1826 / 137 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 15 Jun 1826 18:00:01 GMT) scan diff

mann, einen Emir umgebracht.

EII“ 8

wegen, zur lebenslaͤnglichen Galeerenstrafe verurtheilt worden. Es wird sich zeigen, ob dieser mißluüͤngene Ver⸗ such Andern den Muth benehmen wird, aͤhnliche zu wagen.

3 Tuͤrkei. Die Allgemeine Zeitung giebt Nachste⸗

endes:

b „Triest, 1. Juni. Nachrichten aus Corfu vom 20. Mai zufolge, befand sich Ibrahim Pascha fortwaͤh⸗ rend in Patras, und erwartete dort angeblich die aus den Dardanellen ausgelaufene Expedition des Ibrahim Bey, um weitere Operationen zu unternehmen. Man sah dieses als einen Beweis der⸗ Groͤße seines bei Mis⸗ solunghi erlittenen Verlustes an, wodurch er vorlaͤufig auf die Defensive beschraͤnkt wurde, und die Griechen Zeit gewinnen, Napoli di Romania sowohl in bessern Vertheidigungsstand zu setzen, als mit Lebensmitteln zu versehen. Eine aus Alexandria ihm zugeschickte Kon⸗ voy, von 14 Transportschiffen mit Munition und Le⸗ bensmitteln, soll einem Geruͤchte zufolge in den Gewaͤs⸗ sern von Hydra dem Miauli in die Haͤnde gefallen, und zur Verproviantirung von Napoli verwendet wor⸗ den sein. Der Kapudan Pascha war am 10. Mai bereits in den Gewaͤssern von Ipsara, um obige Expe⸗ dition des Ibrahim Bey an sich zu ziehn. In Hydra ruͤstete sich Alles zur Gegenwehr.“

„Bucharest, 24. Mai. Wir haben Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 18. d., sie enthalten aber nichts Neues. Hr. v. Minciaky erwartete neue In⸗ struktionen seines Hofes. Graf Wimpfen hatte am 18. Mai Konstantinopel wieder verlassen. (Er traf am 2. Juni in Wien ein.)“

Ein Schreiben aus Aleppo vom 11. Maͤrz (im Frankfurter Journal) meldet: 8

Ernsthafte Unruhen sind in dieser St , ausge⸗ brochen. Es scheint sogar, daß die Europaͤer lich daselb st in Gefahr befinden. Am 21. d. gingen drei geistliche Missionaͤrs nicht weit von der Stadt spazieren; sie wurden von einem Haufen Scheriffs beschimpft, und von Beleidigungen kam es zu Schlaͤgen; ein Pater wurde durch einen Steinwurf verwundet, und sie waͤ⸗ ren unbezweifelt gesteinigt worden, wenn nicht ein gluͤck⸗ licher Zufall Hrn. Wiet, den ersten Dollmetscher des franz. Consulats, herbeigefuͤhrt haͤtte. Am foegenden Tage wurden mehrere Franken insultirt. Am 222 hatte ein junger Franzose, Hr. Franc, Handlungs Tommis des franz. Hauses Michel Blanchard und Comp., die groͤßte Gefahr ausgestanden. Er wollte sich ins Comp⸗ toir begeben: indem er vor dem Kapuziner⸗Kloster auf dem Bazar, unfern des Consular⸗Gebaͤudes, vorbei ging, wurde er von einem Scheriff gestoßen. Hr. Franc, der erst ueu angekommen, und hitzigen Temperaments ist, sprach mit ihm franzoͤsisch aber sehr laut. Der Scheriff wollte auf dem Laden eines benachbarten Metzgers ein

