1827 / 161 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 14 Jul 1827 18:00:01 GMT) scan diff

aaf 88 stiegen und seitdem, obwohl mit fortdauernden b 88 Schwankungen, sich dech in hohem Coues gehalten haben.

8 Mit dem Befinden des Grafen von Liverpool geh

es ziemlich qut; eie Luft in Combe⸗ Wood erweist sta ihm zuträaͤalich, auch mit dem Sprechen geht es, obwohl nur langsam, besser.

Der Courier giebt ausfuͤhrlich die Depeschen des General Church an die Hellenische Regierungs Commis sion aus dem Lager am Phaleros vom 6. und 11. Mat.

Dite erste handelt von der Niederlage, die das Heer er 8 litten; die letztere, daß er sich, wiewohl in sehr bedraͤng⸗ tem Zustande, noch im Lager befand, an welchem Za stande der gänzliche Mangel an Disciplin unter den Truppen die Hauptschuld trage. Die Desertion waͤhre Tag und Nacht fort. Die Corps aus dem Peloponesos, so wie der Generale Nikitas, Johann Kolokothron und P. Notaras, habe er schon fortgeschickt und muͤsse, in der Unmoͤglichkeit, sie zu naͤhren, auch die Reuterei fort⸗ schicken. 8 Den neuesten Nachrichten aus Ostindien zufolge war Runjeet, Singh, das Oderhaupt der Siks, durch seine zerruͤttete Gesundheit genoͤthigt worden, die Ar⸗ mee zu verlassen, welche er gegen die Afghanen versam⸗ melt hatte, und nach Lahore zuruͤckzukehren. Die brit tische Regierung hatte von Ludhtana aus einen europaͤi schen Aryt zu ihm geschickt, um ihn zu behandeln. Alus Rangoon hatte man in Calcutta neuerdings keine Niachrichten. Druͤssel, 8. Juli. Durch eine koͤnigliche Verfuͤ gung vom 1. d. ist einem Privatverein die Erlaubniß . 8 Ausfuͤhrung eines schiffbaren Kanals von der Maas bei Luͤttich bis zur Mosel bei Wasserbillig ertheilt wor⸗ den. Das Werk soll binnen fuͤnf Jahren zu Stande kommen. 5 Vorgestern hat man hier an der Oberflaͤche der Sonne mehrere Flecken bemerkt. Sie befanden sich ziemlich in der Mitte der Scheibe und waren scheinbar sehr blau. Besonders unterschied man 3 solcher Flecke, die die Spitze eines gleichseitigen Triangels bildeten, dessen eine Seite etwa den 20sten Theil des scheinbaren Durchmessers der Sonne ausmachte.

Kopenhagen, 7. Juli. In diesen Tagen ist auf Befehl Sr. Maj. der Bericht uͤber die oͤffentlichen Ver anstaltungen zur Unterstuͤtzung der durch die Ueberschwem⸗ mung am 3. und 4. Februar 1825 Gelittenen, so wie uͤber die Vertheilung der eingegangenen Kollektengelder, im Druck herausgegeben worden. Man erfaͤhrt daraus, daß der Schaden in den Herzogthuͤmern zu 1,034.695 Röthlr. 52 Sh. Silber und in Nordjuͤtland zu 119,343 Rbthlr. 83 Sh. Silber und 550 Rsothlr. Z. taxirt wor⸗ den, und daß die Kollektengelder aus Daͤnemark 135,745 Rbthlr. 80 Sh. Zettel und 1865 Rbothlr. 15 Sh. Sil ber, und aus den Herzogthuͤmern, den Hansestaͤdten und einigen Orten Norddeutschlands im Ganzen 91 831 Rböthlr. 83 Sh. Silber austrugen, von welcher Gesammt. summe zufolge allerhoͤchster Resolution ein Zehntheil in Juͤtland und neun Zehntheile in den Herzogthuͤmern vertheilt wurden. 5

Madrid, 25. Juni. Morgen Abend wird der Hof zuruͤck erwartet, und, wie es heißt, bis zum 12. Juli hier bleiben.

Die Streitigkeiten zwischen dem spanischen und dem paͤbstlichen Hofe scheinen einer Ausgleichung nahe zu sein. Die Regierung beabsichtiqt einen außerordent⸗ lichen Gesandten nach Rom zu schicken, und man glaubt, daß die Wahl auf Herrn Labrador fallen werde. Einst⸗ weilen ist gestern aus dem Buͤreau des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten ein Courter nach Ba vonne mit Instruktionen fuͤr den General Fournas und den dortigen Spanischen Consul abgefertigt worden, woraus man schließt, daß der paͤbstliche Nuntius nun⸗ 8 88 GüEst-TC

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mehr unverzuͤglich seine Reise nach Mad werde.

