1827 / 197 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 25 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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schusse des Unterhauses erstatteten Bericht, hat sich in England und Wales seit dem Jahre 1801 die Zahl de zur Haft und Criminal⸗Untersuchung gezogenen Per⸗ sonen unverhaͤltnißmaͤßig vermehrt. Die Bevoͤlkerung ist von 1801 dis 1821 (dem Inhre, wo die letzte Zaͤh lung erfolgte) von 8,872 986 auf 11,977 663 Seelen gestiegen, dagegen aber hat im Jahre 1826 die Zah der zur Criminal⸗Untersuchung qgekommenen das Vier⸗ fache der Zahl vom Jahre 1806 betragen. Was di⸗ Differenz zwischen den Jahren 1806 und 1816 anlangt, so wird solche von dem Ausschusse großentheils dem Uebergang aus dem Kriegs⸗ in den Friedensstand zuge schrieben; dies kann jedoch auf die folgende Periode natuͤrlich keine Anwendung finden, und hier muͤssen also andere Ursachen statt gefunden haben, unter denen das niedrige Arbeitslohn wohl mit Grund seine Stelle einnimmt.

Der Courier liefert folgende Schilderung ders Ta⸗ lente des Lord Goderich: „Hrn. C's. Regierung war im Grunde dieselbe, als die des Grafen Liverpool und Visc. Goderich wird bei Hrn. C's Grundsäͤtzen bleiben: auf diese Gewißheit stuͤtzt sich die Zufriedenheit des Lan des. Es giebt eine Art von Talent ein seltenes,

nuͤtzliches und maͤchtiges das, wie die Erfahrung

lehrt, dem allgemeinen Besten hoͤchst foͤrderlich werden kann. Gesetzter Menschenverstand, gruͤndliche Urtheils⸗ kraft, klare und freisinnige Ansichten, strenge Arbeitsam keit nebst undefleckter Redlichkeit, tiefes Ehrgefuͤhl, freies und aufrichtiges Benehmen und jene versoͤhnenden Ei genschaften, welche die Gegner entwaffnen und die Freun de enger anschließen, sind durch ihren milden und wohlthaͤtigen Einfluß auf das Wohl der Nation fast eben so schaͤtzbar, als der blendende und rasche Flug je⸗ ner geistigen Meteore, die dann und wann am politi⸗ chen Horizonte aufsteigen. Lord Goderich ist der eben beschriebene Staatsmann, und aus dew Grunde hat sdie Wahl Sr. Maj. allgemein und vollkommen Beifall gefunden.

Vorgestern Abend war ein großes Ungewitter welches besonders in der Gegend von Kensington, Ful⸗ ham und Hammersmith mit großer Heftigkeit wuͤthete. Der Regen ergoß sich in Stroͤmen und der Donner war so gewaltig, daß die aͤltesten Leute sich nicht eines Gleichen zu erinnern wußten; auch will man eine Feuer⸗ kuͤgel bemerkt haben.

Die Times ertheilen dem Herzog von Clarence we⸗ gen seiner eifrigen Bemuͤhungen um die Marine große Lobspruͤche und lenken sein Augenmerk auf mehrere Punkte derselben, namentlich die Verbesserung des gro⸗ hen Kanonen⸗ und kleinen Gewehrfeuers, in welcher Hinsicht die Englaͤnder im letzten Kriege mit America den Amerikanern so sehr nachstanden, auf Beschraͤnkung

der Dienstzeit gepreßter Mattosen auf eine bestimmte

Frist ꝛc. Der Bischof von Carlisle, Dr. Goodenough, ist, 87 Jahre alt, mit Tode abgegangen.

Der neue Katholische Verein zu Dublin hat aus Achtung fuͤr das Andenken Hrn. Cannings seine Zusam⸗ n enkuͤnfte auf vierzehn Tage au gesetzt.

Gibraltar, Zeitungen bis zum 24. v. M. melden, deß acht Schiffe von Algier und Oran, ungeachtet, angekommen waren und bkrichtet hatten, daß die Korsaren 3 Prisen sicher in den Hafen von Al⸗ gier gebracht haͤtten.

