1826 / 292 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 13 Dec 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Stromberg (Kreis Kreuznach), 30. Nov. Die benachbarte Gemeinde Schoͤneberg hat sich mit ruͤhm lichem Eifer aus eigenen Mitteln, unter angestrengter Beihülfe durch ihre Fuhren, ein geraͤumiges, solides, ganz malsives, mit Schiefern eingedecktes Schulgebaͤude ver⸗ schafft, welches gestern, unter angemessenen Feierlichkei ten der Schule eingeraͤumt wurde. Bisher waren ge gen 80 Kinder in ein kleines kaum mannshohes Zim mer, in welchem auch nicht die Haͤlfte dieser Zehl ge⸗ hoͤrigen Raum hatte, sich zu pressen genoͤthiget, und lange schien keine Aussicht vorhanden, durch Miethe, oder, bei einer noch bedeutenden Schuldenlast, durch ei 8 Neubau dem Beduͤrfnisse abzuhelfen. Dem⸗

u“ 8 8 ö“ Erzbischoͤfen und 24 Bischoͤfen, 4 irlaͤndischen geist lichen Pairs, welche alljahrlich durch 4 andere ihrer Kollegen abgeloͤst werden. Gewoͤhnlich sitzen im Ganzen in der Pairskammer 370 Mitglieder.

Englische Blaͤtter enthalten einige interessante Be, merkungen uͤber die Birmanen. Die Tapferkeit der Englischen Truppen hat eine solche Furcht vor diesen eingefloͤßt, daß die Birmanen sie nur Bälus oder Di, monen nennen, dagegen aber der Milde, mit welcher sie die Gefangenen behandeln, große Gerechtigkeit wider, fahren lassen, wundern, waͤhrend sie sagen, daß es bei ihnen keine Wahrheit gaͤbe. Der Koͤnig von Ava ist ungefaͤhr 40 Jahre alt, ziemlich dunkler Gesichtsfarbe und schlanker Gestalt. Sein Betragen ist sehr angenehm, und, wenn

und namentlich ihre Wahrhritsliebe be,†

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RPohngeachtet haben es die verstaͤndigen Einleitungen un⸗ seres geehrten Buͤrgermeisters, Herrn Dheil, und der Eifer und die rege Theilnahme der Gemeinde moͤglich

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er oͤffentlich erscheint, wuͤrdevoll. Ohne große Geschafts⸗ thaͤtigkeit zu haben, ist er doch sehr beweglich, und e 1“ vergeht kein Tag, wo er nicht entweder zu Pferde wite, 11““

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gemacht, durch den Verkauf bisher nutzlos gelegener Grundstuͤcke, einschließlich der alten Schulhuͤtte, und

durch ein Anleihen bei dem Kreisschulfond dieses solide

Gebaͤude in zwei Jahren zu Stande zu bringen. Uns

so zogen denn gestern die Kinder mit ihrem Lehrer

frreudig in den schoͤnen, hohen und hellen Lehrsaal ein,

mit ihren Eltern Gott dankend und dem Koͤnige, der durch Seine hohe Regierung mittelst zahlreicher Ver⸗ besserungen des Schulwesens unsere Zukunft sichert und dem Lande reichen Segen bereitet. öö“

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Vermischte Nachrichten.

Folgendes ist, nach einer Uebersicht vom 20. Nov.,

der dermalige wahre Bestand des brittischen hohen Adels: Sechs Prinzen vom Gebluͤte.

Adeliche der verei—

nigten Koͤnigreiche: Schettische

: Irlaͤndische: Im Ganzen:

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4

Marquis

Grafen

Viscounts 22 Barone 135 Weibl. Pairs 9

Im Ganzen 300 8 Wenn man von diesen 596 die schottischen und ir⸗ l(äͤndischen Adelichen abzieht, welche unter den Adelichen des Koͤnigreichs mitbegriffen, und Pairs von Rechtswe⸗ gen sind, naͤmlich 83, so betraͤgt im Ganzen die Zahl von erblicher Pairschaft, ohne die Koͤnigliche Familie darunter zu bepreifen, noch 513. Die Pairskammer be⸗ stand am 20. Nev. 1825 aus 6 Prinzen vom Gebluͤte, aus 293 Adelichen des vereinigten Koͤnigreichs; (die 9 weiblichen Pairs sind darin nicht begriffen, aber sie koͤn⸗ nen ihr Pairsrecht auf ihre Soͤhne uͤbertragen, und alsdann werden diese zur Pairschaft zugelassen), aus 16 schottischen Pairs, die von den adelichen schotti⸗ schen Pairs fuͤr jedes neue Parlament erwaͤhlt oder wieder erwaͤhlt werden; 23 irlaͤndischen Pairs, welche von den adelichen Pairs Irlands ernannt werden; (die irlaͤndischen Pairs haben das Recht, 28 Pairs zu ernennen; aber unter den 28 ernannten befin⸗ den sich drei, die schon von Rechtswegen Pairs wa⸗ ren, so daß der lebenslaͤnglichen Pairs nur 25 sind;) aus 26 geistlichen Pairs von England, naͤmlich: 2

