1827 / 41 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 17 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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8 gesammte Vaterland.

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Widerrede kuͤhn und gefahrvoll. Der Feind mußte ohne Zwei⸗ fel achtsamer sein nach dem gluͤcklichen Einruͤcken des Gene⸗ rals Kriesioti in die Akropolis. Der Oberst traͤgt das gefaͤhr⸗ liche Unternehmen den Offizieren und Soldaten vor, schildert ihnen die Schwierigkeiten der Ausfuͤhrung, aber auch

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. Ruhm, den sie sich dadurch erwerben koͤnnten; und

die Offiziere und Soldaten, statt zu fuͤrchten, bezeigen o viel Bereitwilligkeit, daß die Zuruͤckbleibenden sich fuͤr ungluͤcklich halten, daß sie nicht auch Theil nehmen an der Unternehmung fuͤr das beruͤhmte Athen, und das 8 Siehe da, eine tapfere, edle Den⸗ kungsart! Nachdem so viele Saͤcke waren bereitet wor⸗ den, als Soldaten zu dem Zwecke bestimmt waren (und es waren ihrer nicht wenig), und die Saͤcke mit Pulver gefuͤllt worden, und nachdem so alles fertig war, bestieg der Oberst mit diesen regulaͤren Truppen das Linienschiff des Herrn Johann N. Chadschi⸗Alexandri von Psara, und sie segelten ab von Methana am Abend des 10., und am 13. d. M., um die achte Stunde der Nacht

landeten sie bei den drei Thuͤrmen, und marschirten so—

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gleich nach der Akropolis zu, in Ordnung, auch zum Widerstande vorbereitet, wenn der Feind sie bemerken sollte. Was also die Belagerten verlangt, und die Re⸗ gierung befohlen hatte, fuͤhrte die Geschicklichkeit und die Kuͤhnheit des Obersten Hrn. Fabvier aus. Der Oberste ist in die Akropolis eingeruͤckt, und hat so eine gßyroße Menge Pulvers hineingebracht. Naͤchstens werden wir auch die Art der Ausfuͤhrung dieser ruhmvollen Unternehmung auseinandersetzen.

Zweimal schon wird der fuͤr so geschickt und auf— merksam gehaltene Feldherr von Kiutajeh (Reschid⸗Pascha) uͤberlistet, und zweimal die Graͤben und Pfaͤhle des tuͤr— kischen Heeres von den Griechen uͤbersetzt. Der doppelte Versuch des sept insularischen Corps, mußte den Kiuta— jer auf den Versuch des Generals Kriesioti aufmerksam, und das Gelingen desselben noch aufmerksamer auf einen andern machen. Dieses befuͤrchteten wir alle, als der

tapfere Oberst, Hr. Fabvier, den Befehl der Regierung]

zu vollziehen beschloß. Doch der Kiutajer blieb immer ders Kiutajer, d. h. Tuͤrke, und nichts weiter. Wir wissen das Umstaͤndliche der Aussuͤhrung dieses Unter⸗ nehmens noch nicht; doch sei es geschehen, wie es wolle, so beweist es viele tuͤrkische Ungeschicklichkeit, und große griechische Geschicklichkeit. Der Zweck ward erreicht, und sowohl von Seite des regulaͤren Militairs, als seines

in jeder Ruͤcksicht wuͤrdigen Commandanten, mit Ruhm

erreicht.“ (Fortsetzung folgt.)

Livorno, 29. Jan. Das von hier juͤngst ausge⸗ laufene, von den Agenten des Vicekoͤnigs von Aegypten, dem Handelshause Viollier, Grabau und Komp. mit Kugeln und andern Kriegsbeduͤrfnissen, fuͤr den Dienst des Vicekoͤnigs befrachtete englische Schiff, Lord Kin⸗ naird, Kapitain Alexander, ist laut Berichten, die bei der hiesigen Gesundheitsbehoͤrde eingelaufen sind, in der Naͤhe der kleinen Insel Giglio, mit Ladung und Mann⸗—⸗ schaft zu Grund gegangen.

Madrid, 2. Februar. Der Koͤnig hat Befehl er⸗ theilt, ein besonderes Verzeichniß aller auf unbestimmte Zeit beurlaubten oder entlassenen Offiziere, welche unter den royalistischen Freiwilligen dienen, anzufertigen, und dabei bestimmt, daß denselben von den Lokal⸗Verwal⸗ tungsbehoͤrden ihr Gehalt moͤglichst regelmaͤßig ausge⸗ zahlt werden soll.

Zu Velez⸗Malaga sind mehrere Personen, welche in Folge der vor etlichen Wochen in den benachbarten Doͤr⸗ fern ausgebrochenen revolutionairen Bewegungen ver⸗ haftet waren, hingerichtet worden.

