“ halb noch Unterhandlungen
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tements, fo tgefahren und sie wurden sämmtlich bewilligt. Hierauf kanen die Kosten der Verwaltung des Mini⸗ steriums der auswaͤrtigen Augelegenheiten zur Sprache. Hr. Bignon hielt eine lange Rede uͤber die aus⸗ wärtige Politik des Ministeriums und beschuldigte es, wiewohl ohne persoͤnlichen Tadel des jetzigen Ministers, unsern Einflüuß im Auslande, aus Mangel an einem festen System verscherzt zu haben. Er wiederholte alle so oft ausgesprochenen und eben so oft widerlegten Kla gepunkte, als den Mangel eines Handelsvertrages mit Haiti; die versaͤumte Gelegenheit, vortheilhafte Handels⸗ verbindungen mit den Suͤdamerikanischen Staaten an⸗ zuknuͤpfen; die Erfolglosigkeit des Krieges met Spanien; die Gleichguͤltigkeit gegen Griechenland; die von den preußischen Truppen besetzten Grenzdoͤrfer; die Titel der franzoͤsischen Marschaͤlle, die der oͤsterreichische Gesandte nicht anerkennen wollte ꝛc. ꝛc. Die Rede schloß mit ei⸗ nem duͤstern Bilde der gegenwaͤrtigen Lage Europens. Hr. v. Vaublanc erwiederte besonders ruͤcksichtlich Spaniens, daß die Abstcht keinesweges gewesen sei, die Regterung zu noͤthigen, diese oder jene Einrichtungen zu treffen, sondern lediglich den Koͤnig zu befreien, uͤbri⸗ gens sei es hoͤchst ungerecht, diese Regierung eine abso⸗ lute Regierung zu nennen, da der Koͤnig, bevor er handle, stets die Wuͤnsche und Gesinnungen seines Vol⸗ kes zu Rathe ziehe. Der Minister der auswäaͤr⸗ tigen Angelegenheiten antworkete ausfuührlich auf die Rede des Hrn. Bignon; er sagte im Wesentlichen Folgendes. Es ist mir unmöͤglich, mich unumwunden uͤber die griechischen Angelegenheiten zu aͤußern, da des⸗ schweben, an denen Frank. Antheil nimmt.
reich uͤbrigens den ihm geduͤhrenden
Was Titel der Marschalle betrifft, so hatte Ocsterreich
schon vor dem Frieden von 1814 den Wunsch ausgespre⸗ chen, daß diejenigen wegfallen sollten, die auf eine Art von Recht auf jetzt oͤsterreichischen Provinzen hindeute⸗ ten. Der damalige Minister aͤußerte hierauf, es sei seine Mein ung, daß diejenigen nicht mehr getragen werden sollten, die nicht von Siegen herruͤhrten. Die Dache blieb unentschieden, und die Frage ist bloß die,
ob Oesterreich verbunden ist, diese Titel anzuerkennen.
In Ansehung der angeblichen Verletzung unsers Gebiets durch preußische Truppen bemerke ich, daß die Doͤrfer Merting und Bibling, um die es sich handelt, nach dem Vertrage von 1815 unstreitig jenseits der franzoͤsischen Grenze liegen. Dessen ungeachtet entstanden bei der Grenzregulirung einige Zweifel, der Praͤfekt des Mosel⸗ departements ernannte zwei Maires in diesen Doͤrfern, auch wurden sie im Steuer⸗Etat mit aufgenommen; S. M. erließen ihnen aber alle Jahre die Steuer, die wirklich von Preußen bezogen wurde. Im Irhr 1822 wurde die Entrichtung der Steuer verweigert; Preußen verfuhr eine Zeit lang mit Guͤte und Nachsicht, endlich aber mit Strenge. So verhaͤlt sich die Sache, und es bat folglich eine Gebietsverletzung nicht stattgefunden. Wir haben jrdoch die Hoffnung, die gedachten Doͤrfer durch eine Compensation zaruͤck zu erhalten. Man hat ferner das Verfahren der Regierung ruͤcksichtlich von uͤdamerika und die Titel unsrer dortigen Agenten ge⸗ tadelt, waͤhrend man nicht vergessen sollte, daß der Koͤ nig zwar fuͤr das Interesse seiner Unterthanen sorgt, aber dabei dasjenige nicht außer Acht lassen darf, was er einem ungluͤcklichen Bundesgenossen schuldig ist; wenn wir, sagte der Minister, nach einer Aufzaͤhlung der Dienste, die Spanien in einer fruͤhern Zeit uns geleistet hat, gegenwaͤrtig etwas fuͤr dieses Land thun, so ist es nur eine schwache Vergeltung alles dessen, was es fruͤ her fuͤr uns gethan hat. — Die Verhandlung uͤber das Budjet des auswaͤrtigen Departements wurde nicht ge⸗ schlo ssen.
