1826 / 156 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 07 Jul 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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in einigen Doͤrfern des Belgardschen Kreises.

gegend. karrhalischen Uebeln. und Kuͤtzkow, so wie in mehreren Doͤrfern des Greifs⸗ walder Kreises,

maͤßigen Verlauf und am 2. Mai brachen nach und nach, von oben nach unten schreitend, wenige einzeln stehende Pocken aus, welche sich mit Eiter fuͤllten und ganz das Ansehen der natuͤrlichen Blattern hatten, das Kind war dabei nicht krank. Außerdem erschienen die natuͤrlichen Blattern an einem nicht geimpften Tischler⸗ lehrling, der den Sarg fuͤr den gedachten verstorbenen Zimmergesellen in dessen Sterdezimmer gebracht hatte. Dies muß fuͤr die Ursache der Krankheit gehalten wer⸗ den, die uͤbrigens sehr gutartig verlaͤuft. Frank⸗ furt a. d. O. Der Gesundheitszustand ist durchgaͤngig gut und die Sterblichkeit in dem gewoͤhnlichen Verhaͤlt⸗ nisse geblieben. Als Folgen der abwechselnden Witterung wurden katarrhalischerheumatische Uebel, namentlich Hu⸗ sten, Fieber, Brust⸗Affektionen vorherrschend bemerkt. Durch die Impfung der pockenfaͤhigen Kinder in den von den natuͤrlichen Blattern heimgesuchten Gegenden ist es moͤglich geworden, dem Umsichgreifen dieses Uetels Einhalt zu thun. Sie dauern zwar hier noch fort, jedoch nur in geringer Ausdehnung und in den Ortschaften anderer Kreise sind nur wenige Individuen noch damit behaftet.

IV. Pommern. Stettin. Die im M.

8 3 4 v We;⸗ . Mai vorherrschende Krankheits⸗Konstitution war ktrrn.

rhalischerheumatisch, auch kamen, wie im April, ent⸗

zuͤndliche Krankheiten vor; im Allgemeinen waren aber

die Krankheiten im Abnehmen, bis die Hitze eintrat,

welche gastrische Stoͤrungen und Apoplexieen herbei fuͤhrte. Die exanthematischen Krankheiten gingen trotz

aller Witterung ihren ruhigen Gang, da wo sie waren,

dDeauerten sie fort und zeigten sich auch, namentlich das (Scharlachfieber, an einigen anderen Hrten des hiesigen KRiegierungsbezirks. immer wieder von Neuem. ihren Ursprung nachweisen, moͤglich. Sie zeigten sich in Pyritz und an der Grenze

des gleichbenannten Kreises, neuem hier in Stettin und im nahe gelegenen Frauen⸗ dorf. Nirgends aber konnten sie sich ausbreiten, weil überall die Vaccination entgegen stand. Koͤslin. Die Sterblichkeit unter den Menschen hat im Monat Mai keine ungewoͤhnliche Erscheinungen geliefert. Das Scharlachfieber mit Roͤtheln untermischt, welches in

Die Menschenblattern zeigten sich Zum Theil konnte man zum Theil war dies nicht

in Stargardt und von

verschiedenen Gegenden des hiesigen Regierungsbezirks herrschte, hat fast uͤberall aufgehoͤrt und besteht nur noch Im hie⸗ sigen Orte sind die natuͤrtichen Menschenpocken in einem Hause ausgebrochen, dessen Sperre bereits veranlaßt wor⸗ den ist. Stralsund. Hier im Oecte dauerten die Masern, sehr gutartig im Verlauf, doch nicht allgemein verbreitet, fort. Das Scharlachfieber zeigte sich sporadisch. Roͤtheln wurden nicht bemerkt. Das Wechselfieber ver⸗ mehrte sich sowohl in der Stadt als auch in der Um⸗ Die Mehrzahl der Kranken litt aber an ka⸗ In den Staͤdten Greifswald

