1826 / 300 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 22 Dec 1826 18:00:01 GMT) scan diff

mmit dem Stand Wallis sind fuͤr Verbesserungsarbeiten ddes Rhonelaufs Kommissarien ernannt worden. Aus Italien, 5. Dec. Ueber das (letzthin er⸗ waͤhnte) ungluͤckliche Ereigniß bei Tivoli sind jetzt naͤ— here Naͤchrichten eingegangen. Es ist bekannt, daß der Fluß Aniene, welcher von Mittag nach Mitternacht am westlichen Theile der Stadt vorbeifließt, durch gemauerte Kanaͤle in drei Theile getheilt wird. Einer davon geht wieder durch verschiedene Leitungen zur Linken, und be⸗— foͤrdert die Wasser⸗, Oel⸗, Pulver⸗ ꝛc. Muͤhlen in und bei der Stadt, und dieser bildet die sogenannten großen Wasserfaͤlle und die Wasserfaͤlle der Villa di Macenate, iadem er ins Bette des Aniene faͤllt. Der zweite Theil geht rechts in den Kanal von Bernino, aus welchem er in den Abgrund der Sirenen Grotte faͤllt, und von da in die Reptuns⸗Grotte fließt. Der dritte Theil des Flusses bildete den großen Waͤsserfall, der in die Nep⸗ tuns⸗Grotte faͤllt. Durch anhaltende Regenguͤsse war der Aniene ungewoͤhnlich angeschwollen, und oͤffnete sich am 16. November ein neues Bette von 15 Fuß Breite und 43 Fuß Tiefe zwischen dem Kanal und dem rechten Ufer, nahm seinen natuͤrlichen Lauf wieder ein, und ließ den Kanal von Bernino und alle Wasserleitungen der Stadt trocken. Dagegen stuͤrzte sich das ganze ver⸗ einigte Wasser in die Neptuns⸗Grotte, floß von da in die Sirenen⸗Grotte, wo der alte Wasserfall war, den schon Dionisius von Halicarnaß und Strabo beschrei⸗ ben, und vermehrte das Schauerliche dieser beruͤhmten Hoͤhlen. Der ausbrechende Fluß zerstoͤrte einen Theil seines linken Ufers, stuͤrzte die kleine Kirche von St. Lucia und 20 Haͤuser um, zerstoͤrte auch einen Theil des Pallastes Boschi und der Straße de Palatini, wodurch auch die Provinzial⸗Straße von Subiaco unterbrochen wurde. Die Behoͤrden ergriffen sogleich sehr zweckmaͤ⸗ ßige Maaßregeln; besondern Eifer bezeigten die Cara⸗ biniers, denen viele Buͤrger die Erhaltung ihres Lebens verdanken. Am 17. kam eine Deputation von Tivolt nach Rom, um das Ungluͤck der Stadt vorzustellen, die Regierung bewillizte sogleich Brot und Mehl, um der augenblicklichen Noth der Bewohner abzuhelfen, schickte auch zwei Ingenieurs ab, welche im Verein mit den Behoͤrden zu Tivoli ferneres Unglück verhuͤten sollten.

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Fraukfurt a. O. Die Begraͤbnißkirche zu Gu ben, welche in den Kriegszeiten zu einem Magazine be— nutzt und dadurch ihren gaͤnzlichen Ruin nahe gebracht worden war, ist auf staͤdtische Kosten und besonders durch Beitraͤge der Buͤrgerschaft, wozu allein die ver⸗ wittwete Leschke, geb. Grundtke 200. Rthlr. hergab, zweckmaͤßig wieder hergestellt worden. Die Kirche wurde am 26. November mit angemessener Feierlichkeit ein⸗ geweiht. 8

Magdeburg. Die Stadt Osterwieck hat mit ei— nem Kostenaufwand von mehr als 6000. Rthlr. ein neues, zweckmaͤßig eingerichtetes Toͤchterschulhaus, wel⸗ ches drei geraͤäumige und hohe Schulzimmer und den noͤthigen Wohnungsraum und Wirthschafsgelaß fuͤr drei Lehrer enthaͤlt, erbauen lassen und dadurch einem laͤngst gefuͤhlten Beduͤrfnisse abgeholfen.

Soponheim, (Kreis Kreuznach) 11. Dezember.

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Auch uns ward gestern die Freude zu Theil, in dey Besitz eines neuen Schulgebaͤudes gesetzt zu werden.

