1827 / 197 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 25 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

* 1 3 2 ½

jce Proͤsident seine Ueberzeugung aus, daß der Wille n bei diesen Ereignissen nicht gewesen, sondarn daß dieselben durch Unruhestifter und die geringe Ent⸗ schlossenheit der Behoͤrden herbeigefuͤhrt seien. Zu Maracaibo hat eine unerlaubte Volks⸗Junta die Ver⸗ sammlung des National⸗Convents gefordert: ern Glei⸗ ches thaten Guayaquil, Quito und Cuenca, ldie je⸗ doch wenige Tage darauf die Dictatur und die Bolivi⸗ sche Verfassung proclamirten. Diesem traten dann auch Carthagena, Panama und Maracaibo bei, die eine unbeschraͤnkte Gewalt fuͤr den Befreier forderten; spaͤter verlangten auch Cumana und Barcelona die Zusammen⸗ berufung des Nationalconvents. Und alles dies zu einer Zeit, wo das Svanische Geschwader unsre Kuͤsten am Atlantischen Meere bedrohten, wo die befreundeten Mäaͤchte den Madrider Hof zur Aussoͤhnung zu stimmen suchten, wo der Credit gaͤnzlich darnieder lag, wo sogar die Erde noch bebte, um das Maaß des Ungluͤcks voll⸗ zumachen! Die Treue der Provinzen Bogota, Antio quia, Neyva, Mariquita, Tunja, Socorro, Pamplona, Casanare, Guayana, Mompos, Merida, Popayan, Bue⸗ naventura, Pasto, Choco und Boxinas wird gelobt, wie auch das Betragen der Generale Bermudez, Urdaneta und Guerrerd. Hierauf wird der Ruͤckkehr des Befrei⸗ ers, des Regenbogens unsers Heiles (iris de salud) gedacht, der am 12. September zu Guayaquil eintraf, wo er die Ruhe herstellte, und vom 23. bis 25. hier ver⸗ weilte, wo er sein unsterbliches Deecret erließ, er. habe seine außerordentliche Gewalt nur in Folge des Art. 128 der Verfassung uͤbernommen, die bis zur Entscheidung des National Convents unversehrt erhalten werden solle. Ueber die Ursachen jener Unruhen will der Vice. Praͤ⸗ sident sich nicht umstaͤndlich einlassen; nur in Betracht, daß man gegen seine Person Anklagen jeder Art erho⸗ ben, bittet er den Congreß un drei Dinge, erstlich, den Willen einiger Unruhestifter nicht fuͤr den der Nation zu halten; zweitens, den Reuigen Verzeihung zu Theil werden zu lassen; drittens, ihm selber die strengste Re chenschaft abzunehmen und fuͤr jedes absichtliche Verge⸗ hen die gebuͤhrende Strafe zu verhaͤngen. Hinsichtlich des Schulwesens bemerkt derselbe: Die Lancasterschen

rimairschulen sind vermehrt, die Erziehungs⸗Anstalten und Collegien verbessert; zu Bogota ist eine Centrol Universitoͤ, und eine National⸗Akademie errichtet worden. Die Gerechtigkeitspflege ist durch Beschleunigung

erichtlichen rLung

Kosten 1n worden. Leider hatten die neuesteit Er⸗ eignisse die Aufhebung der Gerichtshoͤfe zu Guayaquil und Zulia zur Folge. Eben diese Umstaͤnde haben den Anbau der Brachländereien zuruͤckgesetzt. Ganz beson⸗ ders nachtheilig haben sie jedoch auf die oͤffentliche Ein⸗ nahme gewirkt, weil, sobald eing St sich fuͤr berech⸗ tigt hielt, sich eigenmächgig von der h stitution loszu⸗ reißen, auch alle Steuerpflichtige dieses Veryaͤltnisse be⸗ nutzten, um keine Abgaben zu erlegen. Der Cengreß wird dringend um Herstellung des National⸗Credits ersucht. Der Vicepraͤsident erwoͤhnt ferner der Nichtzahlung der Zinsen der Staatsschuld, welche im Juli und Novbr. des letztver⸗ flossenen Jahres faͤllig waren. Die Einnahme von den Posten und Muͤnz⸗Anstalten haben durch die Einsicht ihrer Directoren zugenommen. Die Dokumente über die ge⸗ dachte Anleihe und deren Vertheilung sollen dem Con gresse vorgelegt werden, und die Unwissenheit und Schaͤnd lichkeit, womit dieselbe verschleudert worden, wird dem Congresse zur scharfen Untersuchung empfohlen. Peru hat von seiner liquiden Schuld bisher nichts zahlen koͤnnen; doch hoffte man durch seine kuͤnftigen Zahlun gen die Interessen der auswaͤrtigen Schuld fuͤr 2 Jahre zu decken; eine große Erleichterung fuͤr das Columdische

8 8

8 8 8 1 4 21 2* 2 8

Gedruckt bei Feister und Eisersdorrfs. 8 B1“ 1“ 8 b

Verfahrens und Verminderung der

Volk, welches ohnehin wegen des Bankerottes des ses Goldschmidt ein ansehnliches Capital von der

