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und kann meinerseits die gesunde Vernunft in dem Maaße nicht verlaͤugnen, freiwillig blos deshalb Unrecht zu haben, weil dieser oder jener, mit dem ich sonst nicht einerlei Meinung bin, in diesem Punkte Recht hat. Die Gemuͤther sind gegen das jetzige Ministe, rium im Allgemeinen so eingenommen, daß ich es fuͤr unfaͤhig halte, dasjenige wieder gut zu ma⸗ machen, was es verdorben hat. Ich halte es also fuͤr meine Pflicht, ihm die Bewilligung des Budjets zu ver⸗ weigern. Hr. v. St. Chamans sprach fuͤr das Gesetz. Er rechtfertigte besonders die fruͤhere Verminderung der Grundsteuer, und behauptete, sie sei noch lange nicht groß genug. Es scheint mir, sagte er, ganz besonders wichtig, die Grundeigenthuͤmer, die man so ungerechter⸗ weise Muͤßiggaͤnger genannt hat, vorzuͤglich zu’ beguͤnsti⸗ gen, denn sie sind dem Staate und allen Zweigen des Gewerbfleißes hoͤchst nuͤtzlich, indem die Vermehrung ih⸗ res Einkommens die Folge hat, daß sie mehr verzehren; und ein besseres Mittel, dem Gewerbfleiße foͤrderlich zu sein, als den Cousumo zu vermehren, giebdt es nicht. Uebrigens tadelte er die Commission, daß sie sich durch ein zufaͤlliges, gewiß nicht dauerndes, Desicit in der Ein⸗ nahme eines Quartals habe aͤngstlich machen lassen, wie auch, daß sie ihre Pruͤfung und ihre Ersparnißvorschlaͤge so sehr ins Kleinliche gefuͤhrt habe. Uebelverstandene Ersparnisse sind, sagte er, die schlechtesten Finanzmaaß⸗ regeln; die Ausgaben eines großen Staats muͤssen nicht kleinlich, sondern nach seiner Wuͤrde und seiner Sicher⸗ heit berechnet sein. Schließlich stimmte er fuͤr das Bud⸗ jet. Hr. Renaud erklaͤrte, er habe sich eine Zeit lang durch die Versicherungen der Minister irre leiten lassen, und habe den Zustand von Frankreich fuͤr guͤnstiger ge⸗ halten, als er ihm nach genauer Pruͤfung des Budjets fuoͤr das Jahr 1828 vorkomme; er sehe sich also genoͤthigt, den Ministern seine Stimme zu versagen. Hr. v. Vaublanc bewies, wie ungerecht es sei, dem Ministerium die Ver⸗ groͤßerung des Ausgabe⸗Etats vorzuwerfen, da es noch wichtiger Gegenstaͤnde gebe, wofuͤr es sehr wuͤnschenswerth waͤre etwas thun zu koͤnnen, wie z. B. der Bau von Dampfschiffen fuͤr die Kriegs⸗ marine und die Instandsetzung mehrerer Haͤfen. Hr. Agier klagte uͤber die Aeußerungen des Finanzministers, ruͤcksichtlich der Nationalgarde. Ich bin, sagte der Red⸗ uer, mit dem Grundsatze einverstanden, daß eine bewaff⸗ nete Versammlung wesder ihre Ansichten, nochi hre Wuͤn, sche uͤber Staatsangelegenheiten aussprechen darf, denn diese Ansichten wuͤrden bald in Befehle und die Wuͤn⸗ che in Gesetze umgewandelt werden. Allein von der
andern Seite ist es allen Grundsaͤtzen der Gerechtigkeit
Z“ daß man wegen Menge Unschuldige verurtheilt. Als man den Hrn. v. Villele mit der Anklage bedrohte, entfuhr ihm eine noch heftigere Anklage gegen die Nationalgarde; er sagte naͤmlich, laut dem Moniteur, Frankreich duͤrfe nicht neuen Revolutionen durch die Furchtsamkeit der Mini⸗ ster Preis gegeben werden, was offenbar heißt, wiewohl er vielleicht nicht die Absicht gehabt haben wag, dieses zu sagen, die Revolution koͤnne durch die Nationalgarde veranlaßt werden. Ich will die Entlassungsordonnanz nicht kritistren, allein Hr. v. Vrllele hat dieselbe in Ge folge von Thatsachen provocirt, die ihm nicht bekannt waren, indem er sich nicht an Ort und Stelle befand, er suchte sie durch ein auch vielleicht von tausend Men⸗ schen wiederholtes Geschrei zu rechtfertigen, welches aber von 19,000 andern Gardisten und an 300,000 Zuschau⸗ ern durch den Ausruf: Es lebe der Koͤnig, erstickt wurde. Am Abend der Revue herrschte die groͤßte Ruhe in Paris, und nichts hat seit der Ordonnanz dieselbe gestoͤrt. Wo ist also die Revolution? Man wird wohl die Sache nicht so weit treiben, die Nationalgarde mit der miserabeln Bande verwechseln zu wollen (denn ich habe nicht noͤthig zu bemerken, daß es keine National⸗
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einigen Schuldigen eine
Revolution eine Bahn vorbereitet haben wuͤrde.
