1827 / 206 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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noch in vielen Gegenden des Depar⸗ ist der Gesundheitszustand im Allge tehr gut. Die Ausschlagskrankheiten unter den fast uͤberall aufgehoͤrt. Die Roͤtheln in Bublitz siad im Adnehmen. In Jumtow, Schievelbein⸗ schen Kreises, haben sich die natuͤrlichen Menschenpocken gezeigt. Die kontagiodse Augenkrankheit, welche in Ger din, Schlaweschen Kreises, bestand, ist beinahe voͤllig gehoben. Stralsund. Die Ausschlogskrankheiten und hauptsaͤchlich die Masern, grassieten noch fortwaͤh⸗ rend in mehreren Distrikten der Provinz und haden be⸗ sonders letztere neuerdings auf Wittow und Jasmund, aͤm bedeutendsten ader in dem Flecken Sagarod und in dem Dorfe Polchow um sich gegriffen, so daß des selbs beinahe kein Kind davon verschont geblieben ist, und bereits mehrere Kinder, namentlich in Polchow, wo diese Kraukheit sich besonders boͤsartig gezeigt, daran gestor ben sind. Zur Heilung und Verhuͤtung der weitern Verbreitung derselben sind die noͤthigen Maaßregeln un⸗ gesaͤumt getroffen und dafuͤr gesorgt, daß den Kindern die erforderlichen Arzueimittel gereicht wecden. Die Wechselfieber haben dagegen merklich abgenommen, so wie denn überhaupt sonstige Epidemien nirgenbs ange troffen worden sind. Die herrschenden Kranlheiten wa ren katharchaltscherheumatischer Art mit gastrischen bi liosen Komplikationen, als gallichte, ruhrartige Durch⸗ faͤlle mit Stuhlzwang, leichte anginae faucium u. s. w. Die Mortalitaoͤt war im Ganzen unbedeutend. —Fyf. Schlesien. Breslau. Noch immer wa⸗ ren hier Wechse fieber allgemein verbreitet, jedoch gegen die im Moagat Juni in milderer Gestalt. Haͤufig zeig⸗ ten sich auch rheumatisch gastrische Fieber, die .“ ins Nervoͤse uͤbergingen. Leber⸗ und Darm. Entzaͤn⸗ dungen kamen gleichfalls nicht selten vor und gegen Ende des Monats mehrere Foͤlle von Entzuͤndung des Halses, der Lange und des Brustfelles. Unter den Kindern war der Keichhusten am haͤufigsten, naͤchst ihm Masern, Scharlach und Schaafpocken. Auch die Menschenblat, tern waren in der Familte eines Tageloͤhners hier aus⸗ gebrochen und ein Kind daran gestorben. Masern, je⸗ doch gutartige, gingen in der Staekt Gloz und dem dortigen Kreise, zu Triebusch, Guhrauschen Kreises, des 8 gleichen im Neumarkt⸗ und Wohlauschen Kreise, 8 wie das Scharlachfieber im Steinauer Kreise und zu Canth, Zuliusburg und Reichenbach herum. Die Ruhr war Iim Wartenbergschen Kreise sehr haͤufig. Liegnitz. Deer alggemeine Gesundheitszustand war im Manat Jult sehr guͤnstig. Die Zahl der Kranken und die Sterb⸗ 2 lichkeit erreichten das gewoͤhnliche Verhaͤltniß kaum. Allgemein durchgreifende Epidemten fanden nicht statt. DSDdie Wechselfieber, welche im zweiten Quartal in selte⸗ ner Auosdreitung geherrscht hatten verschwanden mit dem Eintritte der Duͤrre fast gaͤnzlich. Am baͤufigsten wearen katharrhalische, rheumatische und gastrische Affek⸗ tionen, desgleichen Fieber mit diesen Grundlagen. In Hirschberg wurde eine Frau, die auf einer Reise der Ansteckungs Gelegenheit ausgesetzt gewesen zu sein scheint, von den modisicirten Pocken befallen. Die noͤthigen Maßregeln zur Beseitigung des Ansteckungsmoments sind sogleich in Wirksamkeit gesetzt worden. Oppeln. Erwachsene litten im Julimonat fortwaͤhrend am Wech⸗ selfieber und außerdem am Gallensieber, ruhrartigen

Durchfaͤllen, Luftroͤhren- und Augen⸗Entzuͤndungen.

