1827 / 135 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 14 Jun 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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lllington, wodurch man die Bill selder habe uüͤber den 11““ Haufen werfen wollen.

Diese Bill war aber damals

schon vorgelegt worden, als der Herzog noch zum Cabi

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net gehoͤrte; sie war durch Lord Liverpool ausgearbeitet,

eine gemischte

vom Herzog von Wellington und den andern Mitglie⸗ B des Cabinets genehmigt worden: und nun will der edle Herzog sagen, er habe die einzelnen Theile derselden nicht gekannt. Gewiß haͤtte er sich daruͤber vorher be⸗

lehren sollen, ehe er sie als einen Akt der Regierung vporlegen ließ, wozu er damals selbst gehoͤrte; dann wuͤrde

er auch kein Amendement ausgedacht haben, wodurch ein Gesetzentwurf, an welchem er so viel Antheil hat, als Lord Goderich, toͤdlich verletzt wird. Gerade der Beifall, mit welchem man das Resultat der Stimmen⸗ sammlung aufnahm, beweist, daß, wenn dabei keine Par⸗ thei⸗Intrignue zum Grunde lag, diejenigen, welche dabei mit ihm stimmten, die Sache wenigstens so ansahen. Der beste Commentar ist gerade ihr Beifallszuruf.

Die Nachrichten aus dem bedeutendsten Fabrikstaͤd⸗ ten lauten fortdauernd guͤnstig; uͤberall erhaͤlt der Ver⸗ kehr neues Leben. Aus Blackburn meldet man, daß be⸗ reits seit wenigen Wochen zum drittenmale eine Erhoͤ⸗ hung des Arbeitslohns eingetreten ist. 8

Hr. Brunel setzt seine Bemühungen zur Verslopfung des Lecks im Bette der Themse unermuͤdet fort und es steht zu erwarten, daß die neuerdings von ihm getroffe⸗ nen Vorkehrungen den gewuͤnschten Erfolg haben werden. Er ist gestern wiederum in der Taucherglocke auf den Grund der Themse hinabgestiegen, um die Beschaffen, heit der Umstaͤnde zu besichtigen.

Preßburg, 5. Juni. Außer dem (letzthin bereits erwaͤhnten) Repraͤsentations Entwurf uͤber die Gesetz⸗Ar⸗ tikel zur Ausgleichung der Privat⸗ Geldverhaͤltnisse, ist am 31. v. M. bei der Stäaͤndetafel auch noch ein aͤhn— licher Entwurf uͤber andere, bereits fruͤher fertig gewor⸗ dene Artikel vorgelesen, am folgenden Tage, den 1. Juni fruͤh im Cirkel berichtigt, dann aber in der 233sten Reichstagssitzung, die um 10 Uhr bei der Magnatenta⸗ fel und um 11 Uhr bei den Staͤnden anfing, berathen, und an die erste Tafel abgesandt worden, welche dage⸗ *† ihre Bemerkungen zu dem, Tags vorher erhaltenen Repraͤsentations Entwurf uͤber die Correlationen mittels eines besondern Nunciums uͤbersandte, das zur Dictatur gegeben ward. Nun folgte, um 1 Uhr Nachmittags, Sitzung beider Tafeln, in welcher vtier unterm 17. Mai erlassene, allerhoͤchste Resolutionen be⸗ kannt gemacht wurden, betreffend: 1) Das Anerbieten

ddes Grafen Ladislaus Festeties von Tolna, mittels welchem derselbe das von seinem sel. Vater, zum Behuf

eeikel 74 vom 1 67, §. 9 von

des Unterrichts einiger ungarischen

* Juͤnglinge in den Militairwissenschaften gestiftete Legat von 40,000 fl. C.⸗M. nicht nue ferner zu bezahlen, sondern dasselbe auch noch um 10,000 fl. C. M. zu vermehren sich ver⸗

pflichtet, haben Se. Majestaͤt allergnaͤdiast aufgenom⸗

daß die im Sinne des er⸗ Urkunde der allerhoͤchsten

men und zuzulassen geruhet, en Stifters auszufertigende

Bestaͤtigung unterlegt und dann inarticulirt werde. 2)

erwiedern geruhen, daß, so wie

Das Gesuch wegen der Unabhaͤnglichkeit der Koͤniglichen Universitaͤt der Wissenschaften worauf Se. Maj. zu 1 1 Allerhoͤchstdieselben stets nit besonderer vaͤterlicher Fuͤrsorge fuͤr das Emporkom⸗

men der Wissenschaften gewacht und im Sinne der Ar⸗

J. 1715; 43 vom J. 1741; 15, 23 und . . 1790 und 1791, das Noͤthige daruͤber ver⸗ fuͤgt haͤrten, so wuͤrden Se. Majestaͤt auch fernerhin der oͤffentlichen Erziehung und der Koͤniglichen Universi tͤt Allerhoͤchstihren Schutz und Obsorge vicht entziehen. 3) In Ruͤcksicht der das Reich sowohl wie Privat⸗Fa⸗ milien betreffenden Urkunden, die im Cammeral⸗Archiv oder auch außer Land sich befinde noͤchten, haben Se.

ves

fall aafgenommen.