Nach den neuesten Neu, Yorker Blaͤttern ist der Statthalter von Canada, Lord Dalhousie, am 6. Juli zu Quebec eingetroffen. Das neue Parlament von Un⸗ ter⸗Canada sollte sich im October versammeln, und man erwartete eine guͤnstige Beilegung der zwischen dem Un terhause und der vollziehenden Gewalt obwaltenden Miß⸗ helligkeiten. Oberstlieutenant Cockburn hatte aus Montreal vom 2. Juli sehr guͤnstige Berichte uͤber de⸗

der Blokade

Wilmot Horton sich so sehr interessirt. Bis; Juli waren 10,230 Auswanderer zu Quebee men und noch 1200 wurden erwartet;

als im vorigen Nͤhre.

gel, ist nach einer zweijäͤhrigen Reise um die Wel augekommen. Der am Bord befindli 8 oiele naturwissenschaftliche Gegenstaͤnde mitgebracht den Marquesas Jaseln toͤdteten die Wilden einen

verzehrten. Baron Wrangel hat schon fruͤher in gleitung des Dr. Kyber die undekannte „Nordmi von Asien, vom Flusse Kolyma bis an die bereist, woruͤber naͤchstens zu St. Petersburg eig richt erscheinen wird. Dies war die Expeditton welcher Capit. Cochrane nach America abzugehen gehd nachdem er von Irkutzt bis zum Kolyma, im ni Winter, 4000 (Engl.) Meilen durch eine fa st gan- bewohnte Gegend zu Fuß gemacht hatte. b Zu Manch ster ist der Absatz von Wollenwe namentlich der feineren Gattungen, bedeutend ger Die Weber sind mit ihrem Tagelohn zufrieden,] selbe zu ihrem Unterhalt hinreicht, und in me Fäͤllen um 125 pCt. erhoͤht worden ist. Wir haben Zeitungen aus Vandiemensland i 24. Maͤrz, welche eine, von allen freien Ansiedlen terzeichnete, S.. Maj. vorzulegende, Petetion, un waͤhrung einer Colonial Gesetzgebung und Jum ag ten, aber zugleich Beschwerde daruͤber fuͤhren, uh Statthalter sich nicht damit abgeben wolle. Nach Briefen aus Canada betrug die Zahl ut wanderer dieses Jahr schon nahe an 10,000, diene aus Irland; sie waren nach dem obern Lande gangen. 3 Man erwaͤhnt als einer merkwuͤrdigen Neui daß kuͤrzlich selbst aus den Vereinigten Staaten traͤge zum Ankauf und zur Einsendung von Zut dern des englischen kurzgehöoͤrnten, und Zuchtwidm LeicestershireStammes eingegangen sind. Ueber Jamaika haben wir Nachrichten aus bis zum 19. Juni ethalten; der Moͤnch Arenmg kanntlich in die letzte Verschwoͤrung verwickelt) schossen worden. Die Nachrichten aus den Berzg gegenden lauten guͤnstiger als zeither, und dahe auch die Actien gestern bedeutend gestiegen. Im kommenden Monat wird die, jetzt ihre endung sehr nahe, haͤngende Bruͤcke bei Hamm dem Publicum eroͤffnet werden. Es ist das erf der Art in der Nochbarschaft von London, und deshalb große Neugierde. Der Bau ist von Art, wie bei allen Kettenbruͤcken, aber die Eisenae

die Fortschritte zeigt, Fache gemacht hat. Die Times bedouert, daß die Katholiken in ihre Sache durch unkluges Benehmen nur veit mern, so habe der Herausgeber der Waterforn! nicle (ein katholischer Priester) einen angeblichen

die man neuerdings in

dieser sich uͤber das Unrecht, uns geschehe, auslaͤßt und betheuert, daß es in reich den hoͤchsten Unwillen errege. Welcher Menst gesundem Verstande, fraͤgt die Times, kann 9n daß dadurch der Sache der Emancipation Vors—ht leistet werde, wenn er der Engl. Nation ins sagt, daß zwischen den Katholiken in Dublin! Paris ein genaues Einverstaͤndniß bestehe?

Im Jahre 1807 zaͤhlte man auf den englische sitzungen am Vorgebirge der guten Hoffnung 7360 dividuen beiderlei Geschlechts, naͤmlich 26720 17657 Hottentotten und 29286 Sklaven; im Jahl.