Die Unverschaͤmtheit der Bettler in hiesiger 6 (melder die Pariser deutsche Zeitung) steigt mie stets zunehmenden Zahl derselben. Man kann sich erinnern, daß die Bettelei jemals so stark gewese als jetzt; und doch gilt in den meisten Spanischen vinzen der Scheffel Weizen nur 12 bis 14 Soue der Roggen nur 6 bis 8 Sous, was jene Erschei um so auffallender macht.

Lissabon, 20. Juni. Ein heute verkuͤndigten kret der Prinzesün,Regentin vom 17. d. M. et nunmehro zum Finanzminister den Don Antonio de valho, Desembargacor und Mirglied, der Depul Kammer fuͤr Estremadura. Er hat bereits gestern uͤblichen Eid geleistet und seine Amtsverrichtungen getreten.

Die Abreise des Herrn von Almeida auf se Gesandtschaftsposten nach Paris ist auf unbeste Zeit ausgesetzt worden.

Das Ministerium soll der Regentin, Behuf Annahme der durch die Artikel 133., 134. und 13 Verfassung verheißenen organischen Gesetze, die 3 menberufung der außerordentlichen Cortes vorgesch haben; und die Eroͤffnung derselben ist, wie es auf den 2 September festgesetzt worden.

Aus Braga wird unterm 11. d. M. gemeldet, die Bande des Vasconcellos, nachdem selbige geschl und auseinandergetrieben worden, sich wieder auf nisches Gebiet gefluͤchtet hat. Am 14. ließ die 6. Porto dem General⸗Lieutenant Stubbs in einer gla den und zahlreichen Versammlung einen mit Diame gezierten Ehrensaͤbel, eine reichgestickte Untform un diamantenen Insignien des Tyhurm, und Schwertt dens als Anerkenntniß der Dienste uͤberreichen, w der Stadt in den letztern kritischen Umstaͤnden geln hat, um sie vor den Angriffen der Rebellen zu schl Die Kosten dieses Geschenkes sind durch eine Subse tion, der reichsten und wohlhabendsten Einwohner Porto aufgebracht worden.

Amerika. Von dem Inhalte der Rede, mit cher der Kaiser von Brasilten am 3. Mai die Sitzus der beiden Kammern in Rio Ianeiro eroͤffnet hat, der Londoner Coöurier nach dem Diario Flumim Folgendes mit:

Nachdem der Kaiser im Eingange bei der En rung an den fruͤhzeitigen Tod der so innig betrauß Kaiserin verweilt hatte, welcher waͤhrend Se. Maj. der Provinz Rio Grande gegangen waren, um Krieg ein Ende zu machen, erfolgte, fuhr er fort: ser Krieg wird so lauge dauern, bis die uns zugeh cisplatinische Provinz von der Invasion befreit wird, und Buenos Ayres die Unabdhaͤngigkeit des lischen Reichs nebst der Einverleibung der Cispla welche frei und aus eignem Antriebe den Wunschh einen Theil dieses Reichs zu bilden, anerkennt.“ Kaiser sprach demnaͤchst die Erwartung aus, daß Versammlung ihr aͤußerstes thun werde, um seine strengungen zu ünterstuͤtzen, wie sie solches waͤhren letzten Sitzung versprochen. Sodann bemerkt Se. 7 daß das naͤchste Geschaͤft waͤhrend dieser Sitzung nem wohl organisirten Finanz⸗System bestehen m indem das dermalige so schlecht sei als moͤglich. Gesetze seien noch zur Ergaͤnzung der Constitutio forderlich, und wenn schon nicht Alles in einer Sie geschehen koͤnne, so muͤsse man doch einen Anfang me Die freundschaftlichen Verhaäͤltnisse mit den Maͤc welche Gesandte nach Rio geschickt haben, seien u aͤndert und die ploͤtzliche und unbegruͤndete Abreise Gesandten der Vereinigten Staaten duͤrfe keine Un erregen, da man sich auf die Weisheit des Praͤsiden

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Gerechtigkeit und Unpartheilichkeit der Vo⸗

