1827 / 82 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 06 Apr 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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hlaauf das innere Gedeihen der

88 3 11““ hunlich gewesen, und fur die katholischen Schulen des

Reegterungs⸗Bezirks noch zu erwarten ist. Jene Schul⸗ Inspektoren haben die Lehrer ihres Kreises zu Gesell⸗

schaften vereinigt, welche regelmaͤßig Zusammenkuͤnfte halten, um unter ihrer Leitung theils muͤndlich, theils schriftlich, uͤber Angelegenheiten ihres Berufs zu verhan⸗ deln. Die einzelnen Gegenstaͤnde des Volksschul⸗Unter⸗ richts werden fortwaͤhrend durchstudirt und methodolo⸗ gisch bearbeitet. Es werden Uebungen im methodischen

Unterrichten angestellt und beurtheilt. Es wird ein be

8 staͤndig umlaufendes Cirkularbuch gehalten, vermittelst

dessen die Schul⸗Inspektoren und die Lehrer eine konti⸗ nuirliche Korresondenz unter einander fuͤhren. Durch kleine Beitraͤge haben diese Lehrer⸗Gesellschaften uͤberdies einen Lesezirkel errichtet, in welchem ein Paar paͤdago gische Journale und andere in ihr Fach einschlagende Schulschriften gehalten, unter der Leitung der Vorste—⸗ her benutzt und nach vollendetem Umlauf in der da⸗

;durch zu Stande gebrachten Kreis, Schul⸗Bibliothek

aufgestellt werden. Von dem wichtigsten Einfluß 8 Schulen ist unstreitig die paͤdagogische Bildung der Lehrer selbst. Wenn die⸗ selbe bei den bisherigen Vorbereitungs⸗ Anstalten hat unvollstaͤndig bleiben muͤssen, so ist doch die Bahn zum Besseren nunmehr gebrochen. Die katholischen Schul,⸗ amts⸗Praͤparanden erhielten ihre Vorbereikung zum Amte in den sogenannten Normalschulen zu Muͤnster und zu Recklinghausen, und nachdem letztere durch den Tod ihres Vorstehers eingegangen war, in der zu Muͤn—⸗ ster noch bestehen gebliebenen. Eine vollstaäͤndige Aus⸗ bildung zum Schulamte konnte in diesen Anstalten nicht bewirkt werden; die Unterweisung der Praͤparanden war durch den geringen Umfang der Anstalt zu sehr be⸗ schraͤnkt; eine eigentliche Erziehung derselhen durch Un⸗ terricht, Disciplin und Geist der Anstalt war bei der kurzen, nur drittehalb monatlichen Dauer des Kursus, und weil sie nicht in der Anstalt beisammen lebten, son⸗ dern bloß von ihren Wohnungen aus die taͤglichen Un⸗ terrichtsstunden besuchten, nicht moͤglich; zur Uebung in der Praxis des Lehrers und Schulehaltens konnte keine Gelegenheit gegeben werden, weil die Anstalt einer Ue⸗ bungsschule ermangelte; und, was das groͤßte Hinder— niß war, die Praͤparanden kamen groͤßtentheils aus sehr mangelhaften Elementarschulen zu wenig vorbereitet, manche sogar in mechanisch-⸗fertigem Lesen, Schreiben und Rechnen noch sehr versaͤumt, in die Normalschule. Was dieselbe als Bildungs⸗Anstalt fuͤr kuͤnftige Lehrer leisten konnte und zu leisten sich zum Ziele setzen mußte, ist geleistet worden. Und dieses zu leisten, ist man auch seit dem Jahre 1816 bemuͤht geblieben, und hinsichtlich einiger Gegenstaͤnde des Volksschul Unterrichts, nament⸗ lich der fruͤherhin zu sehr vernachlaͤssigten Unterweisung im Schreiben, im Rechnen und im Gesang, sind durch die seitdem angewendeten Bemuͤhungen einige merkliche Fortschritte bewirkt worden.

Es lag indeß am Tage, daß ohne eine vollstaͤndi⸗ gere Vorbildung der Schulamts⸗Praͤparanden eine gruͤnd⸗ liche und wesentliche Verbesserung des Unterrichts, und Erzichungswesens in den Schulen nicht erreicht werden koͤnne. Und darum wurden von dem Oberpraͤsidenten und dem Provinzial⸗Konsistorium bei Zeiten zur Errich⸗ tung eines vollstaͤndigen katholischen Seminariums die

