1826 / 178 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 02 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Art. 30. Man kann nicht gleichzeitig Mitglied ’1 ammern sein. 1 1 888-S 31. ö Ausuͤbung irgend eines Amts, mit Ausnahme des Amts als Minister oder Staatsrath, hoͤrt waͤhrend der Dauer der Functionen als Pair oder De⸗ anz auf. buctr 2392. 8 der Zwischenzeit waͤhrend der Sitzun⸗ gen kann der Koͤnig einen Deputirten nicht außerhalb des Koͤntgreichs beschaͤftigen, ja letzterer wird auch nicht an die Ausuͤbung seines Amts gehen, wenn er dadurch außer Stand gesetzt wuͤrde, zur Zeit der Zusammenbe⸗ rufung der gewoͤhnlichen oder außerordentlichen Kortes 6 nden. 8- I Wenn durch ein unvorgesehenes Ereig⸗ niß, von welchem die oͤffentliche Sicherheit oder das Wohl des Staats abhaͤngen kann, es unerlaͤßlich waͤre, daß ein Deputirter sich entfernte, um ein anderes Amt yqäalu erfuͤllen, so hat diejentge Kammer, zu welcher 8 ge⸗ poͤoͤrt, daruͤber zu entscheiden. (Fortsetzung folgt.) em““

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Gestern Abend halb 11 Uhr unser allverehrter Kron— wurden von dem Zujauch⸗ Der Markt⸗ Koͤnigl. Hoh.

SBeh, 28 88u laugten Se. Koͤnigl. Hoheit, prinz, von Koͤln hier an, und zen einer frohen Volksmenge empfangen. platz und alle Straßen, durch welche Se. Ho zogen, waren geschmackvoll beleuchtet. An demselben Adend machten eine Deputation der Studirenden, die pbersten Behoͤrden und das Offizier⸗Korps Sr. Koͤnigl. Hoheit im Gasthofe zum Stern, wo Hoͤchstdieselden 22 geitisgen waren, ihre Aufwartung, und wurden huldvo aaujgedommen. Am folgenden Tage, Morgens sieben Uhr, setzten Se. Koͤnigl. Hoheit Ihre Reise nach Ems fort.

aSi U bersicht der in

gier Studirenden kiefert folgendes Resuitat: binr Sie katholisch theologische Fakultaͤt zaͤhlt * 792) Inlaͤnder 242) 267

““ b) 25) 11. Die evangelisch theologische Fakultaͤt zaͤhlt 8 1 Inlaͤnder 80 ) 89 b) Auslaͤnder 99) je juristische Fakultaͤt zaͤhlt 8 e“ a) Inlaͤnder 227) 261

bbh) Auslaͤnder 34 IV. Die medizinische Fakultaͤt zaͤhlt 2) Inlaͤnder 8 b) Auslaͤnder

V. Die philosophische Fakultaͤt zaͤhlt a) Inlaͤnder b) Auslaͤnder Studirende, die noch nicht foͤrmlich aufge:; onrisehn stevb. . . 43

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Berichte uͤber den Gesundheitszustand aus dem

8 Innern des Reichs vom Ende Juni. 1. Ostpreußen. Koͤnigsberg. Der Gesund⸗ heitszustand hat sich im Monat Juni im Ganzen gut bewaͤhrt. Gumbinnen. Durch die anhaltende trok⸗ kene Hitze im Monat Juni wurden vorzuͤglich Unter⸗ leibs⸗Krankheiten, namentlich Brechdurchfaͤlle, Kolik und⸗ gastrische Fieber, außerdem Kopf⸗, Brust ind Hautent zͤndungen beguͤnstigt. Im Lycker Kreise verbreitet sich mehrfach der Keichhusten, selbst Erwachsene sind verschie Sdentrlich davon befaͤllen. Im Algemeinen ist die Sterd⸗ l1irch keit nicht des Gewoͤhnlichen getreten.

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II. Westpreußen. Marienwereer. Bei de im Monat Juni statt gefundenen Hitze ist dennoch te Gesundheitszustand guͤnstig gebdlieben. Krankheiten von Bebeutung sind nirgends vorgekommen und nur leichgh Wechselfieder waren nicht selten.

