8
8 88
8 8
Mit Nord⸗Amerika hat Mexico noch keinen Han⸗ delsvertrag abgeschlossen. Beide Haͤnser des Congresses sind entschlossen, jeden Vertrag abzuweisen, so lange die Graͤnzstreitigkeiten nicht beigelegt sind, und Nordame⸗ rika jedem Anspruch auf Texas feierlich entsagt hat. Die Nation ist entschlossen, keine Spanne Landes ab⸗ zutreten.
Sechs und sechszig Verbrecher, die auf dem Schiffe« Wellington von Sydney in Neusuͤdwallis nach der Ror⸗ folk⸗Insel gebrach werden sollten, bemaͤchtigten sich des⸗ selben, wurden aber von zwei Englischen Wallsischfah⸗ rern, mit Huͤlfe der Eingebornen von Neuseeland, wie,
der genommen. Drei und zwanzig wurden als Seeraͤu⸗ ber zu Sydney verurtheilt und sogleich hingerichtet. — 500 (Engl.) Meilen S. W. von Sydney wird eine neue Colonie, Western Port genannt, angelegt.
Die HH. Perkins und Heath behaupten ein un⸗
truͤgliches Mittel gegen jede Nachahmung von Bank⸗
— nambuco u. s. w. genommen, nvoͤhnliche Klage, daß sie in den Vereinigten Staaten
noten erfunden zu haben. Hr. Liddell wird die Sache im naͤchsten Parlamente zur Sprache bringen.
Vor einiger Zeit ist der Ganges zum ersten Male von einem Dampfboote befahren worden. Die Einge⸗ bornen sahen mit Furcht und Bewunderung, wie es trotz Wind und Fluth, ohne Huͤlfe von Menschenbhaͤn⸗
den, die Wogen des Flusses durchschnitt, der von allen dortigen Kasten als goͤttlich verehrt wird.
Die Argentinischen Kaper haben mehrere Brasil. und Portugies. Schiffe an der Kuͤste bei Bahia, Per⸗ sü und man hoͤrt die ge⸗
ausgeruͤstet und bemannt worden. Jene Kaper durchsu⸗ chen auch neutrale, besonders Nordamerikanische Schiffe, nach Brastlischem Eigenthum, zumal Contanten, und
nehmen es weg, woruͤber schlimme Haͤndel in Rio an,
haͤngig gemacht sind. In Neuyork hatte man Nachrichten aus Rio bis
zum 8. Mai, daß dort nicht weniger als 16, nach dem
“
Plata bestimmt gewesene Brittische Schiffe, 600, 000 Pfd. an Werth, Ahter Beschlag lagen.
An dem vorgestrigen Abrechnungstage ereignete sich, wie erwartet worden, gleich ein Ausfall, naͤmlich eines der bedeutendsten Jobbers, James Henty, der fuͤr circa eine Mill. in Cons. Bear blieb (nicht abnehmon konnte) und an Differenzen uͤber 100,000 Pf. schuldig sein sollte, dafuͤr aber nicht 5000 zu bieten haben soll. Er hatte noch am Tage vorher bis ans Ende der Boͤrse Geschaͤfte gemacht und seit mehreren Tagen mit Erfolg alle schlim⸗ men Geruͤchte uͤber ihn zu beseitigen gewußt. Cons. pr. baar 86 ⅞, 87¼, 86 ½ 3; auf August 87 (ohne Divi⸗ dend jetzt). Auch zwei kleinere Ausfaͤlle ereigneten sich. GSestern schwankten Consols ziemlich; pr. baar 86 ¼, und 86 3 auf August schlossen aber zu 87.
St, Petersburg, 24. Juli. Am Sonnabend, den 21. d., hatte der Oesterreichische Gesandte, Graf v. Zichy, die Ehre, bei Sr. Maj. dem Kaiser in dessen Palais zur Audienz zu gelangen und sein Beglaubi gungsschreiben zu uͤberreichen. Der bisherige außeror⸗ dentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister Seiner Majestaͤt des Koͤnigs von Sachsen, Graf v. Einsiedel, hatte am naͤmlichen Tage die Ehre, Sr. Majestaͤt dem Kaiser sein Abberufungs, Schreiben zu uͤberreichen.
