16 11“] Eöö“ Der Minister des Innern bemerkte, die Aerzte seien daruͤber noch uneinig, es wuͤrde folglich unvorsich 8 tig sein, sich einer moͤglichen Gefahr auszusetzen, dieses wuͤrde um so unangemessener sein, als die Lazarethe je
denfalls als Schutzmittel gegen die gewiß ansteckende Pest dienten. Die Ausgabe wurde hierauf auch ge⸗ naehmigt. Fuͤhfprocentige Rente 100 Fr. 40 C. — Dreiproc. 0 Fr. 45 C. — 8b London, 22. Mai. Der Lordkanzler und Hr. Canning hatten am Sonnabend Audienz dei Sr. Maj. Sonnabend Nachmittags war Kabinets⸗Rath in Hern. Cannings Wohnung, welchem die drei neuerdings er⸗ nannten Kabinetsglieder, der Marquis v. Landsdown, der Graf Carlisle und Hr. Tierney zum erstenmale bei wohnten. Die Sitzung dauerte von 4 bis 6 Uhr.
Zu Froögmore werden Anstalten zum Empfange Ih, rer Maj. der verwittweten Koͤnigin von Wuͤrtemberg gemacht.
Viscount Granville ist wieder nach Paris abge⸗ gangen.
Die Gesellschaft zur Verbreitung der Grundsaͤtze der Reformation hielt gestern eine sehr zahlreiche Ver⸗ sammlung, in der der Zustand Irlands in Bezug auf Religiositaͤt und Aufklaͤrung in Betracht gezogen, und namentlich beschlossen wurde, durch Verbreitung der Bi⸗ bel und anderer religioͤser Schriften in Irland, beson⸗ ders auch durch Fuͤrsorge fuͤr den Religions⸗Unͤterricht der in London wohnenden Irlaͤnder, deren Zahl sich auf nicht weniger als 130,000 belaͤuft, den Endzweck der Ge⸗ sellschaft zu befoͤrdern. 1
Wir haben Lissabonner Zeitungen bis zum 12. d., der Gesundheitszustand der Prinzessin Regentin ist in fortschreitender Besserung, im Uebrigen enthalten diesel⸗ ben nichts von erheblichem Interesse.
Heute eingelaufene Briefe aus Laguagyra vom 2. April enthalten nichts Bedeutendes.
Heute, so wie gestern, hat Hr. Brunel nebst seinen Gehuͤlfen zu wiederholten malen das Flußbette der Themse da wo der Durchbruch des Wassers in den unterirdischen Weg erfolgt ist, besichtigt. Um die entstandene Luͤcke im Flußbette auszufuͤllen, hat man bereits große Quan⸗ titaͤten Lehm ins Wasser geworfen, Hr. Brunel laͤßt noch immer damit fortfahren, und will mit dem Aus⸗ pumpen des Wassers aus dem Schacht noch Anstand naehmen, his sich die Wirksamkeit der erstern Maaßregel erprobt hat. 11A“
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Stockholm, 18. Mai. Mittelst Bekanntmachung vom 16. d. haben Se. Maj. das Product⸗Placat vom 10. November 1724, in Bezug auf Niederlaͤndische Schiffe, aufgehoben, so daß dieselben bis auf weitres alle zur Einfuhr in Schweden erlaubte Waaren einfuͤh⸗ ren duͤrfen und keinen hoͤheren Abgaben unterworfen sein sollen, als Schwedische Schiffe. Im Jahre 1823 belief sich die gesammte Eisenaus⸗ fuhr aus dem Reiche auf 429,712 Schiffpfund, im Jahre 1824 auf 373,892, 1815 auf 481,038 und 1826 auf 3381,529 Schiffpfund. 8 Vom Main, 25. Mai. Ihre Maj. die Koͤnigin von B waren und in Cronach das erste Nachtquartier gehalten heatten, langten vorgestern Mittag in Banz an, nahmen bei Sr. K. H. dem Hrn. Herzog Wilhelm von Baiern das Mahl ein, und setzten die Reise Nachmittags 4 Uhr nach Nuͤrnberg fort, wo Allerhoͤchsteoieselben gegen 12 Uhr Nachts im erwuͤnschtesten Wohlsein anlangten und übetnachteten. Gestern Nachmittags reisten Hoͤchstdiesel⸗ ben nach Pappenheim ab, um dort zu uͤbernachten, und heute die Reise bis München zu vollenden. In der Be⸗ gleitung Ihrer K. Maj. befanden sich, nebst dem Ge
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aiern, welche am 22. d. von Altenburg abgereist
sche,
2134 1 Eduard von Sachsen⸗Altenburg, welch' Erstere si nige Monate zu Nuͤrnberg bei seinem Herrn Ph aufhalten wird.