III. Brandenburg. Potsdam. Die Krans heiten unter den Menschen haben sich im Monat Jun seyr vermindert. Herrschend waren kalte und Wechse sieber, Nervenfirber, Brust⸗ und Augen⸗Entzuͤndungen

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Auch grassiren noch hin und wieder die Masern. den natuͤrlichen Blattern starb in Potsdam ein zwe Jahr attes Kind. Sonst wurde von den Mensche pocken nichts mehr vernommen. Frankfurt a. 9 Die angenehme Witterung hat auf den Gesundheite

zustand wohlthaͤtig gewirkt. Nirgends wurden bescu dere boͤsartige Krankherten bemerkt und die fruͤher he fig beobachteten karharrhalisch⸗rheumatischen Uebel ha sich sehr vermindert, so wie auch die natuͤrlichen Bu tern als verschwunden zu ners; Die Morhh b 8 litaͤt war daher auch geringer als sonst. . I1“ IV. Pommern. Stettin. Die im Mon Amtliche Juni vorherrschende Krankheits⸗ Konstitution wurde eintretender Hitze mehr gastrisch, aber immer kame auch noch entzuͤndliche Krankheiten vor. Im Allgeme nen waren der Kranken nicht Viele; wenn mand Hauptk ankheiten anernimmt, auf welche die Witterun keinen Einfluß aͤußerte. Vorzugsweise herrschten me immer die Menschenpocken, waͤhrend die andern Enam theme allmaͤhlig aufhoͤrten. In Stargard wurden, h günstigt durch Verheimlichung, 14 Menschen davon h fallen, von denen zwei starden. Im Pyritzer Kreipezet. fanden sie weniger Opfer. Im Randowschen Kreccx kamen sie am Schlusse des Monats in Neueneosshsh 12 Meilen von Stettin, von Neuem zum Vorschein. ¹ Stettin selbst zeigten sich nur noch modrficirte Blatter Koͤslin. Sc⸗harlachsieber und Roͤtheln bestehen n noch an wesiten Oeten, namentlich in Camissow, L. gardschen- und in W. Plassow, Stolpschen Krei Die Menschenblattern, welche am hiesigen Orte in * vX“ nem Hause sind 1n 8868 1““ v““ ohne daß diese Krankheit irgend weiter um sich gegrax. 1 8 18 Stralsu n d. Die hartnackigen U.-. . eitun g 8 2 N 8 ch ri das Scharlachfieber, die Roͤtheln und Masern vagcuüucu vwaͤhrend des Junimonats in Stralsund, Greifewi Guͤtzkow und in einigen Orten des Greifswalder K. ses noch fortwaͤhtend im Gange, wenn gleich im 2. nehmen, und es starben mehrere Kinder darau. Ern hafter zeigten sich aber das Scharlachsieber und tie; theln im Grimmer Kreise, woselbͤst sie, besonders den Kirchspielen Rakow, Baggendorf, Bistorf u Goͤrmin epidemisch grassirten und bereits einige Kin⸗ wegrafften. Weniger boͤsartig brach das Scharlaͤchfie von Neuem in Franzburg aus, doch unterlagen dem ben mehrere Kinder. In der Stadt Grimmen bemen

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Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen bberlandesgerichts⸗Assessor Reidnitz zum Rath bei gaix.ie zu Marienwerder zu ernennen gruht.

Sein« Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen herlandesgerichts Assessor Tiedemann zum Rath bei 1 Oberlandesgerichte zu Noͤnigsberg zu ernennen ge⸗ ahet

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Morgen den 3. August, Nachmittags um vier Uhr, id die Koͤniglich Akademie der Wissenschaften zur gier des Allerhechsten Geburtstages eine oͤffentliche

Atzung halten.

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Pari“, 26. Juli. Das Wahl Collegium von Cha⸗ au⸗Gontier hat, an der Stelle des verstorbenen De⸗ tirten Boisjourdan, den ministerielten Candidaten Farcy, Praͤsidenten des Collegiums, gewählt.

Die Quotidienne hatte in einem ihrer letzten Blät⸗ n folgende Veränderungen in unsern auswärtigen keandtschaften angekuͤndigt: unser Gesandter in Ber , Vicomte von St. Priest, sollte Botschafter in St. setereburg werden; Hr. v. Gabriaec, bisher in Stock⸗

Im, nach Brasilten gehn; und unser Gelandter in oren;z, Hr. v. Maisonfort, zuruͤckderufen werden. Die vile erklärt diese Nachrichten fuͤr ungegruüͤndet.

Die Messe zu Beaucaire (zwischen Nimes und wignon), welche bisher fuͤr die bdedeutendge in Fank⸗ icch gegolten hat, scheint in diesem Jahre nicht stark sucht werden zu sollen; kurz vor ihrem Anfande wa⸗ in erst wenige Kaufleute und Waaren dort auzekom in, welches sich uͤbrigens durch den Stillstand im endel und die zazlreichen ausgebrochenen Falliten hin⸗ sichend erkläͤrt.

