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hen sollen. Eine eben eingelangte Nachricht bringt die frohe Kunde, daß sie gemeinschaftlich am 5. Morgens 5 Uhr von der Bergstube aufbrachen, den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch die Schneemassen durch⸗ wateten, und am 6. fruͤh 8 Uhr gluͤcklich in Rauris anlangten, wo bisher ein Haus, mehrere Staͤdel und Maͤhlen von den Lawinen abg stoßen wurden. — Eine Lawine stuͤrzte am 4. Nachts 11 Uhr uͤber das Steindl⸗ Wirthshaus in der Klamm, zertruͤmmerte dasselbe, und schleuderte den in der obderen Kammer schlafenden Wirth Aloys Lackner mit seinem Weibe in den Abgrund der Klamm hinab, wo sie auf dem Eise des Gasteinerbach⸗ ufers auf dem gaͤmlichen, wahrscheinlich von beiden krampfhaft gefäßten Strohsacke, sich wiederfanden, auf dem sie in der Kammer geschlafen hatten. Eine halbe Stunde lang mußten sie in dieser Lage ausharren, bis ihr Huͤlfegeschrei Leute herbeizog, Lie mit den⸗Truͤm⸗ mern des hinabgestuͤrzten Hauses eine Bruͤck uͤber den in der Mitte öffenen Gasteiner Bach legten, und sie in das naͤchste Haus in Sicherheit brachten. Das Weib des Wirthes ist sehr beschezigt. — In der naͤmlichen Nacht zertruͤmpzerte eine Lawine das Oelbergbauernhaus. der Pfarre St. Veit im Pfleggerichtshezirke Goldegg; und warf dessen meistens hiedei beschaͤdigten Bewohner zerstreut auf den Schnee hinaus. — Mit Bangigkeit werden mehrere solche Ungluͤcksfaͤlle bei dem Oeffnen der nun noch versperrten Bezirke und dem weiteren Verfolge der uͤberall drohenden Lawinen besorgt.“ Trient, 5. Jan. Der Winter hatte uns bereits am 2. Nov. heimgesucht, aber auch sogleich wieder ver⸗ lassen. Seitdem genossen wir einer Fruͤhlingstempera⸗ tur bis zum 3. dieses Monats. In der Nacht zwischen dem 3. und 4. fing es an zu schneien und zwar so stark, daß am 5. Morgens in der Stadt ein mehr als oreir Schuh hoher Schnee lag. In der Nacht zwischen oem 4 und 5. hatten wir Blitz und Donner, am 5. bis drei Uhr truͤbes Wetter, worauf es wieder zu schneien anfing und noch immer anhält. Diese seit Weihnach⸗ ten 1795 sich nie wiederholte Erscheinung hat alle Kom, munikation unterbrochen, die man jedoch mit aller moͤg⸗ lichen Huͤlfe wieder herzustellen sucht. Die Tridentiner leiden, wie bekannt, keinen Schnee in der Stadt und daher sind hier alle Haͤnde in Bewegung, den gefallenen wegzuschaffen, noch waͤhrend es zu schneien forifaͤhrt. — Der Weizen, besonders der schoͤne, ist im Preise wieder gerabe so viel gestiegen, als das tuͤrkische Korn gefallen ist. — Eben langen Nachrichten ein, daß in den Set⸗ tenthaͤlern bis jetzt nur wenig Schnee gefallen sei; diese Entlerigung der Atmosphaͤre scheint folglich eine gerade Richtung von Norden gegen Suͤden genommen zu haben. Rom, 30. Dezbr. Am 21. Abends machten die Heirn Kardinäaͤle, das diplomatische Corps, die Präͤla⸗ tur und der Adel dem. Koͤnigl. niederlaͤndischen Bot, schafter, Grafen de Celles, die Aufwartung. Der Hr. Botschafter hatte das Portraͤt seines Souveraͤns in der beleuchteten Gallerie des Pallastes Ruspolt unter einem reichen Thronhimmel aufstellen lassen, und die Erschiene⸗ nen wurden mit ausgesuchten Erfrischungen bdebient. — Die Bauten am Aniene schreiten mit groͤßter Thaͤtigkeit ort. Es ist neulich in verschiedenen auslaͤndischen, beson ders franzoͤsischen Blaͤttern, des laͤngst verschollenen Ka⸗ schiur erwaͤhnt worden, welcher vor ungefaͤhr zwei Jah⸗ ren auf eigne oder fremde botruͤgliche Vorspiegeluͤngen, wirklich zum Petriarchen zu Alexandrien ernannt, aber vom dertigen Pascha schimpflich zuruͤckgesandt wurde, ohne selest die Erlaubniß zum Landen erhalten zu haben. Ueber das eigentliche Verbrechen dieses, noch sehr jun⸗ gen Mannes, (et kann jetzt kaum siebenundzwanzig Jahre
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alt sei) hat die Regierung im offiziellen Weo⸗ „e. was bekannt machen lassens 82 88 8. . mit Gewißheit zu wissen glaubt, ist, daß eine döchste wuͤrdige Intrigue, welcher der genannte Kasch ur ¼ scheinlich zum bloßen Werkzeuge gedient haben mag zh gewaltet hat; außer allem Zweifel aber ist, daß 88 auf Lebenszeit in die Gefaͤngnisse der Inquifition sperrt hat, wo er uͤbrigens mit Schonung und Nachse behandelt wird, so daß ihm, sagt man, eine täͤgliche Pron 82 von drei Stunden im Garten des steht.
