1827 / 188 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 15 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

8 Jahre

1826 über 160 Mill.;

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1816 gebrauchte unsre Industrie 12 Mill. Kilogr. Baumwolle, 1826 32 Mill.; 1816 be“ zogen wir 400,000 Kilogr. Seide vom Auslande, 1826 das Doppelte; 1816 schätzte man den Bedarf einheimt⸗ scher und auslaͤndischer Wolle auf 40 Mill., 1826 stieg derselbe auf 48 Mill.; 1816 fadricirten unsre Zucker⸗ Raffinerien 24 Mill. Kilogr.; 1826 aber 72 Mill. Im 1816 war unser Handel, sowohl im In⸗ wie im Auslande kraftlos und deschraͤnkt, wie es unsre Huͤlfs mittel waren; im Jahre 1826 erhielten alle fremde Maͤrkte von unsern Waaren, und der Markt im In⸗ nern hatte sich in Folge der Entwickelungen des Land baues und der Manufacturen vergrößert. Im Jrehre 1816 unterlagen wir fast den eingegangenen Verpflich⸗ tungen; 1826 aber waren alle Oeccupations, Ausgaben, alle Ruͤckstaͤnde saldirt seit drei Jahren. Die ersten 3 Fuͤnftheile der 30 Mill. Renten, die zur Entschaͤdigung der waͤhrend der Revolution ihres Eigenthums beraub⸗ ten Personen creirt worden, waren in Umlauf gesetzt, ohne daß der Cours unsrer Renten im Geringsten da⸗ durch gelitten haͤtte; wir hatten die besten Finanzen in Europa. Von 1816 bis 1826 hat sich die Macht un, sers Credits verdppelt. Im erstgenannten Jahre stand

die 5 procentige Rente kaum auf 60 Fr., und in die⸗

sem Augenblick stellt der Fonds, auf welchen der Staats⸗ Credit transportirt ist, die 5 pCt. zu dem Course von 120 Fr. dar, so daß wir, die wir 1816 nur zu 9 pCt. Interessen eine Anlethe machen konnten, dies heutzutage zu 4 ½ pCt. bewerkstelligen koͤnnen. „Wer, der unserm schoͤnen Lande anzugehoͤren verdient, schließt der Moni⸗ keur, wird, bei aufmerksamer Beachtung dieser reißen⸗ den Fortschritte einer Wohlthat des Friedens und der Restauration wohl eine gedeihliche Lage durch unvernuͤnftige und kleinliche Streitereien gefaͤhrden moͤ⸗ gen und nicht das Beduͤrfniß fuͤhlen, dieselbe mit aller Anstrengung gegen Intriguen oder Leidenschaften zu schuͤtzen, deren Triumph unumgäͤnglich ihre Vernichtung herbeifuͤhren wuͤrde!“

Der Herzog Wilhelm von Wuͤrtemberg, Onecle Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Wuͤrtemberg, ist am 3. d. zu Strasburg und der Herzog von Buckingham am 6. d. im Havre angekommen.

Am 31. Juli ist das Linienschiff Scipio von Tou⸗ lon nach den Dardanellen abgeseegelt.

Im Memorial bordelais ist folgendes zu lesen: die Angelegenheiten in Katalonien verbessern sich nicht. Nach Inhalt eines Schreibens, welches der Ober⸗Polizei⸗In⸗ tendant vorgestern erhalten hat, der darauf alsbald ab gereist ist, um Se. Maj. davon in Kenntniß zu setzen, scheint es, daß die Aufstaͤnde fortdauern und daß die Ruhestoͤrer sich mit dem Geschrei: Es lebe die Inquist⸗ tion, nieder mit der Polizei! vereinen. Außer den 6 Regimentern, welche bestimmt sind, in jene Provinz ein⸗ zuruͤcken und daselbst zur Verfuͤgung des Marquis von Campo Sagrado zu bleiben, werden noch 4000 bis 5000 Mann mehr dahin geschickt werden. Das Geruͤcht verbreitet sich, daß der Obrist Albuin, der den Bessieres verhaftete, in Gefahr unter den Rachestreichen zu fallen, sich nach Portugall gerettet habe, um sein Leben in Sicherh it zu bringen.

Fuͤnfprocentige Rente 103 Fr. 85 73 Fr. 25 35 C. London, 4. August. Die Times sprechen fortwaͤh⸗

C. Dreiproc.

rend zuversichtlich von der baldigen Ruͤckkehr des Kaisers Don Pedro nach Portugall.

