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n en gemacht wurben. Denn besonders nicht im historischen 888,
ich der Pater Piazza so streng bewiesen, wie be⸗ e, 8 unes von Italien vom Abbate Coppi beweisen, welche sogar in den Dingen, welche un⸗ mittelbar den poͤpstlichen Stuhl betreffen, einen auffal lenden Beweis von Censur⸗Toleranz geben. Neben der Angelegenheit des Maestro de Sagri Palazzi hat ein anderer Vorfall die Aufmerksamkeit des Publikums in Anspruch geuommen, naͤmlich die Arrestation bes be kannten Priesters Pellegrini, Vikars von Sezze, dessel ben, welcher, wie man sich erinnern wird, zur Habhaft⸗ werdung des Gasbarone und seiner Gesellen beigetragen hat. Man sagt (kast aber hat es Jedermann unglub bar geschienen), diese Buben, wuͤtbend, sich in ihrer Erwartung, nach einer gewissen Zeit in Freiheit gesetzt zu werden, detrogen zu sehen, haͤtten, um sich an dem Priester Pellegrini zu raͤchen, ihn als einen ihrer Hel fershelfer angegeben, und ihre Aussagen dergestalt glaub bar zu machen gewußt, daß sich die Regierung genoͤthiat gesehen, ihn in Verhaft nehmen zu lassen. Doch ist er seitdem wieder in Freiheit gesetzt worden, baf 1289 auf sein Wort versprechen muͤssen, Rom vor Entschen dung der Sache nicht zu verlassen. Auch Mordtha ten sind wieder in den letzten Wochen in Menge vorge⸗ fallen; blos am 27. Junt hat man deren drei aezaͤhlt; ein Schuhmacher versetzte seiner Frau zwei Messerstiche, in Folge deren sie, toöͤdilich verwundet, in das naͤchst⸗ Hospital gebracht ward, ein Bauer gab einem seiner Gefaͤhrten einen nicht minder gefaͤhrlichen Schlag mit einer hoͤlzernen Keule, und endlich ward in der Nacht desselben Tages in einem Brunnen auf dem Campo Vaccino (dem alten Forum Romanum) ein Mensch mit zerschnittener Kehle gefundenn. 8
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der nicht immer, und
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Berlin. Die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste hat den spaͤtesten Termin zu Ablieferung der zur Kunst⸗ ausstellung bestimmten Kunstwerke und soͤlcher Fabri kate, bei welchen es außer der innern Guͤre und Zweck maͤßigkeit auch auf erne schoͤne aͤußere Form ankoͤmmt, bis zum 14. September d. J. hbinaus gesetzt; die An⸗ zeige derselben bedarf sie aber zu Anfertigung des Ver⸗ zeichnisses bis spoͤtestens den 31. August.
Saͤmmtliche Arbeiten werden an den Inspektor Henne oder den Kostellan Nietz im Akademie Gebaͤude abgeliefert, von welchen der Empfang auf einem mit⸗ einzureichenden Verzeichnisse bescheiniget wird.
8 Auswaͤrtige Kuͤnstler, wenn sie nicht Mitglieder er hiesigen, oder bekannte Professoren anderer Akade⸗
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mien sind, haben, wenn sie nicht besonders aufgefordert sind, die Kosten des Transports selbst zu tragen.
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er Nachrichten. Merkwuͤrdige Entdeckung. 1
8 (Auszug aus einem Schreiben aus Trient vom 2. Aug.) Der 21. Juli war ein Tag der Freude fuͤr
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alle Alterthumsforscher und Gelehrte in Brescia, so wie der Theilnahme und des Erstaunens der Bewohner die⸗ ser Stadt. Auf einem Huͤgel naͤchst derselben ragte seit undenklichen Zeiten eine große marmorne Saͤule aus dem Boden hervor, und es ging die Sage, daß
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sie einem dort im grauen Alterthum gestandenen großen!