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oder auf Elephanten ritte, oder eine Fahrt in Booten machte. Er hat immer eine große Vorliebe fuͤr die En⸗ ropaäͤer geaͤußert, und ihm allein ist es zuzuschreiben, wenn in der letzten Zeit die Gefangenen nicht umge⸗ bracht worden sind. Die Koͤnigin liebt er leidenschast⸗ lich, sie soll indeß sehr rachsuͤchtig und stolz sein. Anh dieser Verbindung ist eine Tochter entsprungen, die jttt 5 Jahre alt ist, und die der Koͤnig sehr liebt. De Kronerbe, jetzt 15 Inhre alt, ist der Sohn einer fil hern Koͤnigin. Der Bruder der Koͤnigin ist ihr am Charakter ziemlich gleich, und da er eine große Gewal uͤber sie hat, so nimmt er an den Regierungs⸗Anugtse⸗ genheiten großen Antheil. Ihm haͤlt jedoch das Anse⸗ hen des Lieblingsbruders des Koͤnigs, des Fuͤrsten vyn Sarawaddi, das Gleichgewicht, der ein sehr sanfter und besonnener Mann ist, und, wie der Koͤnig, jederzat eine große Vorliebe fuͤr die Europaͤer bewiesen hat. Frankreich verbraucht jaͤhrlich 16 000,000 Pf. Kaf im Werthe von zwanzig und einer halben Milllog Franken. Dies macht ungefaͤhr ein halb Pfund auf e Person, im Werthe von 75 Centimen. Greßbritannie verbraucht 40 Mill. Pf., im Betrage von 30 Millionak Franken. Dies macht auf jede Person 2 Pf., im Wert the von 30 Sous. Der Unterschted der Menge bettält 24 Mill. Pf., im Werthe aber, wegen des hohen Ptaes ses des Kaffee's in unsern Haͤfen, nur 10 Milionn Franken. Paris verbrauchte im J. 1789 2.500 000 pf Kaffee, im Betrag von 3,125,000 Fr. zu 25 Sous hat Pfund gerechnet. Im J. 1817 stiegen diese Zahlen nach amtlichen Nachweisungen, auf 5 Mill. Pf., in Betrag von 10 Mill. Fr. mit Einrechnung der äle Daraus ergiebt sich ein doppelt großer Verbrauch, e dem Werthe nach das Dreifache erreicht; nehmlich! 14 Franken fuͤr jeden Einwohner von Paris, waͤhta er fuͤr das uͤbrige Koͤnigreich nur 15 Sous ausmath Wenn Frankreich bei einer um ein Drittheil griofah Bevoͤlkerung, nur eben so viel und eben so theung Kaffee wie England erhielte, so wuͤrde der Verbnach jeder Person vierfach sein, und die Einfuhr um! di 10 Mill. zunehmen.

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Kniglich e Schauspiele. Dienstag, 12. Nov. Im Schauspielhause: „La! nen des Zufalls,“ Lustspiel in 3 Abtheilungen, nuat Juͤnger, bearbeitet von Lebruͤn. Hierauf: „Die Ral nach Dieppe,“ Lustspiel in 3 Abtheilungen, aus de Franz, von C. Blum.

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Gedruckt bei Feister und

Eisersdorff.

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Amtliche N a chri

Krronik des Tages.

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Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben den bisherigen undgerichts⸗Assessor Wilhelm von Gruben zu Duͤssel⸗ vrf, zum vierten Prokurator bei dem dortigen Land⸗ grichte zu ernennen geruhet.

Angekommen. Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger londratzew, als Kourier von St. Petersburg.

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Zeitungs⸗Nachrichten.

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Paris, 6. December. Die Koͤnigl. Akademie der Wissenschaften hat vorgestern den bekannten Naturfor— scher Cuvier, unter Vorbehalt der Genehmigung Sr. N, zu ihrem Mitgliede ernannt.

Die Minister werden, wie man sagt, den Kam— wern in der bevorstehenden Sitzung ein neues Militair⸗ frafgesetzbuch vorlegen; schon lange fuͤhlt man das Be⸗ wüͤrfniß davon, da das in Kraft bestehende Militairge⸗ ttsuch vom 21. Brumaire des 5ten Jahres der Repu⸗ slik Bestimmungen enthaͤlt, deren zu große Strenge shon lange anerkannt ist. Noch vor wenigen Tagen durde zu Lille ein Husar, wegen Thaͤtlichkeiten gegen n Wachtmeister, nach dem 15. Artikel jenes Gesetzes, zum Tode verurtheilt, und wenn nicht die Koͤnigliche bnade die Strenge des Urtheils mildert, so wird der agluͤckliche mit seinem Leben ein Vergehn buͤßen, we⸗ hen dessen er vielleicht schon in einigen Monaten nur gine viel geringere Strafe zu erleiden haben wuͤrde.