Nun zeigen sich erst (schreibt man aus Durlach 20. Mai) die Folgen des außerordentlich kalten strengen Winters: fast alle Nußbäume sind in ung Gegend erfroren, selten zeigt einer noch Wachetzt trieb; es ist ein großer Schaden, und sehr traur allen Feldern und an alen Straßen duͤrre Nußzt zu sehen. 1
Am 16., Abends vor 7 Uhr, lug zu En (Baden) der Blitz in den dortigen . Martins⸗Pfarrei, fuhr an der Uhrenwand durch h die Sakcistei hinein. Erst eine Viertelstunde sah man unter dem Knopf ein kleines Feuer herw chen. Jetzt gerieth die ganze Stadt in Schrecke man voraussah, daß man mit keiner Spritze he die Hoͤhe des Thurmes reichen, und von Innen mand in die Spitze des Thurmes steigen konn Alle Nachbarn um die Kirche herum ruͤsteten sich zur Flucht, und verbargen ihre besten Sachen i woͤlben und Kellern. — Schon dauerte der Bran Stunde, und wurde immer groͤßer, und schon feurige Kohlen in den Kasernenhof gegen die scheuer. Da wagten es zwei beherzte Maͤundgl Blechner und ein Zimmermann, kletterten mit gefahr in die Hoͤhe, saͤgten, mitten im Feuer, diß mit Eisen befestigten dicken Balken ab, und waß herunter, so daß das Feuer Luft bekam, und loͤscht werden konnte.
Tuͤrkei. Nach einem Schreiben aus Corft 28. April (im Osservatore Triestino) hat Cochram Oberbefehl uͤder die griechische Marine mit der 2 gung erhalten, daß er nie verpflichtet sein solle, Plane zu den Unternehmungen, welche er im 6 fuͤhren duͤrfte, zu offenbaren, und daß die andern tains ihm blinolings gehorchen sollen.
— Ein Schreiben aus Odessa vom 8. Mai (. Allgemeinen Zeitung) enthaͤlt Folgendes: Nach B aus Konstaninopel vom 2. Mai hat der Großher Seraskzer Reschid Pascha, der die Belagerung der polis bdefehligte, abgesetzt, und den Aga Pascha; nem Nachfolger ernannt. An die Stelle des Ag scha, der die Aufsicht uͤber die Truppen am Bo haͤtte, ist der erst abgesetzte ehemalige Kapudan Chosrew Mehmet Pascha, den die Griechen Top scha nannten, gekommen. Man folgert aus der zung des Seraskiers, daß die Akropolis entsetzt ses
gehe.
Aus dem Oesterreichischen Beobachter
ten) Manisestes mit, welches die Regierungs Comm Griechenlands am 7. April aus Poro an die N⸗ Versammlung erlassen hat: Die ’2 Regierungs⸗Commission Griechenlang — an die
dritte National⸗Versammlung der Grit Die Regierungs⸗Commission Griechenlands gelte, nicht gleich anfaͤnglich die Besorgnisse, von sie bei Uebernahme der Regierungszuͤgel umringt fo wie die feste Grundlage bekannt zu machen, welche sie ihre Hoffnungen fuͤr das Heil de: R. stuͤtte. Ferner ermangelte sie auch nicht, bereits! Monaten, die aufrichtige Stimme ihrer heißen! ihre Gewalt niederlegen zu duͤrfen, so wie dringlichen Vorstellungen, daß die Bevollmaͤchtigten Fortsetzung der Arbeiten der drirten griechtschen N. nal, Vecrlammlung einberufen werden moͤgten, kull geben. Die großen Besorgnisse, von denen sie umt
folge, Ihre Durchlauchten die Prinzen Feiedrich und
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war, ruͤhrten, wie es die Commission auch belt
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ulvoch, wenn auch auf den Beinen, bald wieder auf⸗