Fuͤnfprocentige Rente 100 Fr. 50 C. — Dreiproc. 8 1
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London, 19. Mai. Die Finale Einri Ministeriums ist nunmehr erfolgt und uͤbrigen erledigt gewesenen Stellen wiederum z Der Marquts von Landsdown hat Sitz im Kah erhalten, sonst aber keine Stelle angenommen. Graf von Carlisle hat die Stelle als erster Komm rius der Koͤnigl. Waͤlder und Forsten, nebst einem im Kabinette angenommen und Herr Tierney hat Muͤazmeister⸗Amt ebenfalls nebst Sitz im Kabinen halten. Letzteres wird sonach in Zukunft 15 Mityg. zaͤhlen. Hr. Adercrombie ist zum General⸗Fiskal
Sir J. Macdonald zu einem der Koͤnigl. Kommist
fuͤr die indischen Angelegenheiten ernannt worden.
Vorgestern kuͤndigte Lord Holland im Oben an, daß er die jetzige Regierung unterstuͤtzen wert setzte die Gruͤnde öreses Entschlusses ausfuͤyrlich a ander.
Gestern wurde im Oberhause die neue Kornbil zweitenmale verlosen. .
Die dem Oberhause vorgelegte Bill des Lords N cliffe zur Verbesserung der Jagdgesetze, ist mit Meyrheit von einer einzigen Stimme verworfen
Im Unterhause widersprach am 14. ousdrucklich oem Geruͤcht, daß er Sr. Maj. die
nung mehrerer neuen Pairs habe anrathen wollegt erklaͤrte dieses Geruͤcht juͤr eine truͤgerische Erdicht
Am 8. erhielt Lord Althorp im Unterhause laubniß zur Eindringung seiner Bill zur Verhuͤtu Bestechung und Verminderung von Ausgaben Parlameniswahlen. Eine ahnliche Erlaudniß w
Lornwall gegeden, wo die Schaͤndlichkeit in diesern sicht schon in mehreren Faͤllen den hoͤchsten Grad e zu haden scheint. Herr Canning sagte: „Ob ig zugede, daß der Ausschuß⸗ Bericht Umstaͤnde genng Haͤlt, um öoite Einbringung der Bill zu rechtfertige halte ich mir doch meine Erklaͤrung bis dahin vor
Herr C
besonderer Beziehung auf den Wahlflecken Penn
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fortwaͤhrender Beschäftigung wieder im Stande, Arbeitern einen hoͤhern Lohn als bisher zu be⸗ en. Hie gesammten Armensteuern des Jahdes 1825/26, 25. Maͤrz an, betrugen 7,174 647 Pfd. Sterl., von 6,965 051 Pfo. St. vertheilt wurden. Der Zoll und die Accise auf Zucker haben im vori,⸗ ahre 4 500.000 und auf Rum und andere geistige inke 3.500,000 Pfund Sterling betragen. Der beruͤhmte Joseph Lancaster ist bei einem von var zu Caraccas gegebenen Gastmahle mit mehre⸗ Anwesenden in einen so heftigen Streit gerathen, r sich bewogen gefunden, am folgenden Tage seinen zu verlangen, der ihm auch ohne weiteres bewilligt „Seine Stelle ist bereits wieder besetzt. uf der Universitaͤt von Pennsylvanien wurden an Tage, am 6. April, 131 Mediciner zu Doctoren Heilkunde proclamirt. Die Guatimala Zeitungen vom 8. Februar stellen Huͤlfsquellen jener Republik, als in einem hoͤchst be⸗ swerthen Zustande sich befindend, dar. Die Schatz der war leer, und es blieb ihr nichts anders uͤbrig, lne gezwungene Anleihe. 3 b Der jange Koͤnig der Sandwich Inseln ist, einge⸗ ben Nachrichten zufolge, mit Tode abgegangen.
onsols 83. 1. Petersburg, 15. Mai. Der Koͤnigl. Preuß.