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Majestät zu verordnek. geruhet, daß der unterm 12 tober 1802 an die versammelten Reichsstaäͤnde erlas Allerhoͤchsten Eutschließung mit aller Sorgfalt Gaf geleistet, und diese auch auf dus ehemalige venetian Staats⸗Archixp ausgedehnt werde; wegen der Pr Urkunden aber werde, nach Vernehmung der bern den Behoͤrden, eine Resolution auf den kuͤnftigen N tag ergehen; enblich 4) Ueber die drei untern Maͤrz d. J. Sr. Mazjestaͤt unterbreiteten Postulann tet die allerhoͤchste Entschließung, daß: a) in Bettze bestaͤndigen Wohnung des Grafen Banus von En innerhalb den Grenzen der Koͤnigreiche Croatien, matien und Slavonien, Se. Majestaͤt, durch die Besten des allerhoͤchsten Dienstes noͤthig gewordene setzung des Banus, die daruͤber bestehenden Gesetze im Mindesten geschmäaͤlert wissen wollen, und es sei dieß fuͤr die politische, gerichtleche und militairische ministration, den Umstaͤnden gemäaͤß, einst weilen 36 worden; b) fuͤr die Errichtung einer nautischen? in den ungarischen Seehaͤfen sei schon in der alze sten Resolution vom 17. Oktober 1802 das Noͤthih Dicasterial⸗Wege verfuͤgt, die Ausfuͤhrung aber due nachfolgenden Ereignisse verhindert worden; indese den Se. Majestaͤt, aus besonderer Gewogenheit s Wuͤnsche der Reichsstaͤnde, allergnädigst anzuorhmn ruhen, daß diese Schule ehestens eingerichtet ug die Fonds wieder hergestellt, das Fehlende aus h niglichen Einkuͤnften verabfolgt werde; cC) hitst der Tabacks Cultur sei schon durch das allerhoͤch seript vom 6. Dezember 1807 sactsam erklaͤrt ue welchen Werth Se. Majestaͤt Allerhoͤchstselb st auf Industriezweig legen, und stets fuͤr dessen Belebung Aufbluͤhen besorgt seien; in dieser Hinsicht und aut sem Grunde waͤre die fruͤhere Weise, den Aerariul darf zu decken, aufgehoben und mit der öoͤffentlichen steigerung, zu welcher Jedermann zugelassen und nem besondere Vorrechte zugestanden wuͤrden, verne worden. Daß die Producenten durch die Ankeufer bevortheilt wuͤrden, daruͤber zu wachen, gehoͤre zur! samkeit der betreffenden Behoͤrden; um aber h wichtigen Producte auch außerhalb des Landet Absatz zu verschaffen, sei der Ausfuhr⸗Zoll auf Sechstel herabgesetzt worden, und noch wuͤrden Sel jestät auch fuͤr andere Beguͤnstigungen dieses Arrlkb auswaͤrtigen Commerce allergnaͤdigst Sorge n Der Druck dieser vier allerhoͤchsten Rerolutiomute sofort angeordonet. An demselben Tage, den 1.

Berathung des in der fruͤh von der Magnatentafäl haltenen Nanciums, betreffend die Einbegleitunge praͤsentation uͤber die Artikel der Correlationen, dass am folgenden Tage in der 234sten Reichstags sitzung genommen wurde. Nach einigen Debatten zwischen den Tafeln erfolgte sowohl daruͤber, wie auch uͤber andern oben gedachten Entwurf die Einigung, und! rend dieser letztere, als nunmehrige Repraͤsentation, Reine geschrieben ward, wurden bei der Staͤndetnst Stiftungs Urkunden uͤber das zur Errichtung de garischen National⸗Akademie von dem Bischofe N9. Kopatsy bereits fruͤher dargebotene Kapital von N. CM., so wie zwei neue Anerbieten zu demselden naͤmlich des Hrn. Baron Carl Zay von Cfömött herrn zu Zay Ugrotz, von 2000 fi. CM. und Biharer Comitat beguͤterten Hen. Baron Carl v. M. von 1000 fl. CM. vorgelesen und mit grohßem! Darauf traten beide Tafeln wl zu einer gemeinschaftlichen Sitzung zusammen, in

dovicea vorgelesen, unterzeichnet, und an Se. geheit Majestaͤt abgesandt wurden. Am Abend dieses 8. reisten Se. Kaiserl. Hoh. der durchlauchtigste Hexr

