1827 / 163 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 17 Jul 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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griffen, und die frohe, heitere Stimmung, die Alle be⸗ seelte, war Zeuge dessen, wovon das H Um 2ꝛ¾⅞ Uyhr gad ein feierliches Glocken Gelaͤute das Zet

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erz sters voll ist.

chen des Eintritts jenes seierlichen Augendlickes, in wel⸗ chem die Befretung hier vor 20 Jahren angekuͤndigt wurde. Spaͤterhin hatte sich eine zahlreiche Gesellschaft in der Maikuhle versamm it, woselbst ein Vogelschießen veranstaltet war. Frohsinn und innige Freude war auch hier vorherrschend. Dem Vater des Vaterlandes, Sr.

Maj. dem Koͤnige, ferner dem tapfern Vertheidiger Col

bergs, dem General Feld⸗Marschall Gralen von Gnei

senau, seinem wuͤrdigen, gegenwärtigen Nachfolger, alle

den Braven, die in jener verhaͤngneßvollen Zeit mit Guat

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8 11““ trennte die hocherfreute Gesellschaft.

und Blut dem Vaterlande und Colderg dienten und

serm Kreise befinden,

wovon mehrere wuͤrdige Maͤnner noch jetzt sich in un

so wie allen braven Bewohnern

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edracht und nur die Stunde der Mitternacht

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Landwirthschaftliche Berichte aus dem Innern 868 des Reichs vom Ende Mai.

IX. Jülich, Cleve, Berg. Köͤln. Die Getrei defelder stehen schoͤn, mit der Oelsaat sieht es dagegen mißlich aus, weil die Bluͤthe durch vielen Regen gestoͤr worden ist. Eben so ist die Hoffnung auf ein gutes Obstjahr fast gänzlich verschwunden; die Aepfelbaͤum⸗ haben mit weniger Ausnahme gar nicht gebluͤht und an dere Baumbluͤthen hat der Regen verdorben. Diejent⸗ gen Weinstoͤcke, welche nicht besonders durch die Kaͤlte des verflossenen Winters gelitten haben, versprechen eint gen Ertrag. Die von mehreren Landwirthen gehegte Besorgniß vor einer Vermehrung der Feldmaͤuse ist ganz geschwunden, indem diese Thiere durch das unfreundlich⸗ nasse Wetter vertilgt worden sind. Düsseldorf. Die mit dem Anfange des Monats Mat eingetretene kuͤhle und regnerische Witterung hat die Bestellung der Som⸗ mersaat verspaͤtet. Im allgemeinen stehen die Saaten gut, nur der Oelsaamen hat gelitten, und seine Bluͤte geht spärlich und langsam auf; er verspricht keine er,⸗ giebigt Erndte und da fuͤr diese in den Niederlanden und Fraakreich eben so wenig eine guͤnstige Aussicht vor handen, ist, wird die Spekulation im Aufkauf wieder rege. Die kalte Witterung im Beginne des Monats Mai hat aber in der schnellen Vertilgung der sehr haͤu⸗ sig erschienenen Maikaͤfer und der Erofloͤhe, so wie ge⸗ gen die Raupen sehr vortheilhaft gewirkt. Im allge⸗ meinen versprechen die Wiesen und Kleefelder eine sehr reichliche Erndte, was um so vortheilhafter ist, als das Vieh, besonders in den im Winter von den Rhein⸗Ue⸗

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berschwemmungen heimgesuchten Niederungen gedarbt und viel gelitten hat. 1G

X. Niederrhein. Koblenz. An den Obst⸗ bäumen hat die Winterkaͤlte wenigen Schaden gethan. Dagegen sind, waͤhrend im Ganzen der Osstbau sehr gut steht, einzelne Gemeinden durch die Nässe und die Raupen um ihren ganzen Obstertrag gekommen. Je weiter diese Kultur in solchen Gemeinden gediehen ist, um so mehr faͤllt nunmehr diese Beschaͤdigung auf. Man erblickt dies besonders in einigen Gemeinden des Kreises Koblenz, z. B. Guͤls, Moselweiß ꝛc. und des Kreises St. Goar, wo die Gemeinde Salzig sehr hart von diesem Unfalle heimgesucht ist. Letztere besteht blos durch ihren Weinbau und den Ertrag ihrer Kirschbaͤu⸗ me; nun sind aber ihre Reben erfroren und ihre Kirsch⸗ baͤume durch den Raupenfraß fuͤr dieses und wahrschein,

lich suͤr das folgende Jahr unfruchtbar gemacht. Es

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gewoͤhrt einen traurigen Anblick, ganze Strecken Odstvaͤumen vällig entlaubt und schwarz zu sehen. Raupen sind so zahlreich, daß, wenn Leute unter Baumen hingehen, sie ganz davon bedeckt werden.

