1826 / 167 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 20 Jul 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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werkstelligt. Er befand sich fortwaͤhrend bei Salona, und soll schon drei vergebliche Versuche gemacht haben, sich dieses wichtigen Punktes zu bemaͤchtigen. Die ge⸗ rettete Besatzung von Missotunghi, 2000 Mann stark,

war am 7. Junt in Napoli eingeruͤckt, und mit unbe⸗

schreiblichem Enthusiasmus empfangen worden.

Die

neue Rezgierung scheint in ihren Maaßregeln mehr Ener⸗

1” G Hafen, um den Lord Cochrane zu erwarten.

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gie als die vorige zu zeigen; 110 hydriotische und spe⸗ ziotische Fahrzeuge, worunter 40 Brander, lagen im Lord Gor⸗ war mit drei Schiffen angekommen und hatte Cochrane's nahe Ankunft dem daruͤber freudetrunkenen Volk angekuͤndigt. Idrahim Pascha leidet Mangel an

Mlunition und Lebensmitteln.

taren aus Silistria verbreitet sich das Koastantinopel am 24. d. in Flammen gestanden sei. Man war bis jetzt nicht im Stande, die Quelle dieses

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offnung nicht

8 silischen Nation.

Bucharest, 28. Juni. Nach Ankunft eines Ta⸗

Geruͤcht, daß

Geruͤchtes zu entdecken, weshalb es auch als hoͤchst un⸗

verbuͤrgt zu betrachten ist.

Brasilien. Nachstehendes ist der vollstaͤndige In⸗ halt der Rede, mit welcher Se. Maj. der Kaiser von Brafilten am 6. Mat die brasilische National⸗Versamm⸗ lung eroͤffnet hat: „Erhabene und wuͤrdigste Repraͤsentanten der bra⸗ Zum zweitenmale habe Ich das Ver⸗ gnuͤgen, zur Eroͤffnung der National⸗Versammlung unter Ihnen zu erscheinen. Ich muß bedauern, daß die Er⸗ an dem ven der Constitution bestimmten Tage erfolgt ist, obwohl die Regterung alles Moͤgliche gethan hat. Am 12. Neov. 1823 loͤßte Ich, obwohl un⸗ gern, aus Ihnen wohlbekannten Gruͤnden, die constitui⸗ rende Versammlung auf. Ich versprach zu gleicher Zeit einen Constituntions Entwurf; dieser ward angenommen und beschworen und ist nunmehr die brasilische Consti

tution, welche dieses Reich regiert, und kraft deren diese

Versammlung

ruhig,

tionellen Systems und Mein Wunsch,

zusammengekommen ist. Der zwischen Gewalten wuͤnschenswerthe Eiaklang Constitution. Das ganze Reich ist die cisplatinische Provinz ausgenommen. Die Fortdauer dieser Nuhe, die Nothwendigkeit des constitu⸗ daß das Reich

den politischen durchdringt diese

danach regiert werden solle, erheischen einen solchen Ein— klang zwischen dem Senat und der Deputirten⸗Kammer,

dem System,

so wie zwischen der Regierung und beiden Kammern, auf daß Jedermann wisse, daß Revolutionen nicht von sondern von solchen Personen ausgehen,

welche sich derselben als Vorwand zur Befoͤrderung ihrer

Feeigenen Zwecke bedienen.

Die cisplatinische Provinz

allein ist, wie ich bereits gesagt habe, nicht ruhig, weil Undankbare, die Brasilien viel zu verdanken haben, da

gegen aufgestanden sind und jetzt von der mit uns der⸗

malen im Krieg begriffenen Regierung von Buenos⸗

Ayres unterstuͤtzt werden. Die National⸗ Ehre fordert

uns auf, die cisplatinische Provinz zu erhalten, da die Unversehrtheit des Reichs beschworen ist.“

„Die Unabhaͤngigkeit Brasiliens wurde von Mei⸗

nem erhabenen Vater, Don Johann VI. am 15. Nov.

v. J. und spaͤterhin von Oesterreich, England, Schwe⸗

den und Frankreich anerkannt, so wie solches bereits lange vorher“von Seiten der Vereinigten Staaten von Amerika geschehen war.“

„Am 24. Äpril, dem Jahres⸗Tage der Einschiffung

meines Vaters Johann VI. nach Portugal, erhielt ich die unerwartete traurige Nachricht von seinem Tode.

Tiefer Schmerz ergriff mich.

