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tung des Bodens ersetzten. id diese Erzeug⸗ nisse jeder Art beträͤchtlich im Preise gesunken und un⸗ geachtet des großen Grasmangels wird die Butter jetzt in Wincanton zu 9 Pence das Pfd. verkauft. Und bei alle dem sind die Gehoͤfte des Parks zu Stalbridge in der Grafschaft Dorset so eben an einen der bisherigen Paͤchter aufs neue zu einer, 30 pCt. hoͤheren Pacht als vor sieben Jahren uͤberlassen worden! Die Paͤchter hat⸗ ten sich geweigert, das Land mit einem geringen Auf⸗ schlage wieder zu pachten, da wurde unter der Hand, nicht oͤffentlich, in der Gegend zur Kunde gebracht, daß
sie zu Michaelis wuͤrden abziehen muͤssen. Nun melde.
ten sich dreizehn Pachtliebhaber und der Erfolg ist die Wiederuͤberlassung an den bisherigen Inhaber, wie oben gesagt, welcher Mann außerdem noch 200 Acres theils eigen, theils in Pacht hat. Die gedachten Gehoͤfte ge⸗ hoͤren dem Marquis v. Anglesea und betragen 500 Aeres. Die Pacht ist 26 s im Jahr, Zehnte 4 s, Armensteuer 4 s, Landtaxe 1 s. 150 Acres sind Acker⸗, 350 Weide⸗ land. Vor zwei Jahren wurden 100 Pfd. für ein altes Haus, das auf dem Lande stand, und funfzehn daran stoßende Acres geboten, um Flachs darauf zu bauen, und damit einige Waisenknaben zu beschaͤftigen, die das Kirchspiel zu ernaͤhren hatte; allein es ward verworfen und das Haus ist seitdem abgetragen worden. Wuͤrde diese Pachtung in zehne getheilt, so wuͤrde sie die dop⸗ pelte Pacht eintragen und zehn Familien ernaͤhren, die doppelt so viele Arbeiter als jetzt beschaͤftigen wuͤrden. Die unverantwortliche Sucht nach großen Pachtungen, und das Zusammenziehen von fuͤnf oder sechs Einkommen (oder Auskommen, livings), wie man es nennt, in Eine große Pacht, herrscht durch die ganze Grafschaft und die Folgen sind daran zu ersehen, daß drei Viertheile des Volks in jedem Kirchspiele zum Bettelstabe herun⸗ tersinken. In eben demselben Kirchspiele, wo eine Pach⸗ tung von 500 Acres zu 26 s den Aere uͤberlassen wird, muß ein Armer fuͤr ausgemergeltes Land 8, ja 10 Pfo. fuͤr den Acre geben, um eine einzige Kartoffel⸗Erndte zu erzielen und eine Anstalt zur Beschaͤftigung der Ar⸗ men im Flachsbau hat aufhoͤren muͤssen, weil man von den Paͤchtern das benoͤthigte Land fuͤr die Sommerszeit nicht einmal um 6 Pfd. füuͤr den Acre bekommen konnte. Die Wahrheit ist, die Paͤchter wissen jeden Versuch, die Armen zu beschaͤftigen, zu hintertreiben, weil sie es vor⸗ ziehen, die Arbeiter im Kirchspiele drei Viertheile des Jahrs hindurch von der Armensteuer erhalten zu lassen, um nicht die Gefahr zu laufen, waͤhrend der Erndte einen angemessenen Preis fuͤr die Arbeit zu bezahlen. Der gewoͤhnliche Preis fuͤr Feldarbeit ist grade jetzt in dieser Grafschaft au fortwaͤhrend beibehaltne Knechte 8 s die Woche und werden die Familien aus der Ar⸗ mensteuer erhalten; wohingegen, wenn den Kindern et⸗ was zu thun gegeben und an jede Familie ein halber Acre zu derselben Pacht, die der große Paͤchter zahlt, uͤberlassen wuͤrde, die Armensteuer sich auf das Benoͤ⸗ thigte fuͤr diejenigen Kranken und Bejahrten, die keine Verwandte, sie zu ernaͤhren, haben, beschraͤnken wuͤrde. Die Paͤchter klagen uͤber die Armensteuer, ersparen aber an Arbeitslohn viel mehr, als was sie den Armen steuern. Es ist abscheulich, wie weit das betruͤgerische Unwe⸗ sen in Hinsicht auf Verfaͤlschung des Mehls geht; vor kurzem wurde eine Goldschmidt⸗Familie beinahe das Opfer einer solchen Verfaͤlschung, durch den Genuß ei⸗ nes Stuͤcks Pastete, die aus dergleichen Mehl bereitet war. Die darauf veranlaßte chemische Untersuchung der Bestandtheile zeigte, daß das zu der Pastete genom⸗ mene Mehl!, statt ganz von Waizen zu sein, auch nicht einen Gran desselben enthielt, sondern zum vierten CTheil aus Pfeifenthon und Kalk, und im uͤbrigen aus Bohnenmehl nebst einigem andern Stoff bestand. Nach den neuesten Nachrichten aus Sheffield dau⸗
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ert leider der da Moorbrand mit unverminderter Wuth fort. In der letzten Woche geriethen auch die Moore bei Dorc, durch das Verbrennen von Heidekraut,
in Brand, und ein Kornfeld, das in dessen Folge aucht
zu brennen anfing, konnte nur dadurch, daß man ein
Gewaͤsser aus seinem Bette dahin leitete, gerettet wer⸗
den. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden diese Braͤnde so lange fortdauern, bis ein starker Regenguß ihnern ein Ende macht.