Schon viele Jahre waren die bisherigen alten hil, zernen, viel zu kleinen Schulhaͤuser in einem so elenden Zustande, daß an eine Wiederherstellung nicht zu geden, ken war. Die außerordentliche Zunahme der Bervoͤlk,, rung und der Besitz zweier trefflicher Lehrer, zeigte im, mer mehr die Nothwendigkeit, einem so dringenden Pe⸗ duͤrfnisse abzuhelfen.

Die Koͤnigl. Regierung zu Coblenz wußte alle Hin, dernisse zu besiegen, und unser geehrter rastlos thaͤtigen Buͤrgermeister Chesmar bereitete, nach befriedigender Regulirung des Schuldwesens, die Mittel mit Unsict und Erfolg vor, und so steht denn, nach einer Arbeit von zwei Jahren, auf einem großen freien Platze, der Sonne zugewendet, ein großes, massives, mit Schieferm gedecktes, auf gewoͤlbten Kellern ruhendes, gemeinschaft, liches Schulgebaͤude, das im Innern abgesondert, in zwei geraͤumige Wohnüngen, und eine jede mit einem großen, hellen und hohen Schulsaale versehen ist, in wae⸗ chem 150 Kinder Raum finden koͤnnen. An die Gie⸗ belseiten stoßen die Oeconomie-Gebaͤude fuͤr die Lehren an, und das Ganze befindet sich von einem geraͤumigen Gartenfelde umgeben, so daß eine gesundere, hellere ung freundlichere Wohnung nicht zu denken ist.

Gestern ward dieses zweckmaͤßige und schoͤne Schll— gebaͤude eingeweiht und der Gemeinde uͤbergeben. I dem Gemeindehause versammelten sich die Kinder mit ihren Lehrern, die Gemeinde und Kirchenvorstaͤnde, der Buͤrgermeister, der Bauinspekror und der Koͤnigl. Landrath, und begaben sich, im Zuge, dem sich noch viele Bewohner anschlossen, unter dem Gelaͤute der Glocken, nach der alten beruͤhmten Stiftskirche, und wurden da von der Geistlichkeit empfangen, zur kirch⸗ lichen Feier dieses Tages. Die Herren Schul⸗Inspek⸗ toren, nemlich der Oberpfarrer Stanger, und der an die Stelle des kranken Superintendenten Herrmann delegirte Pfarrer Fuchs, so wie der katholische Pfarrer Ruͤttger, sprachen uͤber die Bedeutung dieses Tages’, uͤber die Hoffnungen und Wuͤnsche der Eltern der Schule der Kirche und des Staates, und fanden der Wahrhel

offene Herzen. 1 Vortrefflich waren die abwechselnden Gesaͤnge ke Kinder beider Konfessionen, so wie die gemeinschaftlichn der beiden, hier bruͤderlich vereinigten Gemeinden. Die Reden der Evangelischen und Katholischen Herren Pfarrer, an derselben Staͤtte, wurden mit sich baͤrer Ruͤhrung aufgenommen und es war augenfaͤllig wie wohlthuend diese bruͤderliche Vereinigung auf die große Versammlung wirkte. 8 Der Zug aus der Kirche nach dem Schulgebäͤude die Feier der Uebergabe, welche dem Koͤntglichen Land rathe Gelegenheit zu einigen Worten gab, wie die ehren⸗ werthe Veranlassung, nach alter Sitte, es mit sic

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brachte, fanden die herzlichste Theilnahme. 8

1 .““ 8 ““ a uspiele.

Donnerstag, 21. December. Im Schauspielhense „Faust,“ Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von A. Klu gemann. (Hr. Rott, Regisseur des K. K. Theaters!

; 2 . 11“ I.“ der Wien: Faust, als Gastrolle).

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achrichten.

ben Ln 88n 86 GBeri⸗chee. eine Majestaͤt haben die ganze ig zuge⸗ hracht und abwechselnd geralat⸗3. Eööö“ Das Catarrhal⸗Fieber ist in her Zustand des günstiger sein. Berlin, 21. Dezember 1826, Abends 7 Uhr. Hufelaud. Wiebel. Buͤttner.

hal⸗ voller Abnahme und Fußes kann, den Umstaͤnden nach, nicht

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. 8 8 8 2 Seine Koͤnigliche Majestaͤt ha Ober Landesgerichts Assessor Kletschke in Frankfurt a.

b. O., zum Justiz⸗Rath bei dem Stadtgerichte zu Pots⸗ dam zu ernennen geruher.