Das hiesige Journal enthaͤlt heute folgende Nach⸗ richten von der Armee von Georgien:
Da der General⸗ Major Panecratieff, Befehlshaber des im Karabagh stehenden Truppen⸗Corps benaͤchrich⸗ tigt worden, daß der vormalige Fuͤrst von Karabagh, Mekhti⸗Kuli⸗Chan, sich unter den Schutz Sr. Maj. des Kaisers zu stellen wuͤnsche, so ruͤckte er am 27. Mat (a. St.) mit 2 Bataillons Fußvolk, 2 Stuͤck leichtes Geschuͤtz und 4 Kompagnien Kosacken nach dem Engpa sse von Araklin. Die Ankunft unserer Truppen machte auf die Nomaben, welche Mekhti⸗Kuli⸗Chan mitgebracht
vk14““ 8 1 “
1] — 1“ .88 hatte, großen Eindruck und erleichterte es, die des Chans, die sich in ziemlicher Entfernung n rechten Ufer des Araxes defand, herbei zu holgg 30. Mai begab sich Mekhti⸗ Kuli⸗Chan in unse vouac bei Agh, Karavansera’t und erklaärte, daß Schicksal der Großmuth Sr. Maj. anheim stell Bataillon Fußvolk, eine Kanone und 50 Kosackn den abgeordnet, um die Ueberschaffung von (h. milien, welche im Engpasse von Daragliout ga waren, indem sie dem Chan nicht auf unser Gajʒ gen konnten, zu erleichtern und Mekhti⸗Kuli⸗Cham selbst ab, um jeden Widerstand von Seiten der zuvor zu kommen. Außer den heilsamen Einftuf es auf eie Bewohner der Bezirke jenseits unserer haben wird, daß jene Familien, die zu einem schen Volksstamm, der zwischen Karabagh und chevan umher irrt, gehoͤren und 4000 Mann vor. Reuterei zum Behuf des kleinen Kriegs ins Fen koͤnnen, zu uns uͤbergegangen sind, wird dadun unsere Verbindung mit dem Haupt,Armee⸗Cn sichert, uͤberdem vermehrt die große Anzahl Vieh sie besitzen, unsere Huͤlfsmittel zum Transport Truppenverpflegung. Am 5. Juni um 2 Uhr N. fielen etwa 300 Sarbazes ploͤtzlich auf die vorze nen Karabinier⸗Posten welche den Heraecliusberg hatten; sie wurden jedoch nach einem lebhaften † wehrfeuer mit Verlust zuruͤckgetrieben. Am 8. J. der General „Adjutant Paskewitsch zu Etschmiat und empfing daselbst den Bruder des Sulta Schadlinen, Assan, der in dessen und der ganze kerschaft Namen um den Schutz Sr. Maj. des bat. Nach den Meldungen der aus Sardar⸗A. fluͤchteten Schaͤdlinen wird diese Festung durch 1 18 Kanonen und eine Besatzung von 1000 Sa und 500 irregulairen Scharfschuͤtzen von Mazan vertheidigt; sie hat nur auf 2 Monate Lebensmittel die Brod⸗Rationen fuͤr die Besatzung sind hereits mindert worden. Am 10. Junt haben die Truppen das Gepaͤck eine allgemeine Bewegung begonnen, sich nach der Garnitschax, einem 5 Werste jenseitt van auf der Straße von Nakhitchevan gelegenen zu begeben. Der General⸗ Major Traußon hat! erhalten, auf dem rechten Ufer der Zanga Battenn errichten und ein Haubitzen-Feuer auf die Stal Heraclius⸗Berg aus zu eroͤffnen. 1
Nachrichten aus Odessa zufolge sind vom 28. Juni daselbst eingegangen 5021 Wagen mit! Tschetwerts Getreide; am 24 und 27. Juni si waͤrts von da ins Ausland abgesandt worden Tschetwerts; am 25. und 26. Juni fanden des wegen, keine Absendung statt.
Stockholm, 24 Juli. Vor einigen Tage der neue Franzoͤsische Gesandte an unserm Hofe⸗ v. Montalembert, seine Antritts Audienz bei IJ— dem Koͤnige und der Koͤnigin, so wie bei Sre dem Kronprinzen.
Auslaͤndische Zeitungen haben gemeldet, 1 f
Schwedische Kriegsschiffe wuͤrden zu der nach den tellaͤndischen Meere bestimmten Russischen Flotte! Von diesem Geruͤchte weiß man hier an Ort undt nichts und Briefe aus Carlscrona widersprechen! ben aufs Entschiedenste.
Kopenhagen, 28. Juli. Am Mittwoch hier in der Roͤnne gelegene Kaiserl. Russische † flotte nordwaͤrts abgesegelt.
Mittwoch Nachmittag passirte auch im S. aͤußern Tief das Norwegische Cadetschiff durch un nordwaͤrts ab.