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nspektoren, deren Anordnung indeß bisher erst fuͤr die rvangelischen Schulen des Synodal⸗Kreises Tecklenburg

von Chiacettint,

erforderlichen Vorbereitungen getroffen. Im Fruͤhlinge

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1825 ist diese Anstalt zu Buͤren mit drei Lehrern denen noch ein vierter naͤchstens hinzukommen wird mit 50 Zoͤglingen, eroͤffnet worden, welche zu einen zweijaährigen Kursus vollenden und groͤßtenn die Anstalt verlassen werden. Nach dem was uͤz Gestaltung und Entwickelung dieses neuen Ins bisher wahrgenommen worden, steht zuversichtlich warten, daß es seiner Bestimmung entsprechen un ersten paͤdagogischen Hau tbeduͤrfnisse unsers kathal Volksschulwesens im Forkgange der Zeit eben so; lich abhelfen werde, wie dies durch das Seminari⸗ Soest bereits seit 8 Jahren, in welchem Zeitraum seibe 159 wahlfaͤhige Schulamts⸗Praͤparanden e hat, hinsichtlich des evangelischen Schulwesens ge Die Bildung der Lehrerinnen wird einstweilen Sache der Normalschule bleiben. Die bei den Schulen zur Befoͤrderung der baumzucht angelegten Obstgäͤrten haben hin und; ziemlichen Fortgang gehabt. 1“

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Koͤnigliche Schauspiele,. Donnerstag, 5. April. Im Opernhause: 1

Kohlhas,“ historisch vaterlaͤndisches Trauerspiel in theilungen, von G. A. v. Maltitz.

Freitag, 6. April. Im Opernhause: „Da legeschloß,“ Posse in 2 Abtheilungen, von A. v. Hierauf: „Großes Vokal, und Instrumental⸗Con

worin Mad. Catalani mehrere Gesangstuͤcke ausl

wird. Inhalt: Erster Theil: 1) Ouvertuͤre au nisca, von Cherubini. 2) Große Arie, La di n von Morlacchi, gesungen von Mad. Catalani. 3) certino fuͤr 2 Clarinetten, von Muͤller, geblasen Koͤnigl. Kammermusikus Hrn. Tausch, und seineme ler, Herrn Eichhorst, Großherzoglich Mecklenburg litzschen Kammermusikus. 4) Aria Se mai t mit obligater Violine, gesun von Mad. Catalani, begleitet vom Koͤnigl. Mus rektor Herrn Moͤser. Zweiter Theil: 5) Schmtl Nationallieder fuͤr Violoncelle, von Romderg, vorg gen von dem Koͤnigl. Kammermusikus Herrn IJ Ganz. 6) Aria Parto von Mozart, gesu von Mad, Catalani. 7) Concertant fuͤr 2 Waldht von Lenß, kern, Gebruͤdern Schunke. 8) Bolero Al n euor von Saveniento, gesungen von Mad, Cat

Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet, kaufs⸗Buͤreau zu haben.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in einer Log Koͤnigl. Ranges 2 Thlr. 20 Sgr. Ein Platz in Parquet Loge 2 Thlr. zweiten Ranges 1 Thlr. 10 Sgr. Loge des dritten Ranges 1 Thlr. Ein Platz im quet 2 Thlr. Ein Platz im Parterre 1 Thlr. 10 Ein Platz auf dem Amphitheater 20 Sgr.

Die freien Entreen und Abonnements sind Ausnahme nicht guͤltig. Die resp. Abonnenten! sich aber bis Donnerstag, den 5. April, Abends! im Billet-Verkaufs⸗Buͤreau uͤber die etwanige haltung der abonnirten Plaͤtze gefäͤlligst erklaͤren,“ uͤber deren weiteren Verkauf am Freitage, das N. angeordnet wird. 11“ 8

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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

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vorgetragen von den Koͤnigl. Kammem

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Amtliche Nachriten.

tn Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den geheirhen renden Secretair Kuͤhlen thal im Ministerium der lichen, Unterrichts⸗ und Medicinal⸗Angelegenheiten Hofrath zu ernennen und das desfallsige Patent thoͤchsteigenhaͤndig zu vollziehen geruht.

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Der bisherige Land und Stadtrichter Rosocha zu zssel ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Landgerichte Marienburg, mit Anweisung seines Wohnsitzes da⸗ st, und zum Notarius im Departement des Ober⸗ desgerichts zu Marienwerder bestellt, demselben auch Praxis bei dem Land und Stadtgerichte zu Tiegen⸗ ff gestattet worden.

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Zeitungs⸗ Nachricht Paris, 30. Maͤrz. In der Pairs⸗Kammer wurde

ürgestern die Berathung uͤber das Militairstrafgesetz⸗

fortgesetzt. 6 8 85 Deputirten⸗Kammer dauert die Discussion er das Forstgesetzbuch fort.

