1827 / 60 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 12 Mar 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Regierungsbezirk geboren:

vpoon Galtzien ist. Wegen der schlechten Wege mußte der

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Lamego vom 9., Francaza habe eine

spanischen Boden zunckziehen zu wollen.

Das Wasser war diesen

Wahrscheinlichkeit nach,

Verhaue, womit bie Feinde die Wege verrammelt hat⸗ ten, hinderten meine Reuterei, fruͤher als in Barca zu mir zu stoßen. Ich rekognoscirte alsdann bis St. Joao de Campos, was nur eine halbe Stunde von der Grenze

Feind einen Dreipfuͤnder und eine Haubitze im Stiche lassen. In Luvide machten wir 11 Gefangene; sie ver sichern uns, die Absichten ihres Anfuͤhrers seien, sich auf den spanischen Boden zuruͤckzuziehen. Auch der Gou⸗ verneur von Valencia auf der galizischen Grenze mel⸗

die Insurgenten suchen diese Provinz uͤber Mel⸗ aco zu erreichen. Der General Azeredo maldet aus der Befehlshaber der Milizen von Guerillasbande zuruͤckgeschlagen, sie war Moncorao gekommen, um Fozcao zu uͤberrumpeln. Die Insurgenten schienen uͤber Feixenado sich auf den

Verflossene Nacht

5 Duͤ sse 1 dorf,

85 . 3. März. um

Uhr kam das Oberrhein,Eis, dessen Herrannahen

sschon gestern Abend durch Schuͤsse angezeigt worden, in

dichter Masse hier an; in diesem Augenblick aber (12 Uhr Mittag) treibt nur noch sehr wenig Eis vordet. D Morgen zu 20 Fuß 8 Zoll (also seit gestern 6 Fuß 7 Zoll) gewachsen, und ist 88 e deß unmerklich, im Steigen. Es steht bereits unter den beiden Rheinthoren. Zum Gluͤck, daß der Rhein, aller unten uͤberall offen ist. Im Laufe des Jahres 1826 wurden im hiesigen 23747 Individuen, 16532 2 F1“

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mithin sind. boren als starben. bis Ende desselben Monats wurden 1952 Individuen Zeboren, wogegen nur 1488, mithin 464 weniger, starben.

Die Gemeinde Bockum, Kreises Crefeld, hatte ein Broich, das als Viehweide von jeher benutzt wurde. Der vernuͤnftige Theil der Einwohner hatte vorlaͤngst die Stallfuͤtterung eingefuͤhrt, und so wurde die Weide nur von solchen Leuten benutzt, die dem alten Schlendrian folgten und deren Oekonomie eben dadurch taͤglich mehr Ruͤck, als Vorschritte machte. Da im Ganzen nur cirea 20 30 Stuͤck Vieh das Jahr durch die Weide be⸗ nutzten, wovon etwa 15 bis 20 Thaler Weidegelder in die Gemeindekasse flossen, so machte der Buͤrgermeister Zanssen den Vorschlag, dieses Broich parecellenweis und gegen eine abloͤsbare Rente von 3 Procent zu veraͤu. bern. Der GemeindeRath genehmigte dieses und der Verkauf hat fuͤr 108 Morgen dieses Broichs das sehr bedeutende Redemtions⸗Capital von 12,500 Rthlr. aufgebracht.

AQuedlinburg, 3. Maͤrz. Der 27. Febr. d. J. war ein fuͤr Quedlinburg festlicher Tag. Der sehr ver⸗ diente Buͤrgermeister der hiesigen Stadt, Herr Johann August Donndorff, Inhaber des allgemeinen Ehren“ zeichens erster Klasse und Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, vollendete an diesem Tage funfzig Jahre seiner Amtsfuͤhrung. Der Eintritt dieses Ereignisses wurde erst 10 Tage vorher dem Magistrate und Gemein—⸗ derathe zufaͤllig bekannt, da die Bescheidenheit des wuͤr⸗ digen Jubelgreises dasselbe absichtlich verschwiegen hatte; dennoch ist es gelungen, den Tag seines Amts⸗Jubilaͤums auf mannigfache Weise zu feiern. Schon am Abend vorher brachten das hiesige staͤdtsche Musikchor und hier⸗ naͤchst das Trompeter⸗Chor des hochloͤbl. 7. Kuͤrassier⸗ Regiments, welches zu dem Ende von Halberstabt hier⸗

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7215 Jundividuen mehr ge⸗

In dem Zeitraum vom 20. Dezbr.

