den rauhen Eifelgegenden, welche man fruͤher fuͤr un⸗ moͤglich hielt, rechnen darf. Die Vortheile, welche der Weinbau darbietet, sind lockender, der Winzer spart daher hierbei weder Muͤhe noch Kosten und man sieht jitzt viele fruͤher unbenutzt gelegene Berge all, maͤhlich mit Reben sich bedecken, welche einen guten Wein liefern. Manche Gemeinde, die noch vor einigen
Jahren keine Rebe aufweisen konnte, hat in diesem
Jahre schon einen nicht unbedeutenden Wein⸗Errrag F'haͤbt.
Landwirthschaftliche Berichteaus dem Innern des Reichs vom Ende October.
I. Ostpreußen. — Koͤnigsberg. Die Winter⸗ felder sind bestellt und die Saaten groͤßtentheils gut aufgegangen. — Gumbinnen. Die Witterung ist beinahe den ganzen Oktobermonat hindurch heiter und trocken, auch am Tage milde, in den Naͤchten aber groͤß⸗ tentheils kalt gewesen. Regen ist nur wenig gefallen, doch hat selbst dieser wenige Regen zum Aufgehen und Eingruͤnen der Saat sehr guͤnstig beigetragen. Die stattgehabten Nachtfroͤste bewirken, daß der Kornwurm den Saaten nicht großen Schaden zufuͤgen kann.
II. Westpreußen. — Danzig. Bei dem spar⸗ sam erfolgten Regen war in einigen Gegenden der Hoͤhe Wassermangel eingetreten. Den Graswuchs hat der Re⸗ gen wenig gefoͤrdert, wohl aber den bestellten Winter⸗ feldern so viel Feuchtigkeit gewaͤhrt, daß die Saaten gut aufgegangen sind. Die Viehweide ist stets sehr keaͤrglich gewesen, und bei den jetzt statt findenden Nachtfroͤsten wird die Einstallung des Viehes zeitiger erfolgen muͤs⸗ sen, als bei dem herrschenden Futtermangel zu wuͤnschen ist. Der Feldarbeit war die Witterung sehr guͤnstig, doch hat die Winterbestellung da, wo fester und lehmi⸗ ger Boden vorkommt, noch nicht uͤberall vollendet wer⸗ den koͤnnen. Die Kartoffeln sind zwar durch den in der letzten Zeit eingetretenen sparsamen Regen hin und wieder noch etwas gewachsen, der Ertrag ist aber im Ganzen so ungewoͤhnlich geringe, daß er in mehreren Gegenden der sogenannten Hoͤhe zur Ernaͤhrung der Menschen und des Viehes fuͤr den Winter und das Fruͤh⸗ jahr nicht ausreichen wird. — Marienwerder. Bis zum Mittage des 17. Oktobers herrschte bei abwechselnd heiter meüund truͤbem Himmel, noch angenehme Som— merwaͤrme, welche mehrere male bis zu +. -159 stieg. Von da ab trat kuͤhlere Witterung ein mit einigen Nacht—⸗ froͤsten. Die letzten Tage waren anhaltend truͤbe und es siel Regen, welcher der Wiesensaat, die uͤbrigens al— ler Orten gut aufgegangen, sehr wohl gethan hat.
III. Brandenburg. — Potsdam. Obgleich bei der anhaltenden trockenen Witterung die Winter— saaten anfaͤnglich keinen Fortgang zeigten, so haben doch die spaͤter eingetretenen Herbstnebel und das Regenwet⸗ ter in den letzten Tagen des Monats Oktober' sehr vor⸗ theilhaft auf die Saaten gewirkt, so daß solche fast uͤberall, besonders in den Niederungen, gut stehen. — Frankfurt. Der gegen Ende des Monats eingetre⸗ tene Regen hat sich den Saaten außerordentlich vor⸗ theilhaft erwiesen; dieselben sind dadurch sehr emporge⸗ kommen und stehen, nach den eingegangenen Anzeigen uͤberall vortrefflich. — -
— Koͤslin.
IV. Pommern. Die Witterung
des Monats Oktober war der Jahreszeit angemessen,
meistens heiter, milde und trocken und der Bestellung der Wintersaaten guͤnstig, welche letzteren im Allgemeinen eeinen erfreulichen Anblick gewaͤhren. Am Schlusse des
Monats fanden einige starke „Nachtfroͤste statt, des
Morgens und Abends nebelte es oͤfters bedeutend. jetzt voͤllig beendigte Kartoffelerndte ist nicht ganz schlecht als man befuͤrchtete, aber doch sehr mittelmaͤß und zum großen Theil so geringe ausgefallen, daß, vielen Orten das Beduͤrfniß nicht ganz gedeckt se wird. Stralsund. Die Kartoffelerndte ist je groͤßtentheils beendet und es bestaͤtigt sich von agh Seiten her, daß sie im Ganzen nur einen kaͤrglic Ertrag geliefert hat. In einigen Gegenden der Pryoyj ist die Haͤlfte, in anderen ein Drittheil der sonß woͤhnlichen Ausbeute gewonnen und manche Distit haben kaum die Aussaat und mitunter auch noch wem ger als diese geliefert. In der letzten Haͤlfte des M nats Oktober ist denn auch fast uͤberall die Bestelu der Wintersaat beschafft, und da, wo sie bereits aufe laufen ist, steht sie sehr gut und laͤßt nichts zu wuͤnsch uͤbrig. — In den hochliegenden trockenen Gegenden h der Mangel an Regen auf die Weide und auf das thige Wasser fuͤr Menschen und Vieh fortdauernd nac theilig eingewirkt und wird durch den Futtermangel Konsumtion des Sommergetreides, welches im Gan mißrathen ist, vermehrt werden. Das mit dem Schlu des Monats Oktober eingetretene Regenwetter laͤßt i deß die baldige Abhelfung dieser Maͤngel mit Grung erwarten.