Dieser Tage wurde ein Mann von dem Friedensrich ter zu einer Geldstrafe von 5 Pf. St. verurtheilt, der seinem Pferde, das eine schwere Last nicht fortziehe konnte, ein Bund Stroh unter den Bauch legte und anzuͤndete, wodurch das arme Thier so verbrannt wurde daß es auf der Stelle getoͤdtet werden mußte.
Lloyd's Agent meldet aus Smyrna vom 5. Jul unter mehreren Nachrichten uͤber Seeräubereien unl Convoien u. s. w., daß Adm. Neale mit dem Linien schiff Revenge dort im Hafen lag, Commodore Hamil ton mit dem Camoͤrian eben abgesegelt war, um ge⸗ raubtem Brittischen Eigenthume auf den Inseln nach zuforschen. „Die Befehle der Regierung zur Abschaf fung des Janitscharen⸗Corps und andre heilsame Pe lizei-Verfuͤgungen sind hier ruhig zum Vollzug gebrach und wir genießen vollkommener Ruhe.“
In der Mitte des April scheiterte unfern Groͤn land der Groͤnlandsfahrer Jean von Peterhead mi 30 bis 40 Tonnen Thran an Bord. Die Mannschas blieb 6 Tage auf dem Wrack; einige davon starben und die uͤbrigen, 47 an der Zahl, nahmen ihre Zustucht zu den Boͤten, welche gluͤcklicherweise gerettet waren erreichten Island, gingen von da nach Shetland, und kamen am 5. d. gluͤcklich wieder zu Hause an.
Die Regierung von Peru hat das zur Blokirung von Callao benutzte Geschwader abtakeln lassen, und die Matrosen, nach Bezahlung ihres Soldes, abgedankt.
In Valparaiso begann der Handel lebhafter zu werden, und es wurden viele Retouren in Silber nach Europa gemacht.
Aus Santiago in Chile wird vom 19. April ge meldet: „Die Regierung hat dem Staate Buenpor Aires die Fregatte Maria Isabel, und die Corrvetten Independencia und Chacabuco verkauft; sie werden ums Cap Horn nach dem Plata abgehen und die Blokade aufzuheben versuchen.“
Aus Buenos⸗Aires wird unterm 31. Mai gemeldet „Am 25. wurde der Jahrstag der Unabhaͤngigkeit vor Buenos⸗Aires hier mit hoͤchster Feierlichkeit und Jubel begangen. Diesen Tag grade wollte Admiral Lobo ; enem Angriff auf Admiral Browu's kleines Geschwader im Angesichte dieser Stadt benutzen, der ihm aber wie gewoͤhnlich uͤbel bekam. Um halb ein Uhr fuhr er heran, allein das National»Geschwader ging ihm grade entge gen und um 4 Uhr entspann sich ein Treffen, das bi 5 Uhr anhielt und damit endete, daß der Feind nach Osten steuerte und Admiral Brown ihn bis zum Cabo Santiago verfolgte, wo er ihn in der Nacht, waͤhrend deren man hier fortwaͤhrend die Kanonade hoͤrte, aus dem Gesicht verlor. Am 26. hielten sich alle unsre Kriegsfahrzeuge vor dem Hafen, doch der Feind erschie nicht. — Unter mehreren Vorschlaͤgen, die der Praͤsident am 18. dem Congresse zur Feier des 25. vorlegte, wa auch die Exrichtung eines Denkmals fuͤr die Buͤrzer, welche den 25. Mai 1810 vorbereitet und die Verleihung von Pensionen an die 32 Personen, die unter Gen. la Valleja die Befretung der Banda oriental unternahmen.— In Handels⸗Geschaͤften ist, seitdem die Handels⸗Krisis Englands bekannt geworden, der Zustand ein wahres Abbild desjenigen, der dort gewesen. Das Mißtrauen ist so groß, daß kein Wechsel auf England gekauft und die Solvenz aller Handlungshaͤuser, Bergbau⸗Com⸗ pagnieen u. s. w. wegen der mit Protest zuruͤckgekom⸗
dhes Baarsendungen nach England gedacht werden kann.“
zan, franzoͤsischer Botschafter an dem oͤsterreichischen
vburgischen Amtes Neustadt, sodann von den Gothai⸗ ben Landen das Amt Oberkrannichfeld.
