1826 / 165 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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13. folgte ihm sein ganzes Heer, dessen Staͤrke auf 14,000 Mann, (10,000 Aegyptier, und 4000 Albaneser), angegeben wird. Calavrita und die umliegenden Ort⸗ schaften unterwarfen sich bei seiner Annaͤherung, worauf er seinen Marsch, ohne Widerstand, bis in die Naͤhe von Tripolizza fortsetzte. Hier stieß er auf Colocotroni, dem ven 3000 Mann, die er fruͤher in dieser Gegend zusammen gerafft hatte, bei Ibrahim Pascha's Heran⸗ nahen kaum 500 geblieben waren. Mit diesen wenigen Truppen floh Colocotroni nach Karitene, und ließ dem egyptischen Feldherrn den Weg nach Tripolizza frei. Rach einem kurzen Aufenthalte in dieser Stadt unter⸗ nahm Ibrahim Pascha mehrere Streifzuͤge nach Leon⸗ deari, nach Mistra ꝛc., ohne irgendwo auf Widerstand zu stopen. Den neuesten Nachrichten zufolge soll er sein Lager bei Argos aufgeschlagen, und der bekannte Miikita, der mit einem kleinen Corps in der dortigen Gegend gestanden hatte, sich nach Napoli di Romania geworfen haben. Soliman Bei (der franzoͤsische Rene⸗ gat la Seve) ist dem Vernehmen zufolge von Modon aufgebrochen, um sich mit Ibrahim Pascha zu ver⸗ einigen. Letzterer soll auch gesonnen sein, eine Co⸗ lonne von Mistra gegen Napoli di Malvasia (Mo⸗ nembasso) vorzuschieben, um diese Festung von der Landseite zu belagern, die wegen Mangel eines eigent⸗ lichn Hafens, ja auch nur einer zum andern geeigneten Rhede, von der Seeseite schwer zu blockiren ist.“.

Der General, Marquis von Paulucci, Oberbe⸗ fehlshaber der k. k. Marine und zu gleicher Zeit der k. k. Seemacht in den Gewaͤssern des Archipelagus, welcher am 13. d. M. um 4 Uhr Morgens am Bord der k. k. Fregatte Bellong im Hafen von Corfu angekommen war, hat heute Morgens seine Fahrt uͤber Zante nach Smyrna fortgesetzt. Hr. Marquis von Paulucci wurde wahrend sernes kurzen Aufenthaltes in hiesiger Stadt ven der Regierung auf das ausgezeichnetste behandelt 8dd mit Ehrenbezeigur gen uͤberhaͤuft.“

„Das englische Admirolschiff Revenge, Capitain Buerard, welches am 5. d. M. mit dem Vice⸗Admiral Sir Harry Neale an Bord in 7 Tagen von Neapel hier angekommen war, befindet sich fortwaͤhrend im hie⸗ sigen Hafen. Capitain Spencer von der Fregatte Na⸗ jad, die gleichfalls hier vor Anker liegt, hat am 10. d. M. die von ihm schon lange beabsichtigte Lustreise nach Wien, uͤber Ancona und Triest, auf Urlaub angetreten.“ (Capitain Spencer ist bereits vor einigen Tagen in Wien eingetroffen.)

Auch hier verspuͤrte man am 24. d. M. ein Erdbeben, fast zur naͤmlichen Zeit, wo die Erschuͤtternng in Trient bemerkt wurde. Unsere Uhren zeigten Uhr 25 Minuten Nachmittags. Von den drei Stoͤßen, die in der Richtung von Suͤden ge⸗ gen Norden in kurzen Zwischenraͤumen auf einander solgten, war der erste weniger bemerkbar, der zweite

staͤrker, der dritte aber von selcher Heftigkeit, daß in

den hoͤhenen Stockwerken hie und da auf Flucht gedacht wurde; indessen lief alles mit dem bloßen Schrecken ab. Mehrere windige Tage gingen dem Ereignisse vor⸗ aus, waͤhrend demselben war Windstille, worauf sich aber der Wind wieder erhob. Seit dieser Zeit ist warme Witterung eingetreten.

Venedig, 24. Inni. Ger

Brixen, 30. Juni.

8 Inni. stern um 1 ½ Uhr Nachts spuͤrte man hier einen eichten Erdbebenstoß, dem nach wenigen Sekunden ein zariter folgte. Die Bewegung

war wellenfoͤrmig in Richtung von Osten nach

Westen, und dauerte zjedesmal nur 3—4 Minuten, ohng Schaden anzurichten.

