1827 / 81 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Apr 1827 18:00:01 GMT) scan diff

.

spricht seit zwei Tagen von einer aufruͤhrerischen Bewe⸗ gung der Einwohner von Essey im Canton Pouilly ge— gen den Maire der dortigen Gemeine. Man sagt, der⸗ selbe sei entflohen, sein Haus in Brand gesteckt, und eine Person aus dem Dorfe das Opfer geworden, weil sie sich fuͤr den Maire erklaͤrt hatte. Der angluͤckliche Vor⸗ fall soll daher ruͤhren, daß eine zweite Vertheiluang von Gemeindeguͤtern, in deren Besitz man die Gemeinde gern wieder eintreten zu sehen gewuͤnscht hatte, fuͤr nichtig ecerklaͤrt worden war, oder weil die Guͤter schon vor lan ger Zeit in unrechte Haͤnde gekommen waren. Zwar hatte ein Beschluß des Praͤfekturraths die Verpachtung dieser Guͤter verordnet; auch haͤngt ein Prozeß zwischen den Besitzern und den Paͤchtern vor dem Koͤniglichen Gerichtshof; außerdem war man gegen den Schluß der Praͤfektur im Staatsrath eingekommen, und endlich hatte eeine ganz neuerliche Entscheidung gegen die gegenwaͤrti⸗ gen Besitzer dieser Guͤter gesprochen. Allein die naͤhern Umstaͤnde von diesem ungluͤcklichen Vorfall siud noch unbekannt.“

Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 40 C. 70 Fr.

London, 26. Maͤrz (uͤber Paris.) Das Befinden des Grafen von Liverpool bessert sich allmaͤhlig mehr und mehr.

In Portsmounth sind dieser, Tage einige Truppen⸗ abtheilungen, zusammen 120 M. an Bord des Koͤnigl. Schiffs Romney eingeschifft worden; welches letztere von da noch Devenport, gehen wird um noch mehrete Truppen einzunehmen und nach Portugall zu bringen.

Aus Rio Janeiro sind neuere Nachrichten uͤber den (wie fruͤher gemeldet worden) daselbst erfolgten Mini— sterwechsel eingegangen. Aus dem Ministerium ausge⸗ schieden sind: der Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heit und die Minister der Finanzen, der Marine und der Justiz. Das Departement der auswaͤrtigen Ange,⸗ legenheiten und das Finanzministerium sind provisorisch dem Marquis von Queluz (Joes Severiano Maciel da Costa) uͤbertragen worden; das Marine⸗Ministerium hat ein juͤngerer Bruder des Grafen von Linhares erhalten und der Vicomte von Nazareth da Franca ist zum Ju⸗ stiz⸗Minister ernannt worden.

Nachrichten aus Cuba zufolge, hac der dasige Gou— verneur eine Proclamation erlassen, worin er St. Jago de Cuba zum Freihafen fuͤr den Austausch aller Pro⸗ dukte der Westindischen Inseln und der Vereinigten Staaten von Nordamerika erklaͤrt. Diese Maßregel ist gleich nachher ergriffen worden, als man von dem de fi nitiven Beschlusse Englands und der Vereinigten Staa⸗

ten in Betreff der zu ertheilenden gesetzlichen Bestim⸗

mungen wegen Verbots der Communication zwischen

den Haͤfen von Nordamerika und den westindischen Inseln Kenntniß erhalten hatte.

6 Aus Hayti wird unterm 25. Dec. gemeldet: Letzt⸗ hin

Dreiproc.

hat zu Port au Prince eine außerordentliche Ver⸗ sammlung der vornehmsten Behoͤrden statt gefunden, wie man glaubt, zu dem Ende, um Maßregeln Behufs Ausfuͤhrung der mit Frankreich getroffenen Ueberein⸗ kuͤnfte zu ergreifen. Man beobachtet indes uͤber die Vorgaͤnge in dieser Versammlung das tiefste Still⸗ schweigen. Der Praͤsident Boyer hat mittels einer Proclamation den Hayttern verboten, ohne eine, von dem Praͤstdenten selbst ertheilte, Erlaubniß die Jusel zu

Bruche gegluͤckt, der obere hatte noch eine Off behalten, die aber nun wieder erweitert ist. An linken Weserufer war bei dem bisherigen Wasserz und bei dem Umfang der Bruͤche an Abdaͤmmung nicht zu denken. Von allen Seiten stuͤrzt das

ser daher in das Bremer Gebiet hinein und e dadurch in dem Lande selbst einen hoͤheren 6 erreicht, als es bisher hatte. Die Hoffnung, von uͤberschwemmten Winterkern noch etwas gerettet

hen, verschwindet immer mehr, da die Zeit, wo es

Wasser steht, sich immer mehr ausdehnt. Zum faäͤngt die Weser jetzt an zu fallen, und da die B

von Oden ebenfalls von fallenden Gewaͤssern spr so duͤrfen wir die Hoffnung fassen, sie in eini ger gen doch wenigstens wieder auf einem niedrigern S punkte zu sehen. Der starke Strom hat die Notht auf der Hamburger Chaussee bedeutend beschaͤdigt.