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garden waren), die stets das Mittel fand, sich mit rem Geschrei in die Naͤhe der Wagen der Prinzessin zu halten, ohne Achtung fuͤr den Rang und das schlecht. Wenigstens haͤtte der Hr. Minister in der donnanz seine Gedanken ausdruͤcken und die Schuldi von den Uaschuldigen unterscheiden sollen. Diese m Antwort war ich dem edlen Marschall, unserm ( mandanten, schuldig, dieser Garde, die den Koͤnig Oberst hatte, und so vielen braven Maͤnnern, e Chef ich die Ehre hatte zu sein. Ich war sie ganz ropa schuldig, um zu beweisen, daß diese allgemein wunderte Garde nicht aufruͤhrerisch gewesen ist, und die Revolution keine Werkzeuge in der Nationalg finden wird; dann dem Koͤnige selbst, damit er uͤberzeugt, daß der Schmerz doch die Ergebenheit n vermindert, endlich auch den Ministern, damit sie se⸗ daß die Scheidelinie, die sie zwischen dem Koͤnige den Unterthanen errichten wollen, nur von kurzer De sein wird. (Bravo's zur Linken.) Der Finanzmi ster. Auch heute muß ich, wie oft, auf eiteln De mationen antworten. Denn daß es bloße Deklamatig sind, beweisen die Zugestaͤndnisse des Redners se Zwar sagte er, es seien nur eine kleine Anzahl Se dige vorhanden; wer wollte es bestreiten; und diese haben schwerlich eingesehn, wie wichtig und gefaͤhrlich ihre Handlungsweise sei. Dessen unger blieb die That mit allen ihren Folgen, die der ve Redner selbst einraͤumt, bestehn; und bis uns 9 wird, auf welche andre Weise wir Frankreich vor uͤblen Folgen schuͤtzen koͤnnten, welche die Straflosic haͤtte nach sich ziehen koͤnnen, werde ich mit Grund haupten duͤrfen, daß die beschlossene Maaßregel die ed war, welche ergriffen werden konnte; ich sage die ede denn sie griff keinen Einzelnen an, und gab der Gaf schaft eine, nach dem was geschehen war, unentbehtl Gewaͤhrleistung. (Beifallsbezeigungen). Was gescheh ist, das wissen Sie, meine Herren, es wurden Bit mit aufgepflanztem Bayonnet vorgetragen (große S. sation). Solch eine Thatsache erforderte eine Maaß gel der Regierung, und ich habe offen gesagt, daß dazu gerathen habe; ich habe nicht gesagt, daß ich provocirt haͤtte, und es geziemt mir nicht, mich hietn naͤher zu erklaͤren, wie uͤberhaupt mir dieser Theil Debatte wenig angemessen vorkommt. Eben so recht ist der Vorwurf, als haͤtte ich die Nationalg beschuldigt, eine Revolution vorzubereiten, ich habe sagt und gedacht und denke noch, daß ein Ministeri welches, nach dem was vorgefallen war, zu keiner fiß Maaßregel gerathen haͤtte, durch seine Schwaͤche Dit ist meine vollkommene Ueberzeugung, wie auch, daß verdient haͤtten, daß der Koͤnig uns sein Vertral entzoͤge, wenn ein anderer Weg von uns ein geschla worden waͤre. Nach einem Vortrage des Hrn. G tier, welcher den Ministern vorwarf, sich von ei Partei uͤberfluͤgeln und beherrschen zu lassen, nahm
es bisher der Fall gewesen ist. Noch nie hatte ein große Bestaͤndigkeit in als jetzt; und ein Beweis davon ist, daß alle wichti Aemter zur Stunde von denselben Personen bekleil
gesetzt wurde. ners fallen also vor der Anfuͤhrung der nackten Thn sachen zusammen. Das Ministerium erkennt hoͤchsten nur den Einfluß der Mehrheit der Mitglieder der Ka mer an, dieser droht aber keine Gefahr, denn die Partei will unsre Institutionen nicht zerstoͤren. den Minister betrifft, der jetzt zu Ihnen redet, so
Finanzminister noch einmal das Wort. Wenn sagte er, uns vor einer Partei beugten, von der sagt, sie trachte nach allen Aemtern und Stellen h wuͤrden wir mehr Amtsveraͤnderungen wahrnehmen, Ult.
