1827 / 3 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der Verhrechen, übet die vom Jahre 1810 bis 1823 in

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England abgeurtheilt worden ist,

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vperrath, Aufstand von Matro⸗

bens beschraͤnkte, das ich uͤb vorzulegen nicht verfehlen werde.“

Verbrechen und Vergehen gegen Diebstahl mit aggravirenden Um⸗ 8 staͤnden 6 * 8 8 . * *

Hehler ..

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igens meiner Regierunz

Ein oͤffentliches Blatt stellt folgendes Verzeichniß

zusammen:

Von 1810 bis Von 1817 bis 1816. 183

Mordbrinner 46 203

1137

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880

die oͤffentlichen Sitten .

b

2155 63159 1772 71

Einfacher Diebstahl.. Diebstahl auf Landstraßen Diebstahl mit Einbruch Gestohlene Kinber.. 24 Mißbrauchtes Jutrauen E1öö“ Morh . * 9. 14442 Falschmünzex . . 32768 Betruͤgerei (fraudulent offences)

Meineid..

Drohungen, Zerstöͤrung der Ma⸗ schinen, Toͤdtung des Viehes. Verheimlichte Nisderkunft Seeraͤuberei, Aufruhr, Staats⸗

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Entweihung der Religion.. . e g v“ elonie (Negerhandel, Diebstahl gescheiterter Gegenstaͤnde) ... Nichrqualisizirte Gegenstände . Die faͤhrliche Zahl der Verbrechen und Vergehen ist: Bon 1810 bis 1810, Fon 1317 ofn 1823, 1810 648171 1812 b9 1813 1820 42711 1814 1I“ 1821 13115 1815 7818 1822 122414 1816

900b9 1823 Loraf. 4752 28— Toral 93082 In diesem Verzeichmiß sind Irland und Schottland nicht einbegriffen. In Irland fanden im Jahre 1823: 25,385 Arrestationen statt, 7923 wurden verurtheilt, 16,419 frei gesprochen; sind noch zu richten 1043. In Schottland wurden im Jahr 1823 I1“““ 269 Individuen arretirt; 8 , 22 verurtheilt; 11.“ freigesprochen; zum Tode verurtheilt; In der Nacht vom 18. auf den 19. d. wurde auf

die Postkutsche zwischen hier und Dublin ein sehr ver⸗

wegener Angriff gemacht, weozu, wie es scheint, eine

zahlrelche Bande vollstaͤndige Zuruͤstungen getroffen hatte,

gen, sfielen zwei Schoͤsse von hinter einer

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Steinen beladene und dundene Wugen, die queer uͤber vpoͤllig versperrt.

Pferde getroffen und tödlich verwundet

der jedoch glüeklicherweise ohne Erfolg blieb. Als die Postkursche an eine gewisse Stelle drei Meilen diesseits Cashel gelangt war, etwa ein Viertel auf 2 Uhr Mor⸗ nicht ganz Alsbald suchte der Kutscher rasch zu fahren, aber die Straße war durch drei mit mit einander fest zusammenge⸗ dieselbe gestellt waren, der Schuͤsse hatte eins der V und es blieb daher keine andere Wahl, als zu kaäͤmpfen. Der Schirr⸗ meister, welcher gefeuert und wiederum geladen hatte, rief: hie nichtswüͤrdigen Spitzbuben sollten herankom men. Sie feolgten jedoch dieser Herausforderung nicht,

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mannshohen Mauer. weiter

Einer

sondern gaben wiederum eine Lage von etwa zu

Schuͤssen, was sie noch mehreremale wiederholten, g

licherweise ohne den Schirrmeister, oder den Kutsche oder einen der Passagtere zu treffen. Zwei der letzt stiegen muthig, von Kugeln umsaußt, vom Wagen u schirrten das verwundete Pferd aus, ihre Bemuͤhungen die Steinkarren aus einander zu bringen und den We frei zu machen, waren indet ziemlich lange ohne Erfo und waͤhrend der Zeit dauerte das Schießen fort, o

daß die Raͤuber, da sie eine so muthige Gegenwehr faß den, hervor zu kommen wagten. Nachdem endlich d Weg frei geworden, fuhr der Wagen gluͤcklich weit und man machte bei der naͤchsten Polizei⸗Station, er

1 Meile davon, Anzeige von dem Vorfall, worauf als gih, mn Verfolgen der Raͤuher Anstalten getroffe

Bruͤssel, 29. Dechr. Vorgestern war die ers Kammer der Generalstaaten versammelt, um uͤber he GesetzFes provisorischen Budjets zu rathschlagen.