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te, von der wirklichen Gefahr des Vaterlandes nach Falle des ruhmvollen Messolongi, von dem morali⸗ „Eindruck dieses großen Ungluͤcks auf die Gemuͤthe⸗ Griechen, und von der Unerschwinglichkeit der gro⸗ Geduͤrfnisse der Nation, bei der allbekannten Verle it des Staatsschatzes her. Die Hoffnungen der isstonen gruͤndeten sich auf den Beistand von Obden, griechenland nie verlassen, auf die Unterstuͤtzung der hhenfreundlichen und freiheitliebenden Europaͤer, de⸗ ifer, mit der Gefahr des Vaterlandes, nur um so flammte, und auf der Griechen festen Entschluß, eit und politische Existenz zu erringen, der vom un des heiligen Kampfes, inmitten jedes Kriegs⸗ es, immer unerschuͤttert und unabaͤnderlich *) be worden ist; die heißen Wuͤnsche hatten ihre Auelle müaufrichtigen Verlanzen der Commission, ehemoͤg den Augenblick zu sehen, wo sie den Regierungs⸗ kter ablegen, und das ihr von der 8tion selbst traute Unterpfand derselben wieder heimgeben, und en handgreiflichen Beweis liefern soll;e, doß sie herrschsuͤchtigen Zwecke, noch ehrgeizige Absichten im de fuͤhrte. — 2 7. die Commission heute diese ihre heißen Wuͤn⸗ rfuͤllt sieht, kann sie, im Angesichte aller vereinten zeinerseits die Freude nicht sweigen, welche sie aufrichtig fuͤhlt uͤber die Bewir⸗ der Vereinigung aller Bevollmaͤchtigten, bei deren ung die Hoffnungen der griechischen Voͤlker Ge⸗ liefen, mit einem Male vereitelt zu werden; und berseits haͤlt sie es fuͤr ihre heilige Pflicht, da sie daß die Hoffnungen, die sie im Beginn ihrer Re⸗ ngsperiode gefaßt, nicht gaͤnzlich getaͤuscht worden die Naͤtion aufzufordern, den Allerhoͤchsten zu lo⸗ nund zu preisen, dieweil Er die Noth seines Volkes sehen, sein Angstgeschrei gehoͤrt, sich seiner Schreck erbarmt hat, und augenscheinlich seine Erloͤsung prken will; sie (die Commission) muß die Nation auf⸗ rn, warmen Dank zu sagen und ewige Verpflich⸗ anzuerkennen an die griechenliebenden Europäaͤer, nsern Kampf aufgemuntert haben durch die Stim⸗ ihrer wohlwollenden Wuͤnsche von einem Ende der zum andern, ihn unterstuͤtzt haben durch ihre edlen ununterbrochenen Beitraäͤage, unsre Armeen naͤhrten sättigten, welche, des Nothwendigen ermangelnd, Ul ihrem Eifer, und aller Vorsorge der Regierung, Pefahr waren, entweder nicht zu Stande zu kommen,
numaͤchtigten der Nation,
aiit zu werden. Die Nation ist zu großem Danke ver⸗ tet auch gegen die in der Festung von Athen zur ung des Vaterlandes mit allen Schrecknissen einer monatlichen Belagerung tapfer Kaͤmpfenden, und die glaͤnzenden Streiter, deren, nach der Kata⸗ he der Heldenstadt Griechenlands (Messolongi) nur mehr entbrannte Vaterlandsliebe, Zeichen und Wun⸗ hat auf dem ganzen Festlande Griechenlands, des⸗ nterjochten Boden wieder befreite, und endlich voll heit und Vertrauen hineilte zum Schutze der hei⸗ Akropolis. . Unaussorechliche Freude fuͤhlt mit Recht die Regie⸗ bei dem Anblicke des unerwarteten Umschwungs, wunderbarer Weise in dem Zeitraume der letzten acht nate, mitten unter so vieler Verlegenheit bewirkt d. Das westliche und das oͤstliche Griechenland wa vor demselben dem Feinde unterthan, und heute ist der Umgegend der Stadt Athen an bis zu den ten des Macrynoros und bis zu den Thore gi's nirgends ein Feind zu sehen.