V. Schlesien. — Breslau. Das fruͤher uͤb den Ausfall der Erndte Angefuͤhrte wird durch die i Oktober eingegangenen Anzeigen bestaͤtigt. Die jetzt dee dete Kartoffel⸗Erndte kann im Allgemeinen nur fuͤrm telmaͤßig gelten, weshalb auch die Preise dieser Fruc gestiegen sind. Auch die Getreide⸗Preise halten sich gu Die Wintersaat, deren Bestellung statt finden köaͤnne ist gut aufgegangen, und laͤßt erwarten, daß, wenn a die seit einigen Tagen eingefallene nasse Witterung nich zu bald Frost folgt, ste kraͤftig und gut in den Wint kommen werde. Auch duͤrften, bei spaͤter eintrete dem Winterwetter die zu Winterkorn bestimmten A ker, deren Bearbeitung die anhaltende Duͤrre unmgp lich machte, doch noch bestellt werden koͤnnen; freilt nicht so sorgfaͤltig, als es sonst zu geschehen pflegt. Die große Hitze hat in den Nadelholzwaͤldern der Fort— Inspektion Trebnitz eine große Menge Raupen erzeug jedoch hat sich bei naͤherer technischer Pruͤfung gezeigt, d sie von keiner gefaͤhrlichen Gattung sind, so daß sich ke großer Nachtheil besorgen läͤßt. Uebrigens sind zur Vert gung der Raupen alle moͤgliche Vorkehrungen getroffen wo den. — Liegnitz. Das im Monat Oktober eingetrete Regenwetter hat die Bestellung der Winterfelder moͤgl gemacht. Die Saaten stehen erwuͤnscht, auch hat Naͤsse den Wuchs von Kraut und Ruͤben gefoͤrde welches besonders dem Jutterboden zutraͤglich ist— Die Weinlese um Gruͤnberg ist beendigt und zur; friedenheit ausgefallen. — Oppeln. Wegen der ¹ haltenden Trockenheit haben die Aecker zur Winterei saat im Monat October noch nicht bestellt werden koͤ nen; an den Orten aber, wo schon fruͤher damit vo geschritten worden, kommt die junge Saat gut herve Durch diese anhaltende Duͤrre sind auch mehrere Baͤc und Gruben, ja sogar mehrere Brunnen ausgetrocknet
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Koͤnigliche Schauspiele.
Donnerstag, 30. Nov. Im Opernhause. Zum b stenmale wiederholt: „Lauuen des Zufalls,“ Lustsp in 3 Ahtheilungen. Hierauf: sel,“ große komische Zauber⸗Pantomime in 2 Abth‚e. lungen, mit Solotanz: von J. L. Lewin.
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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff. 8
Redacteur John⸗
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beit zu dem besonderen Zwecke zusammenberufen, um
„Der goldene Schläür noͤthig erachtete.
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Berlin, Freitag, den 1sten December 1826.
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Amtliche gtachrichte
Kironik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaät haben dem Oberproviant⸗ ster und Garnison⸗Verwaltungs⸗Direktor Adloff Charakter als Kriegs Rath zu verleihen, und das nent Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruhet.
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⸗Nachrichten
* Ausland.
Paris, 24. Novbr. Vorgestern hat der Koͤnig jcderum, nach gehaltenem Ministerrath, in einem Ka⸗ mnetsrathe, zu welchem, außer den wirklichen Staats⸗ dinistern, auch die Staatsminister: Baron v. Vitrol „, Marquis von Lally Tolendal, Graf von Vaublanc, nd Graf Simeon, nebst den Staats Raͤthen Portalis nh Jacquinot de Pampelene berufen worden waren, Vorsitz gefuͤhrt.
Mittels Ordonnanzen vom 10 d. sind die paͤbstlichen gulen wegen des Erzbisthums von Bordeaux und der gisthuͤmer von Montauban und Vannes angenommen d deren Bekanntmachung in der gewoͤhnlichen Weise ggeordnet worden.
