1827 / 39 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 15 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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in Zeit; Sultan Mahmud geht hiebei allen Oberbe⸗ nehmen werde? in der Repraͤsentantenkammer auf hlshabern seiner Truppen mit dem Beispiele voran; ganz entscheidende Weise geloͤst worden, indem diesell Haustruppen Sr. Hoheit, welche aus der waffenfaͤ es versagt hat, den Vorschlag eines Herrn Weemglten Mannschaft und Dienerschaft des Serails gebil⸗

Erwaͤgung zu ziehen, wonach ein Special⸗Ausschuß worden, wetteifern hierin mit den Soldaten des nannt werden sollte, um zu pruͤfen, ob es angemelliaskers und den Marine⸗Soldaten des Kapudaän⸗

dem groͤßten Theile seiner Streitkraͤfte in und bei Athen stand, und die Akropolis foͤrmtich belagerte, bereiteten ihm die Griechen eine Diversion im Ruͤcken, welche suͤr den ferneren Gang der militairischen Operationen in Attika wichtige Folgen haben konnte. Einige griechische Streifcorps, unter Anfuͤhrung des bekannten Karatasso,

1500 Abonnenten. Sogar druckt man eine Zeitung in lonisation freier Neger auf der afrikanischen Kuͤste xh

St. Louis, einem Staͤdtchen von 2000 Einwohnern, am UHfer des Missuri, mitten unter den wilden Jillinesen; dagegen haben in Frankreich Departemente von 500 000 Einwohnern kaum ein Anzeigeblatt fuͤr gerichtliche Ent⸗

scheidungen.“

24 Hr. Firmin Didot hat dem Hrn. Lacretelle den

naͤmlichen Vorschlaag wie dem Hrn. Villemain gemacht,

naͤmlich das erste Werk, welches dieser Akademiker her⸗ ausgeben wird, blos gegen Erstattung seiner Auslagen zu drucken. Dieses ist ein historisches Gemaͤlde Grie⸗

chenlands seit seiner Gruͤndung bis zum Jahr 1827.

Er wird auf Sabscription vor Ende dieses Jahres in

2 Baͤnden in 8. erscheinen, um den Preis von 15 Fr. Die Subscription findet sowohl bei Hrn. Didotz als bei den vorzuͤglichsten Buchhaͤndlern Statt. Das andere

Werk des Hrn. Lacretelle, Geschichte des Gesetzvorschla⸗

ges uͤber die Presse, erscheint bei Hrn. Didot, sobald das Schicksal dieses Gesetzes bekannt sein wird.

Aus dem Havre wird geschrieben: in den Vereinig⸗ ten Staaten von Nordamerika beschaͤftige man sich, laut

Briefen aus den ersten Tagen des Jauuars, mit der

Maasregel, wonach den Schiffen dieser Nation die eng⸗

lischen Antillen verschlossen werden follen. Es war auch

die Rede von der einstehenden Praͤsidentenwahl. Die allgemeine Meinung war, der General Jackson werde diesesmal die Stimmenmehrheit erhalten.

Nachrichten aus dem Havre zufolge, sind die Briefe und Journale, die das auf der dasigen Rhede liegende Schiff, Georg⸗Clinton, aus Charlestown, mitgebracht hat, am 5. Februar ans Land gekommen. Ai 5. Jan.

beim Abgang des Schiffes hatten die aus Europa, be⸗ sonders aus dem Havre, dort angelangten nnguͤnstigen Nachrichten große Kaͤlte in den Baumwollenhandel ge⸗

bracht. Die Course waren schnell um 1¼, ½ und selbst 2 Cent. gefallen: sie waren zu 10 bis 11 ½ gute Quali⸗