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Abendmusik vor seiner Wohnung. In der Fruͤhe andern Morgens spielte das staͤdtische Musikchor Choral: „Nun danket alle Gott“ und mehrere ant passende Musikstuͤcke im Hause des Jubelgreises. Ein Zeit darauf machten ihm der gesammte Magistrat! eine Deputation des Gemeinderathes ihre Aufwart und statteten ihm ihre Gluͤckwuͤnsche ab. Densel folgten der Rector und die Lehrer des hiesigen Gyme siums, eine Deputation der hiesigen Geistlichkeit, ersten Lehrer der Parochial⸗Schulen, die Abgeordn der Magistraͤte zu Halberstadt und Aschersleben, saͤm liche Behoͤrden des Kreises und der Stadt, so wie Offizier⸗Corps der hiesigen Garnison, und viele ang Freunde und Verehrer des Gefeierten, um Ihm freudige Theilnahme an seiner Amtsjubelfeier gluͤckn

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zu bezeigen.

Um Mittag hatte sich in dem schoͤn bekraͤnzten, dem Bildnisse des Jubilars gezierten Saale des Rat kellers eine Gesellschaft von 150 Personen zu ei Festmahle versammelt. Bald nachdem der Jubilar ter dem Schalle der Musik seinen Platz an der eingenommen und das Mahl begonnen hatte, ward Namens des Magtstrats ein schoͤnes Festgedicht, sod im Namen mehrerer Freunde und Verehrer, zum And ken an diesen Tag, eine schoͤngearbeitete goldene Toe tiere und von zwei Mitgliedern des Gemeinderaths geschmackvoll gearbeiteter silberner Festpokal, mit esr passenden Inschrift, uͤberreicht, welchen saͤmmtliche T glieder des Gemeinderathes dem Jubelgreise verehrt ten. Letzterer empfing diese Beweise der Ihm ge meten Liebe und Hochachtung mit sichtbarer Ruͤhrn und sprach seine Empfindungen eben so einfach alsh lich aus. Er weihete zugleich das Festmahl und Ihm verehrten Pokal auf die passendste Weise ein, dem Er einen Toast auf das Allerhoͤchste Wohl Se Majestaͤt unsers Allverehrten Koͤnigs unter lautem . denrufe der Versammlung ausbrachte. Bald da uͤbergab der Herr Landrath Weyhe dem Jubilar die diesem Feste eingegangenen Gluͤckwuͤnschungsschreiben

Leopold und Moritz Ganz.

her gesandt worden war, dem Zubilar eine festliche

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Feister und

Koͤnigl. Geheimen Staatsministers Herrn von Klae Excellenz und der Koͤnigl. Regierung zu Mageburg, sprach zugleich die Gefuͤhle und Wuͤnsche der Versar lung in einer Rede aus, zu deren Beschluß unter f diger Zustimmung aller Anwesenden, die Gesundheit Jubelgreises ausgehracht wurde. Abends war ein licher Ball, welchen der Jubilar, feierlich empfan unter dem Schalle von 16 Trompeten mit einer P

naise eroͤffnet, an der im zweiten Paare auch seine! dige Gattin Theil nahm. Koͤnigliche Schauspiele.