5 broͤentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister,
ol v. Schoͤler, welcher auf einige Zeit seinen Po⸗ erwͤßt, hatte vorgestern bei Sr. Maj. dem Kaiser bei Ihren Majestaͤten den Kaiserinnen Abschieds⸗ nz. Der neuerdings hierher zuruͤckgekehrte Herr jster, welcher den General v. Schoͤler einstweilen, zeschaͤftstrager, vertritt, hatte die Ehre Sr. Maj. Kaiser und Ihren Majestaͤten den Kaiserinnen vor⸗
t zu werden. Der wirkl. geheime Rath Fuͤrst Lobanoff Rostovsky,
der Vorschlag von Maßregeln zur Abhuͤlfe des Uehhghlted des Reichsraths, hat die nachgesuchte Erlaub⸗ geschehen wird. Ich fuͤhle mich bewogen, o zu hafßhur Niederlegung seiner saͤmmilichen Funktionen,
aus der Ueberzeugung, huͤten, daß man sich nicht mit unbeschraͤnkten un die Vernichtung des ganzen Wahl Modus abzwec Entwürfen beschaͤftige, liege darin, daß das Hau Volke seine Bereitwilligkeit zeige, die einzelnen draͤuche abzustellen, die ihm angezeigt werden, u den Untersuchungen uͤber tadelnswerthe und auge Umtriebe nicht zu entziehen.“”“ Diese Erklaͤrung rauschenden Bersall zuwege. 1
Hr. Peel gab am 13. d. allen ausgetretenen!
stern und vielen Pairs von der Ultra, Tory ⸗ 4
ein großes Mittagsmahl; dagegen speis'te Hr. Cf an demselben Tage bei dem Primas der Auglrikam Kirche, dem Erzdischof von Canterbury. Diese Ar rung der Bischoͤfe an den Premierminister, der de Besetzung der hohen kirchlichen Stellen einen so Einfluß ausuͤbt, scheint seinen politischen und pe chen Gegnern sehr zu mißfallen.
8 Nach den neuesten Nachrichten aus Lissabon 5. Mat) sah man dem baldigen Ableben der Pri Regentin entgegen; sie hatte bereits auf ihr Beh die letzte Oelung erhalten.
In den letzten 12 Jahren haben die Emolu des Lord Kanzlers (Eldon) im Durchschnitt jäaährlit 14676 Pf. St. sich belausen.
Das fuͤr Griechenland bestimmte Dampfschif terprize wird jetzt in Plymouth ausgebessert, was wie man glaudt, einen Monat Zeit weqnehmen kung
Von Liverpool sind im vorigen Monat uͤber Auswanderer nach den V. Staaten und den Brit Nordamericanischen Besitzungen abgesegelt.
Die Nachrichten aus den Manufaeturstaͤdten
Innern lauten sehr guͤnstig, und die Fabrikherren n
das beste Mitttel, um Helassung seines Gehalts als Penston, erhalten.
Vom Main, 20. Mai. Das Koͤnigl. baiersche rungsblatt vom 17. d. enthaͤlt das mit der Krone reich am 10. Maͤrz d. J. abgeschlossene Miltair⸗ 1. Die Mainzer Zeitung enthaͤlt folgendes aus Mainz 8. Mai. Vorgestern wurde hier ein Diebstahl gen, der unter veraͤnderten Formen sich zwar an, ris bereits oftmals widerholte, der aber, mit sol⸗ Wirtuositaͤt ausgefuͤhrt, gegen welche der redliche msich kaum bewahren kann, als neu erscheint, und st, welche Fortschritte die Diebesindustrie gemacht nd dessen Faktum wir hier zur Warnung mitzu⸗ n fuͤr Pflicht halten: Vorgestern wurde naͤmlich inem der ersten hiesigen Gasthaͤuser zu einem Geld⸗ ler geschickt, er moͤge dahin kommen zu einem den, der 400 preuß. Thaler gegen Kassasch ine die Ztaͤates umzuwechseln wuͤnsche. Dieser beaab sich „fand einen Franzosen, der ihm dasselbe Verlan⸗ ortrug, und bald war man des Handels einig. Wechsler zaͤhlte demselben 430 Thlr. in Scheinen jener nahm sie, steckte sie in seine Brieftasche, wik⸗ dieselbe mit einem Bande zusammen, und steckte hen das Ende des Bandes und die Brieftasche ein stuͤck, und legte sodann dieses Portefeuille auf den Waͤhrend er dieses Geschaͤft in Gegenwart des aufmerksamen Wechslers verrichtete, sagte er dem⸗ er habe zur groͤßern Sicherheit dem Wirthe sein aufzuheben gegeben, und wolle nun zu demselben um sich solches wieder einhaͤndigen zu lassen, wo⸗ um so weniger etwas einzuwenden war, als die ftasche mit ihrem eben versehenen Inhalte auf dem e liegen blieb. Sofort verließ er das Zimmer, um
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chen, vollkommen grundlos erwiesen *).