ist eine kurze gruͤne Spannraupe, welche lange 1

spinnt und sich mittels solcher sehr schnell auf undz lassen kann. In den rauhern Gegenden hat die Witterung den Kartoffelbau geschadet, indem sie t das Setzen der Koartoffeln, theils bei den schon gese das Keimen verhinderte. Die Fruͤchte stehen fort rend gut und haben sich durch den Regen nur gelegt. Die Folgen der großen Kalte des vergang Winters, und der daduech in den Weindergen ange tete Schaoden stellen sich nun deutlicher heraus. giebt etnzelne Gegenden, in welchen gar kein Sch erfolgt eist, und diese haben schoͤne Aussichten fuͤr Herdst, da der Weinstock sehr weit vorgeruͤckt und Bluͤthe nahe ist. Ja den durch Frost heimgesu Weinbergen ist der Schaden von zweierlei Art: mal, wenn der Stock nicht ganz erfroren, sondern die fruchtbringende Kraft desselben auf 1 bis 2 + gehemmt ist, und zweitens, wenn der Stock selbst abgestorben ist. Der letzte Fall wirod natuͤrlicher 2 am meisten bedauert, und wie bedeutend der Sch an beiden Arten des Verlustes ist, wird, insofern er Ahrgegenden, von Ahrweiler aus abwaͤrts detrifft, folgender, nach amtlicher Zaͤhlung gemachten Aufstel gervor gehen. Es sind naͤmlich theils ganz, theilt 2 Jahre erfroren: .““

in der Buͤrgermeisterei Ahrweiler 1716250 Wein Altenohr 607350 1 Gehlsdorf 185000 1 Koͤnigsfeld. 2650 1 Niederbreisig 167000 1 Remagen 407400 1 1“ 6 zusammen 3801250 Wma welcher Verlust einen Flaͤchen Inhalt von 1000 Mer einnimmt. Aachen. Die fast den ganzen Mai Mai hindurch statt gehabte rauhe, truͤbe und sehr nerische Witterung konnte weder dem Gesundheitszu der Menschen, noch der Lanodwirthschaft zuträglich und somit um so weniger den unguͤnstigen Einfluß die nachtheiligen Folgen wieder ersetzen, welche die drige Witterung waͤhrend der fruͤhern Monate 9 und April schon darauf hervorgebracht hatte. J. sondere haben sowohl Vegetation, als auch die noͤtn Feldarbeiten selbst nur noch mehr darunter gelitten dem wegen der anhaltend gefallenen starken Regen die Aecker nicht gehoͤrig gelockert und gereinigt we konnten und die Bestellung der Sommersaat übetrh badurch außerordentlich erschwert und aufgehalten den ist. Die Winterfruͤchte und Futterkraͤuter dagegen in den letzten Tagen des Monats Mai, w Wetter endlich etwas warmer und heiterer wurde, derum ein ziemlich gutes Aussehn gewonnen. Nut Rappsaamen ist uͤberall als mißrathen zu betrac und es steht kaum ein Drittel des gewoͤhnlichen Er davon zu erwarten. Trier. Die Preise der F stad in Folge der guten Aussichten auf eine gese Erndte durchgängig gefallen.

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Koͤnigliche Schauspiele.

Montag, 16. Juli. Im Opernhause: „Die ter der Luft,“ mythische Tragoͤdie in 5 Abtheil., E. Raupach. (Mlle. Muͤller: Semiramis, als Gastn

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en landesgerichts Assessor Friese zu Paderborn zum h bei dem Hofgerichte zu Arnsberg zu ernennen het. Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kuͤrschner l Ludwig Wilhelm Toͤpffer das Praͤdicat als Hof⸗ schner beizulegen geruhet.

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Dem Gutsbesitzer Wimmel hieselbst ist unterm Juli 1827 auf eine Methode der Darstellung eines krystal⸗ linischen Zuckers aus dem in allen Getreide⸗ Arten enthaltenen Staͤrkemehl, soweit selbige voon der Pruͤfungs Kommission fuͤr neu und ei⸗ genthuͤmlich erkannt worden, und in der An⸗ wendung zweier Ingredienzien besteht, von de⸗ naen versiegelte Proben und die Beschreibung des Verfahrens bei ihrer Anfertigung niederge⸗ legt sind, Funszehn nach einanderfolgende Jahre und fuͤr den zen Umfang des Staats guͤltiges Patent ertheilt

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itungs⸗Nachri Ausland.