Zu Lyon ist die Frau eines Unternehmers von Neu⸗ aten auf eine fast wundervolle Weise dem anscheinend wissen Tode entgangen. Sie war naͤmlich auf das ofte Stockwerk eines Hauses, das ihr Mann im Bau gestiegen; durch das Gewicht ihres Koͤrpers druͤckte ein Brett ein, auf dem sie stand und fiel nun von vockwerk zu Stockwerk, in jedem die Bretter eindruͤk⸗ d, bis zur Erde hinab, auf einen Moͤrtelhaufen, ge irgend anderen Schaden als den heftigen Schreck.
Fuͤnfprocentige Rente 100 Fr. 99 Fr. 99 — 95 C. Dreiprocent. 71 Fr. 90 C. — 92 Fr. G
London, 21. Nov. Se. Majestaͤt der Koͤnig ha⸗ neheute in Person das neue Parlament mit folgender
gede eroͤffnet: „Mylords und Herren, Ich habe Sie zu dieser
Zeitungs
hnen die Maßregel mitzutheilen, die ich im Monat Sep⸗ imber, hinsichtlich der Zulassung gewisser, dem Gesetze nach umals nicht zulaͤssiger Arten auslaͤndischen Getreides den Haͤfen des vereinigten Koͤnigreichs, zu treffen Ich habe befohlen, Ihnen eine bschrift des deshalb erlassenen Rathsbefehls vorzulegen,
1“ und der Rath der Brittischen
reichenden Grund sehen werden, den Bestimmungen jenes Befehls und der wirklichen Vollfuͤhrung desselben Ihre Sanction zu ertheilen. 8
Es gereicht Mir zu großer Zufriedenheit, Ihnen anzeigen zu koͤnnen, daß die beim Schluß der letzten Parlaments⸗Session gehegten Hoffnungen, hinsichtlich 5 der Beendigung des Krieges in den Birmanischen Gee⸗.,..— bieten, erfuͤllt sind und ein, fuͤr die Brittischen Waffen
Regierung in Indien
hoͤchst ehrenvoller Friede abgeschlossen worden ist. 8 Ich erhalte fortwaͤhrend von allen auswaͤrtigen Maͤchten Versicherungen ihres aufrichtigen Verlangens, die Friedensverhaͤltnisse und das freundschaftliche Ver— nehmen zu cultiviren. Ich bin mit unablaͤssiger Sorgfalt bestrebt, es sei
8 einzeln oder in Verbindung mit meinen Alliirten, sowohl den
Fortschritt bestehender Feindseligkeiten aufzuhalten, als Unterbrechung des Friedens in verschiedenen Welttheilen zu verhuͤten. 1 Heerren vom Hause der Gemeinen! Ich habe befoh⸗ len, die Anschlaͤge fuͤr das kommende Jahr anzufertigen und sie werden Ihnen in gehoͤriger Zeit vorgelegt wer⸗ den. Ich werde Sorge tragen, daß bei Anfertigung derselben alle mit den Erfordernissen der Staatsdienste vertraͤgliche Ruͤcksicht auf Ersparung genommen werde. Die Noth, welche waͤhrend der letzten zwoͤlf Monate in den Handels und Manufactur⸗Classen meiner Unter⸗ thanen geherrscht hat, hat auf einige wichtige Zweige des Staats⸗Einkommens eingewuͤrkt. Allein ich habe die Zufriedenheit, Ihnen anzuzeigen, daß keine solche Verminderung des innern Verbrauchs im Lande gewesen ist, die Besorgnisse erregen koͤnnte, daß die großen Quel⸗ len unseres Nationalvermoͤgens und unsrer Wohlfahrt gelitten haben koͤnnten. 1b 1 8 Mylords und Herren! Ich habe tief die Lei⸗ den mitempfunden, die einige Zeit in den Manufac⸗ tur⸗Districten des Landes so schwer gefuͤhlt worden sind. Mit großem Wohlgefallen nahm ich die muster⸗ hafte Geduld war, mit welcher diese Leiden ertra⸗ gen wurden. Der Druck, welcher auf dem Verkehr und den Manufacturen des Landes lastete, hat langsamer nachgelassen, als ich mit Zuversicht erwarten zu duͤrfen geglaubt hatte. Allein ich hege die feste Erwartung, daß dieses Nachlassen fortschreiten werde und daß die Zeit nicht ferne sei, wo, unter dem Seegen der goͤtt⸗ sichen Vorsehung, der Handel und Gewerbfleiß des Ver⸗ einigten Koͤnigreichs ihre gewohnte Thaͤtigkeit wieder aben werden. ’ Maj., welche gestern Nachmittag um 3 Uhr von Windsor in St. James⸗Pallast eingetroffen wa⸗ ren, empfingen bald darauf einen Besuch vom Herzoge von Clarence, hielten demnaͤchst Cour und sodann Ge⸗
nd hege die zuversichtliche Erwartung, daß Sie hin⸗ 1““ 8 5 8 —
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heimen Rath, in welchem drei Colonial⸗Statthalter er⸗
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