1827 / 132 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

üund Lachen von den Oppositions Bänken.) Er koͤnne

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38* Näͤhe der Hauptstadt zuzuwenden. Lord Ellen⸗ borough unterstuͤtzte es, als Englaͤnder, der auf den Vor⸗ theil Irlands sehe, wo ein großes Capital in Keren⸗ und Mehlgeschaͤft gesteckt sei und bis auf einen wissen Grad ein Monopol zu seiner Schuͤtzun üe. anspruch nehme. Graf Harrowby stimmte nch Me. daß wir um Irlands willen alles fremde Mehl ausschließen soll ten; er meine, alle Korngesetze seien immer zugleich mit auf Mehl ausgedehnt worden; gesetzt aber, das waͤge⸗ auch nicht der Fall, so moͤchte er Ihre Herrl. fragen, ob sie, zumal unter ken jetzigen Umstaͤnden, ein Verbot auf den Artikel legen moͤchten, der die wichtigste Aus⸗ fuhr der V. St. bilde und das sie ihres Hauptmittels, um unsre Manufacte zu kaufen, berauben wuͤrde? Graf Malmesbury meinte: Irland um der V. St. willen ei⸗ nes Vortheils berauben, heiße ein Mitgefuͤhl fuͤr diese beweisen, das sie nie fuͤr uns gezeigt haͤtten, im Gegen⸗ theil gebe es kein Land, dessen Handelsgesetze dem Ma⸗ nufaktur⸗Interesse des unsrigen mehr entgegen waͤren. (Hoͤrt) Das Amendement ward ohne Abstimmung verworfen.

Aus den Berichten uͤber diese Sitzung wird nicht ganz klar, ob es uͤber den Antrag des Grafen Bathurst, die Worte: „zu allen Zeiten“ auszulassen, zur Abstim⸗ mung gekommen sei. Seine Einwendung mußte um so mehr auffallen, da er, als Minister, selbst die Bill im Namen des Grafen v. Liverpool zuerst eingebracht hatte. Graf Lauderdale war gegenwaͤrtig, sagte aber wenig; unter anderm: Der Endzweck der Bill sei, die Korn⸗ preise herunter zu bringen; da aber hohe Preise auf vermehrten Genuß und bessere Einnahme fuͤr die arbei⸗ tenden Classen schließen ließen, so waͤren gerade niedrige Preise durchaus nicht wuͤnschenswerth. Lord Ellenbo⸗ rough leitete umstaͤndlich ein auf die Bill von 1815 gegruͤndetes Amendement zu der erklaͤrten Absicht ein, ein wirkliches Einfuhr⸗Verbot (bis zu einem gewissen Preise) an die Stelle des, in der Bill angenommenen Systems eines, scheinbar einem Verbote gleichkommen⸗ den Zolls zu setzen. Lord Goderich fragte ihn nach dem Preise, bis zu welchem das gehen solle. Lord Ellenbo⸗ rough behielt sich die Bestimmung desselben bis dahin vor, daß der Grundsatz erst angenommen sein werde. Dieser ward aber dann mit 82 gegen 38 Stimmen ver⸗ worfen. Der Herzog von Wellington sagte: Da er dem Special, Ausschusse uͤber den Korn⸗Verkehr beige⸗ wohnt und die von demselben aufgenommenen Aussagen sorgfaͤltig erwogen habe, so scheine es ihm schlechterdings nothwendig, daß das Niederlage System nicht, vermit⸗ telst der Durchschnitts⸗Ziehungen, zu einem Werkzeuge der Defraudation koͤnne gebraucht werden (hoͤrt! hoͤrt!) Er habe Ursache zu glauben, daß sein edler Freund (Lord Goderich) nicht ungeneigt sein werde, in eine andre Maaßregel einzuwilligen, die er jetzt vorschlagen wolle, um sowohl das Niederlage⸗System auf einen sichern Fuß zu bringen, als auch um allem Betruge bei den Durch⸗ schnittsziehungen vorzubeugen. Er schlage als Amende⸗ ment vor: daß fremdes Korn unter Schloß nicht solle herausgenommen werden koͤnnen, ehe nicht der Durch⸗ schnittspreis auf 66 Sh. gestiegen sei (hoͤrt!) Lord Goderich erklaͤrte: Sein edler Freund habe ihn sehr miß⸗ verstanden, wenn er annehmen koͤnne, daß er sich je fuͤr eine solche Bedingung ausgesprochen; grade umgekehrt: er sei der Meinung, daß die Annahme einer solchen

Clausel als nothwendige Folge zur voͤlligen Verwerfung der ganzen Bill fuͤhren muͤßte (Rufen: „Nein! nein!“

