1827 / 185 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Fion Bolivars vom

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Vereinigten Staaten von Nordamerika fortdauernd voll⸗ kommene Eintracht bestehe und der Grenz Vertrag bald moͤglichst zum Abschluß kommen werde. In Bezug auf Peru wird gesagt: „Die von dem columbischen Heere, welches Peru rettete, geschehene Erklaͤrung zu Gunsten der Verfassung Columbiens, ließ dem peruanischen Volke das Recht, diejenigen Grundgesetze zu fordern, welche

seine gesetzlichen Vertreter ihm geben wuͤrden. Die Ver waltung Peru's ist veraͤndert worden und zwar ist, den neuesten Nachrichten zufolge, die Veraͤnderung den In teressen und Wuͤnschen Peru's gemaͤß erfolgt.“”“ Mexico vwird in der Botschaft dargestellt, als durch gleiche In⸗ etrressen mit allen andern amerikanischen Staaten gluͤck⸗ lich vereint. Der Präͤsident hegt die Meinung, daß keaine Erneuerung der Versuche Spaniens wider Amerika nicht mehr wahrscheinlich sei. Weiterhin sagt er, der Bericht des Finanzministers vom Anfange der Session zeige, daß die Einkuͤnfte von den Natur⸗Erzeugnissen des Mexicanischen Bodens zu allen ordentlichen Staats Ausgaben hinreichten. Ueber die inlaͤndische Verschwö rung nur folgende wenige Worte: „In den verlebten Monaten dieses Jahres sind die wenigen Feinde, die noch eifrig an der Vernichtung der Freiheit von mehr

als sechs Millioven Mexicanern arbeiteten, entdeckt worden. Die Bestrafung der Uebelthaͤter wird die all

gemeine Gerechtigkeit befriedigen.“ Bei alle dem aber

geht aus den Zeitungen hervor, daß das Verfahren in der Sache des Paters Arenas noch nicht beendigt war.

Einige in dieselbe verwickelte Personen zu Toluca soll⸗

ten festgenommen und nach Mexico zur Untersuchung gebracht werden. Auf die Eingabe der Generalin Ne⸗ grete wider den Kriegsminister wegen Gefangensetzung

ihres Mannes als Verschwoͤrers, hatte die gerichtliche Abtheilung des Senats am 16. Mai entschieden, daß tein Grund zur Anklage wider den Minister vorhanden sei. Das im Congresse durchgegangene Gesetz wegen

Auosschließung aller Spanier von oͤffentlichen Aemtern

bis zur Anerkennung der Republik durch Spanien war

emacht worden:

8 8.g; gchteses Londoner Blaͤtter enthalten die voll staͤndige Botschaft, mit welcher der Vice Praͤsident San tander die Sitzung des columbischen Congresses zu Bo⸗ gata am 12. Man eroͤffnet hat. Er stellt darin unter

audern ausfuͤhrlich dar, wie es den zweckmaͤßigen Mit⸗ teln und Anstrengungen Bolivars gelungen, die innern

Unruhen zu daͤmpfen und die drohenden Schrecknisse

des Buͤrgerkriegs, namentlich in den noͤrblichen Provin⸗

zen, zu beseitigeu. „Als (sagt er) man die Stimme des

LAibertadors vernahm, als man seine Truppen erdlickte, seine Versprechungen hoͤrte, folgte Ordnung auf die Ver⸗

wirrung, Hoffnung der Verzweiflung, Vertrauen der

Flurcht, Vernunft der Leidenschaft und Frieden dem Briefe aus Cartagena vom 4. Juni melden aus Bogota vom 21. Mai, daß die Ablehnung der Resigna⸗

Senat noch nicht final beschlossen gewesen, sondern die Sache am 6. Junt wieder habe discu⸗ rirt werden sollen. Es war aber eine Depuration des Senats im Begriff, nach Cartagena abzugehen, wo Bo⸗

livar in Begleitung des Hrn. Cockbdurn aus Caracas erwartet wurde, um ihn um abermalige Uebernahme der 8 der Staatsgeschaͤfte zu ersuchen.

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8 Leitung ““ 8 1I1I116“ Minden, 5. August. Der jedem Preußen heilige DTag des dri sers Regieru

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tten Augusts wurde in der Hanptstadt un, ngsbezirks auf eine wuͤrdige Weise und mit 13113““ 1