8 . . . . . . e. taͤt: 9 ½ bis 9 ¾ mittelmäaͤßige und 9 bis 9 ¼l ordinaͤre, an⸗

gesetzt. Die langhaarige Baumwolle wurde mit 17 bis 25 Ct., sowohl geringere als ordinaire bezahlt; die fei⸗ naeere zu 26 dis 35 Ct.; einige besonders beliebte Zeichen hatten bis 50 Ct. erreicht. Der Reis war gesucht und hat zu 3 ½ bis 2 ¾⅞ Dollars festgehalten. Ein H. Henderson, Kaufmann in Portau⸗Prince, Hayti, hat in die englische Zeitungen einen Brief ein⸗ ruͤcken lassen, worin er erklaͤrt, daß die unter Boyers MNumen durch die Zeitungen von Jamaica bekannt ge⸗ wordene Proklamation (s Staats Zeitung vom 5. Febr. d. J.) ein untergeschobenes Machwerk ist. Der Londo⸗ ner Celonial⸗Agent von Jamaica erklaͤrt in den dorti⸗ gen Zeitungen, es habe sich bei naͤherer Pruͤfung gefun⸗ den, daß das fragliche Dokument eine, von Toussaint⸗ L'Ouvertuͤre im Jahr 1800 in St. Domingo erlassene, Bekanntmachung ist, an welche der Praͤsident Boyer in einer oͤffentlichen Erklaͤrung erinnert habe; daher sei das Mißverstaͤndniß entstanden. qouͤnfprocentige Rente 101 Fr. 40 C. Dreipro⸗ centige 69 Fr. 15 C. London, 5. Febr. (uͤber Paris). Se. Maj. der Koöoͤnig haben den Pavillon zu Brighton seit Ihrer An⸗ kunft daselbst noch nicht verlassen; Sie widmen den groͤßten Theil des Tages den Geschaͤften und Couriere kommen haͤusig an und werden abgefertigt. Heute wird ein Kabinetsrath in Brighton gehalten werden.

Der Herzog von Sussex ist gefaͤhrlich krank gewe⸗ sen, jetzt aber in der Genesung.

Die Nachrichten von dem Gesundheitszustande des Staats⸗Secretairs Canning sind keineswegs befriedi⸗ gend.

Naͤchsten Donnerstag wird das Parlament die Siz⸗ zung wieder beginnen.

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r Nach den neuesten Neu⸗Yorker Blaͤttern (bis zum

Jan.) ist die Frage: ob bie Regierung an der Lo⸗

sei, Fonds fuͤr den Transport der nach Liberien zu hen beabsichtigenden Neger auszusetzen. Eine solche P gerung setzt die Gesinnungen der Kammer außer Zwe Folgendes ist, nach Neu⸗Yorker Blaͤttern, der stand der im activen Dienst befindlichen Seemacht Mexico: der Congreß, von 74 Kanonen, Libertad, 40, Guerrero, von 20, Constancia, von 20, Victo von 18, Bravo, von 16 Kanonen und die Geoele Herman, Luciana, Artizaba, Papaloaper, Tampieo, lix. Nicht ausgeruͤstete Fahrzeuge sind: Iguela, shugce, Ricardo, Chalco und Tesearo; im Bau begii ist 1 Corvette von 28 Kan. Zusammen 19 Fahrtze Nach einem vom Courier mitgetheilten Briefe Carthagena vom 5. Dec. soll Bolivar Befehl gege haben, 1 Million Dollars zur Bezahlung der Direi den der Columbischen Anleihe nach England zu sähic Briefe aus Rio, Janeiro vom 6. Dec. enlhat nichts Neues. 11A“ Consols 80 ½ 81 ½ t1. Wien, 8. Februar. Der oͤsterreichische Berdac giebt im heutigen Blatte, unter Wien, den 7. Far Folgendes: 1 Die letzte Post aus Konstantinopel, deren Aukt durch den tiefen, in den Fuͤrstenthuͤmern gefallenen Sch etwas verspaͤtet wurde, hat aus der Hauptstadt se wenig Erhebliches mitgebracht. Das Wichtigste ent nachstehendes Schreiben aus Konstantinopel vom Januar: „Die gegen Ende des vorigen Jahres in den 9

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tieren von Kassim Pascha, Galata und Pera begong

Aufzeichnung saͤmmtlicher Moslime maͤnnlichen Geschleh ohne Unterschied des Alters, ist bereits beendigt, gegenwaͤrtig in Topchana, Fuͤnduͤkluͤ und andern A tieren im Gange. Daß es bei dieser Maaßregen bloß auf eine Polizei⸗Verfuͤgung zur Handhabung Ordnung und Ruhe, und Entfernung gewerbs⸗ und beitsloser Individnen, sondern auf eine eigentliche? litairconskription, abgesehen sei, geht unter andern der Antwort hervor, welche der Sultan auf ein den Vorstehern mehrerer Zuͤnfte und Gewerbe uͤberr tes Gesuch ertheilt haben soll. Als diese sich bescht ten, doß durch die Entfernung so vieler Individuen der Hauptstade, die Zahl der Arbeiter und Handwe so sehr vermindert worden, daß sie keine Gesellen Lehrjungen zu Betreibung ihrer Gewerbe aufzuft im Stande seien, erfolgte der Bescheid, daß jeder‚ lim durch das Gesetz berufen sei, die Waffen zur?! theidigung der Religion und des Vaterlandes zu tra eine Pflicht, von welcher die nicht mohammedanjs Unterthanen befreit sind; die Meister der Gewerke ten daher, in Ermangelung von Moslimen, sich Lehrjungen und Gesellen unter den Raaja's auswih die nicht zum Kriegsdienste verpflichtet seien.“

