1827 / 84 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 09 Apr 1827 18:00:01 GMT) scan diff

gezeichnete Gaͤste daselbst an und speisten bei Sr. Maj. zu Mittag: der FuͤrsteDolignac, der Fuͤrst und die Fuͤr⸗ stin Lieven, die Herzoͤge von Wellington, von Devon⸗ shire und von Dorset, Graf und Graͤfin Carliste, Lord und Lady Granville, Lord Clancarty und der Staats⸗ Secretalr Canning. Se. Maj. werden, dem Verneh⸗ men nach, in naͤchster Woche nach London kommen und hier einige Zeit zubringen.

Gestern Nachmittag kam der Herzog von Welling⸗ ton von dem Besuche bei Sr. Maj. in Windsor hierher luruͤck; Abends traf auch Hr. Canning von daher wieder . Fier etn.

Der wichtige Streit zwischen unsrer Regierung und den Vereinigten Staaten, wegen des Handels der letz, tern nach unsern Westindischen Juseln scheint, wenig⸗ stens nach dem dermaligen Stande der Verhaͤltnisse, ohne ein fuͤr Amerika guͤnstiges Resultat beendigt zu ein. Zur Kenntniß der jetzigen Lage dieser wichtigen Angelegenheit dient folgender Auszug aus dem Schrei⸗ ben des Staats⸗Secretairs Canning an Hrn. Gallatin vom 27. Jan. d. J.: „Wiederholte Unterhandlungen haben keine wesentliche Annaͤherung der Meinungen hin⸗ sichtlich dieses Gegenstandes bewirkt. Der letzte Ver—

such, eine Ausgleichung zu Stande zu bringen, ist von

beiden Seiten mit der offenbaren Ueberzeugung gemacht worden, daß zwischen ihnen beiden eine unbesiegbare

Verschiedenheit im Prinzip stattfinde, und daß welr

mehr wegen dieser Verschiedenheit, als irgend einer Un⸗

versoͤhnlichkeit der Interessen keine befriedigende Aus⸗ gleichung zu erwarten stehe. Ueber die Beschaffenheit dieser Verschiedenheit ist hinlaͤnglich discutirt worden; sie liegt darin, daß die Vereinigten Staaten eben so entschlossen sind, den aufgestellten Unterschied zwischen allgemeinem und Colonial⸗Handel zu bekaͤmpfen, als Grobßbrittanien entschlossen ist, denselben zu vertheidigen. Großbrittannien hat daher einen nahliegenden Grund, olonial Systems zu thun fuͤr recht haͤlt, hinfuͤhro lieber mittelst seiner eig nen Gesetze, als eines Vertrags mit einem Staate zu thun, von dem es in der Meinung uͤber die Grund⸗ sätze des Colonialhandels so weit abweicht, daß es un— moͤglich gewesen waͤre, die Einleitung zu einem Tractate uͤber diesen Gegenstand anzufertigen, wenn die beiden contrahirenden Partheien den Inhalt desselben gemein,⸗ schaftlich haͤtten entwerfen sollen. Allein es ist noch ein anderer Grund vorhanden, um fernere Unterhandlungen uͤber diesen Gegenstand zu vermeiden. Wenn bisher der Handel mit den Brittisch⸗-Westindischen Inseln uͤber⸗ haupt eroͤffnet wurde, so wurde er hauptsaͤchlich, obgleich nicht ausschließlich, fuͤr die V. St. eroͤffnet. Hinsicht⸗ lich anderer Lande war dies nicht mittelst einer beson⸗ dern und ausdruͤcklichen Convention der Fall. Allein es war jetzt der Augenblick da, wo Großbrittannien aus Beweggruͤnden allgemeiner Politik es fuͤr raͤthlich hielt, allen fremden Maͤchten ohne Ausnahme, unter Bedin— gungen, die fuͤr alle gleich waͤren, Zugang zu seinen Co— lonien zu gestatten. Eine solche Eroͤffnung ohne Unter— schied konnte einzig und allein durch irgend ein, allen, die es benutzen durften, gemeinschaftliches Verfahren be⸗ wirkt werden. So wurde Unpartheilichkeit gegen alle Partheien aufrecht erhalten und das Mutterland behielt zugleich die Gewalt der Oberaufsicht uͤber seine eigenen Colonieen. Der Unterzeichnete glaubt, daß er alle Punkte in der letzten, von Hrn. Gallatin uͤbersandten Note be⸗ ruͤhrt hat, uͤber welche er sich nicht in dem fruͤheren Laufe ihrer Correspondenz auszulassen Gelegenheit ge⸗ funden. Er will sich nicht wiederum zu einer Diskussion von Punkten verleiten lassen, woruͤber mehr als hinrei— chend debattirt worden ist. Der Unterzeichnete hat das Vertrauen, daß er, am Schlusse dieser Note, Hrn. Gal— latins Versicherungen von den freundlichen Gesinnungen