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einer so allgemeinen Freude und hingebenden Th gefeiert, wie sie gewiß nirgend anderswo uͤbertroffen den ist. Nach einem oͤffentlichen wuͤrdigen Actus hiesigen Gymnastums, woselbst die von Seiner Exea dem Herrn wirklichen Geheimen, Rath und Ober’/n sidenten, Freiherrn v. Vincke der Aastalt verehrte 5 Sr. Majestaͤt des Koͤnigs aufgestellt war, fand auf Domhofe eine große Militair⸗Parade statt, welcher das dazu eingeladene Köoͤnigl. Regierungs⸗ Personal die uͤbrigen Behoͤrden beiwohnten. Mittags hatte eine zahlreiche Versammlung vom Militair und g. nebst mehreren Mitgliedern der Stände und sonß Fremden zu einem festlichen Mahle auf der Ris⸗ vereinigt. Unter dem Donner der Kanonen von Wäͤllen der Festung, wurde von dem Koͤnigl. Fest Kommandanten Herrn General⸗Majer v. Brit der einzige Toast des Tages, mit dem von Allen i stastisch wiederholten Ruf: Es lebe der allgel Koͤnig! ausgebracht, und das von der ganzen sammlung intonirte National⸗Lied: Heil Dir im gerkranz! erhielt seine charakteristische Bedeutum die auf die Tafel gesetzte Buͤste Sr. Maj. des . bei den nachstehenden Stoophen eines mehrstimm gesungenen Festliedes: Ihn moͤgt ihr hoch und hoch vor Allem preis Er ist's vor Allen werth !... So stell' ich denn, die Freude zu erhoͤhen Sein Bildniß vor Euch hin Und wie wir hier die biedern Zuͤge sehen So bieder ist Sein Sinn. Willkommen Bild beim Festesmahl zu glaͤnzen Das ist Er! Seht Ihn doch! Mit Blumenschmuck laßt Ihn uns jubelnd kraͤn Der Koͤnig lebe hoch! von dem Koͤnigl. Regierungs⸗Chef, Praͤsidenten, Richter mit unbeschreiblichem Jubel und allgeme Beifall⸗Ruf feierlich bekraͤnzt wurde. Daß in se Stimmung die von dem Letztern veranstaltete Se lung fuͤr die durch Wolkenbruch und Ueberschwem verungluͤckten Glatzer sehr reichlich ausfiel, bedarf kaum der Erwaͤhnung, da das Geburtsfest eines narchen gefeiert wurde, dem werkthaͤtige Wohlthäth das angenehmste Opfer ist.

Gegen Abend fand sich Alles auf der benacht Boͤshorst ein, woselbst ein Feuerwerk abgebrannt un schoͤne Tag durch Erleuchtung und Tanz in unvun chener, von keinem Unfall gestoͤrter Lust der Eim aller Klassen bis in die Nacht verlaͤngert wurde. dieser Tag allen Preußen noch oft wiederkehren! und gluͤcklich lebe der beste Koͤnig!l!⸗

Koͤnigliche Schauspiele

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GSGedrackt bei Feister und Eisersdorsfsf. 11“ r 8 en ge 9. Mhnhh Ge ie iE L RMae NA Sw yeh 5a. .

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Freitag, 10. August. Im Schauspielhause:, dra,“ Trauerspiel in 5 Abdtheil., von Raciune, 1t— von Schiller. Hierauf: „Die beiden Britten,“ 9. in 3 Abtheil., von C. Blum.

In Charlottendurg: „Der Vetter aus Bre Spiel in Versen in 1 Aufzug, von Th. Koͤrner. auf: „André“,‚,Lustspiel in 1 Aufzug, von C. Und: „Das Hausgesinde,“ komisches Singspie Aufzug von Koller. Musik vom Kapellmeister; (Neu einstudirt.) nase

Sonnabend, 11. August. Im Schauspich „Die Schachmaschine,“ Lustspiel in 4 Abtheil nach dem Engl. Frei bearbeitet von Beck. H. „Der Schiffskapitain,“ Vaudeville in 1 Aufjuf 8/ VldUg. Ir. . Hlh nalums9.

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Berlin,

A2A Kronik des Tages. Angekommen. Der Ober⸗Berg Hauptmann und

ef des gesammten Berg⸗, Salz⸗ und Huͤttenwesens,

rhard, von Magdeburg. Abgereist. Der Fuͤrst von Hatzfeldt, nach

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8 8 6 8. qqq6651 Paris, 4. August. Der Koͤnigl. Preußische Ge⸗ ndte Baron v. Werther gab gestern, zur Feier des eburtstages seines erlauchten Gebieters, ein großes ittassmohl, zu dem die hiesigen Gesandten und Mi⸗ ster der auswaͤrtigen Maͤchte, so wie die Minister Sr. haj. des Koͤnigs von Frankreich eingeladen waren. Der Moniteur enthaͤlt im gestrigen Blatte eine ihe von Uebersichten, aus denen das Fortschreiten der ewtlichen Einküuͤfte seit dem Januar 1816 bis zum „December 1826 zu ersehen ist.