Madrid, 4. Januar. sische Geschaͤftstraͤger, Hr.
Hose baben v. Lima, eine Audienz
Die Mobilmachung unserer Truppen wird mit die
ler Thaͤtigkeit betrieben. Die Garde,Lanciers habe Befehl erhalten, sich zum Abmarsch fertig zu halte Es werden, glaubt man, im Ganzen 30,000 an Grenze zusammen kommen.
Seit mehreren Tagen hat von den portugzesischen Aufruͤhrern.
Am 2. d. M. Vormittags hat zu Lissabon die Er Pallast von Ajuda stattfinte
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1 1ö“ Breslau, 17. Jan. Die gefaͤhrliche Gewohnhei die Ofen zu fruͤh durch Klappen zu verschließen, he auch hier wieder ein Menschenleben gekostet. Es n. ein Fremder, der am 6. d. früͤh, wo er wieder abreise wollte, bei geschlossener Klappe, am Kohlendampf n stickt, neben seinem Bette gefunden wurde, und äl angewandten Muͤhe ungeachtet, nicht wieder zum behe gebracht werden konnte.
Stettin. Im vorigen Jahre sind hieselbst se waͤrts, uͤber Swinemuͤnde und Wolgast eingegangen 609 Hauptschiffe und 142 Leichter⸗Schiffe; von erstert waren 578 beladen und 31 beballastet. Bei Vergqe chung dieser Zahlen mit der Summe der im Inh 1825 eingegangenen Schiffe ergiebt sich, daß 80 beladenenn 66 Leichter⸗Schiffe mehr als im Jahre 1825, dagenn 8 bedallastete weniger eingegangen sind. Von ohize Haupisch ffen kamen 6 aus Nord⸗ und Saͤdamerilk 35 aus Holland, 115 aus Großbrittanien und Itlan 1 aus Spanien, 105 aus Daͤnemark, 24 aus Norwegen,! aus Schweden, 50 aus St. Petersburg, 35 aus Curland, von Bremen, 12 von Hamburg, 10 von Luͤbeck und Rostee 48 aus Frankreich, 5 aus Italien, 17 aus Preußen u Pommern, 123 aus Neu⸗Vorpommern. In demseh Zeitraume sind von Stettin seewaͤrts uͤber Swinennn und Wolgast ausgegangen 553 Haupt⸗ und 142 Leiche Schiffe; von erstern waren 423 beladen und 130 beh laster; es sind sonach 23 beladene Hauptschiffe wenig und 44 beballaͤstete mehr ausgegangen als im Juh 1825. Von diesen Hauptschiffen gingen eins nach Am rita, 34 nach Holland, 97 nach Großbrittanien und, land, 1 nach Spanien, 6 nach Portugal, 111 nach! nemark, 7 nach Norwegen, 17 nach Schweden, 11 1. Rußland, 10 nach Bremen, 17 nach Hamburg, 90 1 Luͤbeck und Rostock, 34 nach Frankreich, 82 nach Me bzen und Pommern, und 8 nach Neu Vorpommem.
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Montag, 22. Jan. Im Schauspielhause: 3 Erstenmale wiederholt: „Die Tochter der Luft,“ f thische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen, nach der Idee P. Calderon, von E. Raupach. . à51 8
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Berlin, Dienstag, de
Amtliche Nachrichten.
Der bisherige Kammergerichts⸗Assessor Graeff ist Jastiz⸗Kommissarius bei dem Oberlandesgerichte in lau bestellt worden. 1A11““
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Ugereist: Der Koͤnigl. Kaurier, Littlewood, nach London.
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Zeitungs
Ausland.
Paris, 16. Jan. Vorgestern haben S. M. den sten Polignac in einer Privataudienz empfangen; de reis der Fuͤrst nach Lothringen ab.