Da ich nun ploͤtzlich den

Gesetzen nach Koͤnig von Portugal und Algarvien ge⸗

worden, mußte natuͤrlich das zu befolgende System sich meinem Geiste zunaͤchst aufdraͤngen. Einerseits von

““ 1“ schmerzlichen, andererseits von Pflichtgefuͤhlen dur drungen, faßte ich das Interesse Brasiliens hauptse lich ins Auge. Ich erinnerte mich meines gegehen Worts; faßte den Entschluß, meine Ehre aufrecht zu

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halten und glaubte Portugal gluͤcklich machen zu müst

in em es entehrend gewesen sein wuͤrde, es nicht zu ih Wie groß aber war mein Schmerz, waͤhrend ich Mitteln nachstrebte, Portugal gluͤcklich zu machen, o den Interessen Brasiliens zu schaden, und diese bes Laͤnder dergestalt zu trennen, daß sie niemals wie vereinigt werden koͤnnten.“

„In Portugal habe ich die von meinem Vater; nannte Regentschaft bestaͤtigt, eine Amnestie gewaͤ eine Constitution gegeben, meinen unbestreitbaren R ten auf die Krone Portugals und auf die Herrsc dieses Landes entsagt und dieselben meiner gelieh

Tochter, der Prinzessin Dona Maria da Gloria, ge⸗

waͤrtigen Koͤnigin von Portugal, Dona Maria II., abgetreten.“

„Einige bisher zweifelsuͤchtigen Brasilianer wer jetzt einsehen (wie sie es immer haͤtten thun sollen), das Interesse Brasiliens und die Liebe zu dessen Un haͤngigkeit bei mir so stark einwirken, daß ich der aus Unbestreitharem Rechte gedüͤhrenden Krone Pe gals allein aus dem Grunde entsagt habe, weil ich sorgte, es moͤchte in der Zukunft etwas dem Re Brasilten, dessen allzeitiger Vertheidiger ich bin, N. theiliges geschehen.“

„Der groͤßte Theil Ihrer Aufmerksamkeit muß Erziehung der Jugend beiderlei Geschlechter, den Finan

unter dem Nak

den oͤffentlichen Anstalten und besonders der Annahne leitender Gesetze und der Abschaffung einiger andenn,

welche der Constitution zuwider sind, gewidmet wert damit diese Allein uns als Richtschnur dienen koͤnt Die Mehrzahl der Senatoren und Deputirten, worzue diese Versammlung besteht, wird sich der Uebel erinnern welche die Nationen, in Folge des Mangels an Acht der eingesetzten Behoͤrden erlitten haben, wenn d angegriffen und verlaͤumdet worden sind, anstatt ag klagt und nach dem allgemeinen Gesetze gerichttet werden.“

„Ich weiß, daß diese Betrachtungen in dieser au wuͤrdigen Senatoren und Deputirten bestehenden? sammlung unnoͤthig sind, aber sie dienen dazu, den E die Liebe und die Anhaͤnglichkeit auszudruͤcken, wa Ich fuͤr das brasilische Reich und dessen Verfalfun empfinde. Ich koͤnnte noch mehr daruͤber sagen, das halte ich es nicht fuͤr noͤthig.“

Die Kaiserin nebst der Koͤnigin von Portuzal desgleichen auch das diplomatische Corps, wohnten Eröoͤffnung der National⸗Versammlung bei; erstere einer Gallerie zur Rechten und das letztere auf ein Gallerie zur Linken des kaiserlichen Throns.

Khoͤ

n gl4 che Gchasspiele, Mittwoch, 19. Juli. Kein Schauspiel. 1 Donnerstag, 20. Juli. Im Operuhause: 98

Kaͤthchen von Heilbronn,“ großes Ritter⸗Schauspicl

5 Abtheilungen, nebst einem Vorspiel in 1 Aufzug,

nannt: „Das heimliche Gericht,“ von Heinrich um

Kleist; fuͤr die Buͤhne bearbeitet von Holbein. (

Maurer, vom Hoftheater zu Stuttgard: den Gr

v. Strahl, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause. Von der Gesellschaft Franzoͤsischen Theaters zu Warschau wird darzefen „La cloison,“ ou: „beaucoup de peine pour ris- comédie en un acte en prose. Hierauf: „L'ag et la raison,“ comédie en un acte. Und: „Le] beau jour de la vig,“ vaudeville en deux actes

Medizinal⸗Angelegenheiten, von

versichert, die Pläne des Lord Cochrane seien in Paris

8 N.

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Kronik des Tages.

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Minden st dem Candidaten der Thrologie, Fr. G. H. Loh⸗ meyer, die zweite Pfarrstelle zu Enger, Kreises Buͤnde, verliehen worden.

Bei dem Koͤnigl. Ober Landes⸗Gericht zu Glogau sind die Oder⸗Landes ⸗Gerichts⸗Auscultatoren Baumei⸗ ster, Metzke, Schmiedel, Neitsch und von Tep⸗ per zu Referendarien ernannt worden.

