zerbrochen.
Theil, und an einigen Orten sind sogar
schon eingeaͤrndtet worden. Der Erbau duͤrfte im All⸗ gemeinen mehr schlecht als gut ausfallen. Noch sieht man mit Sehnsucht dem Regen, wegen des Grummets und der Kartoffelfelder, entgegen. Auf einem nur et⸗ was sandigen Boden ist das Kraut der Kartoffeln klein und ganz welk. Ein Gleiches gilt auch von den Ge⸗ muͤsen. Der Flachs steht da, wo einiger Regen gefal⸗ len ist, mittelmaͤßig. — Gumbinnen. Die Witterung war den ganzen Monat Juli hindurch ungewoͤhnlich heiß und, nur wenige Strichregen ausgenommen, duͤrre, wo⸗ durch die Sommerfelder und Gartengewaͤchse sehr gelitten haben, welche daher im Ganzen nur einen kuͤmmerlichen Ertrag liefern werden. Mehrere Felefluren in hiestger Provinz, besonders aber die von 29 Ortschaften im Ragnitschen Kreise sind durch Hagel vernichtet. Am 23., 24. und 25. Juli verdunkelte Heer⸗ oder Hoͤhen⸗ rauch die Luft, und vermehrte die Hitze. — Am 17. Juli hat eine Windhose, die einen Theil des Kirchspiels Stradaunen im Lyckschen Kreise durchzog, an Gebaͤu⸗ den, Zaͤunen und Baͤumen Zerstoͤrungen bewirkt. Kaum entging derselben ein Pfluͤger auf dem Felde, dessen Pflug ward aber ergriffen, in die Hoͤhe gewirbelt und Aus dem See, uͤber welchen sie ihre Rich⸗
tung nahm, wurden Fische mit dem Wasser empor ge⸗
hoben. Ihr Umfang war unbedeutend und in der Ent⸗ fernung erschien sie als ein dunkler Strahl.
II. Westpreußen. — Danzig. In Folge der
heißen und trocknen Witterung hat die Wintersaat vor der Zeit die Reife erhalten, so daß viel fruͤher als sonst
mit der Aerndte vorgegangen werden mußte.
Die so—
genannte Hoͤhe, insbesondere der Neustaͤdtsche und Be⸗ reutsche Kreis und ein Theil des Karthauser Kreises
gelitten.
haben durch die anhaltende Duͤrre ganz ausnehmend Die Wiesen und Weideflaͤchen sind dergestalt
ausgebrannt, daß Mangel an Nahrung fuͤr das Vieh
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und Gerste nicht die Aussaat zu erwarten.
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eingetreten ist und die Besorgnisse wegen des Futter⸗ bedarfs fuͤr den Winter steigen aufs hoͤchste. Die Aus⸗ sicht zu einer Erndte im Sommergetreide ist zum Theil ganz verschwunden, an den meisten Orten ist von Hafer
Gartenge⸗ waͤchse, besonders Kohlruͤben, ein Hauptnahrungsmittel fuͤr Menschen und Thiere in diesen Gegenden, sind fast
Uͤberall vertrocknet und die Kartoffel⸗Erndte wird, wenn der Regen noch ferner ausbleibt, im Ganzen unter mittelmaͤßig ausfallen; in einigen Gegenden sind sie ganz
fehlgeschlagen.
Hiezu koͤmmt, daß in den sandigen Ge⸗ genden des Berentschen Kreises — auch zum Theil im Stargardter Kreise die Sprengfel sich ungeheuer
vermehrt und einen Theil der Roggenfelder zerstoͤrt ha⸗
rathen.
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“ In der Niederung ist das Wintergetreide gut im Stroh und nach der Aeußperung erfahrener Landwirthe
auch in den Koͤrnern gut gerathen. Erbsen und Hafer aber sind uͤberall, mit sehr wenigen Ausnahmen, miß⸗ Gerste ist besser gerathen. Selbst in diesen so
fruchtbaren Gegenden findet zum Theil Mangel an
Viehweide statt, und Heu ist in der Quantitaͤt sehr ver⸗
schieden, dagegen fast uͤberall von besonders guter Qua⸗
durch die anhaltende Duͤrre ebenfalls gelitten.
lität gewonnen worden. — Die Gemuͤsegaͤrten haben Im Ganzen genommen, wird die Getreide, Erndte in der Niederung nur mittelmaͤßig genannt werden koͤnnen. — Marienwerder. Auf das Sommergetreide hat die ungewoͤhnliche Hitze und Duͤrre sehr nachtheilig gewirkt, es ist, desonders auf leichtem sandigen Boden, fast ganz vertrocknet und laͤßt uͤberall auf wenig Ertrag hoffen.