Ein englischer Kabinets,Koutier, mit Devpeschen von Wien nach London gehend, kam vorgestern N.. mittag hier durch. 8 8

Auf den Werften von Antwerpen sind dermale vier nelle Handelsfregatten und drei oder vier Bri im Banu begriffen.

Aus dem Hafen von Ostende sind in diesen Ta wei mit Hafer beladene Schiffe nach London ab gangen. 8

Am 25. sind die letzten Compagnien, die zu d zweiten, nach Java bestimmten Expeditionsbataillon hoͤren, vom Haag nach dem Helder abgegangen, wo sich auf dem Lintenschiffe Waterloo einschiffen werden

In den 6 Tagen vom 18. dis 23. d. M. fanden Amsterdam 150 Geburten und 137 Todesfälle statt, welchen letzteren 11 todgeborne Kinder nicht mitgere net sind. Seit dem 1. Jannar d. J. haben uͤberhaupt 7294 Geburten und 8640 Sterbefäͤlle statt ge abt.

einen ihrer edelsten Maͤnner vertoren. um 9 Uhr starb der htestze Banquter und Kaiserl. Ru Staatsrath, kaum angetretenen 59sten Jahre seines tharkraͤftigen Lebens. Er vereinigte in sich alle Vorzuͤge des erfat nen Weltmannes mit den selrensten Buͤrgertugenden, Wissenschaft und Kunst, so wie jedes gemeinnützige Streben, fanden immer in ühm den eben so verstaͤn di

gen als freigebigen Befoͤrderer, die Bedraͤngten ein off.

nes Ohr und bereite Huͤlfe, das Gemeinwesen, dem dn angehoͤrre, en den sturmvollsten Zeiten eine kraͤftige Statze in Rath und That, in den Tagen des Frie⸗ dens den eifrizsten Theilnehmer an jedem öͤffentlichen, seine gellebte Vaterstadt ehrenden, Werke. Unausloͤschlich bleibt gewiß fein Andenken in den Herzen Aller, dire ihm nahe standen. 1

Aus der Schweiz, 28. Dezbr. Die periodische Wintersitzung des großen Raths des Kantons Zuͤrich dauerte die ganze letztvergangene Woche hindurch und dennoch wurden nicht alle Gegenstaͤnde deendigt, deren Berathung in dem Ausschreiben angekuͤndigt war, na⸗ meutlich der Bericht üder die diesjährigen Tagsatzungs⸗ verhandlungen. Der Buͤrgermeister von Reinhard geh vwie gewohnt bei seiner Eroͤffnungsrede eine Uebersicht des dermaligen Zustandes Europas und der wichtigsten Ereignisse in dem Lauf der zweiten Häͤlfte dieses Jah⸗ res und schloß mit der Vorsicheꝛrung, daß das gute Ver⸗ nehmen aller europaͤischen Maͤchte mit unserm Freistaat niemals gestoͤrt worden; daß zu hoffen sei, daß die Er⸗ eignisse im Osten und Westen unsers Welttheils die Ruhe der uͤbrigen Staaten nicht gefaͤhrden und das

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Einschreiten anderer Maͤchte Portugals Ruhe stchern

Frankfurt a. M., 28 Dez. Unsere Stadt hat Heute Vormitta

Ritter Simon Moritz von Bethmann, im

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üuͤnd dem Einfluß herrschsuͤchtiger und fanatischer Un⸗ ruhestifter ein Ende machen werde.

Die (letzthin erwähnten) Erdstoͤße am 15. d. M. nd so wie hier, 6 am selbigen Tage auch in Schaff⸗ St. Gallen und Chur verspuͤrt worden.