machte er sich los und er entkam einen Augenblick, um sich hinein zu fluͤchten; aber es war steben Uhr Morgens das Haus war also noch nicht offen und die Janitscha⸗ ren waren noch nicht da. Er warf sich also in his Thuͤre eines Oestreichers, aber der Poͤbel drang mit hinein, und der Franzose ward neuerdings verhafttt, da er sich aber wehrte, machte ein Scheriff sich es Schwiele an die Hand, die er mit Gewalt an teg Mauer rieb und schrie: Hr. Frane habe ihn mit einen Messerstich verwundet. Zum Gluͤck, daß in diesem An⸗ genblick das Leben desjenigen, der einem wuͤthenden Poͤbel uͤbergeben war, geschont wurde. Hr. Franc wath von dem Poͤbel in den Mehkeme gebracht, der von mehe als 4000 Personen umringt war, die seinen Kopf sor⸗ derten. Hr. Wiet, der zum Gluͤck unterrichtet ward, ging aus, und es gelang ihm, den Haufen zu durch, dringen und in den Mehkeme zu kommen, indem er um sich die graͤßlichsten Verwuͤnschungen und Fluͤche hoͤrte. Er fand den Cadi und seinen Beisitzer verlegen und eg schrocken. Dieser Magistrat, sehr guͤnstig ist, schickte, obwohl Hr. Wiet, indem i den Arm des Scheriffs enthuͤllte, welcher vorgab, mit einem Messer verwundet worden zu sein, klar darthat, daß die Schwiele durch kein schneidendes Instrument geschehen sei, einen wuͤthenden IJlam an den Mustellim, um auf der Stelle dem Pascha uͤbergeben zu werden, dessen Entscheidung man abwarten mußte, und das Ge⸗ ruͤcht ging unter dem Volke, daß man nur den Befehl des Veziers abwarte, um den Unglaͤubigen zu haͤngen, der einen Emir verwundet hatte. Hr. Wiet hatte ale⸗ dann den gluͤcklichsten Einfall. Waͤhrend man den Jlam ausfertigte, lief er zu Fuß mit einigen Janitscharen voraus in das Schloß des Pascha's, wo er zu gleichet Zeit mit bem Mustellim ankam. Nachdem er die Sache erklaͤrt hatte, entschied der Pascha laut, daß es dem Consul zustehe, seinen Landsmann zu ba strafen, wenn er straffaͤllig waͤre, und um allen Excessen von Seiten des Poͤbels vorzubeugen, ließ der Pasche Hrn. Wiet von seinen Schergen begleiten, um Hm. Franc ins Consulat zu bringen. So legte sich ein Aufe stand, der, wenn der Pascha den mindesten Anstand ges zeigt haͤtte, allen Europaͤern das Leben häͤtte kosten

. 1“ 3 1nm

““

111“ Breslau, 10. Juni. Der Rector des hiesigen Magd. Gymnastums, Manso, hat gestern Nachmittez halb zwei Uhr sein thaͤtiges Leben nach einer langen und schmerzhaften Krankheit geendet, nachdem er veor

2*

Messer ergreifen, da er aber von dem Eigenthuͤmer des Ladens verhindert ward, so nahm er einen Stock und stuͤrzte auf den Franzosen los, um ihn damit zu schla⸗ gen, als dieser ein Messer aus seiner Tasche zog. Bei diesem Anblick ließ der Scheriff den Stock fallen und fing an zu schreien: Muselmaͤnner, zu Huͤlfe gegen den Ungläubigen, der mich toͤdten will. Alle Scheriffs des Bazars kamen herbei mit einem fanatischen Scheick an⸗ iihrer Spitze und bemaͤchtigten sich des Hrn. Frane; vpon allen Seiten, wie durch einen Zauber, gerieth der Poͤbel in Aufstand, wuͤthendes Geschrei ausstoßend; die Laͤden wurden geschlossen und in der ganzen Stadt war das allgemeine Geschrei; ein Franke habe einen Musel⸗ Endlich hatte die furcht⸗

barste Bewegung Statt. Als Hr. Franc, den man

Kurzem sein acht und sechszigstes Lebensjahr angetreten⸗ Immer wird sein Andenken seinen Freunden, seinen Vaterlande und jedem Freund der Wissenschaft theufe sein!