8—

leihe von 20 Millionen Pesos noch nicht erhalten

Der innere Friedenszustand in Betreff der Natig feinde hat die Vertheidigungs Anstalten auf die def gung von Pasto und die Bewachung der Küuͤsten beschr. Das Heer hat sich bei den Unruhen meistens stille halten, und den Befehlen der Regierung Gehorsam leistet. In Peru ist eine Divrision Columhif Huͤlfstruppen geblieben, und eine andere in Folge 1 Congreß⸗Dekrets nach Bolivia abgegangen. Der greß wird um die Ertheilung von Urlaub an die gedienten Militairpersonen ersucht, denen auch Pe nen zu Theil werden sollen. Das Geschwader zu thagena konnte aus Mangel an Gelde nur langsam geruͤstet werden; doch haͤtte man wahrscheinlich in bindung mit der Mexikanischen Flotte den wich Plan (die Eroberung von Cuba) ausgefuͤhrt, waͤren! eie oft erwaͤhnten Unruhen eingetreten. Herr tander verbreitet sich nun noch umständlich uͤbe Verhäaͤltnisse der Republik im Jahre 1821, wo g Amt angetreten, im Vergleich mit dem Jahre 1822 schließt mit den Worten: „Der Trost, bei den waͤrtigen Unruhen dem Buͤrgerkeiege vorgehen ben, und die Ehre, der Erste gewe n zu fein, d8o. Abgeordneten des Columbischen Volks zweimal dℳs rige Amt uͤberteugen, zur Seite von Bolivar eine stitution zu begruͤnden, 1 auf die oͤffentliche Achtung verschaffen, sollte ic n seit den 16 Jahren unsrer glorreichen Revolutjon a. nen Landsleuten weiter keinen Dienst geleistet vha⸗

Die Zeitungen der Union debattiren formehe uͤber die Anspruͤche des General Jackson auf die dentschaft.

Auf dem St. Lorenzstrom hat am 22. Juni ein furchtbarer Sturm gehaust, der besonders au Peterssee viel Ungluͤck veranlaßt und ungefaͤhr h Menschen das Leben gekostet hat.

Nach den neuesten Neu⸗Yorker Blaͤttern (öi. 17. Juli) wird als Grund, wesrhalb sich der en von Tacubaya noch nicht versammelt hat, Folgentes gegeben: Die Minister von Central⸗Amerika, Pan Columbien, kehren nach ihren respektiven Laͤndern gewissen Tractaten zuruͤck, uͤber welche man in pe einig geworden war, und die von Seiten ihrer rungen ratificirt werden sollten. Diese Tractate sämmtlich einen localen Character und enthieltn dingungen, gegen die sich nichts einwenden ließ; der erschuͤtterte Zustand, in welchen jene drei Laͤ dem Congresse zu Panama gerathen sind, he die Erwaͤgung und Ratification so lange ve und bis diese nicht erfolgt ist, duͤrfte sich greß schwerlich wieder versammelnlnl.

Koͤnigliche Schauspiel Freitag, 24. August. Im Opernhause: „F Oper in 2 Abtheilungen, Musik von L. van Beuu (Mlle. Schechner, Koͤnigl. Baierische Hofsaͤng delio, als Gastrolle.)

Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uh.

Sonnabend, 25. Aug. Im Schauspielhause: ria Stuart,“ Trauerspiel in 5 Abtheil., von Sch.

1“

8 2 1

Berichtig ung. Im gestrigen Blatte dieser Zeitung, in he blicandum der Koͤniglichen Haupt Verwaltu Staats, Schulden, soll es heißen: durch die Alle Kabinetsordre vom 22. April d. J. (nicht: 31.

11“”“ edacteur J

8 *

werden mir jederzeit Anfpuh

1.eis, 18. August. Vorigen Monta 2 ühbzoͤsischer Fabrikate im Louvre besucht;

2 . 88 88 8* 2

2

E11““ 8

E1“

8

Amtlich Kronik des Tages.

Bei dem Koͤnigl. Kammergericht zu Berlin

die bicherigen Rammergerichts⸗Referendarien Karl nust Freiherr v. Stein⸗Kochberg, Friedrich Ge⸗ Karl Sibeth, Friedrich Adolph Hermanni und 1Wilhelm v. Klewitz, so wie der bisherige Land⸗ Stadtgerichts⸗Assessor zu Wrietzen, Moritz Adolph emann, zu Kammergerichts Assessoren ernannt, und bisherigen Stadtgerichts⸗Auscultatoren Karl Julius dolph v. Rabe, Karl Koͤster v. Koͤste ritz, Friedrich ihelm Heinrich v. Wilberg, Heinrich August Lud⸗ Auerbach, Franz Ludwig Albert Taͤnzer, Ferdi⸗ Heinrich Theoodor Witte und Hubert Zings⸗ m zu Kammergerichts Referendarien befoͤrdert worden.