Es 8 88 der Vollendung des Triumph⸗ pgens an der Barriere de l'Etoile eifrig gearbeitet. Er ird eine bronzene Quadriga tragen, in welcher eine btatne, die Restauration vorstellend, sein wird. In reinen Hand soll sfie den Scepter des alten und in r andern die Palmen des neuen Frankreichs tragen. hdie Seiten werden von sechs Basreliefs in Marmor, elche die Hauptbegebenheiten des spanischen Krieges dar⸗ ellen, geziert sein.

Der Nachfolger des Hrn. Herzogs von Larochefou⸗ ult in der Pairskammer ist der Herr Herzog von ssisae, Marechal de Camp, der einst Mitglied der Deputirtenkammer war. Das Leichenbegaͤngniß des hrn. Herzogs von Larochefoucault wird Freitag um 10 ihr in der Kirche la Madeleine (sonst Assomption ge⸗

Ein Journal meldet, es sollen im neuen Theater, enannt Nouveautés,

erts soll ein neues Stuͤck vorgestellt werden.

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Aus dem Nachlaß des großen

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Tragikers Talma sind

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28 ihm gehoͤrende Costuͤme fuͤr 3882 Fr. öͤffentlich ver⸗

feauft worden. Kronik des Tages. 0 fr nio dee Ziegen aus Thibet, welche Herr Ternaux ex mit

großen Kosten hatte kommen lassen, durch Lyon ka⸗ men, wurden dort einige verkauft. Man wollte durch ihre Vertheilung in verschiedenen Departementen versu chen, welches Klima in Frankreich ihnen am zutraͤglich⸗ sten waͤxe. In Lyon ist ber Versuch vollkommen gegluͤckt. Mehrere Personen, die von diesen Ziegen kauften, ha⸗ ben sie sich rasch vermehren gesehen, ohne daß die Rein heit der Zucht gelitten haͤtte. Dieses Resultat ist um so wichtiger fuͤr jene kunstfleißige Stadt, als die Flau⸗ men, die unter den Haaren wachsen, und wovon ma dort die Caschemirshawls macht, sehr theuer bezahl werden.

70 Fr.

London, 28. Marz. Der Staats⸗Secretair Can⸗

nning ist so weit hergestellt, daß er vorstern wieder im Unterhause erscheinen und an den Verhandlungen Theil wobei er indeß noch mit sehr leiser

nehmen konnte, Stimme sprach. Gestern Nachmittag begab sich der⸗ selbe nach Windsor, um Sr. Maj. dem Koͤnige die Auf⸗ wartung zu machen. Vorgestern wurden vom Grafen Bathurst im Ober⸗ hause und von Hrn. Canning im Unterhause folgende Documente vorgelegt: 1) der Traktat mit Brastlien wegen gaͤnzlicher Abschaffung des Sklavenhandels in 3 Jahren; 2) die Uebereinkunft mit den Vereinigten Staaten, wegen des Schadenersatzes fuͤr die Seiten Englands im letzten Kriege weggenommenen Sklaven und 3) Abschriften der zwischen den Herren Canning und Gallatin gewechselten Noten in Betreff des west⸗ indischen Handels. Graf Bathurst legte im Oberhause

vier Konzerte fuͤr die Griechen gen und Fallen gegeben werden. Der Hr. Vicomte de la Rochefoucault, so bleiben sie, sagt man, habe dem Griechenkomité alle Kuͤnstler der

Koͤnigl. Theater dazu angeboten. Am Ende jedes Kon⸗

auch die in Folge diesseitigen Uebereinkommens mit frem⸗ den Laͤndern getroffenen Regulative wegen Korn⸗Aus⸗ und Einfuhr. Se ward im Ausschuß des Unterhauses wie⸗ der uͤber die Korn⸗Resolutionen verhandelt, und wurden auf den Antrag des Hrn. C. Grant die Preis⸗ und Ab⸗ gabensaͤtze, so nahe als angemessen schien, auf das Im⸗ perialmaaß anstatt des Winchester⸗Maaßes reducirt und so genehmigt. Demzufolge wird der Preis von Weizen 62 s. (obgleich die genaue Reduktion nur 61 s. 10 d. gegeben haͤtte) und die Abgabe 20 s. 8 d.; von Gersten resp. 33 s. und 12 s. 4 d.; von Hafer 25 s. und 9 s. 3 d.; von Roggen 36 s. und 15 s. 6 d.; was das Stei⸗ der Abgaben von diesen Saͤtzen betrifft, wie in den urspruͤnglichen Resolutionen. Das Gewicht von Hafermehl wurde, gemaͤß naͤherer Er⸗ kundigung, wie viel der Quarter an Mehl bringe (nach der Acte von 1791 nur 176 Pfd.) auf 181 ½ Pf. pr. Im⸗

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Fuͤnsprocent. Rente 99 Fr. 35 C. Dreiprocent.