Tempel des Herkules angehoͤre. Seit 2 Jahren hatte die Munizipalttaͤt an dieser Stelle bedeutende Nachgta⸗ bungen. veraustaltet, deren Erfolg die Wahrheit der
Sage bestaͤtiate. Von Zeit zu Zeit wurden betraͤchtliche
Morxumente der alten Baukunst und roͤmische Inschrif ten zu Tage gefoͤrdert, und Alles zeugte von einem aͤu ßerst betraͤchtlichen Gebaͤude. damente eines ungeheuern Tempels da, und wiesen die Eingaänge zu verschiedenen bedeckten Gaͤngen. Dies wurden nun verfolat, und da stießen am oben genann ten Tage die Arbeiter in einem dieser Gaänge auf pen mauerte Nischen. Sie wurden erbrochen, und es zeitte sch in einer derselden eine kolossale gefluͤgelte Viktense aus Bronze von prachtiger Arbeit; in einer andern h. große Buͤsten, deren eine die Faustina, Gemahlj M. Aurels, vorstellt, und einen sehr verzierten Brust Harnisch eines Pferdes; in einer dritten und vierte eine 4 ½ Schuh hehe schwer vergoldete Statue eines e fangenen Koͤnigs und einen kolossalen Arm, alles diese ebenfallss aus Bronze und schoͤn gearbeitet; dann meh rere Inschriften im Gebaͤude, deren eine von der Bri xia Romana spricht. Die Augen des Koͤnigs und de Viktoria sind aus Onixsteinen. Alles dieses ist vollkom men erhalten, und aus der Lage, in der man diese Ge genstaͤnde fand, erkennt man offenbar, daß sie dort ver borgen und zur Sicherheit eingemauert worden seien denn von der Viktoria waren soworl die Fluͤgel als di Arme ausgehoben, und zu ihren Fuͤßen gelegt. — Die ser Schatz wurde unter tuͤrkischer Musik, dem Voraus treten der Munizipalität und dem Gefolge einer große Volkszahl auf das Stadthaus wie im Triumoh uͤbe tragen. Da Alles offenbar zu der Hoffnung berechtig daß noch andere Gegenstaͤnde dieser Art dart verborge ltegen, ja, daß diese sehr zahlreich sein muͤssen, da Viktoria und der gebundene Koͤnig auf einen Triumh hindeuten, und man daher glaublich auf das Vorha deunsein eines triumphirenden Imperators, seiner Die oder Quadrige, der Pferde u. s. w., als eines Theil des Monuments schließen zu koͤnnen berechtigt sei duͤrfte, und vielleicht auch dort noch verborgen sei koͤnnten, so werden die Nachgrabungen nun mit destz groͤßerem Eifer betrieben. Das, was schon vorhande ist, duͤrfte wohl das groͤßte Monument des Alterthum
sein, das Oberitalien aufzuweisen hat. —
Koͤnigliche Schauspiele.
Montag, 21. Aug. Im Opernhause: „Pbhͤdre, Trauerspiel in 5 Abtheil., nach Raecine, von Schile (Mad. Schroͤder⸗Kunst, Phaͤdra; Hr. Kunst, Theseus als Gastrollen.)
Zwischen dem dritten und vierten Akt dieses Trau spils, wird Mad. Schoberlechner, geborne Dal'Hece aus Petersburg, die Cavatine aus dem Barbier ve Sevilla, von Rossini, und eine Arie mit Chor, 4 der Oper: Cenerentola, von demselbden Componiste
singen.
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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
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Kronik des Tages.
Heute wird das 12. Stuͤck der Gesetzsammlung zusgegeben, welches enthaͤlt: unter Nr. die Allerhoͤchste Kabinetsorder vom 24, be⸗ errreffend die oͤffentliche Guͤltigkeit der aus⸗ schließlich durch die Amtsblaͤtter bekannt ge⸗ machten Gesetze; den Tarif zur Erhebung eines Pflastergeldes fuͤr die Stadt Lieberose. Vom 25. ferner die Publikanda, unter das dem Buch, und Musikhaͤndler Adolph Martin Schlesinger in Berlin, und das dem Großherzoglich⸗Saͤchsischen Kapell⸗ meister J. N. Hummel zu Weimar ertheilte Privilegium betreffend. Beide vom 29sten, 1023. die Bekanntmachung wegen Aufhebung des Abschosses mit den Koͤnigreichen Schweden und Norwegen. Vom 31. v. M. und unter 1024. die diesseitige Ministerial⸗Erkloͤrung vom 1P5ten d. M., die zur Verhuͤtung der Forst⸗ frevel in den Grenzwaldungen mit der Land⸗
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abredeten Maaßregeln betreffend. 1 in, den 22. August 1826. 1 Debits⸗Komtoir.
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eitungs⸗Nachrichte RFioland.
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1u1“”“ 18 Paris, von Bougainville, Befehlshaber der Fregatte Thetis und Chef der Expedition um die Welt, der mit seinen Schiffen am 23. Juni in Srest eingelaufen ist, hat eine Audienz bei Sr. Maj. gehabt.