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ben den bisherige

Bekanntmaea

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Nach der Bekanntmachung der unterzeichneten Im⸗ mediat-⸗Kommission vom 9. Juni d. J., sind die der⸗ siben in Gemaͤßheit des §. X. der Allerhoͤchsten Kahi⸗ gets Ordre vom 21. Dez. 1824 von der Koͤnigl. Haupt⸗ Perwaltung der Staatsschulden uͤberwiesenen Trefor⸗ und Thalerscheine, welche bis zu dem, auf den 1. Maͤrz J. angestandenen Praͤklusions⸗Termin gegen Kassen⸗ Unweisaugen eingetauscht worden waren, im Betrage von 5,868,021 Thlr. durchs Feuer vernichtet worden, lje bis zu demselben Termine auf gleiche Weise aus der lirkulation zuruͤck gezogenen, vormals Saͤchsischen Kas⸗ senbillets Litt A. aber von dieser Vernichtung damals loch ausgeschlossen geblieben.

Inzwischen sind der unterzeichneten Immed iat⸗Kom⸗ 8 ich 3— tat⸗Kom⸗ mission auf die ebengedachten Kassenbillets im Betrage won . EE1121215““ d wie an außerdem auf andere realisirten 8 Tresor⸗ und Thaler⸗

EE““ b) vormals Saͤchs. Kas⸗

senbillets Litt. A.

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3,519. —⸗

uͤberhaupt also 83,372 Thlr.

Eine Million Einmal Hundert Drei und Acht⸗

zig Tausend Drei Hundert Zwei und Sieden⸗ lig Thaler

emselben Zwecke

und durch dieselbe heute er vorbemerkten Stuͤck⸗ hiesigen Koͤnigl. Muͤnz⸗

8858 Berlin, Freitag, den 22sten December 1826.

gebaͤude verbrannt worden, welches hierdurch zur oͤffent⸗ lichen Kenntniß gebracht wird. Berlin, 18. Dezbr. 1826. Koͤnigl. Immediat Commission zur Vernichtung der dazu bestimmten Staats Papiere. (gez.) v. Schuͤtze. Buͤsching. Bendemann sen. v. Bredow.

11“ Abgereis't. Der Großherzoglich Mecklenburg⸗ Schwerinsche General-Major und General⸗Adjutant v. Boddien, nach Ludwigslust. Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger, Kapitain Pe⸗ trowsky, als Kourier nach St. Petersburg.

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Aunolan 5B.

15. Desz. Dee Pairs⸗Kammer hat sich in ihrer gestrigen Sitzung mit der Bildung der Bu⸗ reaus und mit der Ernennung einer Kommission beschaͤf⸗ tigt, um die Adresse an den Koͤnig, in Antwort auf 18 Eroͤffnungsrede, zu entwerfen.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten zur Wahl der fuͤnf Candidaten geschritten, worunter der Koͤnig den diesjaͤhrigen Praͤstdenten waͤhlt. 23

Der Graf v. Forbin benutzte den Augenblick, wo der Koͤnig sich zur Eroͤffnungssitzung begab, um Seiner Majestät die neuerdings angekommenen Alterthuͤmer vor⸗ zulegen, welche bestimmt sind, im Museum Karls X. aufgestellt zu werden. Sie bestehen zum großen Thetl aus Wandgemäͤlden, die in Pompeji aufgefunden und mit der Saͤge abgeloͤst worden sind.

Der Gouverneur von Malta, Marquis v. Ha⸗ stings, ist, wie die neuesten Verichte melben, an der

land litt, bald nach seiner Ankunft in Malta, gestorben. Die Auslaͤnder, welche Frankreich besuchen, wun, dern sich oft uͤber die Laͤnge der Vorstellangen auf un⸗ sern Theatern; kiese koͤnnen sich aber mit einer Vor⸗ stellung, die vor einigen Tagen in Nantes statt fand, doch selten messen. Es wurden dort nämlich an einem Abend Manlius und Othello gegeben; bas Publikum ergoͤtzte sich also an zwei Tragoͤbien, jebe von Akten; und fuür den solgenden Tag waren Llytemnestra und

zünforccentige Rente 98 Fr. 75 66 Fr. 90 C. 67 Fr. 15 & ““

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Krankheit, woran er bereits bei seiner Abrelse aus Eng,

Maria Stuart angesagt. . * C. Dreiprocent.

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