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nicht wieder zu erscheinen. Nach langem vergeblichen Harren wurde dos Portefeutlle untersucht und man fand es — leer, wenigstens waren keine Kassascheine darin. Dieser Vorfall wurde allerdings sogleich der Poltzeibehoͤrde angezeigt, bis jetzt aber scheint es noch nicht gelungen zu sein, naͤhere Kunde von diesem eska⸗ mottrenden, Spitzbuben einzuziehen, viel weniger seiner selbst habhaft zu werden, auf welchen letzten Punkt der beraubte Wechsler sogar einen hbedeutenden Preis gesetzt haben soll.
Tuͤrkey. Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt Folgendes: “
Konstantinopel, 25. April. Der vormalige Reis⸗Efendi, Mehmed Seida Efendi, der vor Kurzem die seiner geschwaͤchten Gesundheit halber erbetene Ent⸗ lassung von der von ihm bekleideten Stelle erhalten hatte, ist am 20. Abends, nachdem er eben von dem, waͤyrend des Ramasans ülichen Besuche der Moscheen in Ejub ermuͤdet, bei dem Kapudan Pascha das Abend⸗ mahl eingenommen hatte, waͤhrend des Gebets vom Schlage getroffen worden, und bald darauf verschieden. Am folgenden Tage ward seine Leiche, unter Begleitung vieler angesehenen Personen, besonders aus der Klasse der Ulemas, zur Erde bestattet Der ploͤtzliche Tod eines so einflußreichen Mannes, der, auch nachdem er der be⸗ schwerlichen Leitung der auswaͤrtigen Angelegenheiten enthoben war, fortwaͤhrend an den Staatsgeschaͤften Theil nahm, und sich durch Anhaͤnalichkeit und Eifer fuͤr die im Laufe des verflossenen Jahres eingefuͤhrten Reformen auszeichnete, hat, wie sich erwarten ließ, zu mancherlei Geruͤchten von Vergiftung, von hnterlaßnen großen Schaͤtzen u. s. w. Anlaß gegeben, die sich aber sogleich als falsch und gaͤnzlich ungegruͤndet erwiesen ha⸗ den, indem einer Seits die Art seines Todes durch das Zeugniß der, nach dem eingetretenen Uafalle zur Ret⸗ tang herbeigerufenen fraͤnkischen Aerzte außer ollem Zwei⸗ fel gesetzt, anderer Seits aber sein hinterlassenes Ver⸗ moͤgen wenig bedeutend ist, wenn man ern aͤgt, daß Seida Efendi mehrere Jahre hindurch die angesehensten Staatsaͤmter bekleidet hatte. —
Gegen die sonstige Gewohnheit der Tuͤrken werden auch waͤhrend des Ramasfans (Fastenmonats) die mili⸗ taͤrischen Uebungen eifrig fortgesetzt, der Bou der Ka⸗ sernen und die Ausruͤstung der Kriegsschiffe beteieben, und Verstaͤrkungen in das Lager des Seraskiers abge⸗ sendet. Am 14. d. M. sind zwei Compagnten Kano⸗ niere und einige Tage spaͤter 1700 Mann Infanterie, üuͤnter Anfuͤhrung des Binbascht Osman Aga, nach La⸗ tissa aufgebrochen. Am 21. ist der Seraskier der Flotte, Tahir Pascha mit 18 Schiffen nach Gallipoli abgesegelt um sich mit der dort befindlichen Flotten⸗Abtheilung des Riala Beg zu vereinigen.
Vor einigen Tagen hatten sich hier, besonders unter den Griechen, mancherlei Geruͤchte uͤber blutise Gefechte verbreitet, welche zu Ende des vorigen oder zu Anfang des laufenden Monats bei Athen Statt gefunden, und tie Aufhebung der Belagerung der Akropolts he beigefuͤhrt haben sollten Alle diese Geruͤchte haben sich durch die neuesten aus Aegina und Poro (uͤber Smnyrna) hier
eingelaufenen Nachrichten, die bis zum 11. April rei⸗ Dieen Nach⸗
*) Sollte man es fuͤr moͤglich halten, wenn die Erfahrung der fruͤheren Jahre nicht schon aͤhnliche Beispiele darge⸗ boten haͤtte, daß in einem angeblichen Schreiben aus Ae⸗ gina vom 2. April (in der Gazetta di Firenze vom 1. Mai) mit genauer Angabe der Tage und aller Umstaͤnde, einer der glaͤnzendsten und blutigsten Siege verküͤndiget wird, welchen die Griechen jemals errungen haben, in Folge dessen der Seraskier genoͤthiget worden sei; gs Belagerung der Akropolis aufzuheben! Als Probe der Unverschaͤmtheit, mit welcher das Publikum durch derlei, wirkliche oder erdichtete, Correspondenzen binter⸗
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