Aus Ostfriesland, 26. Maͤrz. Die aͤltesten

wissen sich hier kein so nasses Fruͤhjahr als das waͤrtige zu erin rn. Das Binnenwasser stand in frieslaͤnd noch vor einigen Tagen fast eben so hoch bei der großen Ueberschwemmung der Sturmfluthe Februar 1825. Seit einigen Tagen faͤllt das W ollein die Masse desselben ist so groß, daß unst Siele und Ablaß⸗ Schleusen, welche sich bei der oͤffnen, sie nicht so schnell abfuͤhten koͤnne, als wuͤnscht. Es ist aber zu hoffen, daß bald Ostwind treten werde, wobei das Binn’nwasser schneller

fuͤhrt wird; denn weil bei Ostwind die Fluth nicht so steiget, und laͤnger Ebbe ist: so bleiben alsdann diee auch viel laͤnger offen. Die Wintersaaten haben die Ueberschwemmungen in mehreren Gegenden des des gelitten, vor allem aber die Raps Saat durch anhaltende Naͤsse. Die Preise der Fruͤchte steigen hier seit wieder eroͤffneter Schifffahrt, besonders 9 und Buchwaizen. Welchen Einfluß die neuen en schen Korngesetze auf den Handel haben werden, ist n nicht zu bestimmen, indessen Ganzen doch gewinnen.

ben des Generalvikariats von St. Gallen, unterm Maͤrz an alle Weltgeistliche und Ordenspriester, we zum Beichthoͤren berufen sind, erlassen, bezeichnet Faͤlle, in welchen der Beichtvater die Lossprechung ei stellen habe, da solche als bischoͤfliche Reservate zu handeln seien. Im Eingang der Epistel lieset man Berufung auf die 14te Sitzung des Kirchenraths Trient, mit den Worten: „Es schien unsern Vine vorzuͤglich zur Disziplin des christlichen Volkes zu g. ren, daß grause und schwerere Verbrechen nicht von lichem Priester, sondern bloß von den obersten Priest absolvirt wuͤrden.“ Im Verfolge beißt es aber, Aufhebung der bisherigen uͤblichen Reservatfaͤlle, sich der Herr Bischof nur wenige selbst vorbehal wegen der ausgezeichneten Ruchlostakeit solcher Vert chen und wegen andern wichtigen Ursachen! Diese 9 sind nun: Mordthat, Peccatum komplizis, Blutschan ferner: die eigenmaͤchtige Absonderung zwischen ( gatten, welche auf Ermahnung des rechtmaͤßigen Ohe nicht zu einander zuruͤckkehren, und die Ehe, Lelche einem andern dann dem eigenen katholischen Pf⸗ oder ohne seine ausdruͤckliche Bewilligang, eingegan worden.“ Schließlich werden noch fuͤnf weitere si

nach ihrer hoͤchsten Machtvollkommenheit sich vorbeh

wird der Kornharzel!

Aus der Schweiz, 28. Maͤrz. Ein Rundsan

aufgezaͤhlt, welche nebst andern ungenannten, die Patt

92 . 1ö“

V worfen habe. Die alten Eidgenossen SeIene; 89 Novbr. 1551 warnten den vn Abt: „sich nicht einzulassen, denn so viel es eligion und Glauben beruͤhre.“ Und weiterhin dasselbe Blatt: „Eben so merkwuͤrdig nd neben den grausen Verbrechen die polttisch⸗kirch in Ehesachen aufgezaͤhlt, welche von einer ganz nen Kriminalistik zeugen und offenbar auf die ge. ten Ehen gemuͤnzt sind. Daß diese Cescgkatan nec⸗ Rom komme, bezeugt das Rundschreiben selbst un richten aus Chur bieten fuͤr jene auch die ganz nahe de Erklaͤrung und Aufschluß dar. In u Behinderung der gemischten Ehen, wenn -2 zmische Dispense nicht mit Golde erkauft . hrwuͤrdige Kuria den Auszug aus dem Tauf uch gt, gegen welchen eigenmaͤchtigen Zwang die * gierung angemessene Vorkehrung anordnete. 5 ten der Regierung und ihren Verfuͤgungen fuͤr