Der Graf Lanjuinais, Pair von Frankreich, Mit⸗ ed oer Akademie der Inschriften und schoͤnen Wissen⸗ aften, ist vorgestern nach einer viertaͤgigen Krankheit storden.
Der Moniteur enthaͤlt folgende Uebersicht der Ein⸗
zmen des Jahres 1876, verglichen mit den Veran, gungen des Budjets: ö“
Veranschlagung Wirklicher Er⸗
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181 200 000 Fr. — 185,800 000 Fr.
20,800,000 „ 25,957,000 „
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Stempel, Do⸗ mainen dc.. . mtautzung. de9 88 99,600,000 — 106,706,000 52,750,000 „ — 53,695,000 135 100 000 „ — 143,464 300 „ 66 000 000 67,039 400 3,500 000 4 045 600 26 400 000 27,611 800 12,700,000 „ — 11,905,600
5,500,000 „
341 561 300 1 800 000 7 356 171
steuer gemeine indi⸗ eikte Abgaben backemonopol bießpulver .
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simliche Spie (verpachtet) direkte Abga⸗ n 20 5 . 2. zwerke. bschiedenes
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n 23ten Januar 1827..
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—Es haben hiernach beinahe alle Zweige des oͤffent⸗ lichen Einkommens mehr ertrehen, als gerechnet worden mar, und der Ueberschuß betraͤgt uͤber 30¼ Million. Es
t sich nur bei der Lotterie und bei den Salzwerken ein Ausfall gezeigt. Im Jahr 1825 betrug die Ge⸗ sammteinnahme 967,470,400 Fr.; es sind hiernach im Jahr 1826 15 ½⅞ Million mehr eingegangen als im vor⸗ hergehenden. b
Man versichert, es seien mehrere wichtige Modisi⸗ kationen des Preßgesetzes vorgeschlagen, und seldst be⸗ reits in der, mit der Pruͤfung dieses Vorschlags beauf⸗ tragten, Kommission der Kammer, angenommen wor⸗ den. Unter andern spriche man von folgenden zwei Ab⸗ aͤnderungen: Die erste betrifft die Verfügung, wonach kein Theil der Ausgabe aus der Wohnung des Druckers herauskommen duͤrfe. Dann soll die Ausnahme hin⸗ sichtlich des Stempels auch auf andere Schriften, als die im Vorschlag angegebenen, ausgedehnt werden. Die Zahl der Eigenthuͤmer eines Journals soll nicht be⸗ schraäͤnkt werden, und sie sollen nicht verbunden sein, ihre Namen an der Spitze jedes Exemplars abzudruk⸗ ken. Nur Einer, der aber die Wahlfaͤhigkeit besitzen muͤsse, werde als verantwortlich angenommen werden. Auch soll eine neue Verfuͤgung in Betreff derjeuigen Pairs, die ein Miteigenthum an periodischen Blaͤttern besitzen, hinzukommen.
Das Journal du Commerce von Lyon sagt: der Hr. Maire hat 13 der vornehmsten Fabrikanten beauf⸗ tragt, ein Verzeichniß der brodlosen Seidenarbeiter, der in Thaͤtigkeit befindlichen Webestuͤhle und der stillstehen⸗ den, aufzunehmen, und uͤberhaupt uͤber den Zustand der Fabrilen und die Betuͤrfnisse der Arbeiter zu berichten. Diese Maßregel wird die wahre Lage unserer kuͤrzlich noch so bluͤhenden Fabrikstadt an Tag bringen, die sich jetzt in dem erbaͤrmlichsten Zustand befindet. Moͤge die Verwal⸗ tung unmittelbar nach jener Aufnahme, sich mit den Mitteln beschaͤftigen, unsern ungluͤcklichen Arbeitern, die in Elend und Muͤßiggang den Quellen aller Verbrechen umher⸗ schweben, Beschaͤftigung zu verschaffen! Schon hat eine Commisston des Huͤlfs⸗Comité der Wohlthaͤtigkeits⸗ Bureaux einer Anzahl der unbeschaͤftigten Arbeiter und ihren Familten Anweisungen auf Brod, Fleisch und Kohlen ertheilt. Diese Unterstuͤtzung ist in den ersten Augenblicken der Entbehrung von grotzer Wichtigkeit: allein die Barmherzigkeit kann müde werden, und ihre Gahen nicht mehr hinreichen. Wir wiederholen, man muß diesen Leuten irgend eine Arbeit verschaffen, um, die Aus vanderung und Verbrechen zu verhindern.
Es sind hier Nachrichten aus Paraguay bis zum 18. Sept. eingeganzen. Die Rahe war, nachdem der Empoͤrer Abendano und dessen Genessen ihre Strafe er itten hotten, vollkommen wieder herg stellt worden.
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