truppen in Sicilien commandirte, zum Ihrer Zufriedenheit waͤhrend seines Com⸗
Hoͤchstwelche in der Re⸗ Unpaͤßlichkeit die ver⸗
mit den von gedachtem General, mandos auf jener Insel geleisteten Dienste, das Groß⸗ kreuz des koͤnigl. Ste⸗Ferdinands⸗ und Verdienst Ordens verliehen. — .“ 8 “
Madrid, 21. Mai. Es wird hier ein Vorfall er⸗ zaͤhlt, welcher einen neuen Beweis der eifrigen Sorg⸗ falt des Koͤnigs fuͤr das Wohl seiner Unterthanen giebt. Begleitung in der Nahe von zwei Casernen der eas- spatieren. Er sprach freundlich mit den Soldaten und knüͤpfte auch mit den dienstthuenden Offizieren ein Gespraͤch an, wobei er erfuhr, daß der Sold seit zwei Monaten
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Auf die Verwendung des Hrn. Recacho hat der Koͤnig den Vorschlag des Ministeriums, alle in Ma⸗ drid anwesenden Offiziere constitutioneller Milizen aus der Hauptstadt zu verweisen, nicht genehmigt.
Der Kriegsminister hat beschlossen, die Provinzial⸗ Regimenter Lorca und Lugo, dis auf die Grenadier⸗ Compagnien aufzuloͤsen und nach ihrer Heimath zu ent⸗ lassen, wodurch eine bedeutende Ersparniß bewirkt wer⸗
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Potsdam. Die aus 7 Personen bestehende Fa⸗ milie einer Ackerbuͤrgerwittwe zu Liebenwalde wurde durch Aberglauben von Wahnsinn befallen. Als sich bei derselben ploͤtzlich periodische Anfaͤlle von Waͤhnsinn zeig⸗ ten, ohae den Grund desselben ermitteln zu koͤnnen, vermuthete man, daß dieser Zustand von Pflanzengift herbei gefuͤhrt sei und wandte sogleich aͤrztliche Mittel an. Der irre Zustand dauerte jedoch mehrere Tage fort, waͤhrend welcher Zeit sich die Kranken mitunter sehr unruhig zeigten, so daß sie bewacht werden mußten. Durch fortgesetzte Arzenei, besonders starke Brechmittel, wurde die Krankheit indessen gehoben und es ergab sich, daß lediglich Einbildungskraft sie erzeugt hatte. Zwei der aͤlteren Soͤhne hatten naͤmlich beim Ackern einen ungefaͤhr „¶Ctr. schweren Stein gefunden und mit nach Hause geschafft. Da aber dieser Stein ihrer Meinung nach nicht⸗fort gewollt, bildeten sie sich ein, daß ihm eine Zauberkraft beiwohnen muͤsse. Diese fixe Ide hatte sich ihrer so be⸗ maͤchtigt, daß sie daruͤber sinntos geworden und sich nicht eher beruhigen wollten, bis der Stein in seine alte Lage zuruͤckgeschafft sei. Die ihnen deshalb gemachten Vor⸗ stelungen und Belehrungen fruchteten nichts ung es blieb sonach kein anderes Mittel uͤbrig, als den Stein zuruͤckzuschaffen. Seitdem dies geschehen, ist bie alte Ruhe und voͤllige Gesundheit bei dieser Familie wieder gekehrt. 1 I“ Posen. Bei der gegenwäaͤrtigen guͤnstigen Jahres⸗ zeit ist man uͤberall mit Besserung und Bepflanzung der Wege beschaͤftigt; neue Straßen werden angelegt
und die Vorhandenen moͤglichst gerade gezogen..
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a chwe isun * der im Regierungs⸗Bezirk Erfurt im Jahre 1825 aausgeschriebenen Kollekten und deren Ertrags. 8 Bezeichnung und Art der Kollekten. 1) Zur Unterstuͤtzung des Taubstummen⸗Instituts zu Erfurt. — Kirchen⸗ und Haus Kollekte in der Pro⸗. vinz Sechftt..... EEAET“ 2) Zum Ausbau einer Kirche zu Lamgarben im Regierungsbezirk Koͤnigsberg in Preußen. — Evangeli⸗ 1 sche Kirchen, Kollekte in der ganzen Monarchie,“ 41 Thlr. 17 Sgr. 4 Pfe. 3) Zum Wiederaufbau der abgebrannten Kirchen-⸗ Pfarr⸗ und Schulgebaͤude zu Stemberg in der Neu- mark. — Evangelische Kirchen⸗ und Haus Kollekte in der ganzen Monarchie, 120 Thlr. 4; Sgr. 3 Pfe. 4) Zum Bau einer neuen Kirche zu Langenbogen im Regierungsbezirk Merseburg. — Evangelische Kir⸗ chen- und Haus⸗Kollekte in der Provinz Sochsen, “ 102 Thlr. 17 Sgr. 1 Pf. 5) Zum Wiederaufbau der abgebrannten Schulge⸗ baͤude zu Jerchel im Kreise Gardelegen.
— Evangelische
Kirchen⸗Kollekte in der Provinz Sachsen, 42 Thlr. 11 Sgr. 5 Pfe.
6) Zum Neubau der katholischen Kirche zu Neuasten⸗ berg im Regierungsbezirk Aachen. — Katholische Kir⸗ 8 chen⸗Kollecte in der ganzen Monarchie, 8 59 Thlr. 22 Sgr. 4 Pfe.
7) Zum Retablissement der abgebrannten Pfarrge’⸗ baͤude zu Gloine, Regierungs⸗Bezirk Magdeburg. — Evangelische Kirchen⸗ und Haus⸗Kolleete in hir Pto⸗ vinz Sachsenn, . 99 Thlr. 2 Sgr. 8 Pfe. 8) Zum Besten der in den Thalgruͤnden der pie⸗ montesischen Alpen lebenden Waldenser. — Evangelische Kirchen⸗Kollecte in der ganzen Monarchie. (Ist noch
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