Paris, 10. Juli. Die Gazette de France enthaͤlt len Artikel, worin sie ihre Leser abermals auf die ein⸗ der widersprechenden Nachrichten aufmerksam macht, che man fast taͤglich in den Opposttionsblaͤttern fin⸗ ; so muthete kuͤrzlich der Constitutionel dem Spani⸗

Hofe kriegerische Absichten gegen Portugal zu, hrend gleichzeitig das Journal du Commeree den ückzug der Spanischen Observations⸗Armee in das nere des Reichs meldete; so zeigte der Constitutionel, demselben Tage, wo der Courier frangais erklaͤrte, ß England die Unterzeichnung des Vertrages zu Gun⸗ n der Griechen verweigert habe, Tag und Stunde, bH dieser Vertrag gezeichnet worden sei, mit einer Si⸗ rheit an, woraus man schließen mußte, daß er sich wohl unterrichtet hielt; so giebt das Journal du merce zu verstehen, daß der Kaiser von Brastlien naͤch⸗ ns nach Europa kommen duͤrfte, waͤhrend gleichzeitig e Quotidienne von den Zwistigkeiten spricht, die sich bischen Brasilien und den Veveinigten Staaten erho⸗ in haben, und die, abgesehen von dem Kriege mit Bu⸗

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enos⸗Ayres, eine Reise Don Pedros in einem so kritik9.

schen Zeitpunkte ganz unwahrscheinlich machen. „Auf solche Weise“ sagt die Gazette de France, „controliren die Oppesirionsblaͤtter sich einander selbst, und um das

Falsche vom Wahren zu unterscheiden, bedienen wiruns nur eines Mittels, welches wir auch allen unsern Le⸗ sern anrathen: wir verwerfen naͤmlich vorweg Alles, was mit der Erhaltung des Friedens und guten Ver, nehmens unter den verbuͤndeten Maͤchten unvereinbdar waͤre; und lassen dagegen Alles gelten, was den Glau⸗ ben befestigt, daß Frankreich an den hochherzigen Beschluͤs⸗ sen der Europaͤischen Cabinette stets einen thaͤtigen und maͤchtigen Antheil nehmen wird.“

Der Moniteur sucht in einem langen Aufsatze zu beweisen, daß alle Klagen der Opposition, alle ihre Be, sorgnisse und Hoffnungen sich auf die wenigen Worte rebuciren lassen: „herunter mit den Ministern“; indessen achte er die franzoͤstsche Opposition zu sehr, um zu glauben, daß sie faͤhig waͤre, das Volk, bloß eines kleinlichen Zweckes, einer Persoͤnlichkeit wegen, in Un⸗, ruhe zu setzen; uͤbrigens loͤsche man auch einen Namen aus der Liste der Minister nicht weg, ohne einen an⸗ dern an dessen Stelle zu setzen, da der Staat ohne eine Verwaltungsbehoͤrde doch nicht bestehen koͤnne; er muͤsse daher annehmen, daß nicht die Minister, sondern das von ihnen befolgte System von der Opposition verwor⸗ fen werde, und nur in dieser Vorausetzung betrete er den Kampfplatz. Der Moniteur beleuchtet hierauf die politische Lage Frankreichs, seit der Zeit, wo das gegen⸗ waͤrtige Ministerium sich an der Soitze der Verwaltung befindet, und macht auf das mancherlei Gute aufmerk⸗ sam, welches Frankreich dem von demselben, zum Theil unter schwierigen Umstaͤnden, befolgten Systeme zu ver⸗ danken hat. Die Gazette de France hat den Artikel vollstaͤndig aus dem Moniteur aufgenommen.

Der zum Oberlehrer des Herzogs von Bordeaux ernannte ehemalige Bischof von Strasburg Hr. Tharin, ist vor einigen Tagen hier eingetroffen und Sr. Maj. dem Koͤnige vorgestellt worden; er hat seine Funktionen bereits angetreten.

Fuͤnfprocentige Rente 102 Fr. 85 C. Dreiproc. 72 Fr. 85 C.

London, 7. Juli. Eine Vergleichung der Ausfuhr von Wollenwaaren im Jahre 1816 mit der von 1825 bietet sehr interessante Resultate dar. Im ersten Jahre betrug sie 5 Mill. 586.364 Pf. St. und in dem letzten 5 Mill. 41,585 Pf. St., wobei jedoch der gesunkene Werth aller Waaren in Anschlag gebracht werden muß. Die bedeutendste Ausfuhr ist die nach den Vereinigten Staaten; sie betrug 1816 2,241,510 Pf. St., im Jahre 1826 aber nur 1,220,834 Pf. St. Nach ihr kommt diejenige nach Ostindien, die von 556,769 Pf. St. im Jahre 1816 auf 944,822 Pf. St. stieg. Darauf folgt.

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