Die New⸗Times enthält eine sehr lange Botschaft

des Columbischen Staatssecretairs, Don Jolé M. Estrepo, an den Congreß, worin der dortige Stand der Dinge

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umstaͤndlich auseinandergesetzt ist. Die Schwierigkeiten,

mit denen die vollziehende Gewalt zu kaͤmpfen hat, wer

den offen dargelegt und die Ursachen des kuͤrzlichen Auf

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ger des Paez ihren Verfassung instlichen Erwaͤgung

erung aufgefordert, ind veranlassen köoͤnnte.

üutta enthalten den be Tractat zwischen der 9 m Koͤnige von Siam.

scheinlich duͤrften die Anhän erreichen. Die Maͤängel der kannt, und der Congreß zur e damit vorzunehmenden Veraͤnd alles Saͤumen neue Unruhen Die Zeitungen von Calc fruͤher bekannt gewordenen —7v2,n— und de na iam abgegangene Gesandtschaft ha nur den Zweck, dem dortigen ö Thronbesteigung Gluͤck zu wünschen, und . Burney, unser Gesandter, hatte zugleich den Auft gewisse Punkte auf freundschaftliche Weise auszuglei und insbesondere den Weg zu einem austz. reiten Handelsverkehr mit Siam zu bahnen; auch har; Auslieferung der Birmanischen Gefangenen die gg die noch, nachdem die Britten mehrere Provinza Reichs Ava in Besitz hatten, aus Tenasserim we schleppt worden waren. Alle diese Zwecke wurden reicht und der Handel von Siam dem Brittischen pital und Unternehmungsgeist eroͤffnet. Bruͤssel, 9 August. Wir haben Nachrichtn Batavia bis zum 17. Maͤrz; das Wichtigste ist solgte Unterwerfung des Pangerang Dipo⸗Koc Sohn des Rebellen⸗Haͤupttings Dipo⸗Negoro l die legitime Herrschaft. Den, bis zum 8. März ³. den Nachrichten aus der Residentschaft Kadoe jus hatten die Rebellen, 300 Mann stark, einen E iynfal den Bezirk von Probolingo gemacht und sich n n Dessa Dezal, Kandor festgesetzt. Der Major Va Wyk war unverzuͤglich mit seiner Kolonne dahin anal brochen, um den Feind zu vertreiben. Im Uestt. herrschte in der Restdentschaft Ruhe. Der Rehel Anfuͤhrer Dipo⸗ Negoro befand sich nach den (h Nachrichten noch immer im Bezirk von Djamoos, er einige Anhaͤnger um sich gesammelt hatte. Presburg, 3. August. In der am 30. v. gehaltenen 258sten Reichstagssitzung erfolgte die G gung beider Tafeln uͤber die zu unterbreitenden Bong lungen in Betreff der Stadt Essegg und der Oeden ger Beschwerde. Nachdem die wahrhaft patriotrschet klärung Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten Batthyäut, dh außer seinem letzten Oblatum zur Luisens Aka denbl auch die fruͤher in Bankozetteln angebotene Summe 12000 fl. in vollem Werthe in Einloͤsungsscheinen! gen wolle, mit lautem Beifall aufgenommen, und eine andere von Hrn. v. Rajeänyi zu eben U Zvecke ausgestellte Urkunde uͤber 250 fl. W. W. ½

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zung zusammen, in welcher zuerst eine allerhoͤchst solution vom 28. v. M. auf die in der hochwich Angelegenheit der Privat ⸗Geld verhäͤltnisse am 5. d. J. unterbreitete unterthaͤnitgste Vorstellung publ wurde, des Hauptianhalts: daß Se. geheiligte I staͤt, nach anhaltender, allseitiger, von rastloser voörngb

gung des viel umfassenden, aber auch eines der wic sten und schwierigsten Gegenstaͤnde, die je die Weit und Gerechtigkeit der Legislatur in Anspruch nahr die, wohl vom Eifer fuͤr das Gemeinwohl und fuͤr Gluͤck ihrer Mitbuͤrger eingegebenen Vorschlaͤge, M fleationen und Gesetzentwuͤrfe der Herren Reichsstän den mit so unendlichen Aufopferungen begruündeten bis jetzt fortgefuͤhrten, schon ihrer Vollendung ue systematischen Finanz⸗Operationen nicht eutsprecht vielmehr sie stoͤrend, folglich auch mit dem gemei Besten und zumal des Ganzen, so wenig als mit