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nicht recht einsehen, was die edlen Lords mit dieser ih⸗ rer Feoͤhlichkeit meinten; so viel wolle er sagen, daß sie ihn nicht aus seiner Ueberzeugung herauslachen sollten. Er halte es fuͤr Pflicht, sich dem Amendement des edlen Herzogs zu widersetzen, weil es in gradem Widerspruch⸗

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bezwecke. Etwas seltsam sei es, daß sein edler Fr. der fruͤher reichliche Gelegenheit dazu gehabt, die „n⸗ kommenheiten der Bill grade erst jetzt wollte geworden seib. (Hoͤrt! hoͤrt!) Der lington entgegnete, er sei nie bei der Entwerfun Bill gewesen, vielmehr er habe sie erst gedruckt ge und die allgemelnen Grundsaͤtze derselben zum seines Landes uüͤnterstuͤtzt, ohne sich zur Unterst aller Clauseln zu verpflichten. Lord Goderich er wuͤnsche gerade heraus zu wissen, wie er mit se edlen Freunde daran sei; er verstehe dessen Amenze so, daß kein Korg unter Schlosse oder am Sceise ausgelassen werden solle, bis der Durchschnitts! auf 66 Sh. gestiegen? Der Herrog bejahte solch Die Zuhoͤrer wurden entferut, und hoͤrten bald e Jubelruf der Opposition. Das Amendement n.

78 gegen 74 Stimmen angenommen. Diese menzahl bewkiset, daß es damit, nach Erstattun Ausschuß Berichtes im vollen Hause, noch wohl

ruͤckgaͤngig werden koͤnnte. Die Times erlaͤut ihrer Erinnerung, daß die Bill in Hinsicht ihrer

beusaͤtze eine Geld⸗Bewilligungs⸗Bill sei, zu welch

Unterhause ausschließlich bie Initiative zusteht: daß die bloße Aenderung einer, vom Unterhause bitf

nen Bill in Beziehung auf Geld, oder Abgaben

ligungen in derselben dem Oberhause nicht zuste

dern nur Annahme oder Verwerfung. Sie berne umstaͤndlich auf Hatsell's Werk: Precedents.

Die, am 7. Mai von Hrn. Huskisson gegen Gascoyne (gleich ihm Parkamentsgliede fuͤr Lives gehaltene Rede uͤber den Zustand der Schiffs⸗Rh ist in einer von ihm sorgfaͤltig durchgesehenen 1 besonders im Druck erschienen. Sie wurde gleit ihrer Anhoͤrung und wird fortwaͤhrend als ein Meisterstuͤck in lehrreicher und uͤberzeugender Kre wohl practischer als theoretischer Einsicht, diesen! gen Gewerbszweig betreffend und viele andre berül angesehen.

Die dritte Lesung von drei Bilks des Hrn. zur Verbesserung der Strafgesetze ist auf naͤchsten tag bestimmt.

Am Mittwoch kam es im Unterhause zur C daß die Dissenter mit großer Stimmenmehrhe Fuͤnftheilen gegen eines) beschlossen haben, daß gierung in dieser Session mit keinem Autrage all hebung der Test⸗ Acte ia Verlegenheit zu setzen se

Laut einer dem Parlamente vorgelegten Nt sung der an die Departemente der auswaͤrtigen u nern Angelegenheiten vom Schatzamte zu gestelltmn der fuͤr den geheimen Dienst, betrugen dieselben:

Pfd. St. P im Jahre 1817 fuͤr ersteres 40000, 111114“*“ 1822 1 30000, 1823 354836, I 45000, 74 1829 45000, 111“¹“ 58883, Waͤhrend desselben Zeitraums wurden fuͤr de lichen Dienst an die Cosonial, und Admiralitaͤts! 38000 Pfd. St. ausbezahlt. Der sogenannte Dienst kostete demnach der Nation in den 10 ve nen, politisch sehr wichtigen Jahren, 487,719 Pft

Im Unterhause haben die Herren Maberl Hume die Vorlegung mehrerer auf die Verwaltun Vorgebirges der guten Heffnung unter Lord 9

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mit dem Grundsatze der Bill stehe und dos Verbots Sy

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Seomerset bezuͤglichen Papiere verlangt. Die Em

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stem, welches die Vil aufhebe, grabe zu begung

Herzog vp.

rabinier Regiments und 6 Stuͤck

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dieser Colonie haben dem Kaͤnige in einer Denk⸗ ft alle die eigenmaͤchtigen Handlungen, die sich der⸗ zu Schulden kommen lassen, auseinandergesetzt, Se. Maj. gebeten, ihn nie wieder zu ihrem Gou⸗ eur zu ernennen. 2

Uaterm 23. v. M. ist das Verbot der Ausfuhr (ohne al⸗Erlaubn’iß) von Pulver, Salpeter, Waffen und nition nach Afrika außerhalb der Straße von Gi⸗ ar auf sechs Monate durch Rath hefehl verlaͤngert

den.