das, was es zur Milderung seines C

gleich aufrichtige Versicherungen zu erwiedern zg daß Großbrittannien das herzlichste Verlangen heg den Vereinigten Staaten Freundschaft zu pflegen. meinschaftlicher Ursprung, gemeinschaftliche Gestz⸗ Sprache, muͤssen stets starke Bande der National bindung zwischen ihnen knuͤpfen. Ihre gegens wohlverstandenen Interessen stimmen eben so seh⸗ einander uͤberein, als ihre Gefuͤhle. Allein man noch nie als Pflicht der Freundschaft zwischen ui ander verkehrenden Natsonen angesehen (eben se als der Freundschaft im Privatleben) sich ungleiche tracten zu unterwerfen. Auch hat man es eben! nig je als Verletzung einer solchen Pflicht ben wenn eine Nation (eben, so wie ein Einzelner) lehnte, Opfer zu bringen, fuͤr die site (oder er) üi schaͤdigt wurde. Es kann sich ungluͤcklicherweise zu treffen, daß zwischen zwei mit einander ingig desn ten Voͤlkern, eben so wie zwischen zwei Individuen irgend einen Gegenstand eine unheilbare Mei Werschiedenheit herrscht. In allen solchen Faͤllen vielleicht am raͤthlichsten, den Gegenstand so viel als! bei Seite zu lassen, und dafuͤr zu sorgen, daß er allgemeinen Verkehr und ihren gewoͤhnlichen Verhil keinsn Eintrag thue. Die Weigerung unserer! rung, den Handel, her mittelst eines Handelst zu reguliren, den sie CFelbst wenn sie sich irrt), al theilig fuͤr ihre Interessen ansteht, kann keiner sie sei welche sie wolle, gerechte Ursache zu Auf ben. Bei vorstehender Gelegenheit schaͤtzt sich! zeichneter gluͤcklich, diese Weigerung mit der Erh zu begleiten, daß dieselbe in keiner Weise durch G unfreundlicher Gesinnung oder Nichtachtung gegn Vereinigten Staaten, oder Gteichguͤltigkeit gege freundliche Beilegung aller andern Fragen, die jetzt schen ihnen und Großbrittannien im Gange sind, anlaßt ist. Eine derselben ist bereits seit Hrn. G tins Ankunft in diesem Lande gluͤcklich beigelegt wo Unterzeichneter sieht mit eben so viel Vertrauen Sehnsucht einer solchen Beilegung der uͤbrigen entgeg daß dadurch alle Spuren fruͤherer Verhandlungs? wischt, alle gerechte und vernuͤnftige Anspruͤche von den Seiten befriedigt und auf eine lange Reihe Jahren hinaus das gegenseitige gute Einverstaͤn und Wohlwollen zwischen zwei verwandten Nationen sichert werden moͤgen. Unterzeichneter hat die Ehre Man sieht aus dieser Darstellung, daß England in ner Weise geneigt scheint, von seinem Princip ab hen und in den Vereinigten Staaten ist bekan vorgeschlagen worden, wenn man sich nicht mit Eng einigen koͤnne, und man auf den Handel mit dem tischen Westindien verzichten muͤsse, man auch den den andern Brittischen Besitzungen aufgeben solle. wichtig diese Verhaͤltnisse in ihren Folgen werden nen, ist klar.

x28.. Der N. American. Gesandte beim Congress verbuͤndeten Americanischen Republiken, Hr. Serge ist am 9. Jan. zu Mexico eingetroffen. Die Sitzungen Congresses sollen am 15. Maͤrz zu Tucubaya ert

werden.

Die regulaire Armee der Mexicanischen Repl besteht nach Angabe eines von dem Staatssecretain Kriegs⸗Departements dem Congresse vorgelegten Beut effective aus 32,000 Mann.