Alle Landstraßen sind so voll von Raͤubern, daß

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man sich seit dem Buͤrgerkriege nichts entsinnen weiß. Ein Oesterreichischer Ko halbe Stunde von hier angehalten worden.

Zu Alicante und zu Valencia hat die Polizei ein Haussuchungen gethan.

Der General⸗Polizei Intendant hat am 29. v. g eine Verfuͤgung gegen revolutionaire und verlaͤumbe sche Schriften, welche man in Spanien zu verbreit sucht, erlassen.

Nachrichten aus Havannah vom 24. Nov zufol genoß diese Colonie voͤllige Ruhe.

Lissabon, 27. Januar. Tras os⸗Montes zusammengedraͤngte Insurrection kal die Ruhe der uͤbrigen Provinzen nicht weiter bedrohe Die letzten Briefe des Grafen von Villa⸗Flor war von Tranceso, er wird sich bei Villa⸗Real mit ze Marquis Angeja vereinigen. Er ist nicht, wie es hie am 22. uͤber den Duero gegangen, sondern hat sich sichern wollen, daß die Insurgenten sich nicht in seine Ruͤcken nach Beira waͤrfen.

Die von dem Madrider Kabinet gefaßten friedlich Beschluͤsse sind dem Grafen von Casa⸗Flores durch nen spanischen Courier gemeldet worden, mit dem B fehl, disselben den Portugiesen mitzutheilen. Hr. Casa⸗Flores ist beurlaubt worden, der Gesandtschaf Secretair bleibt als Geschaͤftstraͤger.

Drei von den im Tajo befindlich gewesenen ing schen Schiffen sind gestern nach England unter et gegangen; der Marschall ist an Bord des Ocean; gereist.

Die Pairskammer hat das von der Kammer! Deputirten vorgeschlagene Gesetz zur Feststellung!

ahl und des Gehalts der Staatsraͤthe verworfen; i glaubt, das Gesetz wegen Dotation der Krone wer ebenfalls von dieser Kammer verworfen werden

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Das Koͤnigl. Postamt in London beschaͤftiget u weniger als neun Dampfpacketboote zur immerwähr den Ueberfahrt zwischen England und Irland, naͤne drei von Holyherd nach Dublin, drei von Milford n Wateaford und drei von Port Patrick nach Donag dee. Nebst diesen schon bestehenden, wird das Posta noch deren Andere zur Fahrt zwischen Liverpool Dublin naͤchstens einrichten. Auch das Koͤnigl. Krie bureau besitzt schon mehrere Dampfboote, welche e bestaͤndige Verbindung zwischen Bristol und Corke ü terhalten 1

Unzaͤhlig sind die, Privaten angehoͤrigen, auch du Dampf getriebenen Fahrzeuge in allen Gegenden ganzen Reiches!

Auf der Akademie der Choctaw⸗Indianer in 8 tucky sind jetzt 53 Choctaw, und 20 weiße Studen die alle bei einer neulichen Pruͤfung gute Fortscii bewiesen. Die Crecks haben nachgesucht, 15 bis 2— rer Kinder in die naͤmliche Schule schicken zu dirf Es sind einige bluͤhende Missionaͤrs⸗Schulen untn Choctawoc. v111“” 8 Keeeoͤnigliche Schauspiele. Freitag, 16. Febr. Im Opernhause: „Ferne Cortez,“ oder: „Die Eroberung Mexico's,“ Hper 3 Abtheilungen, von de Jouy. Musik von Spont

Aus dem Franzoͤsischen uͤbersetzt vom Kriegsrath N Ballets von Tele.

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Redacteur John

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Die jetzt in der Provi

„Kronik des Tages.

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung * breslau ist der Candidat der Theologie Groß, es in Postelwitz und Muͤhlatschuͤtz, Oelsner ises, un der Kaplan Jung in Lewin zum Curatus an der alKirche zu Glatz ernannt;

u Coblenz ist der Pfarrer E. Schellenberg zu zum Pfarrer in Garbenheim im Kreise Wetzlar unt worden;

zu katholischen Huͤlfspfarrern wurden ernannt: fuͤr Rnborn, der bisherige Vikar zu Hillesheim, Johann exhan Weber; fuͤr Windesheim, Jos. Becker, tr 51en in Boppard, und fuͤr Grenderich, Peter ichel;

zu Frankfurt a. d. O. ist der Prediger Vogel Noͤbiskriege als Oberprediger zu Fuͤrstenberg beru der Predigtamts⸗Candidat Schallehn als Pre wiu Granow, der Prediger Zehme zu Gosmar „Rerprediger zu Sonnenwalde, der Candidat des ütamts Konopka als Diaconus und Rector zu , und der Candidat der Theologie Mylius als or der Stadtschule zu Berlinchen bestäaͤtigt worden; jüu Gumbinnen ist die erledigte Pfarrstelle zu Uwethen dem Pfarrer Ostermeyer zu Kalleningkenß; die erledigte Pfarrstelle zu Kalleningken, Heyde⸗ ischen Kreises, dem zeitherigen Pfarradjunkt Leng⸗ t zu Lasdehnen, Pillkallenschen Kreises und

die zweite Predigerstelle zu Ostrokollen dem Pfarrer hiweck zu Manchengut verliehen worden.

