1827 / 71 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 24 Mar 1827 18:00:01 GMT) scan diff

ssetzes, welches dahin zielt, die Iich stimme dagegen.

8 Vorschlag werde den Zeitungen nur dann gefaͤhrlich sein, wcoenn sie luͤgen wuͤrden; wogegen sie nichts zu besorgen dhdeäJͤtten, wenn sie der Wahrheit getreu blieben. Der Ge⸗

en, das Wort zu nehmen. 1

euͤnftigen Wahlen diejenigen Personen in die ““ bringen, welche besser entfernt sein sollten,

1qu“ 8 85 gen koͤnnen sie aber wegen des beschraͤnkten Raums unmoͤglich alle aufnehmen; der Moniteusr allein genießt dieses Gluͤck und bringt unsern Ruhm zur Nachwelt; ich halte den Vorschlag fuͤr ein Anhängsel des Preßge Oeffentlichkeit zu toͤdten; Hr. v. Sallabery sagte, der

neral Sebastiani erklaͤrte sich gegen den Vorschlag, be⸗

sonders weil die bisherige Gesetzgebung vollkommen hin⸗

PFreiche, um den Unfug zu unterdruͤcken. Der Finanz⸗ minister sagte, die Unabhaͤngigkeit und das Ansehn dder Deputirten⸗Kammer sei nicht bloß ihr selbst, son⸗ dern auch im Interesse der Regierung hoͤchst wichtig. In dieser Beziehung habe er es fuͤr seine Pflicht gehal⸗ dan behauptet, sagte er,

ausgesetzt, fragt sich weiter, ob Mitrel vorhanden sind, die Ausfuͤhrung der Gesetze zu sichern; und dieses ist nicht der Fall. Sind die Berichte von unsern Setzun⸗ gen getreu, so verwerfe man den Vorschlag; sind sie es nicht, so erwaͤge man ihn. Denn, sind sie es nicht, so giebt man unsern Mitbuͤrgern ein entstelltes Bild unse⸗

rer Berathungen, und die Folge davon kann sein, bei Kammer

wogegen diejenigen, welche berufen zu werden verdienen, vielleicht werden ausscheiden muͤssen. Mau sage nicht, daß es zu

schwer sei, getreue Berichte zu geben; es fehlt bloß der

Wille; und es gehoͤrt mehr Talent dazu, die Wahrheit geschickt zu entstellen, als sie wieder zu geben. Die vor— g eschlagene Commission wird keine Jurisdiktion, sondern sondern bloß das gegenwaͤrtig jedem Einzelnen zustehende Recht, Klage zu fuͤhren, haben. Sie wird es aber mit mehr Erfolg haben, denn sie wird sich nicht durch die Ruͤcksichten abhalten lassen, welche oft den Einzelnen verhindern, die Stimme zu seiner eigenen Vertheidiaung zu erheben; endlich wird die Stimme der Commission mehr Gewicht als die eines einzelnen Mitgliedes ha⸗ ben. Ich halte also in jeder Beziehung den Vor⸗ schlag fuͤr sehr angemessen. Es wurde beschlossen, den Vorschlag in Erwaͤqung zu ziehn, und folglich ihn drucken und vertheilen zu lassen, worauf man zu erst in den Buͤreaux daruͤber berathen wird.

Fuͤnfprocentige Rente 98 Fr. 70 C. 69 Fr. 20 C.

London, 14. Maͤrz. Der Herzog von Sussex er⸗ holt sich allmaͤhlich von seiner letzten Unpaͤßlichkeit und machte am Freitag Morgen eine Spazierfahrt.

Das Parlament wird sich wegen der Osterferien vom 12. bis zum 30. April vertagen.

Aus den gestrigen Verhandlungen des Unterhauses ist noch zu bemerken, daß der Staats⸗Secretair Peel (außer den gestern erwaͤhnten drei Bills zur Vereinfa⸗ chung und Verbesserung der Criminalgesetze) auch die fruͤher angekuͤndigte vierte Bill einbrachte, wonach alle durch Aanahme der drei vorhergegangenen Bills uͤber⸗ fluͤssig werdenden Statuten, ausdruͤcklich aufgehoben werden sollen. Auch diese Bill wurde, wie die drei uͤbrigen, zweimal verlesen und ging durch den Ausschuß, uͤber dessen Bericht in 8 Tagen die weitere Discussion erfolgen soll. Nach Inhalt der Rede, mit welcher Hr. Peel die Einbringung jener Bills begleitete, werden durch dieselben nicht weniger als 130 Statuten uͤber⸗ fluͤssig und somit aufgehoben werden. Die Bestimmun⸗ en der neuen Bills selbst werden dagegen in dem Ge⸗ etzbuche nicht mehr als 29 Seiten einnehmen. Hr. Peel bemerkte dabei, daß er bei der Abfassung der Bells zwar allen Wortschwall und unnoͤthige Wiederholungen der alten Statuten vermieden, in allen Punkten von Wichtigkeit aber, sich moͤglichst genau an die Phraseo—