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9 Im Original steht, durch einen ominoͤsen Druckfehler eiwros (veraͤnderlich) statt 2nαν‿eilwros (unabaͤnder⸗
Besorgnisse nicht bergen, die sie neuerlich befallen,
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Doch, so groß auch die Sorgfalt sein mag, die der Regierungsausschuß der heutigen Wiederaufrichtung des fallenden griechischen Festlandes widmete, so gebuͤhrt doch der ganze Ruhm den Siegern von Rachova, den Be⸗ freiern der Festung von Salona, und den Zerstreuern des feindlichen Lagers bei Distomo. Nichts ward auch neuerlich versaͤumt, was zum Entsatze der Festung von Athen bewerkstelligt werden konnte. Ein kriegfertiges La⸗ ger ward im Phalerus errichtet und befestigt. Eine Ex⸗ vedition ward zu Land und zur See ausgeruͤstet gegen Oropo. In dem Goif von Eretria, und dem von Ma⸗ lia, und im ganzen Umfange von Eubeea, kreuzt eine dinreichende Seemacht, um die von dort noch Attika ins feindliche Lager bestimmten Lebensmittel abzuschnei⸗ den. Des General. Commandant der siegreichen conti⸗ nentalgriechischen Corps, (Karaiskaki) heute unweit der Mauern Arthens gelagert, wird taͤglich, in heftigen und gluͤcklichen Gefechten, mit dem Feinde handgemein. Ue⸗ berdieß erfaͤhrt die Regierung so eben, zu ihrer außer⸗ sten Zufriedenheit, daß auch andere Truppen noch aus⸗ gezogen sind, zur Vertheidigung Athens, an ihrer Spitze der wuͤrdige Kaͤmpfer, Gentlaͤo Kolokotroni. Sie haͤlt es fuͤr schicklich und gemeinnuͤtzlich, fuͤr jetzt von noch andern Maaßregeln zu schweigen, die genommen wur⸗ den, und allem Anschein nach ins Werk gesetzt, der hei⸗ ligen Akropolis bedeutend nuͤtzen werde. Aber, obgleich die Regierung nach allem diesem hofft, daß in Betreff der Lage außerhalb der Festung, die Nation Anlaß ha⸗ ben duͤrfte, neue Kraͤnze des Ruhms und des Danks fuͤr seine Helden zu flechten, so kann sie doch die großes sie die Lage Derer innerhalb der Festung erfahren; und sie muß zugleich im Angesichte der Bevollmaͤchtigten vor⸗ stellen, daß alle die ins Werk gesetzten und noch zu sez⸗ zenden Maaßregeln vielleicht unzureichend sich erweisen buͤrften, wenn nicht die National⸗Versammlung, ihre erste Sorgfalt, und ausschließende Aufmerksamkeit der Aufhebung dieser Belagerung widmend, vor allem an⸗ dern darauf bedacht wäaͤre, die dortigen Lager zu verstar⸗ ken, neue Huͤlfe zu senden, und daß zu diesem großen Zwecke Dienliche ins Werk setzte, und zwar ohne 8% kleinsten Verzug, da die Sache keinen Aufschub leidet! Die Regierung wuͤnscht der Nation von ganzem Herzen Gluͤck zu der Ankunft des ruhmsollen Mannes,⸗ Lord Cochrane's, dessen tiefe und vieljährige Erfahrung, und starker Arm am meisten zur Wiederaufrichtung Griechenlands mitwirken wird. Nicht mit Stillschwei⸗ gen sind auch die uͤbrigen bedeutenden Maͤnner zu uͤber⸗ sehen, die der Sache Griechenlands geweiht, gekomigen sind, um an dem heiligen Kampfe des Vaterlandes Theil zu nehmen. Indem die Mitglieder der Reaierungs Commission dieß alles, nach ihrer Pflicht, der National Versamm⸗ lung bekannt machen, treten sie heute persoͤnlich vor die saͤmmtlich in Eins versammelten Bevollmaͤchtigten der Nation, und indem sie, nach ihrem fruͤher bekannt ge⸗ machten heißen Wunsche, und zufolge ihrer Pflicht die Nationalgewalt niederlegen, mit der sie die naͤmlichen gesetzmaͤßigen Bevollmaͤchtigten bekleidet hatten; und se heute in den Stand simpler Staatsbuͤrger und in den den Koͤrper der Bevollmoͤchtigten eingereiht, nach -n Wunsche und dem Auftrag der Provinz eines jeden, zur Berathung mit den uͤbrigen Bevollmaͤchtigten 888G ü8 großen Jateressen der Nation, laden sie diesen erlauch⸗ ten Koͤrper ein, zu der unmittelbaren Wahl von dern) Individuen zur Regierung der Nation, die der Achtung und Ehrfurcht derselben wuͤrdig seien, zu schreiten. “ “ Am 7. Apri „ in Poro. “ (Folgen die Unterschriften der neun Regierun “
lich) (Anmerk. des Oesterr. Beobachters.)