Italien. ch einem Schreiben aus Rom vog 25. Juni (in de. Allgemeinen Zeitung) ist daseldst ain Franzose angekommen, der nach Schaͤten graben wil Man hielt ihn anfaͤnglich fuͤr einen Traͤumer, allein a hat, wie es heißt, alte Urkunden mitgebracht, die ma für ziemlich glaubwuͤrdig erachtet, und in deren Folg man ihm das Nachgraben erlaubt haben soll, umer Bedingung, daß er den Fund mit der Regierung vest und allen Schaden ersetze, der durch das Nachgreig verursacht werden koͤnnte. Unter solchen Umstaͤnde 1 sich auch bereits Hr. Cartoni, ein geachteter Bilder ler zu Rom, mit ihm vergesellschaftet. Wo der e gegraben werden solle, ist noch nicht bekannt; & nennen den Pallast Madama, der nun der Regi⸗ gehoͤrt. Was die Summe betrifft, die man zu hofft, so schwankt man zwischen den Kleinigkeiten un 40 bis 80 Millionen Francs. Zur Vollendung a neuen Straße aus dem Roͤmischen ins Toskanische duß das Thal von Chiana sind neuerlich die Straßen⸗Ing nieurs der beiden Staaten an der Graͤnze zusamme gekommen, um die Hindernisse zu heben, die von röag scher Seite noch immer der Vollendung dieser Stugß im Wege stehn.

Aus der Schweiz, 8. Juli. Am 3. d. erfoggg im Vorort Luzern die Eroͤffnung der ordentlichen noͤssischen Tagsatzung unter Beobachtung des ange ten Zeremoniels und mit der uͤblichen Feierlichkeit. vollendetem Gottesdienst in den Kirchen beider 8 sionen versammelten sich die Gesandtschaften i Wohnung Sr. Excellenz des Herru Amtsschultheiß cenz Ruͤttimann, ihres Praͤsidenten; von da zog durch Militairspaliere in die Jesuiterkirche, wo die hoͤrden und eine festliche Musik ihrer warteten. Praͤsidenten buͤndige Rede druͤckte Gefuͤhle aus, w Liebe des Vaterlandes, die Freude uͤber seine Fre⸗ seinen Frieden und seinen Wohlstand, solche bei d Anlasse eingaben. Seiner Rede folgte der Br schwur. Mit Ausnahme der gegenwäͤrtig nicht ihren Posten befindlichen Gesandten der Niederland⸗ Sardiniens, auch des paͤbstlichen Auditors, wo saäͤmmtliche Mitglieder des diplomatischen Korp. Feierlichkeit bei. Aus der Kirche in den Saal de schlossenen Sitzungen auf dem Rathhause uͤbergege vernahm die Tagsatzung den gewohnten ihre Gef einleitenden Bericht des Vorstandes. Die Ein und das Festhalten am Bunde vor allen anderm en lend, sprach Hr. Ruͤttimann von den Anstalten des genoͤssischen Wehrstandes, der in erfreulicher Enk lung fortgehend, begriffen ist, und er bezeichnete Abhuͤlfe fuͤr die Heimathlosigkeit durch Ergreifun meinsamer geeigneter Mittel, als diejenige Auf welche zu loͤsen Menschlichkeit und Nettonake Schweizerregierungen eben jetzt vorzugsweise geuß W““

Koͤnigliche Schauspiele.

Montag, 17. Juli. Im Schauspielhause: 6z6 Wasser sind tief,“ Lustspiel in 4 Abtheilungen⸗ Schroͤder. (Herr Maurer: den Baron Wiburg. * her: „Der Secretair und der Koch,“ kae 1 Aufzug, nach dem Franz. des Seribe, bearbeite C. Blum. (Herr Maurer: den Koch.)

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lhum zweiten Pastor bei der evangelischen Kirche in Guhrau,

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11“ Amtliche Nachricht

Kronik ag.I828 ghb

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem bei der Ge⸗ eral⸗Stasts⸗Casse stehenden Cassirer Weber, und dem Prediger Staäͤmmler zu Lade im Regierungsbezirk Nagdeburg, das allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse ü verleihen geruhet.

ri Heidfeld zu Marienwerder ist zum Assessor bei der Koͤniglichen Ober⸗

Rechnungs⸗Kammer ernannt worden.