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menen Wechsel in Zweifel gezogen, auch der Regierung selbst der Credit versagt wird. Mitten in diesem Schrecken hat die letztere, nachdem sie durch Suspen⸗ son der Baarzahlungen eine außerorbeutliche Aus⸗ abe von Papier verursacht, decretirt, daß wieder alles in Klingendem gezahlt werden soll, was die hiesige Bank im so mehr auf eine harte Probe stellt, da, wegen des Mißeredits, worin alle Wechsel stehen, an keine andre
Stockholm, 15. Aug. Bei den gegenwaͤrti lussichten fuͤr die Erndte haben Se. Ma fär 188 89 vnden, durch Schreiben an das Staats⸗Comtoir zu tordnen, daß aller Verkauf von, in den Kron⸗Maza⸗ jnen befindlichem Getreide sogleich einzustellen, den hreis von Kron⸗Branntwein auf 32 Bro. die Kanne bestimmen, mit dem Verkauf desselben in kleineren harteien fortzufahren, Sr. Maj. aber Anzeige gemacht rden soll, sobald 50 bis 60,000 Kannen zu dem jetzt hoͤhten Preise verkauft sein werden. Ferner soll der darf von Getreide fuͤr die Krone zum Unterhalt der arnisonen u. s. w. unabhaͤngig vom Ausfall der Erndte sschafft, und in solcher Hinsicht in den Landschaften
der Ostsee, wo die Preise am niedrigsten sind, schleu⸗ gst folgende Quantitaͤt gekauft werden: 20,000 Ton⸗ m Roggen, 5000 T. Gerste und 5000 T. Hafer, wozu e Kosten aus den Mitteln vorzuschießen, die aus der zuidation der allgemeinen Magazins⸗Anstalt auf be⸗ usderes Conto bei der Bank eingeflossen sind und ein⸗ seßen, und die aus dem ersetzt werden sollen, was aus m, der Krone schuldigen Steuer⸗Getreide naͤchstes zahr eingehen wird. 1
Aus Christianstad in Schonen wird unterm 6. d. n. amtlich berichtet: „Die Duͤrre und starke Waͤrme, lche auf den Regen folgte, der vor ungefaͤhr 4 Wo⸗ zen fiel, hat sich, verbunden mit mehreren eingetrete⸗ zn Nachtfroͤsten, hoͤchst schaͤdlich fuͤr das Fruͤhlingskorn wiesen, das von gedachtem Regen viel Vortheil zu den schien. Sollte nicht bald reichlicher Regen wie⸗ rkommen, so ist voͤlliger Mißwachs alles Fruͤhlings⸗ ins und auch der Kartoffeln zu befuͤrchten, die hier nLande in großer Menge gebaut werden.“
Die Staatszeitung enthaͤlt noch immer Berichte n großen Waldbraͤnden im Reiche.
Frankfurta. M, 18. Aug. Der Marquis v. Cara⸗ ufe, ist gestern hier eingetroffen. Se. Exc. begiebt hnach dem Johannisberg.
11“““ Meiningen, 15. Aug. In der letzten Nummer zu Eisenach erscheinenden Sonntagsblattes liest man enden Artikel: „Nach der nun geschlossenen Ueber⸗ unft der drei Herzogl. Saͤchs. Haͤuser Meiningen, loburghausen und Saalfeld⸗Koburg, wegen des Gotha⸗ sanburgischen Erbfalles, ist Folgendes bestimmt wor⸗ . Das Fuͤrstenthum Gotha faͤllt an Koburg, das esstenthum Altenburg an Hildburghausen. Koburg, n dagegen an Meiningen ab: das Amt Themar, u ganze Fuͤrstenthum Saalfeld und einen Theil des
Hildburghau⸗ tritt seine gesammten alten Lande an Meiningen mit Ausschluß der kleinen Aemter Koͤnigsberg (mit Nhim ehemaligen Wuͤrzburgischen gelegen) und Sen⸗ seld, welche zu Koburg geschlagen werden; ferner uͤber⸗ it es von dem Fuͤrstenthum Altenburg das Amt Cam⸗ g und einen Theil des Amtes Orlamuͤnde an S. siningen. Das Amt Roͤmhild, wovon zeither S. diningen ½ und S. Geotha besaß, wird S. Mei⸗ nen ganz uͤberlassen. Das Oberlandesgericht wird
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beziehen.