dieser Beziehung stattgefung
sind, die sie bekleideten, ehe das jetzige Ministerium 2 Die Schlußfolgerungen des vorigen
erlaubt, zu sagen, daß er durch keine Partei be⸗ cht wird, ich glaube, bewiesen zu haben, daß Muth und Anhaͤnglichkeit mich veranlassen koͤnnen, in er Stellung zu beharren. Und ich, daß ich nur so als die harte Nothwendigkeit auf mir lasten „darin verbleiben werde. Wenn man in der Lage weder nach Ehrenbezeugungen noch Vermoͤgen zu n, und man beides nach ihrem wahren Werthe zu higen weiß, so laͤßt man sich durch keine Parthei rschen (laute und anhaltende Beifallsbezeigungen). Füngproeehetge Rente 100 Fr. 65 C. — Dreiproc. .65 C. a bs. 8. Mai. Die Geschaͤfte eines Oberbe⸗ habers des Heeres werden bis jetzt noch von Lord erston provisorisch bestritten. Die Morning⸗Post t, bei der noch nicht erfolgten anderweiten Be⸗ ag jener Stelle, lasse alles hoffen, daß der Herzog Wellington dieselbe wiederum einnehmen werde. Im Oberhause hat sich bisher Marquis von Lon⸗ erry (Bruder des verstorbenen Ministers und bei Leben als Lord Stewart Gesandter in Wien) von am feindseligsten gegen Hru. Canning ausgespro⸗ Er wollte darauf antragen, daß vom auswäaͤrtigen die genaueste Rechenschafs uͤber dessen Ausgaben 822 gefordert werde, konnte aber mit der Form ntrags nicht zurecht kommen. Lord Winchelsea hat keinen Tag fuͤr seine Motion auf Erwaͤgung des ndes der Nation bestimmt; Graf Mansfield aber 7. Juni fuͤr eine andre, um dem Hause Gelegen⸗ zu geben, sich uͤber die Katholische Emancipation laͤren. Er forderte eine Erklaͤrung der Krone selbst, Beruhigung der Bekenner des Protestantismus. Der fruͤher angekuͤndigte Antrag des Generals Gas⸗ auf Ernennung eines Special⸗Ausschusses uͤber Beschwerden der Schiffsrheder wegen der Aenderung r Schiffahrts⸗Gesetze ist nun auf die Bahn ge⸗ t und durch Herrn Huskisson gruͤndlich bekaͤmpft een. Auch Hr. Peel, der in allen liberaleren Grund⸗ ndieser Art es stets mit den wuͤrkenden Maͤnnern worigen Ministeriums gehalten, stimmte ihnen hier⸗ seiner Erklaͤrung vom 1. d. getreu; nicht minder mehreré sehr einflaßreiche, unabhäaͤngige Mitglie⸗ namentlich Lord Althorp, Lord Milton, Lord Nu⸗ und Herr Poulet Thomson, unter lautem Beifall uͤr die Minister erklaͤrt, die, hiernach zu schließen, nterhause allerdings auf bedeutende Unterstuͤtzung en zaͤhlen zu duͤrfen. Der Antrag ward ohne menzaͤhlung verworfen. Hr. Canning erwaͤhnte im der Debatte, daß die Staats⸗Einkuͤnfte sich, ob⸗ langsam, fortwaͤhrend verbesserten und kuͤndigte die naͤchste Sitzung einen Antrag auf Ernennung Ausschusses zur gruͤndlichen Untersuchung des Fi⸗ üstandes und Revision des ganzen Systems an. — N, ebenfalls mit Freude aufgenommene Anzeige, so ene Erklaͤrungen unabhaͤngiger Mitglieder, haben ein Steigen unserer Fonds bereitet. Hr. Peel erklaͤrte, sehr geneigt zu sein, seine Ar⸗
han der Verbesserung der Strafgesetze fortzusetzen; ürch er dem Lande einen unschaͤtzbaren Dienst er⸗
Der Katholische Verein in Dublin hat beschlossen, Wochen lang keine Versammlung zu halten. Wonsols 83 ½.
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St. Petersburg, 8. Mai. Se. Maj. der Kaiser
n Ihrem Stallmeister Fuͤrsten Dolgorucki, Director Hof⸗Stall, Amts, wegen der im Jahre 1826 be⸗
en bedeutenden Ersparnisse, mittels gnaͤdigsten Re is Ihre Zufriedenheit und Ihren Dank zu erken⸗ zu geben geruht.