Dreiproc.

logie derselben gehalten und sich bemuͤht habe, zwi der Weitschweifigkeit unserer Statuten und der maͤßsgen Kuͤrze des fanzoͤsischen Straf⸗Codex die; zu heiten. Er aͤußerte zugleich die zuversichtliche nung, daß wenn man erst im Einzelnen noch etwas ter in der Aufhebung veralteter Statuten und dae gemessenen Substitution neuer Gesetze vorgeschritten werde, das Haus sich dazu entschließen werde, den zen Zustand des alten Statutenbuchs in Erwaͤgu ziehen, wo man dann gewiß noch eine Menge au bender Statuten finden wuͤrde.

Heute trafen Depeschen vom Obersten Mach aus Persten vom 17. Januar an, mit Nachrichten einige gluͤckliche Gefechte der Russen gegen die Pe

Einem Geruͤchte zufolge wird Hr. Wynn, Pr. der Indischen Angelegenheiten, als General Cburd nach Indien gehen, und Lord Palmerston eine im Cabinette erhalten.

Der als Schtiftsteller bekannte Dr. Lyall, ge Agent der hiesigen Regierung nach Madagascae Koͤnige Radama. Der Vertrag, den dieser fuͤr de ropaͤische Cultur sehr empfaäͤngliche Koͤnig wegen schaffung des Sclavenhandels geschlossen, machte seit mehreren Jahren die Gegenwart eines Brit Residenten daselbst nothwendig.

Der Courier sagt im gestrigen Blatte: „Di sten Mittheilungen der Pariser Zeitungen uͤber

gall beweisen, daß den Rebellen in ihrer Laufbahf

so entscheidender Einhalt gethan worden, wie we fruͤheren Nachrichten zu ersehen glaubten; ein Un der durch die gestern Abend angekommene Gace Lissabon noch bestaͤtigt wird. „Die nach Spani ruͤckgekehrten und dort entwaffneten Portugis Fluͤchtlinge, sagt das Journal de Paris, sind ohn 500, ein sehr geringer Theil der noch im Felde lichen. Die uͤbrigen unter dem Marquis vont halten sich noch immer in Tras os Montes, woh Truppen der Regentschaft unter dem Marquis ve geja und dem Grafen Villa Flor ebenfalls marsdh Das Betragen Spaniens giebt unsers Erachtens Grund zu ferneren Besorgnissen, nicht die Macht,

chrichten aus slatur vor

u foͤedern.

nach seinen Wuͤnschen zu han auf jeden Fall, sei es nun aus freier Wahl odssgf knuͤpft.

1616“] 8 11““ E“

Den Brittischen Colonieen in Nord⸗America scheint Schließung der Westindischen Inseln fuͤr die Ame ische Flagge sehr willkommen zu sein, und die Canada lauten sehr befriedigend Die Oder⸗Canada hat mit einer Mehrheit 27 gegen 3 Stimmen beschlossen, die seit 30 Jah vom Mutterland: aus, der bischoͤflichen Kirche ge⸗ kten Laͤndereien, in Betracht der geringen Anzahl Mitglieder dieser Kirche in Canada, zum Besten zu errichtender Volksschulen zu verkaufen, und Se. zu bitten, dieses Gesetz zu genehmigen; in jener en Corporation saß vor einigen Jahren nicht mehr in Episcopalianer als Mitglied, der noch dazu ein r Regierungebeamter war. Die V. Staaten zaͤhlen jetzt 2139 Sonntagsschulen 19, 93 Lehrern und 135,074 Schuͤlern.