dauerten die Roͤtheln und das Schar⸗ lachfieber ebenfalls noch fort, doch mehrentheils gutartig. Meistens wurden nur Kinder davon befallen und bei Erwachsenen kam diese Krankheit nur ausnahmsweise vor. Die sonst in Greifswald und dessen Weichbilde vorgekommenen Krankheiten bestanden in Halsentzuͤn⸗ dungen, Seitenstechen, Unterleibs⸗ und besonders Le⸗ ber⸗Entzuͤndungen. Auch zeigten sich gastrische und gallichte Fieber, mitunter auch Wechselfieber, hauptsaͤch⸗ lich dreitaͤgige. Die kontagioͤse Augenkrankheit, von welcher eine Familie zu Pentin befallen worden, haͤlt zwar noch immer an, greift jedoch nicht weiter um sich. Die Krankenzahl und di aren im Ganzen nur gercͤ

dungen.

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V. Schlesten. Breslau.

Krankheiten waͤhrend des Maimonats waren in hiesigen

Ste?t, katarrhalisch-gastrische Fieber, Wechselfieber, Milz⸗ und Haͤmorrhoidal⸗Beschwerden, Rheumatismen jeder Art, deren Versetzung oft Erscheinungen hervor⸗ brachte, die uͤber ihre wahre Natur taͤuschend waren, Die Masern waren unter Erwachsenen und Kindern sehr verbreitet, doch in den meisten Faͤllen nicht gefaͤhr⸗ lich. Nur einigemal zeigte sich am Anfange und am vierten Tage der Kroup, welcher indeß bei zeitiger Meldung gluͤcklich gehoben wurde. Die Menschenblaät⸗ tern hatten sich an mehreren Orten, namentlich zu Herrnstadt, Ohlau, im Breslauschen, Muͤnsterbergschen,]† Briegschen, Guhrauschen, Schweidnitzer, Strehlene und Trebnitzer Kreise, meistens in einzelnen Fällen nicht boͤsartig, gezeigt, Roͤtheln und Masern hinge epidemisch in mehreren Doͤrfern des Breslauer Kreises Im Muͤnsterbergschen Kreise waren zu Froͤnsdorf 4 Per⸗ sonen, zu Wiesenthal eine, im Neumarktschen Kreise zu Saabor 6 Personen am Nevenfieber erkrankt, und in letztern Orte eine daran gestorben. Das Scharlach⸗

sieber war in einigen Doͤrfern des Oelsner Kreises, in

der Stadt Trebnitz bei 5 Kindern, jedoch nicht boͤs⸗ artig, ausgebrochen; im dortigen Kreise waren aber zu Ober⸗Glaucha 2 Kinder daran gestorben. Liegnit. Bei der vorherrschenden Feuchtigkeit in der Atmosphaͤre und bei dem haͤufigen Wechsel der Temperatur derselben, waren im Monat Mai Krankheitsfaͤlle haͤufiger, als in dieser Jahreszeit gewoͤhnlich der Fall zu sein pflegt. Diese beschraͤnkten sich indessen meist auf katarrhalisch⸗ rheumatische Affektionen und Fieber von dieser Grund⸗ lage, welche in der Regel immer gutartigen leichten Verlauf hatten. Nur in einzelnen Faͤllen bildeten sich aus rheumatischen Affektionen hydrogische Zustaͤnde, Allgemein durchgreifende Epidemieen oder Contagionen kamen nicht vor und die Sterblichkeit uͤberschritt das gewoͤhnliche Verhaͤltniß nicht. Im Hoyerswerdaer Kreise wurden die wahren Menschenpocken bei zwei Individuen und in der Stadt Liegnitz die modificirten Pocken bei einem Individuo beobachtet. Die Verbreitung der Con⸗ tagton wurde durch die dagegen in Wirksamkeit gesetzten, polizeilichen Maaßregeln verhuͤtet. Keiner dieser Faͤlle wat geeignet, gegen die Schutzkraft der Vaceine zu zeugen. Oppeln. Die Hauptkrankheiten unter den Erwachsenen waͤhrend des Maimonats waren katarrhalisch⸗rheumatig sche Fieber, Wechselfieber, Lungen⸗ und Hals⸗Entzuͤn⸗ Kinder litten vorzuͤglich an falschen Pocken. Zu Mylkutcziz, Beuthener Kreises, erkrankten sechs Personen am Nervensieber und zwei starben daran. In Krzizanowitz, Ratiborer Kreises, wurden neun Per⸗ sonen von einem ansteckenden Nervenfieber ergriffen⸗ In der Stadt Gleiwitz, zu Zeykowicz und Klein Raud⸗ ten, Rybnicker Kreises, zeigte sich das gutartige Schar⸗ lachfieber. Die natuͤrlichen und sogenannten modificirten Pocken herrschten noch in mehreren Kreisen, besonders aher zu Salesche, Czarnosin und in der Kolonie Pop⸗ pitz, Groß⸗Strehlitzer Kreises, wie auch in mehreten Orten des Falkenberger, Rosenberger und Oppelner Kreises. Im letzteren Kreise griffen die Varicellen in einigen Doͤrfern sehr um sich. (Fortsetzung folgt.)