Im Bezirk der Koͤnigk. Regierunge zu Breslau ist der Candidaͤt der Theoclogie Santo,

her bisherige Kreisvicar Haberstrom zu Neustadt zum üratus in Schawrine, Trebnitzschen Kreises, der Oder⸗ Kapellan Gebauer zum Pfarrer in Neurode und der derator Gärth zu Gröbnig zum Pfarrer in Casimir, staͤdter Kreises, ernannt; zu Gumbinnen ist dem bisherigen Diakonus Frezesny zu Sendsburg die Pfarrstelle zu Borzimmern Bei dem Koͤnigl. Kammer⸗Gericht zu Berlin sind bie bisherigen Stadtgerichts⸗Aus⸗ ultatoren Heinrich Joseph Matzgerath, Karl Ernst Hermann Thilo, Julius Christoph Ferdinaͤnd Benicke, Katl Ludwig Heinrich Beek, Julius Pikarski und duard Heinrich Friedrich Juͤngel zu Referendarien hefoͤrdert; 8 Bei dem Konigl. Ober⸗Landes⸗ Gericht zu Koͤnigsberg sind die Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗ Auseultatoren Adolph Heinrich Brettschneider, Karl

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2 ags 2 2 2ᷓ Friedrich Haberland und Friedrich Theodor Neu⸗ ann zu Referendarien befoͤrdert worden.

Abgereist. Der Kaiserl. Oesterreichische auße brdentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister

Königl. Säͤchsischen Hofe, Graf Palfy vons

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Ausland.

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Paris, 11. Juli. J

K. Heheit die Dauphine

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erwartet, und wird sich

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32 1 auf nach St. Clound, wo sich de aufhält, begeben. . .

Gestern ist die Nachricht von der am 15. Junt in Constantjnopel ausgebrochenen Empoͤrung und der be⸗ werkstelligten Aufloͤsung des Corps der Janitscharen hier eingegangen. Die Etoile, welche dies meldet, fuͤgt hin⸗ iu: man glaube, daß dies Ereigniß den Divan geneig⸗ ter machen wuͤrde, den Vorstellungen der europaͤischen Maͤchte, welche verlangen, daß das Blut aufhoͤre in Griechenland zu fließen, Gehoͤr zu geben.

Die von einer hiesigen Zeitung gegebene Nach richt von der Einaͤscherung des Schlosses von Coppet wird heute wiederrufen; es heißt, daß nur eine Scheuge vom Feuer gelitten habe. Die häusigen Ungluͤcksfaͤlle, welche durch Verfaͤl⸗ schung von Weinen herbeigeführt worden sind, haben die hiesige Polizeiverwaltung veranlaßt, acht Commissa⸗ rien zu ernennen, welche beauftragt sind, die Keller der Weinhändler von Zeit zu Zeit zu untersuchen und den Wein zu kosten. Sie werden Inspecteurs dé- gustateurs genannt. Der Polizei⸗Praͤfekt hat Fonds angewiesen, damit diese Inspektoren Unterricht in der Chemie erhalten. Eine aͤhnliche Maaßregel wird, wie es heißt, ruͤcksichtlich der Milch ergriffen werden, welche nur zu häaͤufig verfaͤlscht wird, und zwar zunaͤchst mit Basser verduͤnnt und sodann mit dem Saft gewisser Kräaͤuter vermischt, wodurch sie mehr Conststenz erhaͤlt.

Der Courrier fr. und der Constit. melden, Sir Charles Stuart sei auf der Fregatte Diamond von 50 Kanonen in Lessabonn angekommen; sie geben aber vor⸗ sichtigerweise ihren Nachrichten kein Datum. Die neue— sten Briefe aus jener Stadt, vom 1. Juli, sagen hier⸗ von kein Wort.

Die Versuche, welche in unserer Colonie vom Se⸗ negal gemacht worden sind, um den Indigobau dort⸗ hin zu verpflanzen, sind gluͤcklich ausgefallen, und ei⸗ nige Proben von dem gewonnenen Farbestoffe hierher gesandt, und dem Könige von dem Marine⸗Minister vorgelegt worden. S. M. haben ihn beauftragt, der Verwaltung jener Colonie Allerhöchstihre Zafriedenheit gen der diesem Unternehmen gewidmeten Sorgfalt zu erkennen zu geben.

Fünsprocentige Rente 99 Fr. Dreiprocent. 65 Fr.

London, 8. Juli. Am 16. Mai hat der Kaiser Don Pedro die brasilische National⸗Versammlung er⸗ Bffnet. Nachstehend theilen wir aus der Eroͤffnungsrede dizjenigen Stellen mit, welche am meisten direkten Be⸗ zug auf die allgemeine Politik haben:

„Erhabene und würdige Repraͤsentanten der brasi⸗ lischen Nation, zum zweitenmale habe ich das Vergnü⸗ gen, zur Eröffnung der National⸗Versammlung unter Ihnen zu erscheinen.“ 1 .“

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