Fuͤnfprocentize Rente 99 Fr. 7 Fr.

man unter den Kindern eine Art Rothlauf, Nessele schlag und falsche Wasserpocken und in Greifswald ten einige Kinder an Entzuͤndung der Parotiden.

sonst vorgekommenen Krankheiten bestanden aubere hier im Orte noch herrschenden Wechselfiebern, in Rh matismen aller Art, Hals⸗ und anderen rheumatts— Entzuͤndungen mit gallicht nund gastrischen Komplexion

1 (Forsietzung folat.)

Konigliche Schauspiele. Dienstag, 1. August. Im Opernhause. Zum steumale: „Die Dame auf Avenel,“ Oper in 3 Abt. lungen, nach dem Franzoͤsischen des Seribe, zur ae haltenen Mustk von Boyeldteu, bearbeitet und la Se

5 TC. Dreiprocent.

KK. HH. bder Kron

Frankfurt, 27. Juli. on Preußen sind heute,

Ems kemm ne, nach in Hemburg abgestattetem

Jesetzt vom R gisseur Herrn Baron v. Lichtensteln. nz und

18. 11““ 11ö1“ 4ö1“

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Gedruckt bei Feister und Eiser

Redacteur Johler;

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Üsuche, hier eingetreffen, und baben ihn

den 2ten August 1826.

ernegegsAEEEnnEU—

Buhbesrags⸗ Gesandten und General⸗Peostmeisters von Nagler zu nehmen geruhet. dem Vernehmen nach, bereits morgen die Ruͤckreise nach Berlin weiter fortsetzen. An demselben Tage ist auch Se. Karl von Baiern hier angekommen und in dem Gast⸗ hause zum Englischen Hofe abgestiegen. Kassel, 28. Juli. Mit der Feier des Geburts⸗ festes Sr. K. H. des Kurfüͤrsten wurde heute allgemein

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den. Schon am Vorabende verkuͤndigten Freudenzeichen den festlichen Tag; Gastmaͤler und festleche Vereinigun⸗ gen aller Art und in allen Staͤnden erfüͤllten ihn und die frommsten Wuͤnsche fuͤr das Heil des Kurfuüͤrsten und des kurfuͤrstlichen Hauses und fuͤr die Wohlfahrt des braven und treuen Hessenlandes sttegen zum Spen⸗ der alles Guten empor. Se. K. H. der Kurfuͤrst hatten

vom Civil und Militaͤr zur Tafel eingeladen waren. Zu Welhelmshoͤhe wurde vor einem sehr zahlreichen Pu⸗ olikum der neue Wasserfall, den des Karfuͤrsten K. H. anlegen lassen, eroͤffnet, welcher durch die eben so groß⸗ artige als reiche und malerische Warkung einen lebhaften und freudig überraschenden Eindruck auf die versammelte Menge machte. Auch die andern Wasserkuͤnste spielten. Adends wurde im kurfuͤrstlichen Schauspielhause, als Festspiel, die Prinzessin von Provence große Feenoper vom Freiderrn von Peißl, zum Erstenmale gegeben. Das Haus war feostlich erleuchtet und gedraäͤngt voll. J. K. H. die Kurfuͤrstin und JIJ. HH. der Kurprinz und die Prinzessin Kareline erschienen in der qroßen Loge. Der Abend schloß mit Feuerwerk und Vergnuͤ— gungen aller Art, welche sich spaͤt bis in die Nacht ver⸗ laͤngerten.

Nuüuͤrnberg, 28. Jali. Nachtichten aus Bad Bruͤckenau zufolge werden Se. Maj. der Koͤnig am 3. August nach Rheinbaiern sich begeben, und Ihre Maj. die Koͤnigin am 5. nach Aschaffenburg abreisen, um easelbst das Wochenbett zu halten.

Copenhagen, 26. Juli. Der wechselseitige Un⸗ terricht hat in Doͤnemark den erfreulichsten Fortgang. Neulich ist der mit dem 31. Dec. 1825 geschlossene Hauptbericht erschienen, worin Hr. Divisions⸗Adjutant und Kammerjunker, Majer v. Abrahamson, einen Aus⸗ zug aus dem Bericht liefert, der Sr. Maj. dem Koͤ⸗ nige uͤber diesen Gegzenstand abgestattet worden. Der wechselseitige Unterricht war am Schluß des dritten Jahrs (31. Dec. 1825) in 1143 Schulen in Daͤne⸗ mark in vollem Gange. Im Laufe dieses Jahrs wird derselbe noch in 564 Schulen eingefuͤhrt werden.

Die Maaßhregeln zur Befoͤrderung der Vaccination sind dieser Zeit wegen mannichfacher Uebertretungen ge⸗

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K. H. der Prinz

die der Ruͤckkehr des hochgefeierten Landesherrn verbun⸗ 2

sich nach Hofgeismar begeben, wohin außer dem diplo⸗ 1 matischen Korps viele Personen der obern Rangklassen