1827 / 195 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 23 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

1114“ e“ 2 die hohe Achtung, die er als Kauzler der Schatzkammer 8 genoß, geben ihm große Vorzuͤge zur Aussuͤllung seines neuen Amts als erster Lord der Schatzkammer. Ande⸗ rerseits macht ihn das Guͤck, welches er hatte, sich die Gunst aller Klassen der Nation zu erwerden, ganz ge⸗ keignet, das Haupt einer gemischten und gemäaͤßig⸗ en Administration zu sein, welche Verbesserungen in allen Verwaltungszweigen zu bewirken vermoͤge. Kein

Staatsmann ist dem Publikum fortdauernder wohlge⸗ fäͤllig und persoͤnlich weniger der Parteiwuth ausge⸗ seetzt gewesen. Der Wahlspruch: Man soll auch vom Feinde Lehre annehmen, ist von ihm mit dem gluͤck lichsten Erfolge angenommen worden. Seine Auf. ecichtigkeit ist allgemein anerkannt, seine Talente fuͤr 1q Geschaͤftsfuͤhrung sind außer Zweifel, seine Bered⸗ 8 samkeit ist klar und uͤberzeugend. Sie ist nicht gewal⸗ tig, glänzend und hinreizend, aber so, wie sie ein Eh⸗ renmann braucht, der eine gute Sache vor einer Ver⸗ sammlung von Ehrenmaͤnnern vertheidigt. Man kann siich zwar nicht verhehlen, daß er seit seinem Eintritt iins Oberhaus etwas in der oͤffentlichen Achtung verloren heat, nicht etwa, weil man seine Rechtschaffenheit und sein vrichtiges Urtheil minder schaͤtzte, sondern weil man fand, EIes fehle ihm an Kraft; dies geschah vielleicht nur, woeil er es unterließ, an einem Orte Laͤrm zu machen, wo er dessen am wenigsten zu beduͤrfen glaubte, und weil er in einfacher gerader Weise zu Personen sprach, 8 die nicht an die Reize der Einfachheit und Geradheit geywoͤhnt waren. Wenn in Zukunft es der Regierung nur darauf ankommt, auf gemeinnuͤtzige Maßregeln zu denken und dieselben ruhig zu eroͤrtern, so zweifeln wir nicht, daß es ihm vollkommen gelingen werde. Bruͤssel, 17. Aug. Nach dem so eben von dem hiesigen Magistrat bekannt gemachten Programm der Fest⸗ lichkeiten, am 24. d., dem Geburtestage Sr. Maj. des

Konigs, wird das Fest am Vorabend und am Morgen ddes Tages eingelaäntet werden. Um 11 Uhr Vormlttags wird in der St. Michsels und Gudulas⸗Kirche ein Te

Deum gesungen. Um 10 Uhr werden in der Kirche der nmiederlaͤndischen Protestanten, desgleichen in der der deutsch, franzoͤsischen Protestanten, so wie auch in der ͤdischen Synagoge feierliche Dankgebete gehalten; Nach,

mittags finden allerhand Volksbelustigungen, Spiele ꝛc.

statt und Abends ist Illumination.

Se. K. H. der Prinz von Oranien ist am 14. Mor⸗ gens in Luͤttich eingetroffen und zwei Stunden dar⸗ auf nach Argenteau abgegangen. Se. K. H. wird sich

Lauch nach Spaa begeben.

88 Frankfurth a. M., 8. August. In der 24sten

Sitzung der Bundesversammlung wurde die von Sr.

Maj. dem Koͤnige von Baiern erfolgte Ernemmnung des HObersten und Fluͤgel⸗Adjutanten, Fuͤrsten August von TSThurn und Taxis, zum Bevollmaͤchtigten bei der

Militair⸗Commisstion, an die Stelle des verstorbenen

HObersten, Grafen von Seiboltsdorf, bekannt gemacht.

In Beziehung auf die Nachsteuer⸗ und Ab⸗ zugsfreiheit wurde durch einhelligen Beschluß festge⸗ setzt: daß bei Abfassung des Beschlusses vom 23. Juni

1817 die Absicht des Bundes dahin gegangen sei, daß

der Tag des wirklichen Abzuges also nicht der

Zeitpunkt des Anfalls oder Erwerbs des zur Ausfuͤhrung bestimmten Vermoͤgens uͤber die Freizuͤgigkeit ent⸗ scheiden solle.

Aus der Schweiz, 15. August. Der Tagsatzung ward in der 21sten Sitzung, am 6. August, durch den Gesandten von Basel eröoͤffnet: daß sein Stand, mit Vorbehalt des endlichen Entscheides vom großen Rath, der Unterhandlung mit Oesterreich fuͤr einen Vertrag wegen Auslieferung von Verbrechern fremd bleiben wolle; dagegen sprach der Gesandte von Schwyz die Bereit. willigkeit seines Standes zur Theilnahme aneben jene⸗ Unterhandlung aus. Die vom Stande

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Krone Neapel geschlossene Militairkapitulation warn Tagsatzung eingereicht.

