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10. Mai abgehaltenen 13ten Sitzung der Bundesver⸗ sfsfammlung trug der Großherzoglich und Herzoglich
Szichsische Bundesgesandte, in Beziehung auf die in der 2ten diesjaͤhrigen Sitzung fuͤr Sachsen⸗Weimar ab⸗
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89 egebene Erklarung uͤber den von den Herzogen zu Sach⸗ sen⸗Altenburg, Sachsen⸗Coburg“ Gotha und Sachsen Meiningen am 12. November v. J. geschlossenen Erb⸗ theilungsvertrag, im Namen der letztern eine Ge⸗ geuerklaͤrung vor, worin bemerkt wird, wie dieser Ver⸗ errag lediglich uͤber Besitzungen und Rechte der Sachsen⸗ Gothaischen Hauptlinie Bestimmungen enthalte, und die Gerechtsame des Großherzoglichen Hauses Sachsen⸗ Weimar auf keine Weise beruͤhre; die drei Herzoglichen Haͤuser jedoch, im Fall daß jener Weimarischen Erklaͤ⸗ rung eine Beziehung auf kuͤnftige Successiousfaͤlle im Hause Sachsen sollte unterlegt werden wollen, eine even⸗ tuelle Verwahrung der ihnen zustehenden Erbfolg⸗Rechte und Auspruͤche ihrem ganzen Umfange nach, hiermit einlegen wollten. 8 5
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Bitter hat man sich eifrigst bemuͤht, Ihre Hoheit die Prinzes sin Marie von Sachsen⸗Weimar bei Hoͤchstihrer Durchreise am 23. d. M. auf eine zwar einfache aber ebHderzliche Weise zu empfangen, und dadurch die unbe⸗ g8rraͤnzte Liebe und Anhaͤnglichkeit zu unserm hochvereht⸗ een Koͤnigshause aufs Neue zu bethaͤtigen. 8 In Brehna waren die Ein⸗ und Ausgaͤnge der Stadt und mehrere Privathaͤuser mit gruͤnen Zweigen uund Guirlanden festlich geschmuͤckt, auf dem Markt hleatte die Buͤgerschaft eine geschmackvolle Ehrenpforte von Moos, Laubwerk und Blumen errichtet. An sot⸗ Ilscher hatten sich die Mitglieder des Stadtraths, die Buͤr⸗ gerschaft mit fliegender Buͤrgerfahne und die Schulkta⸗ der unter Aufsicht der Schullehrer aufgestellt. Beim Eimtreffen der Hoͤchsten Braut ertoͤnte ein dreimaliges freudiges Lebehech und ein junges Maͤdchen uͤberreichte in Begleitung mehrerer anderen weiß und gruͤn geklei⸗ deten Maͤdchen mit einer kurzen Anrede Namens der
Beaeaͤrgerschast ein Gedicht. X““ In Bitterfeld war die Straße entlang, durch welche Ißhhre Hoheit die Prinzessin passiren mußten, eine Allee von schoͤnen gruͤnen Maien aufgefuͤhrt. Die Einwohner wetteiferten ihre Haͤuser mit Guirlanden, Kraͤnzen, Blumen und den Namenszuͤgen des hoͤchsten Brautpaa⸗ res geschmackvoll zu dekoriren und selbst uͤber die Straße eruͤber, beinahe Haus vor Haus Guirlanden zu ziehen, o daß sich das Ganze recht freundlich ausnahm, und man sich in einem großen Laubengange zu befinden glaubte. Vor dem Posthause, welches sich durch ge— sschmackvolle Verzierungen ganz besonders auezeichnete, waren die Koͤniglichen und Staͤdtischen Behoͤrden, die Geistlichkeit, die Schullehrer, die Schulkinder, weiß und gruͤn gekleidet, die Schuͤtzengilde und eine zahlreiche Buͤr⸗ gerschaft zum Empfang versammelt; der Superintendent des Orts hielt eine Anrede an die Prinzessin Braut und die Schulkinder uͤberreichten einen Myrthenkranz und ein Gedicht. Nachdem Hoͤchstdieselben einige in Bereitschaft gehaltene Erfrischungen, welche in den Wa⸗ gen gereicht wurden, eingenommen hatten, wurde die Reise unter lautem Jubel der versammelten Menge wei⸗
ter fortgesetzt.
2 Auch in Graͤfenhaynichen hatte man es sich zum Vergnuͤgen gemacht, den Haͤusern durch Kraͤnze, Blu⸗ men ꝛc. ein freunoliches Ansehn zu geben, wobei sich ebenfalls das Posthaus vor den uͤbrigen auszeichnete.
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Balletmeister Titus.
ei Feister und Eisersdorff.