Auswanderungsplan nach Canada erstattet, wossr

ebec ange also 1500 8

Die russische Corvette Krotky, Capt. Baron N

zier und zwei Matrosen, die sie wahrscheinlich 1

Behringes

trovinz gebrandschatzt und begehrt tezahlung;

von einer Soliditaͤt mit Zierlichkeit verbunden, h

von einem Franz. Priester in Paris aufgenomm .

das den Katholikeho d stprtigen bewaffneten

mit Ausschluß des Distrikts Al⸗ 9 eelen gestiegen, en t 4 Kinder beiderlet Geschlechts, welche er sena7 büsn und 32125 Sklaven. Die Bevoͤl⸗ Ab ist also waͤhrend des Zeitraums von 15 Jahren 1633975 Personen gestiegen, und zwar hat sich die ahl der Freien verdoppelt, waͤhrend die der Sklaven um ein Zehntel zugenommen ber. 8 Tuͤrkei. Der Observateur Impartial vom 8 li enthaͤlt aus Smyrna folgende Nachrichten: b-e8 Taͤglich werden neue Abgaben auferlegt ges-n vermehrt. Durch einen Hatti Sberif (kaiserliche ordnung) ist die Insel Syra auf d Svreken e. Abgaben befreit und soll nach Ablaut dieser Frist llich nur 8000 Piaster entrichten. Die Bewohner Syra duͤrfen eine beliebige Tracht annehmen; eine ße Gunst in der Tuͤrkei, wo jede Klasse von Raja’⸗ e besondere Tracht hat. Der Sultan nenur jene sel: Mein treues Syra. Wie man sagt, soll sich der Gegend von Erzerum ein rebellischer Pascha an Spitze einiger Jauitscharen gestellt, die hohe Pforte och ““ 18ne e ergriffen ha— die uldigen zu erreichen. S i Ehzette theilt aus dem Memo⸗

rdelais Folgendes mit:

ge bekannte Juan Cabalerio hat sich in der Ge⸗

d von Rinupol und Gamp de Banous an der Spitze es Haufevs von 400 Mann, die sich Constitutionelle

nen, und welche die Gegend brandschatzen, blicken en. Ein Einwohner von Rinupol ist auf 200 Qua⸗ pel taxirt worden, wovon er mil Muͤhe die Halfte glleich beschoffte und den Rest ohne Zweifel auch wird jahlen muͤssen, da diese Aufruͤhrer nirgends auf einen iberstand stoßen, und ihnen folglich Alles weichen muß. der Gegend von Berga hat Des Etangs, und an⸗ * Unruhestifter in der Naͤhe von Vich gehauset. Au⸗ dem Gelde, was sie erpressen, nehmen sie auch Waf⸗ und Reitpferde mit sich fort. Bei der guten Be⸗ dung, welche sie sich auf diese Weise verschaffen, und dem in den niedern Classen herrschenden Elend, ist nicht zu verwundern, wenn die in Catalonien um⸗ eschwaͤrmenden Haufen taͤglich wachsen. Es scheint och nicht, daß diese Leute sich Grausamkeiten zu chulden kommen lassin. Des Etangs hat, wie spaͤtere richte melden, die Umgegend von Berga verlassen, sich auf die spanische Cerdagen zu werfen, er hat hder franzoͤsischen Grenze auf Kanonenschußweite ge⸗ hert, weshalb saͤmmtliche dort stehenden Douaniers äammengezogen worden; noch hat er keinen Ort dieser nur Pferde gegen auch sucht er Leute anzuwerben, und bietet 8 Fr. Angeld und täͤglich 2 Franken Sold. Es scheint ller doch, daß er, trotz dieser glaͤnzenden Anerbietun⸗ hn, wenig Anhaͤnger findet. Die zu dieser Bande gehoͤ⸗ hünden Leute nennen sich gemißhandelte Royalisten. Von der portugiesischen Grenze schreidt man Nach⸗ hendes unterm 3. August: der Kriegsminister Sr. stholischen Majestaͤt hatte auf Befehl des Koͤnigs ei⸗ ge zur Armee des Tago gehoͤrende Regtmenter ange⸗ siesen, sich nach Arragonien und Catalonien zu begeben, ho der Zustand dieser Provinzen eine Verstaͤrkung der Macht erforderlich machte. Gegen, aͤrtig sagt man aber, es sei ein andrer Befehl einge⸗ angen, wonach kein Regiment das Beobachtungsheer rlassen soll, und jedes die ihm zugewiesene Stellung eibehalten.