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Köonigliche Schauspiele.

Donnerstag, 6. Jali. Im Opernhause. Zum ersten⸗ male wiederholt: „Das Majorat,“ romantisches Ge⸗ dicht nach E. T. A. Hoffmanns Erzaͤhlung gleiches Nalh mens, bearbeitet von Vogel. Erste Abtheilung: „Dgg Verbrechen,“ Drama in 1 Aufzuge. Zweite Abtheilung, „Das Gewissen,“ Drama in 4 Aufzuͤgen.

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edruckt bei Feister und Eisersdorff.

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Redacteur John.

Summe von 20,000 Fr. uͤbergeben worden, um sie zur

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Amtliche Nachrichten.

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1 Der Ober⸗Landes, Gerichts⸗Praͤsident, Freiherr von der Reck, nagf⸗ Frankfurt a. d. O.

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5 0. Juni. Der Koͤnig, welcher mit dem gesammten Hofe fortwaͤhrend St. Clond bewohnt, ist gestern in Begleitung des Dauphin zur Jagd nach dem Gehoͤlz von Marly abgegangen. Der Courier fr. behauptet, Sir Charles Stuart sei in Lissabonn angekommen und habe die aus 161 Artikeln bestehende portugiesische Constitution mitge⸗ bracht. Die Etoile versichert dagegen, daß die neuesten Briefe aus jener Stadt hiervon nichts erwaͤhnen. Dem verdienten Hrn. Eynard sind in Florenz von einem Reisenden, welcher nicht genannt sein will, die

Loskaufung von Griechischen Sklaven zu verwenden.

Das Werk des Hru. Charles Lacretelle uͤber die franzoͤsische Revolution ist nunmehr durch die Heraus⸗ gabe des 7. und 8. Theils, welche die Geschichte des Direktoriums enthalten, vollstaͤndig beendigt. Diese bilden zugleich den 13. und 14. Theil seiner Geschichte Frankreichs waͤhrend des 18ten Jahrhunderts, einer Schrift, welche zu den ausgezeichnetsten unserer Zeit gehoͤren. .