Jeder Tag liefert neue Beweise der Gerechtigkeits unsers Monarchen. Se. Maj. haben neuerdingr Beschluß des dirigirenden Senats hinsichtlich der
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gedehnt werden koͤnne.
Edelmanns Schimanowsky, der als Mitschuldiger der Gutsbaͤuerin Feodosia Jwanowa bei Vergiftung ihres Mannes angeklagt ist, nicht nur bestaͤtigt, sondern au⸗ ßerdem verordnet, daß nicht, wie dort verfuͤgt worden, besagter Edelmann von der ihm zuerkannten Kirchen⸗ buße in Hinsicht des Gnadenmanifestes vom 22. August 1826 loszusprechen, sondern derselbe nach Gatbefinden der geistlichen Obrigkeit zu unterwerfen sei, indem das Gnaden⸗Manifest keineswegs auf dergleichen Faͤlle aus⸗
888 49. b nenpüa gegi En 1 „
Madrid, 26. April. Man behauptet jetzt, die Unruhen in Catalonien seien gedaͤmpft, dagegen sel jetzt der Hauptpunkt der Insurrektion in Arragonien, und sogar sollen in dem Staͤdtchen Hunsar Unordnungen vorgefallen sein.
In Cadix sind vier große Transportschiffe aus Frankreich mit Truppen und besonders mit Munition angekommen. 818
Borcelona, 26. April. Die zwei koͤniglichen Goeletten, welche vor einigen Tagen aus Tortoso hier ankamen, hatten 33 Gefangene an Bord; es sind met stens Leute ohne Bedeutung, die man mit Befremden in einer Verschwoͤrung verwickelt sieht, und die gewi nur als elende Werkzeuge gebraucht wurden. Jedoch befindet sich unter ihnen der beruͤhmte Guerillasanfuͤhrer Nambla. Von hier werden diese Schiffe nach Rosas segeln, um die dortigen Gefangenen hieher zu bringen.
Unsere Grenze ist jetzt ruhig. Der Marechal de⸗ Camp, Romagesa, Gouverneur von Mataro, der sich
mandirt die bewegliche Colonne, welche die Landstraße
von Mataro und Gironna bis Figueras bewacht. . Man sieht uͤbrigens jetzt erst ein, daß in Wahrheit
genten keine Gewaltthaͤtigkeit begangen worden. Lissabon, 21. April. Man erwartete am
tonirt bleiben. Man beschaͤftigt sich jetzt allgemein in
den dortigen Gegenden mit Truppenaushebungen. Aus Tras os⸗Montes hatte man keine merkwuͤrdige
Neuigkeiten. Diese Provinz ist durch den Marquis
Elend versunken. 8 Der General Clinton war einige Tage hier gewe⸗
Das 1. und 4. Reuterregiment sind hieher in Garnison
verlegt worden.
Eins unserer Journale giebt folgende Liste von dem
bruar 1827: 1 Eilf Reuterregimenter, 3124 Mann; Polizeireuter
terie, 13,480; Polizeiinfanterie in Lissadon, 222; eben diese in Porto, 211; 11 Bataillons Jaͤger, 3288; Regimenter Artillerie, 2472; J. Milizen, 27,110. Total 50,638 Mann.
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“ Berlin, 17. Mai. Die Gewitter, welche vorgestern Nachmittag durch das stundenlang ununterbrochen fort⸗
dauernde furchtbare
Regenguͤsse sich hier kund gaben, haben etliche Meilen
unter den Glaubenstruppen ausgezeichnet und durch die Vertheidigung des Forts von Urgel verewigt hat, kom-⸗
die oͤffentliche Ruhe weniger gestoͤrt war, als man mit so viel Uebertreibung gesagt hatte. Es waren keine ver⸗ schiedene Aufstaͤnde, sondern die Insurrektion ““ demselben Tage Statt. Auch ist dabei von den Insur⸗ “
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April den Grafen von Villaflor mit seinem Hauptquar-. tier in Viseu; seine Division sollte in Ober Beira can-⸗
von Chaves und durch Silveira in ein unbeschreibliches
sen, und ist wieder nach der Provinz Alentejo abgereist.
effertiv Bestande der portugiesischen Armee am 1. Fe⸗
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von Lissabon, 24; eben diese in Porto, 67; 4 Com⸗ pagnien Artilleriefuhrleute, 250; 20 Regimenter Infan⸗ 8
4 8 Ingenieurscorps, “ 6
Donnern und demnaͤchst durch starke
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