V Koͤln. Der zu Luͤftelberg im Kreise Rheinbach wohnende Gutsbesitzer, Freiherr von Vorst⸗Lombeck, het den Armen in Luͤftelberg, theils in Obligationen, theil in Baarem, 1500 Thlr. und resp. 200 Thlr. kölnisch oder zusammen 1307 Thlr. 20 Sgr. 9 Pfe. Cour. uͤber wiesen, welche Schenkung die landesherrliche Bestaͤtie gung erhalten hat. .

fortschleppte, sich vor dem Hause des Consuls befand,

Keonigliche Schauspiele.

Mittwoch, 14. Juni. Im Schauspielhause: „Des Kaufmann ven Venedig,“ Schauspiel in 5 Abtheilun gen, von Shakespear. . 1u“ e6“

.

8

Gedruckt bei Feister

I 1“ 8

Redacteur John

8 8 8 8 8 6

und Fisersdorff.

8 8

der den Franken nicht

88

ö1“ 87 .—

2

*

8 8 2* g.

2 84 5 8 ETEEEEE“

82

8 2 1uu] 4. 1“ 1. . 1“ 8 8

. 8. 2* 1 84 . * 5 2 8* 8

E“ 1“ EE“

* . *

*ℳ

n89 44 8 2. N 8* I 1.249 ¹ 828 8 48 . 83 8 EEe 2 2b v4A“

2 Le⸗ znkir 8h 1111414*

““ EC111““

Donnerstag,

8 Amtliche Nachrichten. Kronik de o Tages.

Der vormalige Gehuͤlfe bei der Sternwarte in Koͤnigsberg in Pr., Aug. Rosenberger, ist zum au ßerordentlichen Professor in der phikosophischen Fakultaͤt der Universttaͤt zu Halle und zugleich zum Observator

der dortigen Sternwarte ernannt worden.

Der Koͤnigliche Gallerie⸗Inspektor, Hofrath Jo⸗ hann Gottlieb Puhlmann starb in Porsdam den 8. Juni d. J. Er war daselhst geboren im Jahre 1751 den 10. Juli. Seine fruͤhesten Versuche in der Malerei zeigten eine gute Anlage zur Kunst. Im Jahre 1774 ging er nach Rom, wo er in die Schule des beruͤhmten Battoni aufgenommen wurde; dies fuͤhrte ihn auf die hoͤhere Geschicht⸗Malerei, obwohl sein Sinn mehr zur kleinern Genre⸗Malerei geeignet war, in welcher er Proben eines vorzuͤglichen Talents gegeben hat. Nach Berlin kam er im Jahre 1787, und trug bei der von neuem eingerichteten Koͤnigl. Kunst⸗Akademie vieles bei jur Einfuͤhrung eines zweckgemaͤßen Unterrichts. Mit der Aufsicht und guten Anfertigung der Verzeich⸗ nisse von den Koͤniglichen Gemaͤlde, Sammlungen, ver⸗ band er eine freundliche Unterweisung fuͤr diejenigen, welche in der Gallerie von Sanssouci Gemaͤlde kopir⸗ ten besorgte auch, als Rektor der Akademie, bis vor einigen Jahren, das Studium nach dem lebenden Mo⸗ dell hei der K. Akademie, wenn ihn die Woche traf. So viel seine Kraͤfte vermochten, hat er seine Pflichten erfuͤllt, und sein Andenken bleibt in Ehren. 888

Konigliche Akademie der Kuͤnste.

11“¹“ gez. G. Schadow.