1“ I8 1“

7 S 4 82 . 27

Dem hiesigen Mechanikus Duͤbler ist unterm 12. gust 18927 ein sechs nach einander folgende Jahre iges Patent:

auf die alleinige Anfertigung eines zum Auftragen der Winkel und Linien eigenthuͤmlich zusammenge⸗ setzten Transporteurs, nach dem davon beigebrach⸗ ten Instrument, in seiner ganzen Verbindung, ohne Beschraͤnkung Anderer in der Ausfuͤhrung der bet

kannten Theile in andere Zusfammensetzungen übenn

haupt, oder auch zu demselben Zwecke, ben ganzen Umfang der Monarchie erthei

Zeit

g hat der og von Orleans mit seiner Familie die Ausstellung die hohen rschaften verweilten lange Zeit bei den in der Fabrik Ritters Erard angefertigten Pianos und Harfen.

Der Koͤnigliche Gerichtshof zu Orleans hat endlich der Streitsache wegen des Familiennamens von La ur d'Auvergne, welcher dem Bischof von Arras und

ei anderen Personen, die ihn fuͤhrten, von dem Gra⸗

von La Tour d'Apchier, angeblichen Fuͤrsten von La

ur d'Auvergne und Herzoge von Bouillon, streitig

acht worden war, in der Art entschieden, daß letzte⸗ mit der Klage abgewiesen worden ist, indem er selbst

cht zu beweisen im Stande gewesen ist, daß er zur hhrung dieses Namens und folglich zur Anstellung der age, berechtigt sei.

Das hiesige Zuchtpolizeigericht hat den Hrn. von

EE1161““

Lx 11“

8 3 b n

14424“ Senancourt und den Buchhaͤndler Durey, erstern als Ve fasser und letztern als Verleger des Werks, Uebersicht der Geschichte der sittlichen und religioͤsen Traditionen der verschiedenen Voͤlker, wegen schweren Beleidigungen der Religion des Staats und der andern gesetzlich an⸗ erkannten christlichen Gottesverehrungen, zu 9 Monat und 3 Monat Gefaͤngniß und jeden zu 300 Fr. Geld“ strafe verurtheilt; insbesondere weil in dieser Schrift die Wahrheiten des Christenthums, wie auch die Gott' heit Christi, welcher abwechselnd der junge Weise und der ehrwuͤrdige Sittenlehrer genannt wird, auf das ent⸗ schiedenste gelaͤugnet werden.

Am 9. d. M. hat mit großen Feierlichkeiten die Einweihung des dem beruͤhmten General Catelineau, eines der Helden des Krieges in der Vendee, stattgefun⸗ den.

Fuͤnfprocentige Rente 104 Fr. 70 C. Dreiproc. 73 Fr. 60 Cent.

London, 18. August. Ueber Hrn. Cannings Lei⸗ chenbegaͤngniß theilen wir folgendes Naͤhere mit. Ob⸗

wohl dasselbe (wie gestern gemeldet worden) ganz still

und einfach vor sich gehen sollte, so eilten doch schon am fruͤhen Morgen des Tages die Bewohner Londons in zahlreicher Menge nach Downingstreet und gegen Mit⸗ tag waren alle Raͤume gedraͤngt besetzt; aber die tiefste Stille waltete und bezeugte die Gefuͤhle, von denen All⸗ beseelt waren. Kurz vor 1 Uhr begann der Zug. Un⸗ vnstdar hinter dem mit 6 Pferden bespannten Trauer⸗ wagen folgte der Decan von Westmuͤnster, und naͤchst diesem in dem Wagen des Herzogs von Sussex, Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Groß⸗Admiral Herzog von Elarence und der Herzog von Sussex. Hierauf kamen 9 Trauerkutschen denen außer mehreven nahen Verwand⸗ ten des Verewiggd. hle saͤmmtlichen in London anwesen⸗ den Kabinetsmlutstèr) Kohst etlichen andern hohen Staats⸗ beamten, Inicht minder der Sprecher des Unterhauses, so wie auch die Aerzte, welche Herrn Canning behandelt hatten, saßen. Außer den Wagen der solchergestalt, als Leidtragende, an dem Zuge theilnehmenden Personen, waren keine anderen zugelassen worden. Um halb 2 Uhr langte der Zug an der Westmuͤnster Abtei an, wo in⸗ zwischen bereits die Mitglieder des diplomatischen Corps, so wie eine Anzahl anderer ausgezeichneter Personen sich eingefunden hatten. Nachdem der Sarg vom Wa⸗ gen gehoben worden, ward er in dem inzwischen aufs neue gebildeten Zuge nach der Kirche gebracht, wo dann die Beisetzung an der bereits gemeldeten Stelle er, olgte. 8s Bei der Parlamentswahl fuͤr Carlisle ist es zu stuͤrmischen Auftritten zwischen den Partheien der verschie⸗ denen Candidaten gekommen, wobei einige Personen stark verletzt worden sind. G

Nach einem in der letzten Sitzung von einem Aus⸗

ä1I1“