Türkei. Der Spectateur oriental vom 17. No⸗ vember berichtet aus Smyrna: Am 9. haben ungefaͤhr 80 Samier bei Vurla g andet und sind, ohne daß sich hnen die Tuͤrken widersetzten, bis an die Muͤhlen vor⸗ gedrungen, wo man zur Nachtzeit die Heerden zusam⸗ men zu treiben pflegt, um sie vor einem Ueberfall von der Kuͤste her zu sichern. Sie haben dort einige Schafe weggenommen, und sich dann ruges Segs erngeschifft. Der Kapudan Pascha hat mit 31 Schiffen seiner Eskadre Metelin verlassen und ist 8m 6. d. M. vor den Dardanellen angekommen. Ven Konstantinopel sind 500 Mann der neuen Truppen, wohl uniformirt, mit einer Batterie von 4 Kanonen hier eingetroffen, und haben vor Sr. Exc. dem Pascha im Fuer exer⸗

cirt. Nach dem Maneuvre machte der Pascha allen

Unteroffizieren des Korps ein Geschenk. 900 Freiwillige aus der hiesigen Stadt und Umgegend waren in Schlacht⸗ linie aufgestellt, um dem Manoͤvre zuzusehen. Auch sind sie zum Theil schon uniformirt und man arheitet mit aller Thatigkeit an Verfert. gung der noch fehlenden Uniformen. Die 500 Mann regulaͤrer Truppem sind am 5. nach Chios unter Segel gegangen, wo sie in Zukunft die Besatzung bilden sollen, wie es uͤberhaupt Absicht der Pforte scheint, in alle befestigten Punkte der Küste und des Archipelagus Besatzungen von regulaͤren Trup⸗ pen zu legen. Ein Obrist ist aus Konstgntinopel einge⸗ troffen, um ein Kavallerte⸗Regt. zu bilden, und 70 Mann haben bereits vor einigen Tagen oͤffentlich exercirt. Zede Astheilung der neuen Truppen von 100 Mann hat ei⸗ nem Iman, und fleißig werden mehrmals des Tages die vorgeschriebenen Abwaschungen und Gebete vorge⸗ nommen. Neu war es füuͤr Smyrna, zum erstenmale tuͤrkische Soldaten von Außen eintreffen zu sehen, die sich gegen die R jas ruhig und gesetzlich betrugen. Sie kauften in den christlichen Laͤden Vieles ein und bezahl⸗ ten Alles püͤnktlich.

Omer Pascha von Negroponte ist an den Folgen einer Krankheit gestorben.

Madrid, 14. Dechr. Ihre Majestaͤten und Ihre Koͤnigl. Hoheiten haben sich, nach der alten Sitte des spanischen Hofes, vor einigen Tagen nach dem Kloster unserer Frauen von Atocha, um dort Gebete zu halten, hegeben.

Der neue General⸗Schatzmeister Don Gaspard de Remisa hat vor wenigen Tagen einen schoͤnen Beweis von Vaterlandsliebe abgelegt. Es hatte sich naͤmlich eine Deputation der Madrider Justizbeamten an den Mini⸗ ster gewendet und vorgestellt, daß einzelne unter ihnen

[durch die Nichtzahlung ihres Gehalts in die groͤßte Ver⸗

legenheit geriethen. Es erfolgte hierauf ein Befehl des

Konigs, ihnen eine Abschlagssumme zu geben, und der

Finanzminister fertigte die noͤthigen Anweisungen aus;

diese wurden vom Schatzmetster gezeichnet und die Ju⸗

haber an den Cassierer des Schatzes gewiesen; letzterer erklärte aber auf Vorzeigung der Auweisungen, daß er keine Fonds besitze und sie nicht bezahlen koͤnnte; die Inhaber drohten mit Protest, da erklärte Don Gaspard, er wuͤrde es nicht leiden, daß seine im Namen des Koöͤ nigs gegebene Unterschrift protestirt wuͤrde; und er be⸗ zahlte sofort die Anweisungen (im Werth von 40,000 Rthtr.) aus eigenen Mitteln.

Portugal. (Fortsetzung der gestern abgebrochnen Rede des Ministers der ausw. Anzel- in der Patres⸗ Kammer.) „In der hald nach meiner Aukunft in Ma drid ertangten Ueberzeugung, doß es mir weder geltn⸗ gen wuͤrde, die Anerkennung der Regentschaft der In⸗ fantin, noch die Bestrafung der unsere Ausreißer öoͤffent

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(Hermosa dies noch besonders anempfohlen.