Christiania, 9. Maͤrz. Heute hatte eine, aus Nitgliedern des Storthings bestehende Deputation hre, Sr. Maj. folgende Antworts⸗Adresse auf die gl. Botschaft vom 26. v. M. zu uͤberreichen: ‚Allergnaͤdigster Koͤnig! Das Norwegische Volk er⸗ t, daß seine Repraͤsentanten jede Gelegenheit be⸗ nwerden, um die Wohlfahrt des theuern Vaterlan⸗ Wir halten uns uͤberzeugt, daß es zum des Vaterlandes beitraͤgt, wenn es kund wird, Einigkeit und Vertrauen zwischen Koͤnig und Volk en und unverkennbarer Eifer fuͤr Aufklaͤrung, rheit und oͤffentliche Freiheit den Fuͤrsten beseelen. halb haben wer geglaudt, hiermit öie Gefuͤhle an Tag legen zu muͤssen, welche Ewr. Koͤnigl. Mij. igste Mittheilung vom 26. Febr. d. J. in Betreff uͤr den vierten ordentlichen Storthing bestimmten chläge wegen Veraͤnderungen in dem Reichs⸗Geund⸗ e, erweckt hat. Ew. K. Maj. haben durch die gnaͤ⸗ Darlegung der Beweggruͤnde, weshalb Sie die hnten K. Propositionen nicht auf dem gegenwaͤrti⸗ Storthing verhandelt zu sehen wuͤnschen, eine Auf⸗ samkeit auf die allgemeine Meinung und freimuͤthig esprochene Ueberzeugung, ein Vertrauen auf den der Aufklaͤrung bei dem Norwegischen Volke

daß heißt, s eine Achtung fuͤr dessen Frelheit bewiesen, welche

erzen unsrer Landsleute mit neuen Banden an Ew. In dem von Ewr. K. Maj. ausgespro⸗

Noth, aus Grundsatz oder Furcht, verhaͤlt es sicegen Grundsatze, daß die Staats Institutionen durch

tral. Frankreichs ganzes Betragen in dieser Ang heit gereicht ihm zur hoͤchsten Ehre und bestaͤtt Aufrichtigkeit seiner Versicherungen, als es mit ¹n meinschaftliche Sache zur Beschraͤnkung der verden Politik des Koͤnigs Ferdinand machte. Ein Beit

vermittelst vollstaͤndiger Aufklaͤrung herbeigefuͤhrte zeugung, sowohl beim Volke, wie beim Koͤnige aufs gste befestigt werden, finden wir eine reiche und haͤtige Quelle fuͤr das Heil des Vaterlandes. Wir chen und hoffen, daß die Welt Zeuge sein moͤge

Heer steht nun an drei Monate in Portugall, unßeper Einigkeit, dem Zutrauen und der Exrgebenheit, noch brauchen wir nur die Beschaffenheit der alfze Ew. K. Maj. und das Norwegische Volk vereini⸗ sten Nachrichten aus jenem Lande aufmerksamh, Wir bitten die Vorsehung um Ihren Schutz fuͤ

trachten, um einen aufkeimenden Argwohn zu e den, daß von dieser oder jener Seite, oder aus oder jenem Grunde, die graden und entschiedenen regeln unsrer eignen Regierung nicht mit angemt Eifer und Nachdruck unterstuͤtzt worden sind. W ten uns schon laͤngst die Freude versprochen, mit zu koͤnnen, daß der Aufstand in Portugall zu Ey— und jeder Tag die Befestigung des constitutionelg stems nur beschleunigt habe; allein dies ist n Fall.“

Der fuͤr den verstorbenen Herzog von York! Pallast in St. James Park ist nunmehr zur Au der National⸗Gallerie bestimmt. Der untere wird der Koͤnigl. Gesellschaft der Wissenschaften raͤumt werden.

Seit 1799 ist in Schottland kein so starker s gefallen, wie seit dem Anfange dieses Monats. Glasgow mußten drei Tage lang saͤmmtliche Br eisen zu Pferde befoͤrdert werden, da die Pestku

die Wige nicht passiren konnten.

K. Maj. und Ihr gesammtes K. Haus.“”“

Se. Maj. der Koͤnig erwiederten hierauf:f „Meine Herren! Mit Vergnuͤgen bemerke Ich, daß

Storthing gemeinschaftlich mit Mir die Gelegen⸗

benutzt, die uns zur gegenseitigen Kenntniß MNeinung der Nation fuͤhren koͤnnen. Wenn wir hHeeifern, dieselbe fortwaͤhrend auf das ersprießliche des Ruhms und der Wohlfahrt des Volkes hinzu⸗ so erfuͤllt jeder von uns seine Pflicht und der egruͤndete sociale Vertrag wird seine beschuͤtzenden ge uͤber alle Buͤrger ausbreiten. Versichern Sie Dtorthing der Fortdauer Meiner gnäaͤdigen Gesin⸗ n und Meines K. Wohlwollens.’"“* E“ Stockholm, 9. Maͤrz. Da Se. Maj. die Absicht zu Christiania den Geburtstag J. K. H. der vrinzessin aufs Feierlichste zu begehen, so werden steieselben erst am 17. oder 18. d. jene Hauptstadt

Albertine befin⸗

ssen

J. K. H. die Prinzessin Sophie

den sich, dem letzten officiell besser. Nachrichten aus Helsingborg zufolge, war eine Menge Treibeis im Sunde so fest zusammengefroren, daß man von dort nach Helsingoͤr hat hinuͤbergehen koͤnnen. Ei⸗ nige Personen haben jedoch das Leden dabei verloren.

