1827 / 24 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 29 Jan 1827 18:00:01 GMT) scan diff

verbrechern und des Irrthums war, naht ihrem Ende.

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Die Regentin hofft, daß bald unter den aͤchten Portu⸗ giesen nur eine Meinung sein werde. Großbrittannien ist mit einer großmuͤthigen Eile uns zu Huͤlfe gekom⸗ men; die andern Nationen Europens erkennen die von der legitimen Gewalt ausgegandenen Staatsanstalten an; wenn auch einige sich unentschieden beweisen, so werden sie bald die Nothwendigkeit einsehen, sich in die allgemeine Meinung zu fuͤgen. Wuͤrdige Pairs und Abgeordnete, folgen Sie dem Beispiele unserer Vorfah⸗ ren. Legen Sie bei den Gesetzvorschlägen, die Ihnen gemacht werden sollen, jede Leidenschafe ab. Das Koͤ⸗ nigreich, Europa, die ganze Welt beobachtet Sie. Ihra Achtung fuͤr die Religion wird auch beweisen, daß Sie die Rechte achten, welche die Charte dem Koͤnig un

den Kammern zueignet"”50

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stimmten Punkten des Stolpeschen und Lauenburgschen

Kreises wird bereits seit 3 Monaeen mit aller Thaͤtig⸗ keit fuͤr den Chausseebau gearbeitet, so daß sich auf der Wegestrecke von Lauenburg bis zur Westpreußischen Groͤnze allein die Zahl der Arbeiter im Monate De⸗ zember v. J. auf mehr als 600, und die Zahl der Wa gen auf 122 belief. Erfordert nun zwar die jetzige Jahreszeit einen Stillstand der Erdarbeiten und dadurch Line Verminderung der Handarbeiter, so wird doch hof fentlich dieser Stillstand bald voruͤber gehn, jedenfalls aber die Anfuhr der Steine fortgesetzt und durch dos Bearbeiten und Zerschlagen derselben eine bedeutende Anzahl Handarbeiter beschaͤftiget werben.

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uͤber den Gesundheitszustand aus nnern des Reichs vom Ende De⸗ zembers.

I. Ostpreußen. Koͤnigsberg. Der Ge⸗ sundheitszustand unter den Menschen hat sich waͤhrend des Decembermonats im Allgemeinen gut bewaͤhrt und die Sterblichkeit ist nicht aus dem Grade der Natuͤrlichkeit gewichen. Gumbinnen. Von der Einwirkung der veränderlichen rauhen Witterung abhaͤngig, erschienen im Monat December v. J. katharrhalische Hals, und Augenentzuͤndungen, wie auch falscher Seitenstich. Unter den Kindern breiten sich Masern, Scharlach und Keuchhusten aus, welche uͤbrigens gutartig sind.

II. Westpreußen. Danzig. Der Gesund⸗ heitszustand ist erwuͤnscht. Von grassirenden Krankhei— ten unter den Menschen findet sich keine Spur. Marienwerder. Der Gesundheitszustand der Men⸗ schen ist im Verlaufe des Monats December v. J. bei weitem weniger gut geblieben, als fruͤher und selbst in den letzteren Monaten. Es haben sich nicht nuͤr die sonst in dieser Jahreszeit gewoͤhnlich herrschenden rheu⸗ matischen und katharrhalischen Krankheiten in großer Allgemeinheit gezeigt, sondern es ist ouch fast in allen Gegenden des diesseitigen Regierungsbezirks das Schar⸗

lachsieber ausgebrochen und in einigen Oectschaften sogar 1“

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Epidemie ausgeartet. Außerdem hat aber auch die

Nervenfieber Epidemie im Schlochauer Kr. in der letzten Zeit neuen Raum gewonnen und sich auf die Ortschaften

den Doͤrfern Bischofswalde,

Strelzin, Lichtenhagen, Stolzenfelde, Stegers, Linden⸗— derg und selbst auf die Stadt Schlochau verbreitet. In Fuͤrstenau, Pallnitz und wo diese Krankeit bisher schon herrschte, ist ruͤckt. Doch waren

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Prechlau, dieselbe noch nicht gaͤnzlich hdeg