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lich beschuͤtzenden Befehlshaber, noch endlich die Enkt⸗ fernung des Vicomte v. Cenellas zu erlangen, entschloß ich mich dem Minister Sr. Kath. Maj. folgendes zu erklaͤren:; Wenn Spanien sich laͤnger weigern solt⸗ un⸗ sere Regierung anzuerkennen, so wuͤrde ich mich fofort zuruͤckziehn, und Portugal wuͤrde alsdann befugt sein, 1 und jede zu seiner Vertheidigung noͤthigen Mittel zu ergreifen. Ich ersuchte die fremden Gesandten drin⸗ gen? meine Erklaͤrung, selbst wenn sie nicht foͤrmlich Hahin instruirt waͤren, zu unterstuͤtzen, um wenigstens die Auslieferung der Waffen der Ausreißer zu erlangen, und auf dliese Weise fuͤr Erhaltung des Friedens zu wirken. Der ranzoͤsische Botschafter erhielt bald darauf von seinem Hofe eine Antwort, welche von Neuem die Anet'ze zung unserer jetzigen Regierung von Seiten Frant s bewies. Wenige Tage vorher war Rußlands Anerkennung durch dess. Gesandten notifieirt worden, und der preußische Gesandte rklaͤrte sich im Namen seines Hofes bald darauf in aͤhnlicher Art. Die spani⸗ sche Regierung war aber unerschuͤtterlich. Bald darauf erhielt ich bestimmte Nachrichten uͤber den in Spanien gegen Portugal geschmiedeten Anschlag. Ich wandte mich wiederum an die fremden Gesandten; alle schienen sber die in Spanien herrschende Par hei schonen zu wollen und bedauerten das Aushleiben bestimmtee In⸗ straktionen, ich konnte alle wezter nichts thun, als Cu⸗ viere nach Lissaben und Paritz absenden, und den Ge⸗ sandten erkloͤren, daß, wenn Unrahen ausbraͤchen, die Verantwortlichkeit weder auf meine Regierung noch auf mich fallen koͤnne. Sie versprachen wiederholt zu berichten, einer derselben bemuͤhte sich aber, mir die

Gruͤnde auseinanderzusetzen, welche fuͤr Spanien unsere

Nachbarschaft gefaͤhrlich machten, und weshalb dieses Land sich uͤber die den spanischen Ausreißern gewaͤhrte Aufnahme beklagen konnten. Ich wandte mich hierauf an den Gesandten Englands, welcher sich, wegen der Ungewißheit, ruͤcksichtlich der Entwaffnung der Ausreißer, weigerte, sich am 1. Oktober zum Handkuß zu begeben. Diese Maaßregel fruchtete. Herr v. Salmon erblaͤrte mir den 3., S. Kath. M. haͤtten den Befehl zur Aus⸗ lieferung der Waffen ertheilt, und den v. Canellas an⸗ gewiesen, in drei Tagen Madrid und binnen einem Monate Spanien zu raͤumen. Wer haͤtte glauben sel⸗ len, daß die spanische Regierung zur naͤmlichen Zeit ihre geheimen Naͤnke fortsetzte? Die Empoͤrung des Marquis von Chaves und der Aufstand der Truppen in den Algarvien bewiesen es gar bald. Mittlerweile waren mehrere fremden Gesandten, und namentlich der franzoͤstsche Botschafter angewiesen worden, sich fuͤr die Auslieferung der Waffen zu verwenden, und die frau⸗ zoͤsische Regierung hatte durch den Herzog von Villa Und doch gingen die Versprechungen der spanischen Minister nicht in Erfuͤllung. Kann man zweifeln, daß die Befehls⸗ haber an der Grenze geheime Instruktionen erhalten hatten? Man sagte mir, sie gingen von Don Taddeo Colomarde aus; so viel weiß ich, daß sich dieser Mini⸗ ster als ein entschiedener Feind unserer Institutionen zeigte. Der englische Gesandte unterstuͤtzte meine Vor⸗ stellungen und verhehlte nicht, daß er, wenn man ihnen nicht schleunig genuͤgte, Madrid wuͤrde verlassen muͤssen. OSo standen die Sachen, als die Infantin Regentin in der Eroͤffnungsrede die Eidesleistung des Infanten Don Miguel anzeigte. Hierauf fußend beklagte ich mich aber— mals bei Hrn. v. Salmon, und erhielt abermals die un⸗ bestimmte Antwort, Spanien muͤsse erst wissen, was seine Verbuͤndeten daͤchten. Glauben Sie wohl, edle Pairs, daß man an der Wirklichkeit der Eideeleist ung zes Jufanten zweifeln koͤnnte? Und doch ist es nur zu wahr, daß viele Personen von hohem Range nicht daran glauben wollten, indem sie anfuͤhrten, der spani⸗ iche Botschafter in Wien habe in