8 Stellen sind
gefunden; reits 44 Jahr Buͤrger und 29 Jahr Mitglied des Lon⸗
hatten, Erinnerungs⸗
zeichen bewilltgt.
Die franzoͤsische Akademie ist gestern zur Wiederbe⸗ setzung ihres Burcaus geschritten, wobei Hr. Layag zum und Hr. Duval zum Kanzler ernannt wor⸗ en ist.
Der diesseitige Botschafter bei dem Großherzog von Toscana ist auf seiner Reise nach Florenz vor Kurzem in Lyon verstorden.
Ein Privatbrief aus Perpignan vom 27. September (in der Gazette) enthaͤlt Folgendes: „Ich sende Ihnen das den 23. d. M. durch einen außerordentlichen Cou rier in Barcelona angelangte Dekret Sr. Maj. des Köͤ⸗ nigs Ferdinand VII. *). Außer den darin angegebenen Beweggruͤnden zur Reise des Koͤnigs, spricht man von geheimen Berichten, wodurch gewisse Anzettelungen und die Namen ihrer Anstifter Sr. Maj. bekannt ge⸗ worden sind. Uebrigens wird diese so schleunige Reise des Koͤnigs, wobei jede Etiquette außer Acht gelassen ist, wie eine kleine Revolution. Sie deutet auf sehr feste und bestimmte Entschließungen. — Der Chef des Generalstabes von Barcelona ist nach Toarragona abge⸗ gangen; er wird Sr. Moj. die Wahrheit entdecken, wie es auch der Marquis von Campo Sagrado thun wird. — In Manreza ist das Amnestie⸗Dekret, dessen Frist den 25. abaelaufen ist, oͤffentlich verbrannt und die Buͤste des Jufanten Don Carlos mit dem Geschrei: Es lebe Carl V., in den Straßen umher getragen. — Die Einnahme von Pupcerba durch die Agraviados hat den Verkehr mit Barcelona erschwert; man hat jedoch den Uebelstand durch die Einrichtung eiger Communika tion zur See beseitigt. Die Garnison von Puycerda 8 hat sich nebst den Grenzwaͤchtern, nach einem tapfern Widerstande auf das franzoͤsische Gebtet zu uͤckgezogen, wo sie entwaffnet und nach Mont Louis gebracht wor⸗ den sind; von dort werden sie ehestens hierher gesandt werden.“ Fuͤnfprocentige Rente 101 Fr. 50 C. — Dreiproc.
8 18 London, 5. October. Die Regierung nimmt kraͤf⸗ tige Maaßregeln zur Erfuͤllung des am Schlusse der letzten Parlaments⸗ Sitzung ertheilten Versprechens, alle nuͤtzlichen Beschraͤnkungen der Staats, Ausgaben eintre⸗ ten zu lassen. Dus Zollamt zu Edinburg z. B. hat in dieser Hinsicht Instruktionen erhalten, die bis zum 10. October vollzogen sein muͤssen. Mehrere Zollhaͤfen sollen ganz eingehen. Das Englische und Irlaͤndische Stem elbureau sind vereinigt worden; die Irlaͤndischen Com,⸗ missaire werden ihr bisheriges Gehalt beziehen, ihre jedoch eingezogen. Am Michaelis⸗Tage hat die Lordmayors Wahl statt sie fiel auf den Weinhaͤndler Lacas, der be
doner Magtistrats ist.
In dem so eben erschienenen Bericht des Emigra tions, Comité wird die Uebervoͤlkerung Ielands als Grund augefuͤhrt, warum die Auswanderung zu beguͤn stigen sei. Hr. Maltzus (der beruͤhmte Statistiker) ist von dem Comité zu Rathe gezogen worden, und hat seine Ueberzeugung ausgesprochen, daß die Uebervoͤlke rung Irlands, wenn sie vicht durch Emigratlon vermin dert werde, hoͤchst verderblich auf die arbeitende Klasse Englands wirken muͤsse.
Ein ausgezeichneter Staatsmann hat durch ein in Franzoͤsischer Sprache abgefaßtes Memoire die Verhaͤlt⸗ nisse des Herrn Herzogs von Braunschweig zu Seiner Majestaͤt, unserm Koͤnig, eroͤrtert, und dieses Memoire mit Ortginal⸗ Briefen begleitet.
Die Stadt Gravesend ist in den letzten 14 Tagen der Schauplatz großer Verwirrung und Parteiung ge⸗
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*) Siehe Nr. 233. der Staats⸗Zeitung.