Die Kommissarien, welche mit den Bevollmic ten Baierns und Wuͤrtembergs, hinsichtlich kommensg Einverstaͤndnisse, Ruͤcksprache 1ꝛu nehmen beaufttatt wesen waren, uͤberreichten das Protokoll ihrer 8e renzen, die nunmehr eingestellt sind.

In der zwei und zwanzigsten Sitzung, am), gust, ward der Kommissionalbericht uͤber die Zurit hung der helvetischen Scheidemuͤnze angehoͤrt. De trag ging dahin: es solle unter Leitung und Komn des Vororts die Zuruͤckziehung der mit dem Gep der helvetischen Republik versehenen Scheidemuͤnzen Fuͤnfbatzenstuͤcke und abwaͤrts) bewerkstelligt, diß chrem Nennwerthe gemaͤß eingetauscht und in eing fuͤr kund zu machenden Frist gleichzeitig aus dem lauf zuruͤckgezogen werden; in jedem Canton sola uͤber spezifizirte Verzeichnisse gefuͤhrt und diese a Vorort eingereicht werden; die eingezogenen 6 muͤnzen sollen zerschnitten und ihre Metallmast kauft werden. Der bei dieser Operation sich ern Verlust soll von saͤmmtlichen Kantonen, (Bn Neuenburg und Genf ausgenommen, die nit helvetischen Republik gehoört hatten) im 2 niß der eidgenoͤssischen Geldskala getragen werden bereits schon durch einzelne Kantone von dieser 6. muͤnze eingezogen worden ist, faͤllt ebenfalls in Nete und Kontrolle, es wird ihnen aber auch die öfe berechnet, wenn sie die ihrem Nennwerthe 7h einzuziehende Maͤnze unter demselben eingezo ga eh Die Mehrheit der 19 bei der Sache intere ssirien tone, naͤmlich 11 ½ Stäaͤnde, genehmigten den M. theils unbedingt, theils mit Ratifikationsvorbehtg, uͤbrigen nahmen ihn ad referendum, und der d Beschluß wird immerhin erst in der Tagsatzumg 1828 gefaßt werden. G

Wien, 16. August (aus dem Oesterreich. Folgendes ist der Cim gestrigen Blatte erwoͤynte. richt uͤber den Fall der Akropolis von Athen, die allgemeine Zeitung Griechenlands aus Po 16. Juni, wo damals die Regierungs Commisseen ihren Sitz hatte, liefert: „Mit unbeschreiblichem 606 machen wir dem gesammten Griechenland bekanne die Akropolis des ruhmvollen Athens in die Han res Belagerers gefallen ist, in dem die Besatzung, allen Einwohnern, in Folge einer Capitulation! Juni daraus ausgezogen ist.“”“ Nach der Autm Besatzung an den Hrn. Leblanc, Commandann franzoͤsischen Fregatte Juno, hatten wir gehofft, sich halten wuͤrde. Der Abzug der Unsrigen 0 Piraͤus, und viele andre Ursachen, trugen bei, Fall der Akropoliz zu beschleunigen. Negotiation uͤber die Uebergabe der Festung gal Hr. Corner, Commandant der oͤsterreichischen W.

Vice Admiral de Rigny, Sr. allerchristlichen Majestaͤt im Mittelmeere, durch ihn kam die Capitulation zu Stande. 9 satzung marschirte aus mit ihren Waffen und dl gehoͤrigen Bagage und andern Dingen. Wir in der Folge auch die Capitulations ⸗Artikel und wir von der vorlaͤufigen Correspondenz zwischen fizieren der zwei neutralen Maͤchte und den Co danten der Besatzung in Haͤnden haben, bekanll chen, uͤberzeugt, daß solche Aktenstuͤcke das geeik Mittel sind, um unsre Leser auf die Spur der 2 heit hinzuleiten. Nach dieser un gluͤcklichen Beh heit erließ der Oberbefehlshaber (General Church

gende Proclamation:

„Griechen! Die Nation, die Regierung, die mandanten zu Land und zur See, die Menscht

ver Vereine Europa's thaten alles, was moͤglich

istande, unecwartete, ffaungen, gen und

lissimut R. Church’"“? Dasselbe Blatt der allgemeinen Zeitung Griechen⸗

Zu der eubhe

Veneto, Anlaß, und wirkte spaͤter angelegen

Eommandant der 8 ben follte, ehemoͤglichst die See⸗ Blockade der Fe⸗

zunangefochten entlasfsen, mit ihren Sachen,

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die Akropolis von Athen und die darin Belagerten,

unterstuͤtzten die bei Athen Kaͤmpfenden mit allem

den die Umstände erlaubten. Aber eben als unangehme Vorfaͤlle vereitelten die die wir mit Recht auf so viele Anstren⸗ Opfer bautn durften. Die Akropolis Athen ist, nach einem heldenmuͤthigen Widerstande

(so vielen Monaten, durch Capitulation in die Haͤnde

Feinde uͤbergegangen; die Belagerten alle, die Be⸗ neten und Unbewaffneten, sind gerettet worden, ein⸗

hifft auf Kriegsschiffe Frankreichs und Oesterreichs.

ndessen ist des Feindes Vortheil dabei viel gerin⸗ als ihn euch der Eindruck’ der ersten Augenblicke ellen mag. Von vielen groͤßeren Gefahren, als heutigen, haben die goͤttliche Vorsicht und eure ei⸗ en Arme sonst schon Griechenland gerettet. Heute

da ihr auch die Gefuͤhle und den Beistand der

silichen Welt fuͤr euch habt, welche den grausamen

blutduͤrstigen Charakter eurer Tyrannen nicht mehr kennt, welcher Zweifel bleibt noch uͤbrig, daß ihr so⸗ l euren Feinden durch neue glaͤnzende Thaten scha⸗ als auch Griechenlands ruhmvolles Dasein vollends stigen koͤnnet. Eure großen Opfer und die vor⸗ chenden Siege haben genug bewiesen, daß ihr der aren Freihert wuͤrdig seid. Um auf festem Grunde ußen und sicher und bald ans Ziel eurer Kaͤmpfe zu ngen, uͤberzeugt euch, daß ihr nur die truͤgerischen hinterlistigen Versprechungen eurer Feinde fuͤrchten fliehen muͤsset; denn wenn Betruz der Vorlaͤufer s lange gefaßten und unabaͤnderlichen Planes gegen ist, so werden Tod und Selaverei seine unabwend⸗ n Folgen sein. Ueberzeugt euch, daß eure Tapfer⸗ begleitet von Eintracht, Gehorsam und Energie, seswegs das Feuer und das Schwert eines Feindes hhten darf, dessen Vernichtung gewiß ist, wenn ihr mit standhafter Entschlossenheit bekaͤmpfen wollet. echen! Ergreifet daher alle die Waffen, ohne Aus⸗ me und ohne Verzug; eilet alle muthig gegen den nd. Und ihr Einwohner jedes andern Standes, et mit und helfet, was jeder vermag, zu den Kriegs⸗ ernehmungen, und zweifelt nicht, daß Sieg und mph folgen werden auf eure nur zeitlichen und klei⸗ Uafaͤlle. Was mich betrifft, so will ich keinen enblick verlieren, und nichts verabsaͤumen, um meine en und heiligen Pflichten gegen Griechenland zu er⸗ n, gänzlich üͤberzeugt, daß, wenn ihr immer stand⸗ bleibt in eurem Kampfe fuͤrs Vaterland, ihr immer herwindlich bleiben, und ohne Zweifel frei werden et. Von Salamis, den 9. Juni 1827. Der Ge⸗

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z enthoͤlt ferner nachstehenden Bericht des Lord Coch⸗ uͤber seine Expedition nach den jonischen Grwaͤs im Monate Mai: „An die stellvertretende Regie⸗ 8⸗Commission Geiechenlands. Meine Herren! Nach Ihr mir euern Wunsch eroͤffnet hattet, daß ich mich

Chlumutzi (Kastel Tornese) aufzuloͤsen, so segelte weibecker, Hellas, am 19. d. M. von Spezzia da⸗ b, und machte am 22. Jagd auf eine Goelette und Brigg, die einen Theil der Blockade ausgemacht n, und als er den naͤmlichen Abend in die Nähe

Caps von Klarentza gekommen war, jagte er drei

liche Schiffe, eine Fregatte, eine Korvette und eine

gg. Das groͤßte derselben muß sehr stark gelitten haben, m es von der Hellas auf Stimmweite beschossen de. Spaͤter nahm sie ein tuͤrkisches Kauffahrtei

beladen mit Kriegs; und Mundvorraͤthen, und

hte auf fuͤnf andere, mit aͤhnlicher Ladung Jagd.

Gefangenen, darunter der Kiutzak⸗Aga von Patras⸗ ommissaͤr des Kiutajers, mit seiner Fachilie, wur au

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gene Verordnungen gesiegelt werden

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WI die Bedingung, daß fuͤr sie christliche Gefangene frei⸗ gelassen werden. Ich habe die Ehre zu sein, weine Herren, euer gehorsamer Diener, Cochrane.“ Gegen⸗ uͤber von Calamo am 28. Mai. 1827.