„Da die neuen Einrichtungen, und vorzühl— Militaͤr Reformen, den Staatsfinanzen neue, sehr deutende Auslagen, verursachen, so mußte man da bedacht sein, auch neue Huͤlfsquellen aufzufinden; diesem Ende sind verschiedene Vorschlaͤge zu Besteur der Haͤuser und Grundstuͤcke, Einziehung der Milt Lehen, Reluition der von den Saims und Timars sitzern groͤßerer Lehen) zu leistenden Personaldienste dergleichen, den Berathungen des Divan's unttnt worden, welcher seit einiger Zeit haͤufiger als sonst sammenberufen wird.“

„Die Waffenuͤbungen und Exereitien waren mit groͤßerem Eifer betrieben worden, als in dieser!

scha, welche letzteren, durch einige franzoͤsische Offi⸗ te unterrichtet, bisher noch immer den Preis der Ge⸗ scklichkeit und Praͤcisiom davon getragen haben. Man nunmehr auch angefangen, regulaͤre Kavallerie zu chten, militaͤrische Musik⸗Banden zu bilden, und eine ge Gewehr⸗Fabrik anzulegen; kurz, es herrscht in al—

zweigen der Militaͤr-Verwaltung eine Thaͤtigkeit,

Streben, sich den europaͤischen Einrichtungen anzu⸗ een, welche beweisen, daß die tuͤrkische Regierung sich von der Ueberzeugung der Ueberlegenheit fremder gskunst, und der Mangelhaftigkeit ihres bisherigen litaͤr Systems durchdrungen ist.“

„Auch in den Provinzen schreitet die Vermehrung gtegulaͤren Truppen rasch vorwaͤrts; in mehreren der sern Stäͤdte Klein⸗Asiens, wie Brussa, Konia, Ku⸗ sa, Smyrna und Erserum, zaͤhlt man 12 bis 1500 inn neuer Milizen, welche bereits in Rezimenter getheilt, uniformirt und bewaffnet sind, waͤhrend ohne serlaß Rekruten aus den europaͤischen Provinzen in Hauptstadt eintreffen, um hier ihre weitere Ausbil⸗ zZzu erhalten.“

„Unter den neuerlich bekannt gewordenen Veraͤnde⸗ wmm in den Statthalterschaften verdienen folgende imet zu werden: An die Stelle Elhadsch Welieddin, scha's von Damaskus, ist der ehemalige Großwesir scht Salih Pascha, zuletzt Statthalter von Kaißarije; bessen Stelle der bieherige Gouverneur von Me⸗ sc, Esseid⸗Elhadsch⸗Hasis Ali⸗Pascha, und statt des seren Mohammed Tschelaleddin⸗Pascha, aus der be⸗ ulten Familie Tschapanoglu, ernannt, und die Statt⸗ gterschaft Diarbekt dem bekannten Abolobud⸗ Pascha

gemaligen Gouverneur von Rumelien) verliehen wor⸗

T. Ueber die Begebenheiten auf dem Kriegsschauplatze, güch im oͤstlichen Livadien, heißt es in einem an⸗ in Schreiben aus Konstantinopel, gleichfalls vom 12. anuar: „Obwohl vor einiger Zeit verlautet hatte, daß die gerung des Schlosses von Athen von den Tuͤrken ggehoben worden, so zeigt sich doch, daß dies bis zur sitte Decembers nicht Statt gefunden habe *), indem ar Reschid⸗Pascha wegen Mangel an Lebensmit⸗ bk und von Karaiskakt, der von Levsina (dem al⸗ Eleusis) nach Dobrena aufgebrochen war, in der ike bedroht, einen Theil seiner Truppen von Athen Livadia und Salona detaschirt, in der Stadt en) selbst aber noch ein bedeutendes Corps gelassen ‚welches die Akropolis beobachtet, ohne jedoch stark ig zu sein, diese Feste streug zu blockiren. Dieß er— hunter andern aus dem Umstande, daß es, nach lichten aus Aegina vom 9. Decbr., dem griechischen ührer Makrijanni, nebst sieben Reitern, gelang, sich der Citadelle durch die feindlichen Linien durchzu⸗ gen (er war in Aegina angekommen) und daß sich irer Seits Oberst Fabvier, der sich am 10. zu Me⸗ (am Bord einer Ipsariotischen Kriegsbrigg ein⸗ ifft hatte, und in der Nacht vom 13. auf den 14. bei den drei Thuͤrmen (an der Kuͤste unweit Athen) det war, mit 300 Mann und einem Vorrathe von her, ohne auf Widerstand zu stoßen, in die Akropo⸗ verfen konnte.“ „Noch waͤhrend der Seraskier Reschid⸗Pascha mit