8 E“

1 11“ 11

““ *

8

116 chung erforderlich sei, um ein definitives Urtheil zu faͤllen.

riums. Die meisten Redner, welche uͤber diesen Ge⸗ genstand sprachen, ließen dem gegenwaͤrtigen Minister die Gerechtigkeit wiederfahren, daß er viele Verbesserun⸗ gen bewerkstelligt, viele Ordnung eingefuͤhrt und mit Gruͤndlichkeit die der Kammer vorgelegten Dokumente zusammen gestellt habe. Hr. Sybbey v. Pompieres kiagte indessen, daß man durchaus nicht erfahre, was fuͤr Vortheile durch die ungeheuern Summen erreicht worden seien, welche man zu Versuchen von Colonisa⸗ tionen auf Madagascar und in Cayenne ausgegeben haͤtte, ferner ruͤgte er, daß, da der Gouverneur unserer Besitzungen in Ostindien, welcher dies Amt 12 Jahr beklerdet hätte, gegenwaͤrtig in Touton angekommen waͤre und sein schon ernannter Nachfolger eine andere Bestimmung erhalten haͤtte, jene Besitzungen gegenwär⸗ tig von einem jungen Menschen von 22 Jahren ver⸗ waltet wuͤrden, der im November 1823 noch Eleve ge⸗ wesen sei. Wie kann es ihm aber, fuͤgte er hinzu, an Talenten fehlen, da er der Neffe eines Praͤsidenten des Ministerraths ist. Der General Sebastiani lobte zwar die Verwattung des gegenwaͤrtigen Ministers; ta⸗ delte aber, daß er zu aͤngstlich vorwaͤrts schreite und namentlich hinsichts der Dampfschifffahrt zu wenig thue. Hr. Duhamel sagte, die Vermehrung unserer Seemacht sei durchaus nothwendig, namentlich zur Be⸗ aufsichtigung des schrecklichen Krieges, der jetzt zwischen der Sichel und dem Kreuze gefuͤhrt werde. Auch machte er auf die Wichtigkeit der von Perkins erfundenen Dampfgeschuͤtze fuͤr Kriegsschiffe aufmerksam, da es er,⸗ wiesen sei, daß ein 6 Dampfgeschuͤtze tragendes Schiff es mit einem gewoͤhnlichen Linienschiff von 74 Ka⸗ nonen aufnehmen koͤnne. Der Marineminister nahm hierauf das Wort und stellte in einer ausfuͤhrli⸗

Der Koͤnigl. Schwedische General⸗

„Angekommen. Consul von Lundblad, von Stralsund.

* I 8 E11nn 8 8

8 8 8 2 —— 8 IE 8

2 8

WEö1“ A u s8 aen d. 1.

Paris, 8. Juni. Man glaubt, daß die Abstim⸗ mungen der Pairs in der Angelegenheit der spanischen Verpflegungsverträge heute beendigt sein werden. Nach

lem, was aͤußerlich verlautet, scheint die Majoritaͤt zur Meinung hinzuneigen, daß eine weitere Untersu⸗

11A1A1XAXAX“”“ 1111“

1

chen Rede das Geschichtliche der Verwaltung dar, an deren Spitze er steht. Er bemerkte, daß es durch eine neuerdings angenommene Methode beim Bau der Kiele der so sehr großen Deterioration der Schiffe Einhalt zu thun gelungen sei; dies bestehe hauptsaͤchlich darin, daß man die Schiffe so lange wie moͤglich auf den Werften lasse und erst wenn man sie brauche vom Sta⸗ pel laufen lasse. Gewoͤhnlich dauere ein Schiff nur 12 Jahre und beduͤrfe alsdann einer Reperatur, deren Kosten so viel betruͤgen, wie die Haͤlfte der Baukosten; vermöge des neuen Systems hofffe man aber die Dauer der Schiffe um Vieles zu verlaͤngern. Am Schlusse seiner Rede sprach der Minister vom Sklavenhandel, und sagte, die Regierung sei eifrig bemuͤht, diesem schaͤndlichen Handel ein Ende zu machen; sie habe die

frikanischen Kuͤsts durch eine Fregatte

e“ 8

esüte 18,. .. h⸗

Die vorgestrigen Verhandlungen der Deputirten⸗ Kammer betrafen die Ausgaben des Marine⸗Ministe,

4 b 8 —BN PAMes b ünn Banbth —— gaö