Aus St. John’s in Newfoundland wird vom 28.

lgemeldet, daß der Robbenfang beispiellos eintraͤg⸗ ewesen. Es seien, statt 40 oder 50 wie sonst, 108 ffe auf denselben dort ausgeruͤste? worden. Nach dem Berichte des Herrn Murray, eines der aktoren der Times und Verfassers der in dieser Zei⸗ erscheinenden Briefe uͤber Portugall, verhaͤlt sich issabon die Zahl der ehelichen Kinder zu den unehe⸗ wie 2 ½ zu 1. In Oporto uͤbersteigt sogar. die der unehelichen die der ehelichen um 17 Theil. Eine Columbische Brigg von 18 Kanonen hat in Straße von Gibraltar ein Spanisches Wachtsch iff

10 Kanonen aufgebracht. St. Petersburg, 2. Juni. Se. Maj. der Kai⸗ nd vorgestern im desten Wohlsein wieder in hiesi⸗

auptstadt eingetroffen; auch Se. Kaiserl. Hoheit Großfuͤrst Michael sind wieder hier angelangt. Se. Mäajestaͤt haben, nach der am 23. v. M. bei zma erfolgte Revue des zweiten Infanterie⸗Corps der ersten. Divistion Uhlanen, mittels Tagesbefehls 24. desselben Monats Ihre besondere Zufriedenheit die Ordnung und vortreffliche Haltung jener Trup⸗

ausgesprochen. Meteis Verfuͤgung vom 28. April haben Se. M. Kathedrale zu Moskau

fuͤr den Bau der Heilands⸗ ergesetzt gewesene Kommission aufgehoben; die dazu rigen Beamten, so wie die Bau⸗ Arbeiten und die angewiesenen Mittel sind unter die unmittelbare ung des wirklichen Geheimen Raths Fuͤrsten Yous⸗ off gestellt worden.

Das hiesige Journal enthält heute folgende Nach⸗

en von der Armee von Georgien. t Nachdem die erwarteten Zufuhren gluͤcklich bei der hhmiadzine besetzt haltenden Avantgarde eingetroffen en, verließ der General⸗Adjutant Benkendorff am April (5. Mai) diesen Platz, um gegen Erivan vor⸗ den. Nachdem er am 24. (6. Mai) im Angesicht Reuterei Hassan⸗Chans uͤber den Fluß Zanga ge⸗ gen war, gelangte er bis zu dem, der Stadt zunaͤchst genen Dorfe. Dort begannen die auf Kundschaft geschickten leichten Truppen des Feindes, welche von Pferden abgesessen waren, die von den Kanaͤlen, nen und Anhoͤhen dargebotene Gelegenheit benutzend, zu vertheidigen. Aber eine Abtheilung des Grena⸗ Regiments von Georgien verjagte sie von allen ge⸗ ten Punkten und verfolgte sie bis zu der suͤdoͤstlich der Festung gelegenen Hoͤhe. Die Besatzung des tes eröͤffnete ein wohl unterhaltenes Feuer und ließ einem Bataillon Sarbazes einen Ausfall machen, he die Gaͤrten von Suͤden gegen Osten besetzten. r die Scharfschuͤtzen des Grenadier⸗Regiments von örgien und vom 7ten Karabinier⸗Regimente vertrie⸗ sie bald daraus. Auch die feindliche Reuterei,

che die Anhoͤhen in der Richtung nach Nakhitschevan

zt hielt, zog sich ebenfalls zuruͤck; ein morastiger al hinderte die Kosacken an der Verfolgung. Ja Nacht vom 25. April (7. Mai) wurde eine Abthei⸗ d, aus dem zweiten Bataillon des Infanterie⸗ Regi⸗ ts von Schirvan, aus zwei Kompagnieen des 7ten Geschuͤtz bestehend,