Vor wenigen Tagen entdeckte der Direktor des Ge— ingnisses der Galeerenstraäͤflinge in Rochefort, daß un⸗ e der Bank der lebenswierigen Straͤflinge ein unge⸗ seurer Stein geruͤckt worden war. Man untersuchte die Sache, und es fand sich, daß der Stein mit der geoͤßten Leichtigkeit gehoben werden konnte, indem er durch und durch gebohrt worden war. Man forschte weiter und entdeckte, daß dieser Stein ein großes Loch deckte, in welches man hinabsteigen konnte. Dies war der Eingang zu einem Gange, der unter den Boden des Gefaͤngnisses weg bis zur aͤußern Mauer gefuͤhrt worden war. Bei der Oeffnung war er ganz klein, er⸗ veiterte sich aber immer mehr und nahe an der aͤußern

Mauer endigte er in einer Art von Hoͤhle, worin sich allerlei Verkleidungen, Perruͤcken ꝛc. vorfanden, welche

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nister eigentlich

saͤmmtlich von den Straͤflingen angefertigt worden wa⸗ ren. Auch hatten sie dort ein vollstaͤndiges Magazin von eisernen Instrumenten, als Stemmeisen, Feilen, Naͤgel, Haken ꝛc. Schon waren die Steine der aͤußern Mauer geruͤckt worden, und die Gefangenen warteten nur auf eine dunkle regnigte Nacht, um zu entfliehen. Ihr Plan ist sonach im Augenblick entdeckt worden, 8* wo sie, nach einer angestrengten Arbeit von sieben Mo⸗ naten, im Begriff waren, ihn auszufuͤhren. 1 Es heißt, die Herausgeber des Lebens Napoleons von Walter Scott wuͤrden um den Nachdruck zu ver⸗ meiden, dies Werk deutsch erscheinen lassen.

Briefe aus Buenos⸗Ayres sagen, daß die republi;—“

kanische Regierung sich in der dringendsten Verlegenheit besindet. Das brasilische Geschwader hat der Seemacht der Republik sehr viel Schaden zugefuͤgt. Die Blokade,

welche taͤglich strenger wird, steigert die Noth der Ein— 8

wohner, und das traurigste ist, daß man gar keine Hoffnung auf ein guͤtliches Abkommen mit Brasilien hat; indem der Kaiser Don Pedro mit unerbittlicher Strenge zu verfahren gesonnen sein soll. Nachrichten aus Chili melden, daß die Einwohner von Chiloe sich der Republik durchaus nicht unterwerfen wollen, und daß auch diese sich in einer betruͤbten Lage befindet. 18

Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 85 C. Dreiprocent. 71- . 6

London, 2. Dec, Am 29. v. Mts. so wie auch schon Tags vorher, uͤbergab Lord King im Oberhause mehrere Bittschriften wegen Abaͤnderung der Kornge⸗ setze, bei welcher Gelegenheit er bemerkte, daß die Mi⸗ nicht wuͤßten, was sie thun sollten. Graf Liverpool erwiederte ihm, die Minister waͤren hin⸗ sichtlich dessen, was sie mit den Korngesetzen vorneh⸗ men wollten, keineswegs unentschieden; dieser Punkt sei ausgemacht, und nur aus Ruͤcksichten gegen das Land und das Parlament noch nicht vorgekommnen. Es sei unbillig, eine Sache in Anregung zu bringen, uͤber deren Nichtverhandlung vor den Ferien man schon uͤber⸗ eingekommen sei. Dieser hochwichtige Gegenstand koͤnne nur bei vollem Hause gehoͤrig eroͤrtert werden, und er werde beim Wiederbeginn des Parlaments im neuen Jahre die Aufmerksamkeit des Hauses darauf lenken. Graf Lauderdale wuͤnschte, daß kein Beschluß gefaßt werden moͤge, ohne sich allseitig von der Stimmung des Landes zu uͤberzeugen, welches Lord Liverpool sehr nach⸗ druͤcklich versprach. Lord Clifden tadelte das Durch⸗ schnittssystem (system of averages) das eine wahre Quelle von Defraudationen sei. Der Marquis von Lansdown wuͤnschte die Sache zu einem staͤtigen und dauernden Resultate gebracht zu sehen, und stimmte, in Betreff des verderblichen Einflusses des Durchschnitts⸗ systems mit Lord Frefosit. UeSe. Hraf Lauserdals

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zugleich englisch, franzoͤsisch und