. 2 2 2 3 hhabung buͤrgerlicher Gesetze soll nun der Gewissen Fer aa3., 27 werden und die N ichtvaͤter sollen

n vollziehen. Man muß erwarten, ob diese Tor⸗ 8 dem vmnemütf eines St. Gallischen Zivilgesetz dessen Bearbeitung vor einiger Zeit angekuͤndigt el geht?“ ꝛc.

82 Amte Thun und in den waldigen hluchten oberhalb des Dorfes Merlingen, der Kirch⸗ nde Sigriswyl, ward am 12. Maͤrz auf dhe jagd ein gewaltiger Luchs durch Schuͤtzen vom 8 erg mit drei Schuͤssen erlegt. Es ist ein altes iches Thier von ungewoͤhniicher Groͤße, etwa 28 be 2 Fuß hoch und bei 20 Pfund an Gewicht hal⸗ , dem naturhistorischen Museum jetzt zugedacht. langem spuͤrte man da herum Raubthiere, auch e sollen dort in diesem Winter gesehen worden sein kleine Luchse, so daß man eine ganze Familie die⸗ onst selten gewordenen Thiere daselbst vermuthet. 2 Monaten hatte man auf den großen Luchs oͤf⸗ vergeblich Jagd gemacht; den Tag uͤber hielt er gewoͤhnlich in den schauerlichen Felsabhaͤngen zwi⸗ Kerlingen und Sr. SgSess auf und ging des Nachts auf Raub aus. 1 Blaͤtter geben sehr umstaͤndliche hrichten von einem großen Ungluͤck, das bei furcht⸗

turm und Schneegewitter am 17. Maͤrz auf eine mit Wein beladene Barke des Louis Dec. Iberf in Yverdun betroffen hat, die mittags von dieser Stadt abfuhr und Abends am in Ende des Sees zwischen St. Blaise und der le zu Grunde ging. Sieben Personen, der Schiff⸗ er, sein Knabe und vier Schiffleute endigten ihr nin den Wellen nach ausgestandener langer und clicher Todesangst, im Angesicht der Menge huͤlfs⸗ eriger Menschen, welche vom Ufer her die unerschrok⸗ en Versuche zur Rettung, aber bei dem andauern⸗ gewaltsamen Sturme alle vergeblich gemacht hatten. ke und Ladung sind ohne bedeutende Schaͤdigung

ieben. Preßburg, 27. Maͤrz. In der am 24. d. geba . n 200sten Reichstags Sitzung vereinigten sich, Mit⸗ um 1 Uhr, beide Tafeln zu einer gemischten Siz⸗ „in welcher zuerst ein Allerhoͤchstes Reseript vom d. M. kund gemacht wurde, mittelst dessen Se. K. Naj. allergnaͤdigst zu verordnen geruhen, daß: „da

der Reichstaͤgigen Verhantlung unterbreiteten Ge⸗ ände so weit 8egi,bon, daß ihre Beendigung nahe

1“ 82 8

kanntmachung einer unterm 21. d. M. erlassenen Aller⸗ hoͤchsten Resolution auf die von dem Reichstage vnzten 17. Febr. d. J. Sr. geheiligten Majestaͤt unter 9 Vorstellung uͤder die Privat⸗Geldverhäͤltnisse, in 8s er die Reichsstaͤnde, da ihre Vorschlaͤge der Allerhoͤchsten⸗ in den Koͤnigl. Propositionen enthaltenen Wellsnsmee nung nicht entspraͤchen, anzewiesen werden, neue, et in dieser Koͤnigl. Resolution angegebenen Grundtegen gemaͤße Beschluͤsse zu fassen, und diese Sr. Mazestat i9 unterbreiten. Hierauf ließen Se. Kaiserl. Hoheit der Herr Erzherzog Reichspalatin sowohl den Bericht uͤber oen Bestand verschiedener Commissionen und Deputa⸗ tionen, die von fruͤhern Reichstagen ausgeschickt moß⸗ den, so wie jenen uͤber den Zustand der Reichs⸗ Fon 14 der waͤhrend diesem Reichstage von einer, unter, 1 Vorsitze des Hrn. Banus, Grafen Ignaz v. Giun ny, ernannten Deputation ausgearbeitet worden, vorsesen und zum Beschluß wurden folgende Reyesstner ent, a) Ueber die Regnicolar⸗Conseription; b) die b 4 aoresse auf das Allerhoͤchste Decret vom 1. d. M. r Betreff der Contributtonen; c) uͤber die Unabhaͤng 9. der Koͤnigl. Pesther Universitaͤt; d) uͤber die dem fen von Fiume zu gewaͤhrenden Vortheile, und e) p. oie Zuruͤckstellung einiger, sowohl das Flich nh 9 vate betreffender, in fremden Archiven befindlicher 8* kumente verlesen, unterschrieben und gesiegelt, u an Se. K. K. Majestaͤt abgesandt.