Privatwohl Vieler nicht vereinbar fanden, und demt

dieselden nicht genehmigen koͤnnen. Daß jedoch A zoͤchstoieselben, im Hensicht auf die erste dem Jahre 1

standes in Venezuela mit Scharfsian untersucht. Wahr

vorgehende Periode, zu einer speciellen Anordnung

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sen worden, traten beide Tafeln in eine gemischte hc

cher Sorgfalt fuͤr das Wohl der Allerhoͤchstihnen sotfuͤr Koͤnig und Vaterland enthielten kraͤftig die

ern ungarischen Nation belebten Berathung und Ehhulh zweier Lehrer. Das Schullehrer⸗Seminar beging augesttag unter Theilnahme zahlreicher Freunde in ge⸗

n der Arr n Landtage anahme der 3 erden koͤnne, aber, sowohl ruͤcksichtlich 1 1 n, mit Paviergeld, in seinem Nennwerthe, zufrie⸗ in solle. Diesem gemäß, koͤnnen die die Special⸗ ghetreffenden vorgeschlagenen Gesetzartikel, die in der aheit keine weitere Bemerkung erheischen, im Wege sblichen Concertation berichtigt werden. Am see der Sitzung wurde der Bericht uͤber den Zu⸗

des Reichs⸗Archivs verlesen. ———

einzuwilligen geruhen, daß bis zumn der Gläubiger, gegen seinen Willen ahlung im Papiergelde nicht gezwun⸗ der die Ruüͤckzahlung fordernde Glaͤu⸗ des Kapitals als der In⸗

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berstadt, 5. August. Unsere Stadt, 8 dem weiten Bereiche des gluͤcklichen schen Staates an huldigender Verehrung und Ergebenheit fuͤr ihren Koͤnig, wie an ächter Va⸗ dsliebe nachsteht, und deren Bewohner so vielfache nzweideutige Beweise ihrer unaufloͤslichen Anhaͤng⸗ an das angestammte Fuͤrstenhaus gegeben haben, t den segensreichen Tag, welcher unferem allver⸗ Monarchen das Leben gad, alljaäͤhrlich in herzli⸗ reude und mit dem innigagsten Dankgefuͤhle, fuͤr haltung des besten der Koͤnige gefeiert. be Der zliche Unfall aber, der Sr. Majestaͤt vor einigen ten traf, und wodurch auch Halberstadts Bewoh⸗ glichen Standes tief ergriffen wurden, so wie die iche Huld und Gnade, wovon Se. Majestaͤt der st und dem Fuͤrstenthume erst neuerlichst wieder⸗ Beweise gegeben, Alles hatte einen so lebhaf⸗ eindruck auf jedes Gemuͤth gemacht, daß wir den gust sehnlich erwarteten, um an diesem Tage kraͤf⸗ uszusprechen, was Sinn und Gefuͤhl maͤchtig be⸗

Die hiesige Garnison des 7ten Kuͤrassier Regiments ruͤh ausgerückt, um die Auszeichnungen an dieje⸗ zu vertheilen, welche sich solche bei den diesjaͤhri⸗ Schießuͤbungen erworben hatten. Unter kraͤftigem petenschall wurden die bekraͤnzten besten Schuͤtzen dem Domplatz gefuͤhrt, wo bei großer Parade die nmelten Krieger Sr. Majestaͤt dem Koͤnige ein aliges freudiges Hurrah ertoͤnen ließen, in welches rsammelte Buͤrgerschaft einstimmte. Das hiesige Gymnasium begann die Hochfeier mit Musik und 9, in einem Hymnus angemessen ausgefuͤhrt: Ge⸗ Uen Vortraͤgen zweier Lebhrer folgten rednerische che zweier Gymnastasten und wuͤrdig schloß sich die mit dem Choral, „Gott deiner Staͤrke freuet sich oͤnig allezeit.“ Die hoͤhere Buͤrgerschule eroͤffnete eierlichkeit mit Choral und Dankgebet an die Vor⸗ g, fuͤr Leben und Erhaltung des guͤtigen Monar⸗ Ermunterungen zur Pflege und Bewahrung der

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ichem Frohsinn. Die Zoͤglinge der Austalt wett⸗ en in eigenen musikalischen Leistungen und der Di⸗ durch Herz und Rede die Gefuͤhle der innigsten barkeit und Anhaͤnglichkeit an den Vater des Va⸗ des auszusorechen. Die hoͤhere Toͤchterschule fet⸗ die dem Feste gewidmeten Stunden herzlich in dem e der zahlreichen Kinder, in ihrem freundlichen, Glumen und Kraͤnzen geschmuͤckten Lokal, von ih ehrern uns Lehrerinnen geleitet. G sang und Rede hen Dank und Gefuͤhl fuͤr den Hochgefeierten aus. den Waisenkindern ward der 3. August ein Tag hher Freude. Die kuͤrzlich neu gebildete Schhuͤtzen schaft hatte sich zu einem feierlichen Scheibenschtie