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Bei der am 18. d. M. geschehenen Ziehung der isten Klasse 54ster Koͤnigl. Klassenlotterie siel der Haupt⸗ zewinn von 5000 Thlr. auf No. 43103; 2 Gewinne zu 1500 Thlr. fielen auf No. 15868 und 50320; 3 Ge. winne zu 800 Thlr. auf No. 961, 8589 und 35172; 1 Gewinne zu 400 Thlr. auf No. 24547, 27780, 59323 und 81155; 5 Gewinne zu 100 Thlr. auf No. 10179, 1496, 42944, 44002 und 68948,

Die Ziehung der 2ten Klasse dieser Lotterie nimmt im 15. August d. J. ihren Anfang. *

Berlin, den 19. Juli 1825.

Preußische General⸗Lotterie⸗

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Angekommen. Se. Excellenz der wirkliche Ge⸗ heime Rath, Kammerherr und Direktor im Justiz⸗Mi⸗ nisterium und dem der Geistlichen⸗, Unterrichts⸗ und Kamptz, von Toͤplitz.

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* 1 2 6 Paris, 13. Juli. Die Deputirten Casimir Perier und Benjamin Tonstant haben Danksagungs⸗Adressen von einer großen Anzahl der Waͤhler der Stadt Paris krhalten; sie wurden ihnen durch besonders dazu er⸗ nannte Deputationen uͤberreicht.

Es heißt, der königl. Prokurator Jacquinot de Pampelune werde die durch den Tod des Hrn. Bellart erledigte Stelle des General Prokurators erhalten.

Ein hiesiges Blatt enthaͤlt solgenden Artikel: Man

mehreren

angesehenen Personen mitgetheilt worden. Es ist, wie man sagt, die Rede davon, den Malteser Orden wieder aufzurichten. Dies große Unternehmen wuͤrde mit der Einnahme der Insel Rhodus beginnen, gewiß wuͤrden alle greßen Haͤuser Europens, welche un⸗ ter ihren Mitgliedern Ritter dieses Ordens zählten, sich beeilen, zur Erfuͤllung dieses großen Unternehmens nach Kraͤften beizutragen. Der Religion und der Humani⸗ tät wird es gleichmaͤßig zue Freude gereichen, diese tapfern Ritter von Neuem fuͤr die Sicherheit der Christenhert im mittelländischen Meere wachen zu sehn, welches jetzt der Schauplatz so vieler Graͤuel und Ver⸗ brechen ist.

Es ist in der Naäͤhe von Boulogne vor Kurzem ein Marmordruch entdeckt worden; der bishergheraus gefoͤr⸗ derte Marmor zeichnet sich durch seine Festigkeit aus, welche hoffen laäßt, daß es moͤglich sein wird, ihm eine schoͤne Politur zu geben.

Der Schnellaufer Rummel ist vorgestern von Ver⸗ sailles nach St. Cloud und zuruͤck gelaufen, und ha diesen Weg (A Lieues) in 42 Minuten zuruͤckgelegt.

Talmas Krankheit wird taͤglich bedenklicher; si rührt, wie es scheint, von einer Verengung der Einge⸗ weide her; er wird von mehreren ausgezeichneten Aerz⸗ ten gepflegt; zu denen auch Dupruytren und Broussais gehoͤren. 1

Den Freunden der Kunst wird es dagegen ange⸗ nehm sein, zu erfahren, daß Mad. Maiavielle⸗Fodor von ihrer Krankheit vollkommen hergestellt ist, und daß man hoͤffen darf, ihre Stimme werde sehr bald wieder ihren vollen herrlichen, Klang haben.

Fuͤnfprocentige Rente 98 Fr. 85 C. Dreiprocent. 65 Fr. 85 C.

London, 11. Juli. Am Mittwoch ist der Graf Bathurst von hier nach Strathfinosay, zu einem Besuch beim Herzoge von Wellington, abgegangen.

Der Courier enthaͤlt in Bezug auf den Krieg mit den Birmanen einen langen Artikel, worin auseinander⸗ gesetzt wird, daß, abgesehen von dem Streit uͤber die, brittischer Seits mit vollem Recht als Gebietstheil be⸗ hauptete Insel Shapuree, bei dem Umsichgreifen und den bethaͤtigten feindseligen Gesinnangen der Birmanen gegen uns, ein Krieg doch in keinem Falle unsererseit habe vermieden werden koͤnnen, ohne die Nationalehre, die öffentlichen Interessen, thum der Unterthanen in Ostindien den ernstesten, viel⸗ leicht gar nicht wieder gut zu machenden Kraͤnkungen

auszusetzen. Was den, in Folge der bereits früher ge⸗ meldeten Ursachen statt gehabten Wiederausbruch der Feindseligkeiten betrifft, so gehen die desfallsigen Nach⸗ richten noch nicht werter als bis zum 28. Januar; a 25. hatte Sir Archibald Campbell, nach der Einnahm von Melloon, wo bereutende Beute gemacht worden,

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und das Leben und Eigen⸗