ͤ11“ en Staaten verlassen koͤnne. Die Vermäaͤlung der nigin von Portugal ist zu Wien vollzogen worden d (fuͤnte Se. Maj. hinzu) Ich hoffe, ihren Gemal, nen Bruder, bald an diesem Hofe zu sehen.“ Die itutionelle Sache triumphirt in Portugall, maͤchti Parteien zum Trotz, und sie muß gelingen, da die rte auf so legitime Weise ertheilt worden. Hiernsch scheint der Kaiser nicht geneigt, den Streit Buenos Ayres aufzugeben. 1 Der Bogota Constitucional vom 12. April ohne irgend eine weitere Bemerkung, die ch icht, daß Bolivar die Praͤsidentenstelle von Co⸗ dien niedergelegt habe. Eben dieses Blatt tadelt Er⸗ Präsidenten wegen seiner Versuche, die Preßfrei⸗ zu unterdruͤcken. Der Verfasser des betreffen den ikels behauptet, daß, bei der gegenwaͤrtigen Gaͤhrung Gemuͤther eine ruhige Pruͤsfung der angebrachten chwerden und der Mittel, denselben abzuhelfen, zur derherstellung der guten Ordnung gerade am meisten ragen wuͤrde; Presse geschehen; uͤbrigens sei gerade der Theil des istaats, wo die Preßfreiheit besonders beschraͤnkt wer⸗ solle, derjenige, wo die Staatsveraͤnderung die mei⸗ Vertheidiger gefunden habe, und es sei daher zu auern, daß man jetzt das Volk des einzigen Mittels, burch die oͤffentliche Meinung sich aussprechen koͤnne, ben wolle. e Nachrichten aus Mexico vom 20. April zu⸗ ge, hat Admiral Porter von seiner Station zu Key st aus, 21 feindliche Schiffe zerstoͤrt oder genommen; letzte spanische Brigg, die zu Vera Cruz aufgebracht rde, hatte einen Werth von 150 000 Piastern. Die gierung bezeigt ihm ihre unbedingte Zufriedenheit und unbegraͤnzteste Zutrauen; alle seine Verfuͤgungen den sogleich genehmigt. Das ganze Seewesen der

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publik stehet unter seiner ausschließlichen Leitung⸗

Koͤnigsberg, 6. Juli. Der am 6.

selbst gegruͤndete Verein zur Versorgung armer schul⸗ higen Kinder mit Kleidung,

Lehrmitteln und Schul⸗ d, beging am gestrigen Tage seine erste

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Jahresfeier,

welcher das Vorsteheramt desselben zugleich staturen⸗

ßig uͤber die in dem abgewichenen Vereinsjahre ge⸗ rte Verwaltung oͤffentlich Rechenschaft gab. Die rhandlung fand in dem festlich geschmuͤckten Saale

Altstaͤdtschen Junkerhofes, woselbst die Bildn isse . Majestaͤt des Koͤnigs und Sr. Koͤnigl. Hoheit des onprinzen von Preußen aufgestellt waren, vor einer hr zahlreichen Versammlung statt. Zuerst eree Ober⸗ Vorsteher des Vereins, Herr Geheimer Regie⸗ gsrath ꝛc. Dr. Horn, Bericht uͤber die Entstehung, rtbildung und bisherige Wirksamkeit des Vereins. e Zahl der Vereins⸗Mitglieder stieg in dem abgewi⸗ nen Verwaltungsjahre bis auf 328. Abgegangen sind ch den Tod 4, und durch erklaͤrtes Ausscheiden (zum eil wegen- Veraͤnderung des Wohnorts) 5, uüberhaupt o 9, mithin verblieben 319. Durch eie Wohlthaten s Vereins wurden uͤüberhaupt unterstuͤtzt 431 Kinder. eie Schule genießen durch den Verein zur Zeit 121 nder. Dankdar wurde die Erinnerung an die von r. Maj. dem Koͤnige und von Sr. Koͤnigl. Hoheit Im Kronprinzen, dem erhabenen Protector des Ver⸗ s, dem letztern erwiesenen Wohlthaten erneuert. ach dem darauf erstatteten Rechnungsvortrag sind im gewichenen Jahre eingenommen 1222 Thlr. 13 Sgr. h Pf., ausgegeben 797 Thlr. 20 Sgr. 4 Pf., der Ver⸗ m geht also mit einem Bestande von 424 Thlr. 23 Sgr.

Pf. ins neue Verwaltungsjahr uͤber.

dies koͤnne aber nicht anders als durch

Koͤnigl. große Hospital erhalten wurde.