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der Koͤnige, mit dem Sinne, der alle unsere Mitbuͤrger belebte. Die ganze Stadt aber beging den herrlichen Tag im Tempek der Natur, unter dem Dome, den der Aether woͤlbt, auf den nahe gelegenen Spiegelsbergen, in einem Vereine von Maͤnnern aller Stände, die ein liebevdlles Band an Koͤnig und Vaterland zusammen⸗ enuͤpfte. Auf der Esplanade, zu welcher der Auf jang zu jenen reizenden Bergen fuͤhrt, und das Auge eine herrliche, reiche Landschaft uͤberschaut, in welcher sich Halberstadts alte ehrwuͤrdige Thuͤrme erheben, hatte die fuͤr Verschoͤnerung der Umgegend gesteigerte Thaͤtigkeit, unterstuͤtzt durch die dankbar anerkannte Gefaͤlligkeit eines jetzt hier verweilenden jungen Kuͤnstlers, zu dem hohen Feste geschmackvolle und sinnreiche Anoronungen getrof⸗ fen. Die von 24, durchaus mit Erchenlaub umwunde⸗ nen, mit schoͤnen von Blumen gebildeten Kapitaͤlern versehenen Saͤulen, getragene Festhalle mit Guirlanden und Festons geschmuͤckt, geschuͤtzt vor den Strahlen der Sonne, durch zweckmaͤßige Ueberspannung und reichlich geziert mit allem, was Wald, Garten und Treibhaus darreichten, hieß die Theilnehmer am hohen Feste will⸗ kommen. Der suͤdliche Hintergrund dieser Halle zeiate in reichster Decoration die Buͤste Sr. Majestaͤt des Koͤ; nigs auf einem altaraͤhnlichen Fußgestelle stehend, umge⸗ ben von architectonisch aneinander gereiheten, aufs zier⸗ lichste zusammengeflochtenen Blumengewinden. An vier unter diesem Laubdome zum Festmahle bereiteten Tafeln ward zu fast 200 Gedecken gespeiset. Kaum hatte an der reich geschmuͤckten Tafel die gesellige Freude begon⸗ nen, als die Versammlung ersucht wurde, einem Red⸗ ner Gehoͤr zu schenken, der dann mit folgenden, aus der Feder eines hiesigen bewaͤhrten Dichters geflossenen Worten, die Gefuͤhle Aller aussprach:

Wen singt das Lied zum hohen Feiertage,

Wem bringt das Herz der Ehrfurcht Opfer dar Der Freude lauter Ausbruch loͤst die Frage: Es schmuͤckt und kraͤnzt des Vaterlands Altauxr Ein treues Volk: zum festlichen Entzuͤcken Erscheint des Koͤnigs uld vor seinen B

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Dem Vater Seines Volks, der Brennen Ruhm! Weun fruͤher sich um Ihn die Augen truͤbten, Fuͤr Ihn Gebet entstieg dem Heiligthum; ““ So steigt der Dank zum Himmel nun aufs neue Fuͤr den Genesenen am Tag der Weihe.

Sein Halberstadt wird nimmer es vergessen, Was Er gethan, gewirkt fuͤr Voͤlkergluͤck: Des Schicksals Last auch hier uns zugemessen,

Sank laͤngst in die Vergangenheit zuruͤck, Den Frieden gab der Koͤnig unsern Gauen, Und Muth und Hoffnung knuͤpft sich an Vertrauen.

Er haͤlt in hoher sichrer Hand die Wage G Der Freiheit, Gnade und Gerechtigkeit, 88 Er hoͤrt mit Huld den Nothruf und die Klage Und heilt die Wunden feindlich boͤser Zeit; Erworbnes Recht befestigt Seine Guͤte Und neues Leben stroͤmt in welke Bluͤthe⸗

Mit inntgem Gefuͤhl bewegter Herzen Spricht sich der Wunsch fuͤr Friedrich Wilhelm aus, Flammt auch das Licht von zahlenlosen Kerzen, 818 Nicht um des Buͤrgers friedlich stilles Haus: So flammt die Liebe doch mit reinstem Feuer In dem Gemuͤth dem Vater dem Befreier. 8

Und als die letzten Worte aus aller Herzen wieder⸗ toͤnten, da erscholl unter lautem Jubel das Lebehoch des Vaters des Vaterlandes. Der Redner aber erhob sich zum zweitenmale und sprach: 8

„Der Koͤnig lebe zu des Landes Seegen, 8

Der Thron steht fest, fest wie ein Fels im Meer, Den Fuͤrst und Volk mit starker Hand umhegen:

vereinigt, und gebachte im frohen Jabel des Bestet 8 8 —. 1“ 8

Da schreckt kein Truggebild von außen her, 8

Heil Friedrich Wilhelm. Ihm dem Hochgeliebdten,

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