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wesen. Die Corporation dieser alten Fesres. von einem Jeden, oder andel treibt, 20 Pf. St. fuͤr das †) 1 zu erheben. Sie stuͤtzt sich dabei 8 7 hhernlean und Corporationsrecht; die Einwohner scheinen d 8 keines vegs genei Wu 9⸗8. g6 geneigt, den Wuͤnschen der Corporatio entiprechen und hahen allen Antraͤgen zu etner fric chen Zahlungsleistung Widerstand geleistet. In b- Woche schickte nun die Corporation ihre Beamten 2 um in die Haͤuser zu gehen, und bei allen denen keine Zahlung leisten wollten, Waaren in Beschles nehmen. In den meisten Fallen setzten die Eigens mer der Beschlagnahme Widerstand entgegen 8 ben vie Beamten mit Gewalt fort, ja in eintgen Fh schritten sie alsbald zu einer summarischen Bestrast derjelben. Letztere wollen nun ihrerseits die Thaͤter w gen der veruͤdten Thaͤtlichkeiten zur Untersuchun; 8 gen wissen, waͤhrend letztere ein Gleiches 1. stattgehabten Eindringens in ihre Haͤuser beab sichti b und so wird nun von beiden Saten die Sache Entscheidung vor die Kings⸗Bench gebracht werden.
Bruͤssel, 6. Oktbr. Se. K. H. der Prinz Oranten ist heute fruͤh um 5 Uhr aus dem Lager Ravels wieder hiee eingetroffen. Ihre Koͤnigl. Hohe der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederl rden heute Abend aus dem gedachten Lager wit in Schlosse von Laeken eintreffen.
Am 2. hat der Prinz von Oranien einen Besu auf dem Schlosse des Herzogs von Ursel zu Ningen 9ü macht. Das Musikchor von Bornhem war dazu ausel sehen worden, waͤh end der Tafel Musik zu machen Sie fuͤhrten die Musikstuͤcke, welche naͤchst dem Volte⸗ gesange, in den schoͤnsten Stuͤcken aus verschiedene Opern bestanden, mit so viei Einklang aus, daß O. K. Hoh., so wie saͤmmtliche zu dem F ste ein gelade Fremde, nicht umhin konnten, ihre Verwunderung de uͤber zu bezeigen, auf einem Doöͤrfe ein so ausgezeich tes Musikchor von Dilettanten zu finden. *
Im Monat September sind im Hafen von Amste dam 252 fremde Schiffe eingelaufen.
Leipzig, 6. Oktober. Es befinden sich dieeme viele Britten hier in Leipzig; man bemerkt aber bishe nicht, daß sie Wolle kaufen. Den beruͤhmten Englische Handelsmissionatr, Herrn Jacod, jetzt in Rostock, hoffn wir auf seiner Ruͤckreife auch hier zu sehen. Man da sicher von seiner neuen Reise, um den Stand unffen kontinentalen Getreidebaues und des Absatzes En glisce Waaren zu erforschen, einen abermaligen, auch fuͤr w Lontinent belehrenden Bericht erwarten. — Die se anweseneen Griechen heffen den Ausbruch des Krit⸗ mit der Pforte voll Sehnsucht.
Madriod, 24. Septbr. (aus dem Cour. fr.) G stern wurden alle hiesigen Koͤniglichen Freiwilligen wu dem General⸗Inspekteur Carvajal zusammen berufn Derselbe las ihnen, als sie beisammen waren, eine Pu. clamation vor, worin es heißt: Die un aluͤcklichen Exai nisse Catalontens haben das erhabene Gemuͤth des 4 nigs ugsers Heren mit bitterm Schmerz erfuͤllt. En General⸗Inspector ispricht zu Euch um von Euch! puͤnklichste Erfuͤlung der von Euch, als Ihr in Zü Reihen tratet, uͤbernommenen Pflichten zu fordm Luer Geluüͤbde war, den Altar und den Thron und ren Rechte zu vertheidigen. Seid treu dem Altar U dem Thron, und haltet Euern Eid. Ihr habt die Wh ten nicht erhalten, um sie, wie einige unter Euch gethle haben, gegen Euer Vaterland zu gebrauchen, und Ue ouveraine Macht zu vernichten, sondern allein um den Souverain und dem Vaterlande zu Huͤlfe zu eilen, un ne von den Revolntionairen aller Art zu befreien. W⸗ nicht diesen festen Vorsatz hat, der fliehe fuͤr immer die Fahnen der Koͤniglichen Freiwilligen, denn ich werde il
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ihren Reihen weder Verraͤther noch Verbrecher dulden⸗