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Auf dem Markte war auch eine sehr geschmackvolle renpforte errichtet, an welcher Ihre Hoheit von Geistlichkeit, dem Stadtrathe, der Schuͤtzengilde, ein großen Theil der Buͤrgerschaft und den Schulkint freudig empfangen wurde. Der Diakonus ben kommte Hoͤchstdieselben mit einigen passenden Wor und bei der Abreise wurde ein lautes Lebehoch geruf Selbst die Bewohner der kleinen an oder in Naͤhe der Chaussee liegenden Doͤrfer hatten Ehreng ten von Laubwerk und Blumen erbauet und ihre † ser mit Guirlanden und Kraͤnzen geschmuͤckt. s Ihre Hoheit nahmen die dargebrachten Ehrenze qungen uͤberall huldreichst auf, und bezauberten alle wesenden durch ihre herablassende Freundlichkeit, se der 23. Mar auch fuͤr die Bewohner des Bitterse Kreises ein Tag der Freude und des Festes wurde. Swinemuͤnde, 25. Mai. Dem hin und wi Irbreiteten Geruͤchte von, im hiesigen Orte, ausg chenen Menschenpocken kann hiermit offiziell wider chen werden. Das Wahre an der Sache ist, daß von hier gebuͤrtiger Schiffsjunge auf der Reise London nach Stettin, zwei Tage vor seiner Ank hierselbst auf dem Schiffe die Menschenpocken bech Von diesen ist der Kranke jedoch, ohne geringsten nachtheiligen Folgen und irgend eine maß Ansteckung oder Verbreitung dieser gefaͤhrlichen Sa⸗ vöͤllig genesen; so daß die getroffenen polizeilichen ce heits⸗Maaßregeln voͤllig wieder aufgehoben werden we Uebrigens herrscht im Orte, nach wie vor, ü die beste Gesundheit.
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Koͤnigliche Schauspiele.
Sonnabend, 2. Juni. Im Operuhause. Auf gehren: „Die Schweizerfamtlie,“”“ Singspiel in 3 theilungen, frei nach dem Franz. bearbeitet von Caß⸗ Musik vom Kapellmeister Weigl. (Mlle. Schech Koͤnigl. Baierische Hofsaͤngerin: Emeline. Hr. brand: Richard Boll, als Gastrollen.)
Sonntag, 3. Juni. Im Opernhause: „Amphi anakreontisches Divertissement in 1 Aufzug, vom Köâ Hierauf auf Begehren: „ von Hohenstaufen,“ lyrisches Drama in zwei Auf;g von E. Raupach. (Erster Aufzug.) Musik vom Spontini. Ballets vom Balletmeister Titus. Samengo, erster Taͤnzer am K. K. Theater an der und am Theater zu Neapel; und Mlle. Fourcish ch Taͤnzerin der Koͤnigl. Akademie der Musik zu Pac Herr Briol, erster komischer Taͤnzer am K. K. I. an der Wien: werden in diesen Vorstellungen tam
Zu dieser Vorstellung sind die Billets im 2 Verkaufs⸗Bureau zu folgenden Preisen zu haben:
Ein Platz in einer Loge des Koͤnigl. Ranges 1 Ein Platz in einer Parquet Loge 1 Thlr. Ein Pl⸗ einer Loge des zweiten Ranges ½ Thlr. ꝛc. ꝛc.
(Letzte Vorstellung dieser Oper nach jetzigen Einricht ung.)
In Charlottenburg: „Kritik und Antikritik“ spiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach, (Hern ringer, vom Theater zu Frankfurt a. M.: Loͤwen als letzte Gastrolle.) Vorher: „Zwei Freunde unlf Rock,“ Lustspiel in 1 Aufzug.
Montag, 4. Juni. Im Schauspielhause! Erstenmal wiederholt; „Der Fuͤrst uͤber Alle,“ Lm in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. Vorher: zugemauerte Fenster,“ Schauspiel in 1 Aufzug,
Uebermorgen, am zweiten Pfingst, Feiertage, die Staats⸗Zeitung nicht erscheinen.
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Berlin, Dienstag,
Amtliche Nachrichten. KK ronik des Tages. 8
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Seine Mazjestaͤt der Koͤnig haben Allerhoͤchst Ihren rordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Mi⸗ ar am Koͤnigl. Saͤchsischen Hofe, den wirklichen Ge⸗ en Legations Rath von Jordan, zu Ihrem wirk⸗ n Geheimen Rathe mit dem Praͤdikate Excellenz zu unen, und das daruͤber sprechende Patent Allerhoͤchst⸗ häͤndig zu vollziehen geruhet.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem in Diensten ner Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Carl von Preußen nden Hofstaats Secretair Wagener, den Charak⸗ als Hofrath zu ertheiken geruhet.