Das Wintergetreide, mit dessen Erndte man jetzt durch⸗ weg beschaͤftigt ist, kann auch im Durchschnitt nur als
mittelmaͤßig angenommen werden,
denn es reifte, in
die Erbsen; Folge der großen
1 Hitze vor der Zeit und die Koͤrner er⸗ hielten keine vollkommene Ausbildung. Am nachtheilig, sten wirkt die trockene Witterung auf die Gartenfruͤchte namentlich die Kartoffeln, und kommt nicht bald Re⸗ gen, so ist in dieser Beziehung eine wirkliche Miß⸗ ö 8 Brandenburg. — Potsdam. Die
Hitze im Monat Juni und in der ersten Halfe? ae⸗ Monats Juli hat die Erndte des Wintergetreides sehr beschleunigt, so daß sie schon vor Ende des letztern Monats, wo sie sonst an den meisten Orten im dies⸗ seitisen Departement erst ihren Anfang zu nehmen pflegt, allgemein als beendet anzusehen war. Bei die⸗ ser uͤbereilten Erndte und der gleichzeitigen Reife der fruͤhen Gerste und der Erbsen, war die Einbringung besonders in großen Wirthschaften, mit vieler Anstren⸗ gung verbunden. — Ungeachtet der Kaͤlte und rauhen Witterung, die bis zum 24sten Mai dauerte, war der Roggen und Weitzen doch sehr gut emporgewachsen, auch haben weder die spaͤtere Hitze noch die Duͤrre des Monats Jult diesen Getreidearten im guten und festen Boden geschadet, so daß auf den bessern Feldern der Roggen und Weitzen einen reichlichen Ertrag gewaͤhrt, nur auf dem leichten Sandboden ist das Korn durch die Hitze sehr zusammen getrocknet und die Erndte hoͤchst mittelmaͤßig ausgefallen. Die Erbsen standen in vielen Gegenden gut und werden wenigstens viel Stroh geben, wenn gleich zu besorgen ist, daß sie bei dem oͤf⸗ teren Regen sehr aus den Pahlen laufen werden. Das Sommergetreide hat dagegen durch die duͤrre Hitze uͤber⸗ all sehr gelitten und namentlich ist die Gerste groͤßten⸗ theils mißrathen. Der Hafer steht etwas besser und hat sich besonders nach dem Gewitterregen, der in der letzten Haͤlfte des Juli allgemeiner war, zum Theil er⸗ holt. Auch den Kartoffeln, so wie den Gartenfruͤchten, hat dieser Regen bedeutend aufgeholfen. Das Obst verspricht wenigstens einen mittelmaͤßigen Ertrag und der Wein duͤrfte ganz vorzuͤglich gerathen. — Frank⸗ furt. Durch die anhaltende und ungewoͤhnliche Hibe, die vorzuͤglich in den ersten 10 Tagen des Juli sich so bedeutend zeigte, daß man in den Mittagsstunden im Schatten nach Norden nie unter 220 Reaumur wahr⸗ nahm, haben die Feldfruͤchte jeder Art, besonders aber das Sommerzgetreide, sehr gelitten. Die Roggen⸗Erndte, so weit sie beendigt, ist daher auch nicht uͤberall nach Wunsch ausgefallen und steht sowohl in Absicht der Menge als des Gehalts der Koͤrner, der vorjaͤhrigen weit nach. An manchen Punkten wird kaum die Aus⸗ saat gewonnen werden. Auch von der Gerste und dem Hafer ist kein sonderlicher Ertrag zu erwarten und den Kartoffeln, die in ihrer Ausbildung noch sehr zaruͤck sind, kann nur oͤfterer Regen aufhelfen. Ergiebiger duͤrfte die Weitzen⸗Erndte ausfallen, vor Allem aber der Weinstock, dem die heiße Witterung besonders zusagte, einen Ertrag gewaͤhren, der an Menge und Guͤte des Gewaͤchses wohl dem der besten Weinjahre gleich kom⸗ men moͤchte. (Fortsetzung folgt.)
Koͤnigliche
Donnerstag, 31. Aug. Im Schauspielhause: „Die Eifersuͤchtigen“ oder: „Keiner hat Recht“, Lustspiel in 3 Abtheitungen, nach dem Englischen des Murphy
von Schroͤder. Hierauf: „Die Benefiz⸗Vorstellung“, Posse in 1 Akt und mit 5 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen von Th. Hell. (Hr. Ruͤthling wird hierin als Fluͤsterleis wieder auftreten.)