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Gehorsam gegen den Koͤnig und die eingesetzten hoͤrden sind die Grunolage aller Gesellschaften, aller ere, und wer biesem in irgend einer Art zuwidet deln moͤchte, ist ein Verraͤther, ein Befoͤrderer der garchie und des Meineids. Sie sollen verschwinden, se Feigherzigen, moͤgen sie jedes andere Gewand uͤber Schantthat decken; aber Ihr, laßt Euch nicht be ren durch ihre Vernichtungsptläne, und seid uͤberzeugt, alle andre Grundsaͤtze Euch zum unausbleiblichen ergange fuͤhren muͤssen. Benachrichtigt, so oft Ihr nnt, die Obrigkeit von den Versuchen die gemacht den moͤchten um Euch zu verfuͤhren, und befreit das jerland von den Verraͤthern. Jeder, der diesem Be treu nachlebt, hat Anspruch auf meinen Schutz bich werde ihm das Wohlwollen des Koͤnigs unsers in verschaffen, auf jeden, der anders handelt, werde aber die strenge Hand bder Gerechtigkeit leiten. Die⸗ ist mein fester Wille; dieses sind meine Gefuͤhle. ist mein Ruhm, meine Ehre, Euer Anfuͤhrer zu ‚wenn Ihr aber Euren Pflichten nicht treu seid einen schuldvollen Gebrauch Eurer Waffen macht, hoffet nicht, daß ich das Vertrauen, das mir der nig geschenkt hat, mißbrauchen und 55 Jahre treuer nste schaͤnden werde, glaubt, daß ich dem Wellen ges Koͤnigs treu und gehorsam sterben werde, weil gelernt habe, daß dieses die Pflicht eines Soldaten hFünes Royalisten ist. Madrid, 20. Septbr. 1827. (gez) Jos. Maria Carvajal. Diese Proclamation soll, wegen der darin enthalte⸗ streugen und tadelnden Ausdruͤcke nicht uͤberall den ifall der Koͤnigl. Freiwilligen erhalten haben; man sagt ar, sie vaͤtten sie an vieten Orten zerrissen, und ge t, Carvajal sei jetzt ein schwacher Greis, der von em Posten abgesetzt werden muͤsse. Die Proclama⸗ soll jedoch dem Koͤnige vorgeiegt und von ihm ei⸗ hoͤndig abgeaͤndert orden sein. Man sagt, J. M. die Koͤnigin habe uͤber ihre Trauer en der Abwesenheit ihres Gemahls und uͤber ihr liches Mitleid mit den irregeleiteten Unterthanen, er denen der Koͤnig den Frieden wieder herstellen l, eine Elegte gedichtet, die naͤchstens im Druck er⸗ einen solle. Amerrka. Folgendes ist die offizielle Mittheilung, che der Vice Praͤsident von Columbten, Santander, Praͤsiboenten Bolivar bei der Nichtannahme seiner gnation auf die Praͤsidentschaft hat zugehen lassen. Francesco Paulo Santander ꝛc. an Se. Excell. . dem Befreier von Columbien, Simon Boltvar. m Gouvernements Palast zu Bogota, den 7. Julit 1827. in Herr, Ihre Resignation auf die Praͤsidentschaft Repudlik ist vom Congreß nicht angenommen wor, und der Praͤsident des Senats wird Sie, wie ich muthe, mit dieser Gelegenheit davon benachrichtigen. e sind deshalb verpflichtet, sich dem Willen der Na⸗ zu unterwerfen, welcher verlangt, daß Sie von der aͤsidentschaft dves Staats Besitz nehmen und denselben höden von dem souverainen Volke dictirten und neoch nerhin durch seine Stellvertreter zu dicetirenden Ge⸗ een zu regieren. Der mit der Regierung beauftragte epraͤsident von Columbien hofft zuversichtlich, daß edie Wuͤnsche Ihres Landes nicht taͤuschen und daß ilbe, unter Ihrer Autoritaͤt, siegreich und ruhmvoll der Gaͤhrung, in der es sich befindet, hervorgehen de. Ich spreche im Voraus meine Gluͤckwuͤnsche fuͤr umbien wegen dieses gluͤck ichen Ereignisses aus. — bedaure, hinzufuͤgen zu muͤssen, daß der Congreß ner instaͤndigen Bitte um Entbindung von der Vice⸗ sidentschaft kein Gehoͤr gegeben hat. Der Congreß mir die Gunst erwiesen, zu glauben, daß ich der publik auf dieser Stelle zu dienen im Stande sei, er sich dabei taͤnscht, weiß ich nicht. Da jedoch dies ausgesprochene Wille der Nation und e obwal⸗