Herzog Reichspalatin nach Wien ab. 8

Abends, hielten die Sraͤnde noch eine Circularsitzung 0

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cher obige Repraͤsentation und dann jene uͤber die

34 2* guͤrkey. aee enesten Nachrichten, welche uns uͤber die wei⸗ Ereignisse bei Athen, uͤber Smyrna, zugekommen

reichen bis zum 15. Mai. Folgendeß ist der we⸗ che Inhalt derselben: . - achdem der, nach der Einnahme des Klosters im z, von den Anfuͤhrern der Griechen entworfene fe⸗ Plan gegen die vor Athen verschanzten Tuͤr⸗ dahin abgeaͤndert worden war, das der Haupt⸗ if in der Ebene an der Ost⸗Seite des Olivenwal⸗ swischen diesem Walde und dem Berge Hymettus, sührt werden sollte, wurden in der Nacht vom 5. n 6. Mai 3000 bis 3200 Mann in den Haͤfen hiräus und Phalerus eingeschifft, und vor Tages chbei dem Vorgebirge Colias, oͤstlich von der Bai doalerus, ans Land gesetzt, wo sich auch Lord Co und der Oberbefehlshaber der griechischemn Land⸗

General Church befanden, um, nach erfolgter iffang der Truppen, die erforderlichen Disposttio m Augriffe zu treffen. Die Griechen waren kaum albe Stunde weit auf der Ebene vorgeruͤckt, als n der tuͤrkischen Kavallerie und einem Korps regu⸗ Jafanterie von den Verstaͤrkungs⸗Truppen, welche

Tage zuvor aus Konstantinopel im Lager des kiers eingetroffen waren, angegriffen wurden, Das sc dauerte nur von 8 bis 10 Uhr Morgens, und emit einer vollstaͤndigen Niederlage der Griechen, [gegen 2000 Mann, worunter sieben Generäͤle, aus ,‚Verwundeten und Gefangenen, nebst mehreren en und Fahnen, verloren; nur wenige erreichten iier, um sich an Bord der dort vor Anker gedlie, zahrzeuge zu werfen; der Ueberrest zerstreute sich Gebirge. Lord Cochraue selbst wurde von der ei⸗ Flucht der Griechen, und der ihnen nachsetzenden gerie der Tuͤrken dergestalt uͤberrascht, daß er sich Neer warf, um der Kuͤste des Fahrzeug. durch Schwimmen zu erreichen. g 82 Fage fruͤher, am 4. Mai, hatte die hen ein anderes Ungluͤck betroffen. Sie verloren ihrer tapfersten und ausgezeichnetesten Heerführer, hmneral Karaiskaki, in einem an sich unbedeutenden e an der West⸗Seite des Olivenwaldes. Eine „Kugel traf ihn durch den Unterleib; er verschied in derselben Nacht, trotz aller sogleich angewandten ärztlichen Huͤlfe, an Vord der Goelette des Gene⸗

hurch. .

dis Akropolis hielt sich noch am 15. Mai, wurde von dem Seraskier seit mehreren Tagen lebhaft ssen. Die griechischen Kommandanten dieser Cita⸗ in welcher sich auch Oberst Fabvier eingeschlossen d, hatten eine, auf Verwendung der Olfsiziere der bischen Marine in den Gewaͤssern von Attika, der zung der Akropolis von dem Seraskier am 11. angebotene Kapitulation ausgeschlagen.

herd Cochrane hatte sich neuerdings nach Poro be⸗ „um dort, so viel als moͤglich, griechische Fahrzeuge mmeln, und der aus den Dardanellen ausgelaufe⸗ uͤrkischen Flotte, die ihre Richtung gegen Neogro genommen zu haben scheint, entgegen zu segeln; mehrere dieser Fahrzeuge, 8 thum ihrer Kapitaͤne sind, hatten, als Lord Co e zu Poro anlangte, die doftige Rhede bereits sen, um ihre eigenen Zwecke zu verfolgen.

brahim Pascha war, nachdem er von seinem Va dem Vice Koͤnig von Aegypten, den bestimmten Nhethalten hatte, sich mit dem Seraskier Reschid hi, zu vereinigen, uͤbder Patras nach Corinth auf dm; ein Theil seiner Truppen soll, den letzten

Vergl. den Schluß des Schreibens aus Salamis vom 2. Mai, in Nummer 130. dieser Zeitung.