Amerika. Den Nachrichten aus Rio Janeik zum 20. Mai (in Londoner Blaͤttern) zufolge, isß der Kammer der Abgeordneten die Danka drese en Kaiser auf die Rede zur Er
C“ 8 —
oͤffnung der Kam
ohne bedeutende Discussion beschlossen worden, große Unzufriedenheit uͤber den Krieg mit Bue⸗ ires geaͤußert wurde und Hr. Dias, von Mehre⸗ nterstuͤtzt, ausdruͤcklich verlangte, daß auf die Noth⸗ keit des Friedens in der Adresse gedrungen wer⸗ olle. Es blieb aber bei der folgenden, behutsam druͤckten Stelle in dieser Beziehung: „Insofern ammer anerkennt, daß das Recht, Krieg zu erklaͤ⸗ d Frieden abzuschließen, der Regierung zusteht, e zugleich angenommen, daß stets Weisheit und tigkeit den Vorsitz im Rathe der Regierung ffuͤh⸗ d deren Verfuͤgungen leiten muͤssen, damit nie uhm, die Hoffnungen und das Gluͤck der Nation det werden; und in der schmeichelhaften Vermu⸗ daß das Benehmen der Regierung solcher Art n, versichert jetzt die Kammer Sr. Kaiserl. Maj, e bereits fruͤher gethan hat, daß sie fortfahren durch alle bei ihr stehenden Mittel der Regie⸗ heizustehen, um zu verhuͤten, daß nicht die Natio⸗ je bloßgestellt werde.“ her Senat sagt in seiner Adresse: „Der Senat je persoͤnlichen Opfer zu schaͤtzen, die Ew. Kaiserl. gebracht, um den allgemeinen Geist zum Wider⸗ wider die Umtriebe der Regierung von Buenos⸗ zu erregen, wodurch Sie Ihre Vaterlandsliebe hren Entschluß, der Kriegsplage ein Ende zu ma⸗ ewiesen.“ as Diario giebt einen Bericht des Commandan⸗ n Montevideo, Grafen von Villabella, vom 25. worin derselbe nichts von den dortigen Umstaͤnden, les erdenkliche Schlimme von denen der Argenti⸗ d des feindlichen Heers unter Gen. Alevar sagt hlches durch Mittheilung eines Aufrufs des dele⸗ Statthalters der Banda oriental aus Canelones 7. April zu bestaͤrken meint, worin dieser die ndsten Vorstellungen an die Einwohner zur Trup⸗ llung und Vertheidigung, um ihre Freiwerdung zu den, ergehen laͤßt. Pon Brasilischer Seite werden große Anstrengun⸗ r Fortsetzung des Krieges mit Buenos⸗Ayres ge⸗ und Verstaäͤrkungen eilten von Bahia, Pernam⸗ nd Maranhao heran, um zum Heere im Suͤden en. Die Argentiner scheinen aber rasch vorge⸗ n und bis auf 20 Miles von S. Franeisco la gewesen zu sein, wo die Brastlier sich gesam⸗ atten, um sie zu empfangen. Unterdessen waͤhr, Friedensunterhandlungen mit Hrn. Gercia in rt, der auf Veranlassang des Lords Ponsonby mmen zu sein scheint, mit der Erklaͤrung, daß egierung, ooͤgleich siegreich, aufrichtig Ausglei⸗
“
1A““ “ 1. W111A“ .
inden. Die Stadt Herford beschaͤftigt sich mit hr zweckmaͤßigen Reorganisation ihrer Armenan⸗ vorzuͤglich basirt auf Einrichtung einer Beschaͤf⸗ anstalt suͤr Kinder und Erwachsene. — Die Ge— Oisdorf im Kreise Buͤren ist beschaͤftigt, ihren an Trinkwasser durch Anlage einer zweckmaͤßi⸗
abzuhel 3 neuen
asserleitung mit einem Sammel⸗Bassin Im Kreise Paderborn ist der Bau von aͤuäsern begonnen worden.