berkrankheiten, die tements grasstren,

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wurden vorzuͤglich ichhusten, heftigen Diarrhoͤen und Masern befallen. Zu Koslavagura, im Beuthner Kreise, so wie zu Kosemetz im Ratiboren Kreise, erkrankten mehrere Personen am typhoͤsen Ney, venfieber, an welchem eine Person starb. In vier Häͤu sern der Kolonie P ittwitz im Krenzburger Kreise zeigte sich das Nervenfieber und zu Omechau in dem selben Kreise die Ruhr, von der zehn Personen befal

len wurden. VI. Posen. Posen. Die Wechselsieber kom

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men immer noch, in fast allen Kreisen, als die Meht

zahl der Krankheiten vor; insbesondere ist dies im Adgh nauer Kreise, in den an den sumpfigen Ufern i Bertsch gelegenen Ortschaften der Fall. Hin und wp der mangelt es, bei der anhaltenden Duͤrre, an Wasg oder dasselbe ist aus dieser Ursache in der Qualt schlecht; man sucht hierin nicht ohne Grund die w. sache vieler Krankheiten. In der Stadt Borek, Kn toschiner Kreises, ist ein ansteckendes Nervenfieber aud gebrochen und zu Lech, im Schrimmer Kreise, daus diese (im vorigmonatlichen Berichte erwaͤhnte) Kran heit zwar noch fort; es sind jedoch keine Todesfaͤlle mah vorgekommen und die Kranken schreiten in der Bes rung fort, nachdem die aͤrztliche Behandlung eingeleit worden, und sorgfaͤltig durchgefuͤhrt wird. Bron berg. In der Stadt Koronowo, Bromberger Kreise sind die Menschenblattern ausgebrochen. Im Gunesent. Kreise herrschen Brustbeschwerden, Seitenstiche, Huste Katharrhe, Gliederreißen, als Folge des jaͤhen Wechse der Temperatur. Auffallend sind die haͤufigen Faͤlle y Apoplexie, die auf Erkaͤltung bei sonst disponirten Pe sonen eingetreten. Es sind hievon 7 Faͤlle in eine Zeitraum von 10 Tagen vorgekommen, bei welchen einem Fall der Tod sogleich erfolgte und in mehrec anderen halbseitige Laͤhmungen hinterblieben. Unter d Kindern verbreitet sich Keichhusten. In einigen O schaften des Schubiner Kreises zeigen sich die natuͤl chen Menschenpocken. Auf den Chobieliner Guͤtern ten mehrere Menschen än Brandblasen, entstanden du den Genuß des Fleisches von Thieren, welche am Ml brand erkrankt waren. Im Chodziesener Kreise kam Wechselfieber und Masern haͤufig vor, die erstern ge risch und mitunter katharrhalisch komplizirt. War und Schleimfieber unter den Kindern von 2 9 ₰. ren, welche, wenn aͤrztliche Huͤlfe unterblieb, mit Abz

rung droheten. 8 (Schliß folgt.)

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Koͤnigliche Schauspiele. Dienstag, 4. Sept. Im Opernhause: Zum Erst male: „Zwei Nichten fuͤr Eine,“ Lustspiel in 2 Abt von Kotzebue. Hierauf: „Aline, Koͤnigin von G conda,“ großes Ballet in 3 Abth., von Aumer. Me von C. Blum. 6 Mittwoch, 5. Septbr. Im Opernhause: Juan,“ Oper in 2 Abtheilungen, Musik von Mos (Mlle. Schechner: Donna Elvira. Hr. Cornet: 9 vio, als letzte Gastrolle.) G Donuerstag, 6. Septbr. Im Opernhause: „T beth,“ Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakessp

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Redacteur Johl

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Berlin, Mittwoch, den 5ten September 1827.

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KetKronik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Herrmann von Saldern, aus dem Hause Plattenburg, zu gestatten geruhet, nach vollzogener ehelichen Verbindung

it der Tochter des Rittmeisters außer Dienst, von Ahlimb, den Namen und dos Wappen der von Ahlimb aus dem Hause Ringenwalde annehmen zu duͤrfen.

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Abgereist. Der Kammerherr, Geheime Legations⸗

ath, diesseitige außerordentliche Gesandte und bevoll⸗ mächtigte Minister am Koͤnigl. Großbrittanischen Hofe, von Buͤlow, nach Herrnstadt. I

8 Ausland. Paris, 29, August. Am Tage des heil. Ludwig hat der Vicomte d'Agoult, Gouverneur des Schlosses

von St. Cloud, dem Herzoge von Bordeaux eine 113 Jahr alte Frau aus Savoyen vorgestellt, welche, nach⸗

dem ihre Huͤtte niedergebrannt war, sich vor Kurzem

zu Fuße nach Paris begab. Diese Frau, welche sich sehr wohl erinnerte, die Hochselige Prinzessin Maria Theresta von Savoien, Gemahlin Carls X., und folg⸗ lich die Großmutter des Herzogs von Bordeaux in ih⸗ ren Armen gehalten zu haben, war vom Anblicke des jungen Prinzen sehr geruͤhrt, warf sich ihm zu Fuͤßen und umfaßte mit Ehrfurcht seine Kniee. Sie hat auf einige an sie gerichtete Fragen kluge und rasche Ant⸗ worten gegeben. Wie gut sie zu Fuße ist, mag man daraus abnehmen, daß sie gewoͤhnlich in zwei Tagen von ihrem zwanzig Stunden von Turin entfernten Dorfe nach der Hauptstadt wandert, wo sie von dem regierenden Koͤnig Carl⸗Felix jederzeit mit vielem Wohl⸗ wollen aufgenommen wird.