Besetzung des Heraclius⸗Bergs abgeschickt. Der

risttieutenant ven der Artillerte, Aristoff, demaskirte

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die dort errichtete Batterie und machte mit dem ersten Schusse ein Stuͤck von dem Geschuͤtze des Platzes un⸗ brauchbar. Die Wohnung des Sardars gerieth durch die mehrmalen in Feuer. Um 4 Uhr Nachmit⸗ eine bedeutende Anzahl Sarbazes, die sich im Suͤdeosten der Festung gelegenen Gaͤrten hindurch schlichen, einen Angriff auf unsere Scharf⸗ schuͤtzen. Letztere vertheidigten ihre Stellung muthig, und behaupteten solche bis zur Ankunft von zwei Kom⸗ „agnieen des 7Iten Karabiniers⸗Regiments, welche den Feind in die Flanke nahmen und ihm etwa 100 Mann tödeten. Gleichzeitig machten unsere Truppen von Osten her einen Angriff; der Feind, seine vortheilhafte Stellung benutzend und mit Haits der aus der Fe⸗ stung geruͤckten Falkonekte, vertherdigte sich unter dem Schutze des Feuers aus dem Platze mit Hartnaͤckig⸗ keit, wurde jedoch zuletzt in die Flucht geschlagen und bis auf Flintenschuß⸗Weite unter die Mauern der Festung verfolgt, von welcher die Besatzung ein Musketen⸗Lauffeuer unterhielt. Der Feind hat eine An⸗ zahl Todter auf dem Platze gelassen, und die Ueberlaͤu⸗ fer aus der Stadt, so wie die Sarbazes, bestaͤtigen, daß er bedeutenoen Verlust erlitten. Unsererseits ist der Unter Lieutenant vom Grenadier⸗Regiment von Georgien, Watschnazi, getoͤdtet worden und 19 Gemeine sind ver⸗ wunder. Unter den Offzieren, welche sich bei dieser Af⸗ farre am meisten ausgezeichnet haben, nennt man die Obristen Gourko und Baron Friedrichs (hier folgen die Namen noch mehrerer anderer Offtziere).

Hassan⸗Chan hat sich in der Umgegend des Lagers gezeigt, ist jedoch demselden nicht nahe gekommen und waͤhrend des Gefechts hielt er sich auf den bei Erivan gelegenen Hoͤhen. Alle Gäaͤrten sind von unseren Scharf⸗ schuͤtzen besetzt, der Heraclusberg aber von einem Theile des 7ten Karadinier Regiments, nebst Geschuͤtz. Mirza Radjab Ali, Secretair des Sardars von Erivan, der von da entflohen ist, hat dem General⸗Adjutanten Ben⸗ kendorf erklaͤrt, daß bei der Niederlage der Kurden zu KarassuBachi, dieselben außer den gemeinen Reutern, 4 ausgezeichnete Offiziere an Todten verloren haben und 5 andere verwundet worden sind. Die Umgegend von Etschmiadzine gewaͤhrt Weide in Ueberfluß, die Milde der Luft dient dazu, unsere Truppen in dem befriedigend⸗ sten Gesundheitszustande zu erhalten. Der Generalma⸗ jor Pankratieff, der in Karabagh kommandirt, hat mit einer Abtheilung sein Lager nicht weit vom Araxes und hat am 24. April eine starke Rekognoscirung gegen Ma⸗ ralians hin gemacht. Der General⸗Adjutant Paskerwitsch hatte, nach Zusammenziehung des groͤßten Theils der Truppen, welche die Haupt Detaschements bilden, die Absicht, unverweilt Tiflis zu verlassen und vorzuruͤcken.

Stockholm, 29. Mai. Se. Maj. der Koͤnig ha⸗ ben dem Verein zur Besoͤrderung der Damrfschiffzhrt zwischen Christiania und Bergen in Betreff der Schiffs⸗ abgaben, Zol Controlle u. dgl. m. allerlei Erleichterun⸗ gen zugestanden. . .

Am 17. d. ist zu Christiania die Jahrsfeier der Einfuͤhrung der Norwegischen Constitution aufs Fest⸗ lichste begangen worden. 3

8 1. Juni. Am 29. vor. M. ist die 230ste Reichstagssitzung bei beiden Tafeln gehalten wor⸗ den. Bei den Staͤnden wurden zuerst die Entwuͤrfe der Artikel uͤber die Ernverleibung der jenseits der Save gelegenen Districte berlchtigt und an die Magnatenta⸗ fel gesandt; dann kamen die in Circularsitzungen be⸗ sprochenen sp ciellen Faͤlle zur Ausgleichung der Privat⸗ geldverhaͤltnisse zur Berathung und gingen theilweise ebenfalls an die Magnatentasel ab, welche ihrerseits die Bemerkungen zu obigen Entwuͤrfen uͤbersandte. Diese wurden am folgenden Tage zuerst in einem Cir⸗ kel, dann aber um 11 Uhr Vormittags in der 231sten

Rei sitzung aufgenommen, und wieder an die Reichstagssitz 9 fg W“ 1“