Sonnabend, 10. Maͤrz. Im Schauspielhause: 2 Erstenmale wiederholt: „Das Heirathsgesuch,“ Lo Posse in 1 Aufzug, mit Gesang. Hierauf: „Kritik Antikritik,“ Lustspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupß

Sonntag, 11. Maͤrz Im Opernhause: Großpapa,“ Lustspiel in 1 Aufzug, von Castelli. Hier „Potpourri fuͤr Violoncelle,“ komponirt und vorgetra vom Koͤnigl. Kammermusikus Herrn Moritz G „Terzett aus: Zemire und Azor,“ von L. Spohr, sfungen von Mile. Bertha Carl, Mad. Valentini, Mlle, Soph. Hoffmann. „Duet Concertante uͤber! nische National Lieder,“ fuͤr Violine und Violom komponirt von Bohrer, ohne Begleitung des Orchest vorgetragen von den Koͤnigl. Kammer⸗Musikern He Und: „Danina,“ 0d „Jocko, der brasilianische Affe,“ Ballet in 3 Abtz

Im Schauspielhause: Auf Begehren; „Mensch haß und geracs 5 Abtheilungen,

Kotzebue. FereA 8192

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Eisersdor

n; worauf der Siegelbewahrer bemerkte, nusirer wuͤrden erst durch diese Maaßregel eine gesetz⸗ he Existenz erhalten, die sie jetzt gar nicht haͤtten, weil

chtigte sein. hreiber eine Art von oͤffentlichem Amte ausuͤbten, und

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Berlin, Montag, den 12ten Maͤrz 18227.

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Kronik des Tages.

Seine Koͤnigliche Majestät haben dem Syndikus Liegnitz⸗Wohlauschen Fuͤrstenthums Landschaft, Georg unruh, den Charakter als Justizrath allergnaͤdigst

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Zeitungs⸗Nachrichte

Paris, 5. Maͤrz. In der Sitzung ber Deputirten⸗ mer vom 2. wurden die Verhandlungen uͤüber das eßgesetz fortgesetzt. Hinsichtlich des Hausirens mit chern und Druckschriften hatte die Commission vor⸗ plagen, die Befugniß dazu einer von dem Praͤfekten ertheilenden Erlaubniß zu unterwerfen, und die Con⸗ ventionen mit Geldbußen zu belegen. Hr. v. Lau⸗ nein wollte aber, daß man dieses Hausiren ganz bieten sollte; dieser Vorschlag wurde jedoch nicht ge⸗ migt. Der General Sebastiani widersetzte sich Antrage der Commission, indem er behauptete, diese

faaßregel wuͤrde die Vernichtung des Buchhandels in

kleinen Staͤdten und auf dem Lande zur Folge ha— die

bis jetzt nur geduldet worden und jeden Augenblick eine Geldstrafe von 500 Fr. haͤtten genommen werden nen. Hierauf wurden die Verhandlungen in Be⸗ ff der verantwortlichen Herausgeber wieder aufgenom⸗ n. Der General Sebastiani behauptete, es sei gerecht, die Theilnehmer von Zeitungen zu zwingen, e gaͤnzliche Umwaͤlzung ihrer Verhaͤltnisse in Bezie⸗ ug auf dieselben vorzunehmen; auch koͤnne man sie

cht mit Notaren uͤnd Maklern vergleichen; denn es

laͤngst bekannt, daß, wer ein solches Amt haben wolle, visse Eigenschaften besitzen muͤsse; nie habe man aber

eher den Theilnehmern von Zeitungen eine solche Ver⸗

ichtung auferlegt; und es sei also etwas ganz neues, ß man von ihnen verlange, sie sollten z. B. Wahlbe⸗ Hr. Pavy fuͤhrte aus, daß die Zeitungs⸗

sei also bei einer so wichtigen Befugniß nicht unbil⸗

d, zu verlangen, daß sie die, den Verhaͤltnissen nach, Sthigen Gewaͤhrleistungen darboͤten. gte, der Vorschlag als verantwortlichen Herausgeber ur unter Wahlberechtigte zuzulassen, sei sehr unwichtig d diese Maaßregel wuͤrde die von ihnen dargebotene