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im letztern Orte, wo das Uebel seinen Ursprung geng men, nach den neuesten Berichten nur noch drei Krans vorhanden und diese in der Besserung. Ueberhau sind bis jetzt an diesem boͤsartigen Fieber in de nannten 10 Ortschaften 501 Personen jeden Alter Geschlechts krank gewesen, von diesen sind 339 genesen 61 gestorben und 101 noch krank. Die Krankheit sa sich in der letztern Zeit fast nur durch Mittheilung; kontagioͤsen Stoffes von Setten einzelyner Personen an den von der Krankheit befallenen Ortschaften, die se nach anderen Orten begeben, weiter verbreitet. 5l arztliche Huͤlfe ist uͤberall gesorgt. Nicht nur bereis der Kreis Physikus unablaͤßig die gedachten Ortschaften sondern es ist auch der Kreis⸗Chirurgus daseldst statig nirt worden, um unausgesetzt in der Naͤhe der Krankan zu sein und äͤrztliche Anordnungen sosort und unmitte bar ausfuͤhren zu koͤnnen. Den duͤrftigsten Kranke werden dabei die benoͤthigten Arzeneien, so wie die er forderlichen Lebensmittel aus Staatsmitteln gereicht, se daß zur Unterdruͤckung des Uebels und zur Hälfe de Kranken jedem Erforderniß Genuͤge geleistet ist. Wenige einzelne und zwar erwachsene Menschen sind i Flatower und Deutschkroner Kreise von den Bletter befallen worden, ohne daß sich jedoch das Uebel weit verbreitet haͤtte.

III. Brandenburg. Potsdam. Der Hauy charakter der Krankheiten war im Monat Decent v. J. katharrhalischerheumatisch. Es kamen rheunug sche Lungen⸗ Hals⸗ Ohren⸗ und Augen⸗Entzuͤndmnm Wechsel⸗ und andere Fieber, Keichhusten, Diarrhee und Stoͤrangen der Verdauungswerkzeuge haͤufig w hin und wieder von leichten nervoͤsen Erscheinung begleitet. Das Scharlachfieber in der Stadt Tun hat bedeutend nachgelassen; dagegen herrscht dasse noch in verschiedenen anderen Ortschaften, besonze griff diese Krankheit im Angermuͤndschen Kreise 7 um und grassirte dort zum Theil mit einer große Sterblichkeit. Zu Dyrotz und Hoppenrade, Onhant laͤndischen Kreises, wuͤrden zwe i Knechte von den natl lichen Blattern befallen. Frankfurt. Der G sundheitszustand ist ungeachtet der abwechselnden N terung des Decembermonats v. J. im Allgemeinen h geblieben und eine groͤßere Sterblichkeit ist nicht demen worden. Katharrhalischerheumatische Krantheittsorme wurden als vorherrschend beodachtet. Kopf⸗ und zihe schmerzen, Ohrenbrausen und Husten kamen ziemnse haͤufig vor; hin und wieder sah man nervoͤse Fiüth auch waren Wechselfieber nicht gar selten. An einite Orten haben sich die Menschenpocken und das Süe lachfieber gezeigt, in der Regel jedoch nicht boͤsarii Charakters und mit geringer Sterblichkeit verbunba.

(Fortsetzung folgt.)

Koͤnigliche Schauspiele.

Sonnabend, 27. Januar. Im Schauspielhens „Fridolin,“ Schauspiel in 5 Abtheilungen, von v. Holbein.

Sonntag, 28. Januar. Im Opernhause: Freischuͤtz,“ Oper in 3 Abtheil., von F. Kind. M von C. M. v. Weber. 8

Im Schauspielhause: „Romeo und Julia,“ Tralc spiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare. Ouverih Zwischen-Akte und die zur Handlung gehoͤrige M sind vom Koͤnigl. Kapellmeister G. A. Schneider,

Monrag, 29. Januar. Im Opernhause: „2. mahal,“ oder: „Das Rosenfest von Caschmir,“ lyräsch Drama in 2 Abtheilungen, mit Tanz; nach dem eng schen Gedicht Lalla Ràäkh, des Th. Moore, von

Herklots. Musik von Spontini. Ballets von Lauche

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

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Acht und zwanzigster Bericht. das Befinden Seiner Majestaͤt bleibt fortwaͤhrend gut. Berlin, den 28. Januar 1827. üfeland. Wiebel. Buͤttner. v. Graefe.