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General der Infanterie, Staats⸗ und Kriegsminister, Herr v. Hacke, waren auf Ihrer Geschaͤftsreise am ZE1“] d. M. hier durch nach Pillau gereist und heute hieselbst . von dort zuruͤckgekehrt. 1 In der Nacht um 11 ½ Uhr brach in dem Wohn⸗ und Brauhause, auf dem Fleischmarkte oder Moͤnchs⸗ hoffsplatz, neben dem Koͤnigl. Magazin, das in fruͤhern Zeiten ein Kloster war, Feuer aus, das sehr schnell um sich griff, so daß von 17 Familien, die das Haus be⸗ wohnten, sich nicht alle durch die Fenster auf angebrach⸗ 9 ten Leitern retten konnten, sondern einige uͤber das Dach der drohenden Gefahr entflohen und kaum, unter: Zuruͤcklassung ihrer ganzen Habe, das Leben retteten. Bald ergriff die Flamme das mit Getreide gefuͤllte Ma⸗ gazin und alle Loͤschungsversuche waren erfolglos. Nicht lange darauf stuͤrzte der Giebel dieses Gebaͤudes, doch bei angewandter Vorsicht ohne Schaden anzurichten, ein. Noch war man bemuͤht das Innere zu loͤschen, um die Gluth des brennenden Getreides zu daͤmpfen und die Verbreitung des Ungluͤcks zu verhindern, als unerwar- tet und gegen alten Anschein um 4 Ur Morgens die ganze Frontemauer des Speichers und Wohnhauses ein; stuͤrzte und den Fleischmarkkt mit Schutt bedeckte. Die⸗ ses ungluͤckliche Eceigniß hatte die traurigen Folgen, daß 3 Spritzenmeister und 3 Druckleute auf der Stelle ihr Leben einbuͤßten, und 7 Mapaͤnner zum Theil lebens- gefährlich beschaͤdigt wurden. Den trefflichen, bei aͤhn⸗ lichen Ungluͤcksfäͤllen so oft bewaͤhrten polizeilichen An⸗ ordnungen beim Loͤschen und dem Umstande, daß eben kein starker Wind wehte, ist es zu verdanken, daß un⸗ geschtet der Menge feuerfangender Gegenstaͤnde, der Brand sich nicht weiter verbreitete, und das anstoßende Der Polizei⸗ praͤsident Schmidt, durch dessen unermuͤdete Thötigkeit und Umsicht schon haͤufig drohende Gefahren von der 8 Stadt abgewendet sind, wurde, so wie der Polizeirath Kurella, nur durch einen gluͤcklichen Zufall gerettet, in-⸗ dem sie wenige Minuten vorher, als die Mauer ein⸗ stuͤczte, die gefahrvolle Stelle verlassen hatten, so wie auch der Polizeirath Richter, welcher mit gewohnter Thaͤtigkeit in der gefahrvollen Gegend mit Anordnungen beschaͤftigt war, kaum dem Tode entging, und mit Schutt und Staub bedeckt wurde. Koöln. Den 2. d. M. des Nachmittags gegen 3 Uhr kamen mehrere Gewitter aus Norden, Westen und Suͤden, wovon sich mehrere uͤber den Gebirgen hinter Frechen und Bachem, 2 ½ Meile von hier, zusammen⸗ zogen; dabei entstand ein fuͤrchterlicher Sturm, und un⸗ ter den hestigsten Donnerschlaͤgen und anhaltendem schrecklichen Getoͤse in der Luft sielen so starker Regen und Hagelschlossen, daß die aͤltesten Leute nie etwas aͤhnliches gesehen haben. Das Dorf Frechen stand ganz in Wasser, mehrere Einwohner mußten, nachdem das Gewitter voruͤber war, ihre Haͤuser räaumen. Durch den Regen sind uͤberall die Fauͤchte fest auf die Erde nieder⸗ geworfen, wodurch der Weizen gewiß bis zur Haͤlfte ver⸗ loren ist; die Sommerfruͤchte haben auch dadurch sehr gelitten; dem Korn, welches schon reif ist, schadet es weniger; der Raps, welcher zum Einscheunen uͤberall bereit lag, ist bloß durch den Regen so ausgeschlagen, daoß kaum in den Schoten geblieben ist. In der Strecke von Bachem nach Vorst, Junkersdorf, Muͤngers⸗ dorf, Bickendorf, Ossendorf und Longerich sielen Hagele⸗ schlossen, welche zu Vorst, Junkersdorf, Muͤngersdorf und Boucklemuͤndt sehr bedeutenden, und in den andern Ortschaften weniger Schaden anrichteten. Der Sturm hat uͤberall an den Gebaͤuden großen Schaden verur⸗ sacht; mehrere Scheunen und Stallungen sind zusammen gestuͤrzt, starke Mauern wurden umgeworfen, dicke Baͤume sind entweder in der Mitte durchgebrochen oder mit den Wurzeln fartgeschleudert worden. Die Gewitter vom 31.

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Koͤnigsberg, 7. Juli. Se. Excellenz, der Koͤnigl. . h. v“ 1 r 5 1 8 8 3 8 88

Mai hatten schon im Landkreise Koͤln so bede

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