Zufolze Nachrichten aus Barcelona vom 22. Juli, Memorjal bordelais, hatte das Erscheinen neuer Banden

e Besorgnisse fuͤr die Sicherheit der Straße zwischen

tona und Barcelona erregt. Die Thore der ersteren

adt werden jetzt 1n. geoͤffnet, bis man die ganze egend sorgfaͤltig durchforscht hat.

r. der Reisegefaͤhrte des beruͤhm⸗

Abbe Desmazures, ist nach Frankreich zuruͤckgekehrt

dehat, weder Muͤhen noch Gefahren scheuend, eine che Ausbeute von hoͤchst interessanten Darstellungen s Palaͤstina mitgebracht. Bei siebenmonatlichem Auf thalt zu Jerusalem hatte er Gelegenheit, die säaͤmmt⸗ hen Orte, die durch die Geburt, das Leben und den d unsers Heilands ewig denkwuͤrdig geworden sind, besuchen und mit dem Bleistift abzubilden. Auch n Rhodus und den Inseln des Archipels hat Hr. ampmartin eine Menge sehr interessanter Darstellun⸗ n von alten Denkmaͤlern und andern denkwouͤrdigen gegenstaͤnden mitgebtracht. In archaͤologischer Hinsicht

merkwuͤrdigsten ist jedoch die Ausbeute, die er in en bei der, drei Tagereisen von Jerusalem, jenseit des ordan, in den arabischen Gebirgen gelegenen alten Ptaäͤdten Dgerach und Amman gemacht hat. Die Rui⸗ en der ersteren enthalten praͤchtige, zum Theil noch vohl erhaltene, Tempel und Theater.

Die mehrerwaͤhnten nordamerikanischen Wilden vom Stamme der Osazen ruhen in Havre noch von dem Strapatzen der Ueberfahrt aus, ehe sie ihren Weg nach Paris fortsetzen. Sie sind fortdauernd der Gegenstand ö“]

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ntliche Nachrichten.

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Sonnabend, den 11ten August 1827.

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der allgemeinen Neugierde, jedoch hat man ihnen leider schon gerade dessen deraubt, was ihre Erscheinung am seltsamsten machte, naͤmlich ihrer Nationaltracht, statt deren man sie alberner Weise mit langen blauen Ueber⸗ roͤcken und weiten Beinkleidern angethan hat, worin sie sich sehr laͤcherlich ausnehmen. 8

Fuͤnfprocentige Rente 103 Fr. 90 80 C. Dreiproc. 73 Fr. 55 C.

London, 4. August. Der portugiesische Gesandte, Marquis von Palmella und der neapolrtanische, Graf

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Ludolf, hatten vorgestern Geschaͤfte mit Viscount Dud⸗

ley und Ward.

Vorgestern fruͤh sind im Colonial⸗Departement De⸗ peschen von dem Lord⸗Obercommisseir der Jonischen Insein, Sir Frederik Adam, desgleichen aus Malta und Erbraltar eingelaufen. 1

Die Times sprechen wie von etwas ganz Zuverlaͤs⸗ sigem, vom Abfall des Pascha von Aegypten von der Pforte. „Wir koͤnnen jetzt (sagt jenes Blatt) auf das Bestimmteste melden, daß er seinen Entschluß mitgetheilt hat, sich aller ferneren Theilnahme an dem nur zu lange dauernden blutigen Kampfe zwischen Griechen⸗ land und dessen Unterdruͤckern zu enziehen.“ „Der aufmerksame Beobachter der Ereignisse (heißt es weiter⸗ hin) wird sogleich erkennen, welche furchtbare Wichtig⸗ keit unter den jetzigen Conjuncturen der Entschluß des klugen und maͤchtigen Beherrschers von Aegypten hat. Er wird nicht uͤbersehen, welche Unterstuͤtzung Griechen⸗ land und Aegypten sich wechselseitig gewähren koͤnnen, er wird vielmehr mit einem Blicke wahrnehmen, wie das nur zu sehr verzoͤgerte Werk der vollstaͤndigen Be⸗ freiung Griechenlands dadurch erleichtert und beschleunigt wird. Wir sind benachrichtigt, daß der Pascha seinen Entschlaß und seine Zwecke zuerst vermittelst des Britt. Consuls in Alexandrien zu vernehmen gegeben, um zu er⸗ fahren, in wie wett er auf die Zustimmung der verbuͤndeten Mächte rechnen koͤnne. Es ist einleuchtend, welche Ant⸗ wort auf eine so willkommene Eroͤffnung gegeben wor⸗ den, in einem Augenblicke, wo sich die Flotten Eng⸗ lands, Frankreichs und Rußlands (welche letztere bloß durch wiorige Winde an der Ankunft in unsern Haͤfen verhindert wird) schon zur Vertheidigung Griechenlands ruͤsteten. Die Sache ließ nur Ein Verfahren zu, sund wir vernehmen, daß die Brittische Regierung in diesem Falle mit aller Beschleunigung, die derselbe erforderte, gehandelt hat. Wir sind geneigt gewesen, den bishert⸗ gen Verzug zu beklagen, ja zu tadeln; allein der Aus⸗ gang wenigstens, der nicht zweifelhaft ist, wird auch nicht lange mehr verzoͤgert werden, noch, wie wir glau⸗ ben, unter den Erwartungen der waͤrmsten Freunde der Unabhäaͤngigkeit Griechenlands ausfallen.“

In Bezug auf die Nachricht von dem Friedens⸗ schlusse zwischen Brasilien und Buenos⸗Ayres bemerken

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