Das Decret der stellvertretenden Regierungs Com⸗ mission hinsichtlich der von der neuen Constitution (die bereits zu Poro in Druck erschienen ist) vorgeschriebenen Ernennung der verautwortlichen Staats Secretaire A tet folgendermaßen: „Die stellvertretende Commisson thut kund: Von der Promulgation der nun sanctionireka⸗— ten Staatsverfassung erfuͤllte die stellvertretende Com-⸗ mifston die Pflichten der Regierung unmittelbar, oder duech den General⸗Secretair Hru. Georg Glarakit— (der nach der Verfassung der zweiten National⸗Ver:-.— sfammlung gewaͤhlt war). Nun aber, da jene Verr;r;— fassung bekannt gemacht worden, sind, kraft §. 12b0. von der stellvertretenden Commisston folgende Staatse.— Seeretaire ernannt worden: fuͤr das Auswaͤrtige,— Herr G. Glaraki; fuͤr das Janere und die Poli⸗ zei, Herr Anastasius Londo; fuͤr die Oekonomie (Staatswirthschaft, Finanzen), Hr. Georg Maurom- mati; fuͤr das Kriegswesen, Hr. Andreas Metaxz; 1. die Marine bleibt zu ernennen; fuͤr die Justiz und den Unterricht (Schulwesen), Hr. Gerasimus Kopa. Mitt⸗ lerwelle, da Hr. Andreas Metara nicht anwesend *), und der Staats⸗Secretair fuͤr die Marine noch nicht ernannt ist, uͤbernimmt provisorisch ihr⸗ Funktionen, Hr. G. Glaraki. In der Folge aber werden die Anorh⸗ nungen der stelvertretenden Commission, mitunterzeichnet von dem Staats⸗ Secretaͤr des betreffender Zweiges, laut §. 126. und 127., publicirt und ex qatet durch den betreffenden (Staats⸗) Secretaͤr mittels einer bes sonderen Verordnung desselben, laut §. 127. Nach dem §. 3. des Dekrets N.. 16 der dritten Nationalver“⸗ sammlung, muß ein jeder der verschiedenen Staats⸗Se⸗ cretäre ein eigenes Stegel haben, mit dem die in eines jeden Geschaͤftszweig gehoͤrenden Anordnungen der stell vertretenden Commisston, so wie auch des Secretaͤrs ei⸗ sollen. Da aber diese Siegel noch nicht fertig sind, so werden fuͤr Jetzt 8 alle Anordnungen der stellvertretenden Commission, so wis

auch die eigenen Verorbönungen der Staats „Secretaͤre

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mit dem dermaligen Siegel der Commtssion gestegelt, bis die erforderten ordentlichen Siegel fertig werden. Poro, den 11. Juni 1827. Die stellvertretende Com-: mission: Georg Mautomichali, Joann. M. Milaiti, Jannuli Nako.“ 1 8 Preßburg, 14. August. Nachdem am 9. d. die Gegenbemerkungen der Magnaten uͤber die Both⸗ schaft (Nuneium) in Betreff der Privat⸗Geldverhaͤltnisse

im Eirkel erwogen, und ein drittes Nuncium hierübder entworfen, am 10 fruͤh aber auch uͤber die allerhoͤchste Resolution wegen des herabgesetzten Salzpreises das zweite Nuncium in einer CirecularSitzung berichtigt war —. sind beide in der 264sten Reichstags⸗Sitzung um eilf Uhr in Berathung gezogen, und mit wenigen Aenderune gen an die Magunatentafel gesendet worden. Nach Uhr Nachmittag langten die neuen Bemerkungen der Magnaten uͤber das zweite Nuͤncium in Betreff des Salzes an die Staͤndetafel, welche zur Dictatur gewis⸗

sen wurden, uͤber die Repraͤsentation in Privat⸗Ver⸗ haͤltuissen aber erfolgte die Einigung beider Tafeln. Nachmittag beriethen die Staͤnde in einer Circnlar⸗ Sitzung die gedachten Bemerkungen der Magnaten und am Sounabend fruͤh auch den Entwurf der Repraͤ⸗

seutation in Privat Verhaͤltnissen worauf um 11 UÜbr In dieser

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die 265ste gemischte Reichstagssitzung folate. J. b ließen des Erzherzogs Palatins Koͤnigl. Hoheit eine vom

11. d. M. datirte genehmigende allerhoͤchste Resolution

olokotronis, von Griva zu⸗ Nauplia u (Anmerk. des oͤste reich. Beobachters.)

**) Als Anhaͤnger K

fangen gesetzt.

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