kuͤnster. Der verstorbene Kaufmann Heinrich s zu Emsdetten, Kreis Steinfurth, hat im Te⸗ e den dasigen Armen die Zinsen von 1000 holl. vermacht. “
Landwirthschaftliche Berichte aus dem Innern s„·ddes Reichs vom Ende Junil. “ (Schluß.) 8BZGW131¾²mnX“ V. Schlesien. — Breslau. Die Winterung,
besonders der Weizen, stand im Ganzen sehr gut. Die⸗ ser verspricht eine vorzuͤglich gute, der Roggen eine mit⸗ telmaͤßig gute Erndte. Hie und da halte man schen angefangen, den letztern zu hauen. Die Sommerunz scheint aber durch die Naͤsse gelitten zu haben. Beson⸗ ders ist der Hafer in einigen Gegenden, in Folge eines Giftrezens außerordentlich zuruͤckgesetzt worden. Auch laͤßt der Flachs kein gedeihliches Wachstham erwarten. Die Heuerndte ist, außer da, wo das gemaͤhete Gras durch Ueberschwemmungen verschlaäͤmmt oder von der rei⸗ ßenden Fluth ganz weggefuͤhrt worden, reichlich ausge⸗ fallen. Auf einem, mit Roggen besaͤeten Felde bei Sulkau, Guhrauer Kreises, hatten sich große Schaaren von einer Heuschreckenart eingefunden. Sie lagerten den Tag uͤber auf dem Boden, krochen aber des Nachts auf die Kornaͤhren und benagten sie, ohne jedoch bis jitzt bedeutenden Schaden angerichtet zu haben. — Die Kartoffeln waren fast uͤberall gut aufgegangen. — Lieg⸗ nitz. Die Witterung ist der Vegetation guͤnstig. Das Getreide aller Art verspricht eine reiche Erndte; die Gartengewaͤchse gedeihen und die Weingegenden des hie⸗ sigen Regierungsbezirks rechnen auf eine gesegnete Wein⸗ lese. Nur Aepfel und Pflaumen versprechen wenig Er⸗ trag. — Oppeln. Die Hoffaung auf eine gesegnets Getreide⸗Erndte wird immer mehr zur Gewißheit; da⸗ gegen wird die Obst Erndte, wegen der vielen Raupen, die selbst der fleißigste Gaͤrtner nicht zu vertilzen ver⸗ mochte, meist fehlschlagen. Mit der Heu⸗Erndte, die einen reichlichen Ertrag verspricht, ist schon bedeutend vorgegangen. 1
VI. Posen. — Bromberg. Die Witterung war bis uͤber die Haͤlfte des Monats Juni trocken und sehr heiß, so daß man allgemein fuͤr die fruͤhe Sommer⸗ saat besorgte. Vom 20. des genannten Monats ab, aber trat an mehreren Tagen Regen ein, und wirkte gedeihlich auf die Felder. Die Gewitterregen waren in mehreren Kreisen von Hagel begleitet und dieser in sel⸗ tener Groͤße. Der durch ihn angerichtete Schaben ist bei den Saatfeldern der Kreise Mogilno und Gnefe strichweise sehr empfindlich geworden, so daß in einigen Ortschaften, besonders des letztern Kreises, die Aussicht auf die Erndte gaͤnzlich vernichtet scheint. Im Ganzen berechtigen die bestoͤllten Felder zu erfreulichen Hoff⸗ nungen. 1 —
VII. Sachsen. — Magdebhurg. Füͤr das Ge⸗ deihen aller Fruͤchte war die Witterung uͤberaus gedeih⸗ lich. Zu einer ergiebigen Erndte sind die besten Aus⸗ sichten vorhanden, doch hat der Roggen in manchen Ge genden durch die Kaͤlte und Duͤrre waͤhrend der Bluͤthe⸗ 8 zeit sehr gelitten. Die Heuerndte ist im Allgemeinen sehr reichlich, so wie die Wintersaat Erndte. Durch die haͤufigen Regengusse sind sowohl die Elde als die Saale in den Tagen vom 12. bis 20. Juni wieder zu einer bedeutenden Hoͤhe angeschwollen, saͤmmtliche außerhalb der Hauptdeiche belegenen Grundstuͤcke sind aufs Neue uͤberschwemmt worden und das Gras von den Wiesen ist groͤßtentheils verloren gegangen. Die Wiesen seldst sind dergestalt mit Schlamm uͤderzogen, daß auch die Greummet⸗Erndte sehr duͤrftig aussallen wird. — Mer⸗ seburg. Die fast taͤglichen Regenguͤsse, so wie ber ganze Witterungs⸗Charakter des Monats Juni waren von dem wohlthaͤtigsten Einflusse auf die Vegetation. Das Wintergetreide steht fortwaͤhrend gut und das Sommergetreide, so wie die Brachfruͤchte, haben sich so 8 erholt, daß die fruͤhern Besorgnisse verschwunden sind — und man auf eine gute Erndte rechnen darf. Der Raps ist bereits eingeerndtet und man hefft auf gute Preise,
1
—
da er in mehreren Gegenden des Auslandes mißrathen