Nachrichten zusolge, bereits in der Nähe dieser Stadt eingetroffen sein.

Madrid, 27. Mai. Die neusten Briefe aus Sa⸗ ragossa melden, daß es den koͤniglichen Freiwilligen ge⸗ lungen ist, die revolutionnairen Banden, welche in den Gebirgen von Arragonien hauseten, zu vernichten.

Einige Granden von Spanien, welche, weil se sich in fruͤherer Zeit entweder fuͤr die Partet von Joseph.⸗ Napoleon oder fuͤr die Constitutien erklaͤrt hatten, in Ungnade waren, sind vor Kurzem zu Gnaden gekommen. Es gehoͤren dazuder Prinz Macerauo, der Sohn des Grafen Onate und der Herzog von S. Ferdinand, des⸗ sen Gemahlin eine Prinzessin, von Gebluͤt ist.

Der General⸗Commandant von ⸗Hruannah, Gene⸗ ral Vives, hat berichtet, die Anarchtie und der Einfluß der Ordensgeistlichkeit sei in M xico so groß, daß eine Expedition von 6 bis 8000 Mann hinreichen wüͤrde, um dieses reiche Land wieder unter Spaniens Botmaͤ⸗ ßigkeit zu bringen. Es sollen in Folge dieser Depeschen mehrere Berathungen der Minister stattgefunden haben.

Lissabon, 19. Mai. Die Gesundheit der Prin⸗ zessin Regencin ist so weit hergestellt, daß sie sich schon wieder den Staatsangelegenheiten widmen kann.

In der Gegend zwischen Valencçia und Malgazo hat sich eine Aufruͤhrerbande gezeigt, die aber schon den 10. d. M. durch eine Abtheilung vom 21sten Linienre⸗ giment in die Flucht geschlagen worden ist; die meisten dazu gehoͤrenden Personen sind nach Spanien aeflaͤchtet.

Haity. Pariser Blaͤtter enthalten Nachrichten aus Haity bis zum 16. Aprik. Nach Jahalt derseiben brin⸗ gen die Maßregeln der dortigen Regierung zu Gunsten des Ackerbaues und des Kunstfleißes bereits wohlthaͤtige Fruͤchte. Besonders hat die Aufmunterung zum Anbau und zur Fabrieirung von Zacker eine lebhafte Thaͤtigkeit veranlaßt; die Regierung hat offiziell angezeigt, daß sie einen Theil der an Frankreich schuldigen Entschaͤdigungs⸗ gelder nicht in Baarem, sondern in Zucker dahin ver⸗ schicken werde. Auch das neue Papiergeld, das zur Bezahlung der Abgoben dient, und in weit geriagerer Quantitaͤt in Umlaaf gesetzt wuarde, als die Anantitaͤt der Abgaben betraͤgt, wird uͤderall ohne Verlust ange: nommen, und auch dieses befoͤcdert die Th)ätigkeit der Pflanzung.

Die endliche Abschließung eines Handlungstraktats mit Frankreich wird, wie man hofft, Statt haben, da die franzoͤsische Fregatte, Medea, mit den von Seiten Frankreichs verlangten Nachweisungen abgegangen ist, und den Generalkonsul, Hrn. Malher, an Bord haf.

Uebrigens vergißt auch die haitische Regierung die Sicherheit des Freistaats und die oͤffentliche Ordnung nicht. Sie hat die Errichtung der Nationalgarde b * fohlen; alle Einwohner von 15 bis 60 Jahren, 84 80 fenfaͤhig sind, gehoͤren dazu; sie soll ihre Artillerie un Cavallerie haben, und sich auf eigene Kosten bewaffnen. Alle verabschiedete Offiziere und Gemeinen gedoͤren zu den Kerutruppen und sind in Compagnien eingetheilt.

die hekanntlich Privat⸗

1. 180 HBolsmER

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Breslau, 6. Juni. Nachdem Zder b aaki in Schweidnitz, wo etwa 12 bis 1500 Zent. nur * schuͤrige, ordinaire und Mittelwolle 8 üund erstere mit 30 bis 35 Tole., letztere mit 1 8 Thlr., sehr wenige nur zu 50 Thle. aufgekauft war, die Vermuthung bestaͤtigte, daß diese Gattungen hoͤhere Preise, als voriges Jahr, erreichen auch hier bis heute Morgen wenig dieser en zu * sen Preisen verkauft; dagegen bochfeine und e sonders nach England, 15 dis 20 pCt. hoͤheren

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