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Ihre Durchlaucht die Prinzessin Auguste von im⸗Salm sind von Dresden hier eingetroffen.
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u“ Bekanntmachun g. Die seit dem 10. Mai d. J. eingerichtete Schnell⸗ zwischen Berlin und Elsterwerda auf dem Wege * Treuenbriezen und Juͤterbog wird im Einverstaͤnd⸗ e mit der Koͤnigl. Saͤchsischen Ober⸗Post⸗Behoͤrde, 1. Juni d. J. ab, bis Dresden ausgedehnt wer⸗ Diese Schnellpest geht aus Berlin ab: Fn. Montag und Donnerstag 6 Uhr Morgens, t in Dresden ein: Dienstag und Freitag 8 Uhr Morgens, aus Dresden wieder ab: as Dienstag und Freitag 6 Uhr Abends kommt in Berlin an: “ Mittwoch und Sonnabend 8 Uhr Abends. Das Personengeld betraͤgt fuͤr die Tour zwischen lin und Elsterwerda auf 21 ¾ Meilen à 10 sgr., hlr. 7 sar. 6 pf. und fuͤr die Tour zwischen E ster⸗ da und Dresden auf 6 ½ Meilen à 9 ggr., 2 Thlr. gr. Saͤchsisch oder 2 Thlr. 14ꝝ½ sgr. Preußisch, fuͤr ganze Reise also 9 Thlr. 22 sgr. Preuß. Courant des Postillon⸗Trinkgeldes, welches die Postillone dem Personengelde durch die Postbehoͤrde erhalten. Nach Ankunft der Schnellpost aus Berlin, geht Dresden Dienstag und Freitag 11 Uhr Vormittags, Eilwagen uͤber Teplitz nach Prag, wo derselbe Mittwoch und Sonnabend 6 bis 7 Uhr Morgens krift. Aus Prag geht an denselben Tagen Nachmit⸗ s um 4 Uhr der Eilwagen nach Wien ab, welcher
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Freitag und Montag 5 bis 6 Uhr Morgens
Fnbdalgan
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den 5ten Juni 1827.
Aus Wien geht der Ellwagen nach Prag Dienstag 6 Uyr ““ Sonnabend Abends r ab, und trifft in Prag ein Mittwoch 7 Uhr Abends und Monta Vormittags 1e“ Aus Prag geht der Dresdener Eilwagen Doͤnnerstag und Montag 6 Uhr Abendes ab, trifft in Dresden 88 Freitag und Dienstag 2 Uhr Nachmittags ein, und schließt sich genau an die Schnellpost nach Berlin an.
Die Reisekosten betragen: 8 1) zwischen Dresden und Teplitz 2 Thlr. 13 ggr. 5 pf.)/ 9 2) zwischen Dresden und Prag 5 18 „ 6 „ 8. 3) zwischen Prag und Wien 10 ⸗ 12 ⸗— ⸗
Auf der ganzen Tour von Berlin bis Wien wer⸗ den gegen Bezahlung des gewoͤhnlichen Personengeldes Beichaisen gestellt. Fuͤr einen Platz in den Oesterrei;, chischen Beichaisen erhoͤht sich der Betrag des Perso⸗ nengeldes, und zwar von Dresden bis Teplitz um 3ggr. 3 Pf., von Dresden bis Prag um 13 ggr., und von Prag bis Wien um 22 ggr. 8 Pf. Saͤchsisch.
An Gevpaͤck hat jeder Reisende zwischen Berlin und Dresden 30 und zwischen Dres 20 Pfund frei. 85 dgeg
Berlin, den 31. Mai 1827..
General⸗Post⸗A 1“
Bekanntmachung. “
Auf hoͤhere Anordnung wird die Fahr⸗Post nach Strelitz von jetzt an eine Stunde fruͤher, also Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 9 ½ Uhr
Vormittags, von hier abgefertigt. Die Annahme von Briefen, Gel⸗ dern und Packeten zu dieser Post geschieht an diesen Tagen bis 8 Uhr M.S 9en132 Hof, Post ⸗Amt.
Angekommen. Se (Lder General⸗Lieutenant, diesseitige außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Russischen Hofe, v. Schoͤler I., von St. Petersburg.
Der Kaiserl. Rufsische Hofrath v. Prainichni⸗ coff, als Kourier von St. Petersburg. 1
Abgereist. Se. Exc. der Grand maitre de la
Garderobe, diesseitige außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister an verschiedenen Hoͤfen und freien Staͤdten Deutschlands, Graf von Grote, nach
Hamburg. - S Se. Exc. der wirkliche Geheime Staats⸗ Minister
und Ober, Praͤsident der Provinz Sachsen, von Kle⸗ witz, nach Magdeburg.
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