Die Gazette de France will Nachrichten aus Lissa⸗ bon vom 8. d. haben, denen zu Folge von den Mini⸗ stern und hohen Staatsbeamten, nach mehreren Raths⸗ versammlungen entschieden worden, daß der Infant Don Miguel, wenn er das 25. Jahr erreicht habe, berechtigt sei, die Zuͤgel der Regierung zu verlangen.

Vorgestern sind die Osagen in der Oper gewesen; da sie dort erwartet wurden, so war die Versammlung sehr zahlreich. Sie kamen durch eine Hinterthuͤr her⸗ ein, zur nicht geringen Taͤuschung der Menge von Neu⸗ gierigen, die sie am Haupteingange erwarteten. Die Frauen hatten rothe Kleider an; die Maͤnner waren bis zum Guͤrtel nackt, und trugen eine Art Diadem

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Zss1114141X* D111111426* von Silberstoff auf dem Kopfe. Es wurde sehr be⸗ dauert, daß man sie nicht ihre Nationaltracht hatte an⸗ legen lassen, und eine solche Mummerei mit ihnen vor⸗ genommen haͤtte. Die Nationaltracht der Frau erfor⸗ derte zwar einige Modisikationen; den Maͤnnern haͤtte man aber ihre Geierfedern auf dem Wirbel des kahlge schornen Kopfes und ihre zahllosen Ohren, und Nasen⸗-⸗,— Gehenke lassen koͤnnen. ohne irgend Zeichen der Theilnahme zu geben, beige wohnt, wie denn diese Voͤlker gewohnt sind, ihre Ge⸗ fuͤhle durchaus nicht aͤußerlich zu erkennen zu geben. Das einzige, was auf ihnen Eindruck zu machen schien, war eine Lorgnette. 3 Das hiesige Zuchtpolizeigericht hat in der gegen den Buchhaͤndler und Buchdrucker des Précis de la révoo. lution frangaise von Rabault St. Etienne anhaͤngigen b Sache folgendermaßen erkannt: „In Betracht, daß in diesem Werke, und zwar in der Stelle, die, wie nach, stehend anfaͤngt und endigt (hier sind die Worte ange,.“ fuͤhrt) in so fern eine Beleidigung gegen den Koͤnig enthalten ist, als zu verstehen gegeben wird, der Koͤnig koͤnne zu irgend einer Zeit Haß gegen Frankreich gehegt haben, so wird hiermit gegen den Buchdrucker Kleffer auf sechs Monat Gefaͤngniß und 500 Fr. Geldstrafe er⸗ kannt. In Ansehung des Buchhaͤndlers Servier, so wird, da nicht bewiesen worden, daß er mit Wissen⸗ schaft gehandelt habe, derselbe von der Anklage freige⸗ sprochen; die bei ihm geschehene Beschlagnahme von neun-⸗, zehn Exemplaren des fraglichen Werks aber fuͤr gut und . guͤltig erklaͤrt, und befohlen, daß alle uͤbrigen Exemplare des genannten Werks, deren man habhaft werden koͤnn⸗ te, vernichtet werden sollen.“ Fuͤnfprocentige Rente 103 Fr. 95 C. Dreiproc. 72 Fr. 65 C. St. Petersburg, 23. August. Am 8. d. hielt das Conseil der Credit⸗Anstalten des Reichs seine jaͤhr⸗ liche Sitzung zur Durchsicht der Rechnungen dieser An⸗ stalten; der Finanz⸗Minister, General⸗Lieutenant Can erin, eroͤffnete dieselbe wit einer Rede, aus der wir Nachstehendes in Betreff der Operationen der Schulden⸗ Tilgungs Commission mittheilen: 8 Im Laufe des Jahres 1826 sind keine neuen ruͤck⸗ zahlbaren Schulden im Reichsschuldbuch eingetragen worden. An Rentenschulden, wegen alter Forderungen an die Krone sind verzeichnet worden: in Silber 28,900 Rub., in B. A. 148,900 Rubel. Mit Abzug der im J. 1826 stattgefundenen Abzahlung und Tilgungs⸗Operatio⸗ nen, war der Stand der Reichsschuld am 1. Januar 1827 folgender: die hollaͤndische Schuld bestand aus 90,600,000 Gulden, wovon auf die Rechnung Rußlands 46,100,000 Rubel; die ruͤckzahlbaren Schulden betragen in Silber 2,464,000 Rubel, in B. A. 48,388 893 Rub.

23 Kop. Die 6procentigen Rentenschulden: in Gold

Sie haben dem Schauspiel 16