In den noͤrdlichen Provinzen Portugals soll es och immer im Stillen gaͤhren; es sind dort viele, die em Unternehmen des Don Silveira guͤnstig sind, und e sich, im Fall ein neuer Austoß gegeben werden sollte, chwerlich still verhalten wuͤrden

P Totalsumm auf 109138 S

1““*“ . thagena (Columbien) vom 10. Juni die Mittheilung eines Schreihbens des neuen Mintsteriums in Peru an den Vicepraͤsidenten von Columbien, Gen. Santander, dessen Verf. D. Manuel Vidaurre, der bekannte Ge⸗ sandte Peru's bei der großen Amerikanischen Versamm⸗

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lung in Panama sein soll, und der darin die Plaͤne Bolivars,

den Americanischen Continent nach seiner Weise zuzu⸗ richten, enthuͤllt, wie ihm davon ein treuer Bericht schon damals nach Panama zugekommen sei. Mexico habe Guattmala sich einverleiben sollen; Columbien (als Kaiserreich, wie es scheint) Ober⸗ und Nieder⸗Peru, die Plata Provinzen und Chile; mit Brasilien sei B. schon in Unterhandlung gewesen, so wie mit den V. St. von Nordamerika. Das Ganze wuͤrde so zwei Kaiserreiche und zwei Repudliken gegeben haben. Er, Vidaurre, habe ihm sogleich schriftlich die offensten Vor⸗ stelungen gemacht, aber vergeblich, und mit Schmerzen habe er den Columb. Gesandten in Panama, General Briceno Mendez, Neffen des Libertadors, von dessen Kroͤnung sprechen hoͤren; so wie sich denn auch Mos⸗ quera, hernach Intendant in Guayaquil, als Avpostel seiner Monarchenwuͤrde ausgesprochen habe. Die Ver⸗ fassung, deren Annahme der Libertader in Bolivien durch Umtriebe bewirkt habe, habe auch den Diploma⸗ ten Englands und Niederlands, die si⸗ sofort nach Eu⸗ ropa geschickt, diese Plaͤne enthuͤllt. Ihm habe Bolivar, sobald er seine Standhaftigkeit gewahr worden, seine, doch unabsetzbar erklaͤrt gewesene Stelle als Präsident des Obergerichts ia Peru genommen und ihn als Ge⸗ sandten nach Bogota schicken wellen, dagegen die H9. Pando und Tudela nach Panama, wo aber alle diese Anschlaͤge durch Urbereilung gescheitert seien. Die Ge⸗ sandten Mexicos und Guatimalas, die die Intentionen der Columbischen Repraͤsentanten gekannt, haͤtten nicht einwilligen wollen, daß ein Praͤsident der dortigen Versammlung aus der Mitte derselben ernannt wuͤrde, und so verhindert, daß diese Wahl auf Hrn. Gual oder Gen. Briceno Mendez gefallen. Nun deschreibt er die Schwierigkeiten, welche er angetroffen, um uͤber Guaya⸗ quil und Paita nach Peru zuruͤckkehren zu⸗ ssca, durch welche hin er sich mittelst Verstellung und 8 habe helfen muͤssen; und die Gewaltthaͤtigkeiten, 8g. durch Bolivar und in seinem Namen in Peru veruͤbt worden, bis die wackere Aufregung der Celumb. 9* pen die jetzige Gestalt der Dinge herbeigefuͤhrt ha * wobei der rechtschaffenen Gesianung des Großmarscha 6 Sta. Cruz das gerechteste Lob gebuͤhre. r. V. 88* zeichnet als Minister des Auswaͤrtigen, des Innern un

Mn 1 9 d.

Breslau. Nach den Berichten der Schul Inspek⸗ toren uͤber die Revision der Elementarschulen in den Staͤdten und Doͤrfern ist das Ergebniß erfreulich, 2 dem sich der aͤußere und innere Zustand der 9 in steigender Vervollkommnung befindet. Sowohl 5 Theilnahme der Eemeinden am Schulwesen 5 als auch der fleißige Schulbesuch, nimmt uͤberall zu 88 die Lehrer lassen sich vornehmlich religioͤse und sittliche Bildung der Jugend angelegen sein. Köoͤln. Mit der Ausbesserung der ist nach Moͤglichkeit vorgeschritten worden. nir⸗Arbeiten zum Bau der Aggerstraße sind Betrieb. Dieser Straßenbau wird als Befoͤrderu

mittel der Judustrie in einem

Kommunalwege Die Pla⸗ in vollem ngas⸗ bedeutenden Landstriche,

der bis hiehin fuͤr den Verkehr fast unzugaͤnglich ge⸗

blieben, von sehr ersprießlichen Folgen sein, daher die

9 . 8. nunmehrige rasche Foͤrderung des gemeinnuͤtzigen Wer⸗ 8 kes in den Gegenden, welche von dem Straßenzuge

Amerika. Londoner Blaͤtter enthalten aus Car⸗

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durchschnitten werden, allgemeine Theilnahme erweckt. 1