Hr. Gautier

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[Sicher

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heit nicht erhoͤhn, da sie, um Waͤhler zu se

nur ein Patent von 300 Fr. zu loͤsen brauchten, welches allerdings eine Last, aber keine Garantie sei. Hr. v. Blangy verlangte, die verantwortlichen Herausgeber

sollten mehr als die Haͤlfte des Gesammteigenthums be⸗

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sitzen, (die Commission batte ein Drittel vorgeschlagen)

damit sie euch wirklich das Uebergewicht bei der Leitung der Sache haͤtten. Der Fin anzminister trat dieser Ansicht bei, und äͤußerte, der Zweck⸗ sei, die bisherige Fiktion zu vermeiden; diesen wuͤrde man aber durch Annahme des Antrages der Commission nicht erreichen; dieser ließe die Fiktion noch zu, denn die Eigenthuͤmer eines Drittels, die nach demselben allein verantwortlich sein sollten, wuͤrden unter dem uͤberwiegenden Einflusse der Eigenthuͤmer der uͤbrigen zwei Drittel stehn, und also wiederum nur fingirte Dirigenten sein; Der Vor⸗ schlag des Hrn. v. Blangy sei ein aluͤcklicher Gedanke und allen uͤbrigen vorzuziehn. Der Vorschlag des Hrn. v. Blangy wurde mit starker Mehrheit angenommen. Hierauf fragte Hr. Hyde v. Neuville, was denn geschehen wuͤrde, wenn im Fall des Todes eines Theil⸗ hahers, der allein mehr als die Haͤlfte besaͤße, die Erben sich nicht innerhalb eines Monats (diese Frist schreibt das Gesetz vor) wegen Wiederbesetzung der Stelle einig⸗ ten? worauf Hr. Dudon erwiederte, diese Zeitung wuͤrde alsdann freilich nicht laͤnger erscheinen koͤnnen, (Laͤrm, Tumult, ja, ja, das ist der Zweck des Gesetzes ꝛc.)

Vorgestern wurde von einigen Mitgliedern der Ver⸗

such gemacht, die gegenwaͤrtig bestehenden Zeitungen von obiger Bedingung wenigstens auf ein Jahr zu entbin⸗ den; er war aber fruchtlos; dagegen wurde eine Be⸗ stimmung eingeschaltet, wonach auch Frauen unter ge⸗ wissen Bdingungen (welche auf die Eigenthuͤmerin des Moniteurs passen) als verantwortlicher Eigenthuͤmer zu⸗ gelassen werden sollen; auch wurde festgesetzt, daß die gegenwaͤrtig bestehenden Zeitungen, im Fall ruͤcksichtlich ihrer Befugnisse, ein Streit entstaͤnde, nur durch Urtel und Recht zu erscheinen verhindert werden sollten. End⸗ lich entschied die Kammer, daß die Zahl der Theilneh⸗ mer an einer Zeitung nicht beschraͤnkt sein sollte.— Wir erhalten uͤber London die traurige Nachricht von dem am 11. December v. J. erfolgten Ableben J. M. der Kaiserin von Brastlien. (S. den Art. Brasilien.) Briefe aus Valparaiso melden, daß Hr. Delaforest dort als General⸗Inspektor des Handels und der Schiff⸗ fahrt in Chili anerkannt worden ist. Hr. Chaumette⸗ Desfosses war im Begriff, sich in gleicher Eigenschaft nach Peru zu begeben. Nach einem neuern Dekret sol⸗ len vom 10. Febr. 1827 an in Peru von allen Ein⸗ fuhrsartikeln 30 pCt. des abgeschaͤtzten Werths entrich⸗ tet werden; davon sind jedoch Brandwein, Oel, Schmalz, Taback, Moͤbel, Sattler- und Hutmacher Waaren und

einige andern ausgenommen, die nur 8 pCt. zahlen.

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