Es ist unglaublich, wie haͤufig die Faͤlle sind von Personen die Leichtglaͤubigkeit ihrer Mitbuͤrger benutzen, um sie durch die Vorspiegelung, daß sie uͤbernatuͤrliche Kenntnisse und die Gabe der Voraussicht besitzen, zu betruͤgen. In der Gegend von Lyon wurden drei junge Leute von einem Menschen um eine bedeutende Summe betrogen, indem er ihnen gute Nummern bei der Zie, hung fuͤr die Conseription versprach. Der Betruͤger wurde zu einer einjaͤhrigen Gefaͤngnißstrafe verurtheilt. Der Glauben an Hexerei hat aber neuerdings schlim⸗ hervorgebracht, namentlich hat ein Mensch e alte Frau, welche er beschuldigte, seiner Frau durch gereien eine schwere Krankheit zugezogen zu haben,

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he. ezuruck und hatte

des Wuth beinahe todtgeschlagen. Solche Ereignisse

einden leider gar oft im Jahrhuͤndert und im Lande der

Aufklaͤrung statt. Fuͤnfprocentige Rente 98 Fr.

Dreiprocent.

7ten Juli 1826.

London, 27. Juni. Hr. Huskisson ist von Liver⸗ 8 gestern Geschaͤfte mit dem Kanz⸗ er der Schatzkammer in dessen Wohnung in Downing⸗ Straße.

Am Sonnabend sind aus dem Depeschen an Sir Ch. Stuart nach geschickt worden. G

Die Angelegenheit sder Parlamentswahl 8 sortwaͤhrend unsere Bläͤtter ö in MNlach den juͤngsten Nachrichten stand die Wahlliste in Leicester: Hastings 2772, Cave 2077, Evans 20 88. Denman 1892 und die beiden ersteren waren gewaͤhlt, die letzteren durchgefallen. Hingegen haben sich Hrn. Broughams Actien in Westmoreland vorerst gehoben: Lord Lowther 559, Oberst Lowther 472, Hr. Broug,

ham 534. 8 durch das Feuern des Mili⸗

auswaͤrtigen Amte 8 Buenos⸗ Aires ab⸗ 8

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In Carlisle ist nun tairs schon die dritte Person bei den Wahl⸗Unruhen

erschossen worden.

Cobbet ist in Preston durchgefallen. Als er Abschied nahm, gab er seinen Freunden zu erkennen, daß er 15,000 Pfd. Sterl. unter die Leute gebeacht haͤtte, da seine Gegner wenigstens so viel haͤtten aufwenden muͤssen, um ihre Wahl durchzusetzen. 8

Hr. Brownlow, welcher im letzten Parlament mit so großer Aufrichtigkeit zu der Pasthei fuͤr die Kathol. Emancipation uͤbertrat, ist dafuͤr in der Wahl zu Ar⸗ magh durchgefallen.

Ein Bericht von der Wahl fuͤr die Grafschaft Du⸗ blin, der in einem dortigen Blatt zwei Columnen mit der kleinsten Schrift fuͤllt, faͤngt mit den Worten an: „Den ganzen Tag hat man kaum Ein Wort hoͤren koͤnnen.“ Das mag man wohl Irisch nennen!

Die groͤßte Zahl der neuen Parlamentsglieder scheint gegen die Emancipation der Katholiken zu sein.

Die schoͤne, wohlausgeruͤstete Pacht, auf der Lord Cochrane nach Griechenland gesegelt ist, gehoͤrte sonst dem hiesigen, reichen Brauer Perkins, der am Bord derselben mit seiner Familie das Mittellaͤndische und Adriatische Meer so wie die Kuͤsten von Spanien be, fahren hat. .

Von Nord⸗Amerika soll bereits eine Fregatte von 60 Kanonen, außer mehreren Dampfkanonenboͤten auf dem Wege seitz, um zu Lord Cochrane zu stoßen. 8

Das Admiralitaͤts⸗Amt hat einen Bericht vom Com. modore Hamilton uͤber die Gefechte der Koͤnigl. Sloop Alaerity mit Piratenschiffen in den Gewaͤssern von Psara und Andros am 9. und 10. April, die vernichtet wur⸗ den, bekannt gemacht. 1—

Die Actenstuͤcke, die Regierungs Aenderung in Por⸗ tugal betreffend, sind hier nur erst aus Franzoͤsischen Blaͤttern bekannt.

Nachrichten aus Para vom 10. Mat, die in Liver⸗

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