Vom 31. Maͤrz (Ueber Holland). Gestern Ae erklaͤrte Hr. Canning im Unterhause, es sei jetzt Augenblick gekommen, die, durch die beklagens wal Krankheit des verdienstvollen Grafen v. Liverpool erledigende Stelle im Ministerium auszufuͤllen, ind die Ursache, solches laͤnger auszusetzen, weggefallen nachdem Se. Maj. den naͤchsten Angehoͤrigen des G fen anzeigen lassen, deß Sie endlich, wieviel es 6

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der Vereinigten Staaten von Amerika nicht erst durch ““ 8.

auch koste, ihm einer Nachfolger ernennen muͤßten u

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nachdem er solches vernommen, mit vollem ußtsein 2* Erkenntlichkeit fuͤr die jorte Weise, er behandelt worden, bezeugt habe. Gewiß 6 daß wir die neue EEE des Minil e⸗ nehmen werden. b

8 2 Maͤrz. In dem Sturm vom 3. zum ist der Deich bei Aper Tief im Oldenburgschen, schon am 14. Januar durchbrochen, doch wieder gemacht worden war, mit einem großen Kolk von Fuß Tiefe von neuem durchbrochen; dadurch ist die nd um Detern, Stickhausen bis Loga tief 8 er gesetzt, so daß man nur zu Schiffe 54 8, n gelangen kann. In dem Sturme vom 1 88 i Deterner Deich, der schon fruͤher stark gelitten, ll von binnen durch das vom Nordwind I zenwasser durchbrochen und, an mehreren Stellen

er ssen worden. b ehbenn, 17. Maͤrz. Die letzten Sitzungen der

ern sind durch Berichte uͤber Bittschriften und Sessasden oͤrtliche Angelegenheiten betreffend, nommen worden. Die Pairs⸗Kammer hat den wider die des Moscarenhas noch nicht wieder aufgenommen. vJee theilen genaue Nachrichten uͤber bewehungen unserer Truppen und der Aufruͤhrer s und Jordao mit. (Diese haben jetzt wenige Jn⸗ , seitdem das weitere Schicksal der letzteren be⸗ 1 15 Der Oesterreich. Beobachter enthaͤlt im en Blatte Folgendes: . Kon eee 10. Maͤrz. In dieser Haupt, haben sich, seit Abgang der letzten Post, gar keine nisse von Erheblichkeit zugetragen. Die Regierung fort, mit Wachsamkeit und Strenge die oͤffentliche und Ordnung aufrecht zu erhalten. Noch immer n Individuen, besonders aus der Klasse der Hand⸗ guͤnfte, die entweder mit den Janitscharen in en⸗ Verbindung gestanden, oder sich durch Buͤrgen uͤber Rechtlichkeit nicht auszuweisen vermoͤgen, aus der dt verwiesen. Einer neuen Verorduung zufolge, n alle Klassen von Gewerbsleuten Teskeres oder ine von ihren Vorstehern loͤsen, und sowohl der „Mauth⸗Director als der Intisab⸗Agassi (Polizei⸗ ndant) haben neue und ausgedehntere Vollmachten ten, um uͤber die Ausfuͤhrung der neuen Polizei⸗ ichtungen zu wachen. d Arbeiken im Arsenale, so wie der Bau der Ka⸗ n werden mit großer Thaͤtigkeit betrieben, und die ngen der Truppen, durch die ungewoͤhnlich gelinde erung beguͤnstiget, aufs eifrigste fortgesetzt. Fachrichten aus Bosnien zufolge, waren die Be⸗ er dieser Provinz, welche sich anfangs den neuen htungen der Pforte gar nicht guͤnstig gezeigt hat, seit der Ankunft des neuen Statthalters, Abdurah⸗ Pascha, umgestimmt und fuͤr die von dem Groß— angeordneten Maaßregeln empfaͤnglicher geworden. Aus der Gegend von Athen sind keine neueren Nach⸗ n eingelaufen; aber die von allen Seiten eingehen⸗ Berichte bestaͤtigen die Niederlagen, welche die bei⸗ von den Griechen zum Entsatze der Akropolis zu e und zu Wasser ausgeruͤsteten Expeditionen in der er⸗ aͤlfte des Februars erlitten hatten. Ein Schrei⸗ aus Smyrna vom 3. Maͤrz enthaͤlt hieruͤber Folgen⸗ „Der entscheidende Einfiuß des Besitzes der Eita⸗ von Athen auf das Schicksal des griechischen Con⸗ ts hatte die Griechen bewogen, alle ihre Kraͤfte Entsatz dieser Feste aufzubieten. Es ist bekannt, sie zu diesem Behufe zwei Expeditionen, eine zur unter der Oberleitung des englischen Philellenen don, die andere zu Lande, unter Vasso, Burbachi P. Notara, ausruͤsteten. Der Seraskier, Reschid