Die fuͤr die Entschaͤdigung der Pflanzer von St. Domingo in Havre angekommenen 5 Mill. Fr. (eine Mill. Piaster) bestehn aus spanischen Goldstuͤcken.
In der Gegend von Arras ist ein reiches Eisen⸗ lager entdeckt worden.
Die Schnelllaͤufer werden bald keine Seltenheit mehr sein, denn taͤglich kommen neue zum Vorschein. In Dijon hat sich vor wenigen Tagen ein solcher sehen lassen, der in Zeit von 35 Minuten eine Strecke von
3 Lieues zuruͤckgelegt hat. Er ließ die raschesten Pferde,
die ihm im Anfang vorkamen, bald hinter sich.
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In der hiesigen Taubstummen⸗Anstalt hat vor we⸗
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ffaͤhrten angefertigtes Bild ihres v
[Augen befinden wird, werden Sie sich
graͤflich Hessen⸗Homburgschen Regierung ver⸗
15. August. Der Schiffscapitain Baron
nigen Tagen eine ruͤhrende Feierlichkeit statt gefunden. Bei Gelegenheit der Preisvertheilung unter die Zoͤg⸗ linge ist ihnen näͤmlich ein von einem ihrer Ungluͤcksge⸗ ’ten erewigten erhabenen Beschuͤtzers des Herzogs Mathieu von Montmoreney vorgelegt worden. Die freudige Ruͤhrung der ungluͤck⸗ lichen Kinder beim Andlick der Zuͤge ihres geliebten Wohlthaͤters ist unbeschreiblich. Der Taubstumme Ma⸗ ler, welcher dies Bild angefertigt hat, uͤberreichte es den Administratoren der Anstalt, nebst einem Briefe, worin er sagt: „Indem dies Bild sich unter Ihren gern des Guten Lerinnern, welches Sie mit dem, welchen es dargestellt, gethan haben und nach seinem Beispiele nie aufhoͤren werden zu thun.“ Auf dem Platz Vendome hat sich vor einigen Ta⸗
gen ein tragi komischer Vorfall ereignet. Drei Englaͤn⸗ der in einer glaͤnzenden Equipage fuhren bei der be⸗ ruͤhmten Saͤule vor und ersuchten den Vaͤchter dersel⸗ ben, sie bis zur Spitze steigen zu lassen, um die schoͤne Aussicht, die man dort hat, zu genießen. Dieser, auf ein gutes Trinkgeld hoffend, schließt ihnen die Thuͤr auf und verschließt sie hinter ihnen. Waͤhrend die drei Englaͤnder die steile Wendeltreppe erklimmen, geht der Waͤchter in ein nahe liegendes Weinhaus, um einen Theil der gehofften Gratification zur Loͤschung seines Durstes im Voraus zu verwenden; laͤßt sich dies aber so angelegen sein, daß er sich betrinkt und ganz und gar diejenigen vergißt, welche ihm die Mittel zur Be⸗ zahlung seiner Zeche gewaͤhren sollten. Inzwischen hat⸗
sten sich die Englaͤnder genug umgesehn und waren her⸗
unter gekommen; die Thuͤr war aber fest verschlossen und blieb es mehrvere Stunden lang, ungeachtet jene, von einem starken Hunger geplagt, wieder heraufgestie⸗ gen waren und vom Gipfel des Siegesmonument Noth⸗ zeichen machten, die jedoch Niemand bemerkte, indem man freilich nicht leicht auf den Gedanken koͤmmt, daß
ditten in Paris 3 Leute, welche volle Beutel haben, in Gefahr sind, zu verhungern. Nachdem der Wäͤchter endlich seinen Rausch verschlafen hatte, kam er wieder nach seinem Posten, war aber nicht wenig verwundert, die drei Menschen, welche seinem Gedaͤchtnisse ganz ent⸗ fallen waren, zu finden. Das Wiedersehn wurde aber mit der Reitpeitsche so kraͤftig gefeiert, daß ein großer Auflauf von Menschen entstand, und der letzte Akt die⸗ ses Schauspiels in der Wachtstube gespielt werden mußte. b
1 Messen, Kirchweihen und dergleichen sind von jeher der Sammelplatz von Gaunern und Dieben gewesen, welche vermoͤge der unvermeidlichen Unord⸗ nung, welche an solchen Orten statt sindet, auch oft zu ihren Zwecken gelangen. Man kann leicht denken, daß die von jeher so beruͤhmte Messe zu Beaucalre auch dies
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