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tenden Umstaͤnde so beschaffen die voͤllige Freiheit, mit welcher die Reprasentanten Colambiens verfahren sind, indem sie die Ketten meines Dienstes aufs neue knuͤpften, so angethan ist; so muß ich auch fernerhin darin verharren und meine schwachen Talente dem oͤffent⸗ lichen Wesen widmen; doch wie kann ich ihm dienen, wenn Ihre Eerfahrung, Einsicht, Talente und Patriotis⸗ mus eines so schwachen Beistandes, als der meine ist, kicht beduͤrfen? — Ich kann Ihnen nichts aubieten, als ein Herz, das frei ist von allen Absichten und eine Seele, die Columbien gehoͤrt. Meine voͤllige Hinge⸗ bung fuͤr die Sache der Freiheit und meine tiefe Ach⸗ tung gegen die Gesetze werden unter keinerlei Umstaͤn⸗ den eine Veraͤnderung erleiden. Sie duͤrfen in meinen Maaßgaben nichts Ausgezeichnetes suchen, noch auch werden Sie dergleichen darig finden; Sie werden nichts weiter finden, als Rechtlichkeit, Liebe zu den Gesetzen, festen Beistand fuͤr die Freiheit Columbiens und ein leb⸗ haftes Verlangen, zum Ruhm unserer Reagierung mit⸗ zuwirken, verbunten mit dem tiefsten Respect gegen Ihre Autoritaͤt, Ihre Tugenden und ausgezeichneten Dienstleistungen. Mit den Gesinnungen hoher Achtung und ausge⸗ zeichneter Werthschaͤtzung bin ich Ihr gshorsomer Diener Francisco Paulo Santander.“”“) An Se. Excellenz den Befreier 5 von Columbien.
—— Die naͤchsten Nachrichten aus Buenos’ Ayres, sagt der Londoner Courier, werden vermuthlich von gro⸗ zem Jnteresse sein. Da die Friedensunterhandlungen, obwohl sie unter Englands Vermittelung gepflogen wor⸗ den, so voͤllig fehlgeschlagen haben, so wird der Krieg nicht nur mit verdoppelter Kraft, sondern auch mit groͤ⸗ ßerer Erbitterung wieder beginnen. D. Pedro, der durch die Verwerfung des Tractats aufgebracht und deleidigt ist, wird alle Kraͤfte astrengen, um sich in eine Lage zu setzen, wo er, durch kaiegerische Erfolge, selbst noch unguͤnstigere Bedingungen, als diejenigen, die man ver⸗ worfen hat, dietiren koͤnne, waͤhrend die Republik, von dem National Unwillen belebt und von der oͤffentlichen Meinung unteistuͤtzt, bemuͤht sein wird, sich im Stande zu zeigen, guͤnstigere Bedingungen zu fordern. Es ist zwetfelhaft, ob man einen neuen Versuch machen wird, die Streittgkeiten zwischen beiden Staaten durch freund⸗ schaftliche Unterhaneklungen auszugleichen. Die guten Dienste Großbrittanniens zur Erreichung eines so wuͤn⸗ schenswerthen Ziels werden nicht versagt werden, wahr⸗ scheinlich aber werden sie weder gesucht noch auch, wenn man sie anboͤte, angenommen werden, weniastens nicht eher, als bis durch die Kriegsereigqnisse eine Veraͤnderung in der gegenseitigen Lage der Kriegfuͤhrenden hervorge⸗ bracht werden, welche einen guͤnstigen Anlaß zu deren Erneuerung darboͤte. Bei der jetzigen Stimmung der beiden Regierungen aber wuͤrde es unseres Dafuͤrhal⸗ tens eine vergebliche Bemuͤhung sein. — Hr. Garcia hat eine wohl ausgearbeitete Vertheidigung seines Be⸗ nehmens bei der Unterhandlung des nicht angenomme⸗ nenen Vertrages bekannt gemacht; sie ist des Durchle⸗ sens werth, doch sind wir kaum im Besitz hinretchender Thatsachen, um genau uͤder den Fall urtheilen zu koͤn: nen. Hr. Garcia selbst erkläͤrt in der Einleitung, daß er nicht alle Mittel zu seiner Rechtfertigung gelten ma⸗ chen koͤnne, weil er seinem Vaterlande uͤber mehrere wichtige Punkte Stillschweigen schuldig sei. Er ver⸗ neint nicht, daß er von dem Buchstaben seiner Instruc⸗ tionen abgewichen sei, und fuͤhrt Faͤlle an, um zu zei⸗ gen, daß es in der Geschichte der Diplomstie nichts neues sei, sich eine aͤhnliche discretionaire Vollmacht bei⸗ zulegen; er behauptet aber, dem Geiste der Vollmacht treu geblieben zu sein. „Der wesentliche Zweck der Sendung an den brastlischen Hof (sagt er) war Frie⸗
den, oder die unverzuͤgliche Einstellung der Feindselig⸗