Graf,

steutschen Arzte gefangen,

0 un stark, theils niedergemacht, theils ge⸗ en r P . da on die Flucht ergriffen,

angen wurde, worauf die uͤbrig⸗ ucht 8 sich in die Gebirge zerstkeuten. Bei diesem Ge⸗ fechte wurde der Oberst Burbachi, ein geborner Cepha⸗ loniote, der lange in Fe s. b ei franzoͤsischen ilellenen 1b aeeer ee heban e; 2 Befehl des kiers sogleich enthauptet. Mittlerweile war die von SZe de See⸗Expedition, bei welcher sich das Dampfschiff Karteria (ehemals Perseverance) unter Commando des Hen. Hastings befand, in der Nacht vom 5. auf den 6. Febr. im Piraͤus gelandet, Fen mehrere feste Punkte an der Kuͤste besetzt, und in * neue Verschanzungen aufgeworfen. Die wenigen Tuͤr⸗ ken man sagt 40 an der Zahl, weiche sich in der Gegend, wo die Landung bewerkstelliget wurde, befan⸗ den, schlossen sich in das Kloster St. Spyridon . das Mauthhaus am Ufer ein, wo sie sich, obschon diese Gebaͤude, zur See vom Dampfschiffe, und zu Lande den griechischen Batterien aufs heftigste beschoͤssen . den, so lange vertheidigten, bis Reschid Pascha, we 8 sich nach dem gegen die Land, Expedition der errungenen Siege, auf die Nachricht von der Lan 805 eines andern griechischen Corps im Piraͤus, dahin 8 wendet hatte, am 11. Februar erschien, sie entsetzte, kon die Griechen an diesem und den folgenden Tagen fa zus allen befestigten Punkten, die sie an der haͤtten, vertrieb. Bei Abgang der letzten e am 14. Febr., die wir durch ein aus Salamis hier 8 Smyrna), eingelaufenes Fahrzeug erhalten haben, 8 1 ren die Griechen an jenem Tage noch in Besitz de Phalerus (des suͤdlichen Hafens von Athen), die 8 ken hatten das durch das Feuer ihres Geschuͤtzes star beschaͤdigte Dampfschiff genoͤthiget, den Piraͤus waast lassen, und der Anfuͤhrer der ganzen Expedition, Gordon, soll sich, da er alles fuͤr verloren hielt, ere wieder nach Salamis eingeschifft haben⸗ Lr sengsg. als Oberst Heidegger, welcher mit seinen 8 Offlzieren diese Expedition mitmachte, fuͤhren it 8 Klagen uͤber den Mangel an Zusammenwirken un Muth von Seite der Griechen. Die allgemeine tung von Griechenland vom 14. Febr. (geuen Siyꝛ⸗ ) spricht auch von diesen Gefechten in der Naͤhe S. 1, raͤus, wobei jedoch, aus leicht begreiflichen Gruͤnden, besonders da die Griechen damals noch festen Fuß am Lande hatten, diesen der Sieg zugeschrieben 8 . 8 Reschid Pascha soll, gleich nach Zerstreuung een welches sich (unter Vasso und Burbachi), uͤber 9 9. Athen genaͤhert hatte, 2 bis 3000 Mann, gegen D mo detaschirt haben, wo Karaiskaki noch am 1 rs f. die Tuͤrken unter Omer⸗ und Osman Pascha eingeschlo

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8 2 Berlin. Morgen (9. April) und an den 8 naͤchstfolgenden Tagen wird die oͤffentliche Zoͤglinge des Koͤnigl. Friedrich Wilhelms Fgsngy er der Realschule und der damit verbundenen Toͤchter, 1e⸗ im großen Hoͤrsaale des Gymnasiums statt 3 Programm, mit welchem der Director dieser * nächst Herr Professor Spilleke, dazu 28. E“ 1 eistvollen, und in gutem Latein ges 88 bhner, egh uͤber den Geist und das Ge auf Erziehung und Unterricht Bezug vee 4. sie 8 woͤrter der Alten, den Schulbericht, 8 we se 78 ergiebt, daß die Zahl der Schuͤler des ae 88 letzten Vierteljahre 382 betrug, naͤmlich: in 8 S 8 in Secunda 38, in Obertertia 39, in Unterte 7

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. C ho, warf sich zuerst auf letzteres Corps, de E

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in Quarta 60, in Quinta 61, in Obersexta 48 und t9. ““

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