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Abgereist. Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets⸗ ier Liepscher, uͤber Dresden nach Wien bE“ 8

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Zeitungs 18 Ausland. 8

Paris, 10. Febr. Vorgestern wurde in der Pairs⸗ hmer uͤber mehrere Bittschriften berichtet.

Der Bericht uͤber das Gesetz gegen den Sklaven, el soll naͤchsten Sonnabend erstattet werden. Der richterstatter ist Hr. Vicomte de Martignac.

Hr. Casimir Perrier hat der Deputirten⸗Kammer Vorstellung der Mitglieder der Ehrenlegion in Troyes dim Departement de l'Aube uͤbergeben, worin diesel⸗

jben um die Zahlung der ihnen seit mehreren Jahren auf ihren Gehalt zuruͤckgehaltenen Gelder anstehen. Sie

beziehen sich auf den Art. 1. des Gesetzes vom 15. Mai 1815, worin es heißt: „Die den Militairpersonen jeden

erbe“ welche Mitglieder der Ehrenlegion sind, zuste⸗

henden Ruͤckstaͤnde sollen ihnen ganz ausbezahlt werden, und zwar auf den Fuß von 1813.“

Sache sein. Indessen hat man den Mitgliedern die Haͤlfte ihres Gehalts unter dem Vorwand der Verluste des Ordens zuruͤckgehalten. Hiergegen fuͤhren die Bitt⸗ steller an, 1) daß die Verluste von fruͤherem Datum sind, als die Charte und das Gesetz von 1815, auf welche die Reklamation gestuͤtzt wird; 2) daß die Eh⸗ renlegion kein Ritterorden ist, der nur durch seine Güͤ⸗ ter existirt, sondern ein Institut der Nation, dessen Existenz und Vorrechte durch die Charte, ohne Bezug auf die Dotationen und besondere Einkuͤnfte, garantirt worden sind. . Vor drei Tagen sind, wie ein dortiges Journal er⸗ zaͤhlt, zu Lyon im Theater sonderbare Dinge vorgefallen.

gen ein Mann mit einem gruͤnen Federbusche auf dem Hute, und einem Degen an der Seite. Er sprach zum Publikum im Parterre,

enthalt feiger Memmen und Raͤuber dar, und versprach, daß man ihnen in 14 Tagen Lebensart beibringen wer⸗

ins Parterre, die man als Nummern der im Rufe des Jesuitismus stehenden Gazette von Lyon erkannte. Diese Scene, die dem Publikum nur zur Belustigung diente, eine Stunde, ohne daß die Polizei sich darein mischte.

Ein junges Maͤdchen aus Damremont (Ober⸗Marne) sollte Geld nach einem andern Dorfe bringen, und be— gegnete am Walde einem Waldwaͤchter, dem sie unvor⸗ sichtiger Weise anvertraute, was sie bei sich habe, und ihre Zufriedenheit bezeugte, daß sie einen Begleiter an ihm gefunden habe. Der Waldwaͤchter begleitete sie wirklich, lockte sie aber weiter in den Wald hinein, und hier ermordete er sie. Ein Mann der gerade im Walde einen Waldfrevel beging, versteckte sich bei Annaͤherung des Waͤchters, hatte aber die Mordthat gesehen. Er befuͤrchtete, es moͤgte ihm eben so gehen, wie dem Maͤd— chen, wenn der Waͤchter auf den Verdacht geriethe, daß er ihn gesehen habe. Nun hieb er stark in einen Baum, als ob er sich fuͤr ganz allein hielte, und stellte sich an, als waͤre er auf der That des Waldfrevels ertappt wor⸗ den, bat den Waldwaͤchter um Gnade, und ließ sich zum Maire in Damremont von ihm fuͤhren. Sobald er aber vor diesem Beamten stand, erzaͤhlte er den

In einem der Zwischenakte erschien in den ersten Lo-⸗

de: dann warf er eine große Anzahl gedruckter Bläͤtter

Nach dem in der Promulgationsformel gebrauchten Ausdruck des Koͤnigl. Willens, sollte dieses eine feste und auf immer bestehende

und stellte das Kaffeehaus Ca— sati (wo die Kaufleute hinzugehen pflegen) als den Auf⸗