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Koͤnigl. Hoheit der Prinz Carl von Preußen, u Weimar von hier abgereist. e. Hoheit der General der Infanterie und kom⸗ nirende General der Garde Corps, Herzog Carl „Mecklenburg⸗Strelitz sind von Neu⸗Stre⸗ sie wieder eingetroffen. 1 Z 11öu“

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Um 24. hielt die Koͤnigliche Akademie der Wissen,⸗ sin ihre oͤffentliche Sitzung zum Gedaͤchtniß Friedrich Foeiten. Nachdem der Secretair der physikalischen se h. Erman die Sitzung eroͤffnet, las Hr. Lich en einen im Oktober vorigen Jahres von Herrn gander von Humboldt in der Akademie gelesenen Be⸗ üͤber die naturhistorischen Reisen der Herren Eh⸗ veg und Hemprich, durch Aegypten, Dongola, Sy⸗ ,Arabien und den oͤstlichen Abfall des Habeßint⸗ Hochlandes in den Jahren 1820 25. An die iwerfung dieses Berichts hatten gemeinschaftlich Theil mmen, die Herren A. v. Humboldt, Lichtenstein, at, Rudolphi und Weiß, und derselbe ist so eben in nnschienen und in der Duͤmmlerschen Buchhand⸗ Su haben, als Anzeige der sehnlichst erwarteten aus⸗ Nichen Reisebeschreibung. 116e“

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Dem hiesigen Kaufmann Gottfried Ludwig Hensel iin vom 10. Januar d. J. an Fuͤnf hintereinander gende Jahre und fuͤr die Provinz Brandenburg guͤl⸗ ss Patent

iuf die ausschließliche Ausfuͤhrung und Benutzung ei ner bis jetzt im Preußischen Staate unbekannten, on ihm durch eine zu den Akten des Ministeriums s Innern eingereichte Beschreibung und Zeichnung üher erlaäuterten Verbindung des Flammen Ofens mit jem Cupolo Ofen Behufs des gleichzeitigen Schmel⸗ sens in beiden, ohne jedoch Jemand in dem Betrieb des Cupolo Ofens durch einen Luftzug ohne Ubeschraͤnken, 1“

n 29ten Januar 1827.

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Abgereiset: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Chef des General⸗Staabes der Armee, Freiherr von Muͤffling, nach Weimar. Durchgereiset: Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger Prokofiem, als Kourier von St. Petersburg uͤber Bruͤssel nach London.

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Ausland.

Paris, 21. Jan. Die vorgestrige Sitzung der Pairskammer war von großer Wichtigkeit, sowohl wegen der Art der Debatten, als wegen des Resultats. Folgende Geruͤchte gehen, wie der Constitutionnel mel⸗ det, daruͤber im Publikum. Der Hr. Vicomte Dam⸗ bray eroͤffnete die Diskussion durch eine NRede, deren Schluß mit dem Antrag des Referenten der Commis⸗ sion nicht uͤbereinstimmte. Hierauf sprach Hr. Vicomte Lainé: Seine Rede soll erhabener, seine Beredsamkeit hinreißender als je gewesen sein, und sie wirkte tief auf die edle Versammlung ein. Dann unterstuͤtzte Hr. von Bonald die Tagsordnung. Der Hr. Baron von Barente antwortete seinem Vorgaͤnger mit so heftigen Gruͤnden, daß der Hr. Minister der geistlichen Angele⸗ genheiten es fuͤr noͤthig erachtete, die Tribuͤne zu bestei⸗ gen. Er dehnte sich sehr weit uͤber die Gesellschaft Jesu aus, und bemuͤhte sich, in einer beinahe zwei Stunden waͤhrendeu Rede zu beweisen, daß die heuti⸗ gen Jesuiten weder die Anspruͤche machten, ehrgeizigen Absichten hegten, wie ihre Vorgaͤnger gethan haͤtten. Hr. Baron Pasquier widerlegte den Hrn. von Hermopolis mit einer festen Logik, indem er nachwieß, daß die heutigen Jesuiten den naͤmlichen Lehren anhin⸗

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ren. Wirkung hervor, begehrte. und die urspruͤnglich durch den Cardinal de la Fare an⸗ getragene Tagesordnung hinsichtlich der ganzen Eingabe

daß man allgemein die Abstimmung

40 Stimmen (113 gegen 73) verworfen. Die Kammer

mission hinsichtlich der fraglichen Eingabe enthaltenen punkte derselben die Tagesordnung ausgesprochen, in

Ansehung des vierten Punkts aber, der sich auf die Anstalten der Jesuiten in Frankreich bezieht, dieselde

an den Praͤsidenten des Ministeraths verwiesen worden. In der vorgestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kam⸗

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gen und die naͤmlichen Absichten hegten, wie die fruͤhe, Der Vortrag des edlen Pairs brachte eine solche

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Dieses fand im geheimen Scrutinium Statt,

des Hr. v. Montlosier wurde mit einer Mehrheit von :8

Beschluͤsse angenommen, wonach uͤber die 3 ersten Haupt⸗ 88