Wäaͤhrend des vorigen Jahrs sind in Schweden 61 Selbstmorde begangen worden; 30 Personen hatten durch uͤbermaͤßigen Genuß des Brannteweins ihr Leben eingebuͤßt.

Bremen, 17. Maͤrz. Es ist bisher nicht moͤglich gewesen, alles Ungluͤck zu uͤbersehen, welches die großen Wasserschaͤden vom 6. d. uͤber unser Gebiet gebracht ha⸗ den. Genaue Details lassen sich auch noch nicht daruͤ⸗ ber angeben, weil die Zukunft erst uͤber so manche Um⸗ staͤnde Auskunft geben muß. Wir koͤnnen indessen jetzt schon die folgenden Anzeigen vorlegen, welche den Um⸗ fang des betroffenen Ungluͤcks bezeichnen.

Das Bremer Gebiet zaͤhlt allein sieben Deichbruͤche. Außerdem sind alle Blocklaͤnder und Buͤhrener Deiche dergestalt beschaͤdigt, daß man noch jetzt nicht ohne Furcht fuͤr ihre Haltung ist. Die große Masse von Wasser, welche diese Bruͤche uͤber das Gebiet verbreiteten und welche durch das Zastroͤmen aus der Gegend der Han⸗ noͤverschen Doͤrser Mahndorf und Hemelingen neoch ver⸗ mehrt wurde, konnte nur Verwuͤstungen anrichten. Gleich beim Entstehen der Bruͤche wurde die am Siel belegene Schule nebst mehreren Wohnhaͤusern ganz fortgeris⸗ sen. Eine große Anzahl der übrigen in der Oster⸗ thorstadt belegenen Haͤuser wurde stark beschaͤdigk. Die dazu gehoͤrigen Gaͤrten verschwanden. Die Ham⸗ burger Chaussee wurde vom schwarzen Meer bis zur Wisch uͤber 1000 Fuß Laͤnge gaͤnzlich aufgerissen und mit tiefen Bruͤchen durchschnitten und die Passage fuͤr Fuhrwerk ist erst seit ein Paar Taͤgen durch Noth⸗ bruͤcken wieder hergestellt. Die steinerne Bruͤcke am Steinthor war in wenigen Minuten ein Raub der fort⸗ reißenden Wellen. Die Oberneulander Chauss e im Pagethorner Felde erlitt gleichfalls einen Bruch von 250 Fuß Läͤnge. Die Chaussee nach Brinkum wurde an 3 langen Stellen dergestalt durchgerissen, daß noch keine andere Kommunikation als nur zu Schiffe dahin statt⸗ findet. Die Chaussee nach Delmenhorst wurde durch drei breite Stroͤmungen unfahrbar gemacht. .

Indessen traf das eigentliche Ungluͤck, doch die im

Gebiet belegenen Feldmarken und Dorffchaften. Ein großer Theil dieser Dorfschaften hatte in den Wohnhaͤu⸗ sern selbst mit den Fluthen dergestalt zu kaͤmpfen, daß die Einwohner mit ihren Familien und ihrem geretteten Vieh nur auf den Heuboͤden Rettung fanden. Sie ha⸗ ben aber insgesammt das Schicksal, ihre Feldmarken unter Wasser stehen und so fast alle ihre Hoffnungen auf Erndte und Nahrung fuͤr dieses Jahr verloren zu ehen. 8 Die verursachten Schaͤden nach Geldeswerth anzu⸗ schlagen, ist augenfaͤllig noch zur Zeit nicht moͤglich. In⸗ dessen laͤßt sich zum mindesten Anschlage annehmen, daß die von den verungluͤckten Einwohnern herzustellenden Deiche zum wenigsten einen Aufwand von 60,000 Thlr. erfordern werden. Die Wiederaufbauung der weggeris⸗ senen und Wiederherstellung der zum groͤßten Theil so schwer beschaͤdigten Gebaͤude wird gewiß 15 bis 20,000 Rthlr. kosten.

Madrid, 6. Maͤrz (aus der deutschen parise Z i⸗ tung). Gestern sind zwei Coariere nach einander hier mit der Nachricht angekommen, daß der Marquis von Chaves und der Graf von Montalegre zum drittenmale geschlagen worden waren, und nun wieder auf unsere Grenzen in Galizien und Estramadura sind. Jedoch ha⸗ ben die Zuruͤstungen unserer Regierung nicht aufgehoͤrt; in gerade heute sind eine große Zahl Munitionswaͤ⸗

der 8

en Bulletin zufolge, etwas

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