Vorgestern, Sonntag Mittags, um 12 Uhr, 81. Se. Katserl. Hoheit der Erzherzog Reichspalatin 7. 8 nach Wien abgereist. Seit Sonnabend fruͤh . Gg. hende Schifforuͤcke wieder zusammengefuͤgt, un e. die ungehinderte Communication mit dem jenseitis

fer wieder hergestellt. . 8 Aus Italien, 23. Maͤrz. Se. Maj. der Söhis beider Sicilien haben mittels Dekrets vom 27. . Fr Provinzen diesseits des Faro die durch HPersöeneda er provisorischen Regierung 1 e senen Buͤrgergarden abgeschafft. 9r ga. Rom batt⸗ man dieser Tage die leisene Ee 87 nung, die praͤnestinischen und —— 21e,gn. die nahgelegenen Felder mit Schuee bedeckt der vom 18. bis 20. d. liegen blied.

8*

Minden. Zu Herford hat sich ein Csnan, echil gebildet, um arme Kraake zu verpflegen. = Im erells Rhaden werden, außer den seir vor'gene än es zchsten in Betrieb gesetzten, fuͤnf neue Schulhaͤuset 18 s ruͤhm⸗ Sommer errichtet werden. Somit wird durch att nicht liche Bestreben des Kreis⸗Landraths der ZSenpussen mehr fern sein, wo der Kreis mit neuen e- Kreise ganz versehen ist. Die Gemeinde Klemenberg neFan Buͤren hat im Laufe des Februar ael 8 Sge. ibge⸗ maͤßig große Kommunalschuld 311 Thlr. vth 84 tragen. Die Wegebesserung ist uͤberall vorbe d erfolg⸗ wird mit der guͤnstigen Jahreszeit kraͤftig un

eich eintreten. h

8 nster, 24. Maͤrz. (Schluß des gestern abge⸗ rochenen Artikels). „g.

See des Schulwesens beschrageen a sedoch nicht auf bloße Verbesserungen in 88 destän; Verhaͤltnissen des Schullehrerstandes, es ist auch üeen ne innere Verbesserung derselben hinge

Consols 82 ⅔. Bremen, 30. Maͤrz. Das stuͤrmische Wetter der letzten Tage und das neue Anschwellen unsers Flusses haben an den mit großer Arbeit aufgefuͤhrten Werken bedeutenden Schaden angerichtet, wodurch man die ent⸗ standenen Deichbrüche einstweilen zu schließen suchte, und die Anstrengung vieler Tage wieder zerstoͤrt. An behalten, der Welt die Entdeckung zu offenbaren, de dem rechten Weserufer war das nur mit dem untern der Kanton St. Gallen sich dem Tridentinum in Di

die Operata Deputationalia neuen, reichstaͤgig er⸗ uten Deputationen uͤbertragen seien, und die ange⸗ ften Civil, und Criminal⸗Prozesse es nothwendig hhten die Reichsstände ihre fernern Verhandlun so einzurichten haͤtten, daß der Reichstag binnen gesetzmaͤßigen Zeit von zwei Monaten, also am 19. i d. J, beendigt werde.“ Hierauf folgte die Be

8 8 1

dig auf ei

ten. Unter den fuͤnfen stehen: „Das Verbrechen 1

Ketzerei; die wissentliche Lesung der Buͤcher von Ketzen und solcher, die eine Ketzerei enthalten oder von der N. ligion handeln ꝛc. Die Neue Zuüͤrcher Zeitung bemell dabei: Es blieb dem Hen. Bischof von St. Gallen vod

eils durch die den Verhaͤltnissen g

Verfuͤgungen und allgemeinen Anordnungen, dg h e.

die oͤftern Schul-Visttationen der Z 8 6 . d vorneht.

1 der Regierung, theils und b

venhelic und thaͤtige Einwirkung besonderer Schul