In unserm letzten Regierun 6 gsblatte Wort von dem Ausgange dieser Ang
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stand noch kein elegenheit. Nur
von saͤmmtlichen Saͤchs. tigten abgeschlossen und unterzeichnet wu
die Gesandten sogleich in ihr⸗ e 5 Dem Vernehmen nach soll bis zum 6. Sept. die foöͤrm⸗ iche Ratification von den betheiligten Regenten, und dann bis zum 20. die Huldigung und Besitznahme in den neu acqutrirten Laͤndern erfolgen. 8
8 Madrid, 7. August. Der Hof⸗Courier ist heute ittag aus Siguenza angekommen. Ihre Majestäten sind von dem dortigen Bischofe eben so glaͤnzend eme⸗: pfangen worden, als es vom Bischofe zu Cuenca ge⸗—⸗ schehn war. Letzterer hatte dem Koͤnige zur Verwen⸗ dung fuͤr die Beduͤrfnisse des Staats einen kleinen mit Gold gefuͤllten Koffer gegeben, der einen Werth von C“ Ieee (ungefaͤhr 75,000 Rthl.) enthal⸗ lte. Der Bischof von Siquenza wi n fel Sr. Maj. auch 8aa s so bedeutend kann
zuruͤckreisten.
0* I. inn sie aber auf keinen Fall sein, denn
sein Bistham ist viel weniger reich dotirt und er ist noch nicht so lange im Besitz desselben.
Die Koͤnigin hat vor ihrer Abreise von Solar di
Cabras die Beschreibung dieser Wildniß in einem klei⸗
nen Gedichte gemacht, welches beweist, wie groß die
Fortschritte J. M. in der spanischen Sprache sind. Fol- gendes ist eine Uebersetzung desselben: „Zwei elende Huͤtten zwischen steilen Felsen, die Aussicht auf eine ausgedehute sandige Ebene, ein Waldbach, der vom 8 Gipfel des Berges mit furchtbarem Getoͤse herabsturzt, eine duͤrre und unfruchtbare Erde, auf welche die Sonne nur ungern einige schwache Strahlen zu werfen scheint; dies ist Solar di Cabras, wo das menschliche Auge er⸗ staunt, noch andere lebende Geschoͤpfe, wie Ziegen, zu er⸗ blicken.“ Die Koͤnigin hat schon mehrere Beweise ih⸗ res dichterischen Talents abgelegt; namentlich hat sie mehrere geistliche Oden und Hymnen verfaßt, welche, wie man sagt, dereinst gedruckt werden sollen. Dies hat bereits mit einer Hymne an das geheiligte Herz Jesu statt gefunden, die von einer ausgezeichneten Klavierspielerin, der Frau Pochet von Bessieres, in Musik gesetzt worden ist, und die der Heiligkeit und Erhabenheit des Gegenstandes vollkommen angemessen befunden wird.
Korgen kommen Ihre Majestaͤten in Guadalaxrara und am 11. in Alcala an, wohin die Infanten ihnen entgegen reisen werden.
Es sollen naͤchstens 6000 Mann nach Gallizien ab⸗ geschickt werden, um die Verbindung zwischen dieser Provinz und Portugall abzuschneiden. Man befuͤrch⸗ tet, daß es daselbst Unruhen geben koͤnnte, weil in der portugiesischen Festung Chaves, welche nur 4 Stunden von der Grenze liegt, eine heftige Empoͤrung ausge⸗ brochen ist. Es heißt, man habe in Algarvien den Ver⸗ such gemacht, Don Miguel als Koͤnig zu proklamiren, die bewaffnete Macht habe aber sogleich den Aufstand unterdruͤckt, und die neue Regierung sei bereits einge⸗ fuͤhrt. Aus Lissabonn wird unter dem 2. d. M. gemeldet, es haͤtten keine andern Mitglieder des diplomatischen Corps am 31. v. M. der Feierlichkeit der Eidesteistung beigewohnt, als die Gesandten von England, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und den vereinigten Staa⸗
ten von Nordamerika. 1161“
v v;1AX“* Rio Janeiro, 14. Juni. Gestern verließen Se. Maj. die Hauptstadt, um ihr Lustschloß St. Cruz zu
Das vorgestrige Diario Fluminense enthaͤlt einen
Meiningen nach Hildburghausen verlegt.“
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so viel wissen wir aus muͤndlichen Nachrichten bdaß aum verflossenen 11. Aug. zu Liebenstein die Verhandlungen 8 Abgeordneten und Bevollmaͤch ““
eine Gabe aͤhnlicher Art uͤberreichen;