Dieß wird auch durch das neueste Blatt der allgemeinen zeitung von Griechenland vom 16. Dez., neuen Styls, bestaͤtiget. (Anmerk. des Oesterr. Beobachters.) 8

versuchten, in Verbindung mit mehreren zur See abge’⸗ sandten Abtheilungen, die von Coletti und Voutier auf den Inseln Skiatho, Scopelo ꝛc. gesammelt worden

waren, von der oͤstlichen, Negroponte gegenuͤber liegen⸗ den, Kuͤste, uͤber Talando und Livadia, gegen Theben

und Athen vorzudringen,

ausgefuͤhrt wurde. 1 mißgluͤckte; Reschid⸗Pascha hatte Zeit gehabt, im Ein⸗

verstaͤtkoniß mit Omer⸗Pascha von Negroponte (der also 8 nicht, wie griechische Zeitungen vor einiger Zeit gemel-

waͤhrend eine weit bedeuten⸗ dere Bewegung von der Westseite her durch Karaiskaki Die Unternehmung von Talando

det hatten, mit Tode abgegangen war) den Griechen

ein bedeutendes Corps entgegen zu stellen, von welchem hundert Todten und Ge⸗- Nicht so

sie, mit Verlust von einigen faͤngenen, in die Flucht geschlagen wurden. gluͤcklich war der Kiaja des Seraskiers im Westen. Durch den Abzug eines Theils der Albaneser, in ihre Heimath zuruͤckgekehrt waren, ermuthiget, hat⸗ ten sich die griechischen Gebirgsbewohner im Nordwe⸗ sten von Attika und Livadia erhoben, und in Verbin⸗ dung mit Karaiskaki bei Rachova (Arachova, zwischen

Livadiag und Salona) den Truppen des Kiaja's mehrere

Gefechte geliefert, in welchen der Vortheil auf Seite der Griechen blieb, jener tuͤrkische Anfuͤhrer aber, bei dem Versuche, sich burchzuschlagen, am 6. Decbr. das Leben verlor. Der Verlust der Tuͤrken wird in den durch die griechischen Zeitungen bekannt gemachten Be⸗ richten auf 1300 Mann angegeben, und uͤberhaupt diese Affarre als einer der glaͤnzendsten Siege darzgestellt; nach andern, aus unparteiischen Qaellen stammenden, Berichten aber soll der Verlust der Tuͤrken sich wenig uͤber hundert Mann belaufen haben, und alle diese Ge⸗ fechte, die in den griechischen Bulletins als Schlachten dargestellt werden, nichts weiter als unbedeutende Schar⸗ muͤtzel gewesen sein. Nichtsdestoweniger bleibt doch ge⸗ wiß, und wird durch die neuesten, in Smyrna einge⸗ laufenen, Berichte aus Aegina bestaͤtiget, daß die Ge⸗ birgsbewohner im Norden des Golfs von Lepanto, na⸗ mentlich in den Districten von Agrafa und Karpenissi, welche man laͤngst bezwungen und unterworfen glaubte, abermals im Aufstande begriffen sind, so daß die Hoff—

nung der Tuͤrken, die Belagerung des Schlosses von

Athen, ohne Besorgniß fuͤr ihre Communicationen mit den ruͤckwaͤrts liegenden Positionen, fortsetzen zu koͤnnen, auf zweifelhaftem Grunde beruht.“

„In Morea scheint gegenwaͤrtig Waffenruhe zu herrschen, und Ibrahim Pascha keineswegs geneigt zu sein, vor Eintritt der guͤnstigeren Jahreszeit etwas Ernstliches zu unternehmen.“

„Aller Augen sind nun auf die Insel Aegina ge⸗ richtet, wo sich in den letzten Tagen des Novembers die Praͤsidenten und mehrere Mitglieder der beiden Re⸗ gierungs⸗Commissionen, so wie auch einige Deputirte zur National⸗Versammlung vereinigt hatten, deren Er⸗ oͤffnung jedoch noch immer maachen unterliegt, da sich die Bevollmaͤchtigten von Hyrra und Spezzia, die Kolokrotroni, Deligianni und andere fort⸗ waͤhrend weigern sollen, auf Aegina zu erscheinen.“

„Die Seeraͤuberei wird von den Griechen unver⸗ schaͤmter, als je, getrieben, und obschon ein neuerlich (unterm 29. Nov.) von der Executiv⸗Commission auf Aegina bekannt gemachtes Decret die Beraubung frem⸗

der Schiffe untersagt, und selbst die Befehlshaber der

neutralen Marinen auffordert, die Piraten zu verfolgen und zu bestrafen, so hat man doch sichere Kunde, daß sechszehn griechische Seeraͤuber⸗Schiffe in den Gewaͤssern

Schwierigkeiten“

welche 8