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ddringender wie jewals,
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vatinteressen der algemeinen Ruhe zum Opfer bringen,
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8 8E111“ ö“ die Schuld nur noch 20 000 Pf. St. betraͤgt, und zu
Ende des Jahres auf 15,000 Pf. St. reduzirt sein wird; uͤberdtes ist noch viel Bauhyolz zum Verkauf vor⸗ handen. Man hofft, die di sjaäͤhrige Einnahme weide den Betrag von 75,000 Pf. Si. erreichen, und die Aus⸗ gaben im naͤchsten Jahre weit geringer sein. Die Ko sten fuͤr Ausbesserung der Schiffe werden nicht viel uͤber 5000 Pf. St. betragen.
Die Zoll Einkuͤnfte in Liverpool sind im vorigen Quartal nach Abzug aller Rͤckzölle, Kesten ꝛc. auf Eine Million Pf. St. netto gestiegen. Dies ist eie groͤßte Zolleinnahme, die Liverpool je gehabt hat; selbst in dem Speculationejahre 1825 betrug sie nicht so viel.
Dieser Tage wurde hier eine Bande Falschmuͤnzer in ihrem Hause uͤberrumpelt und festgenommen.
Consols 88 ½ — 4.
Wuͤrzburg, 25. Oktober. Seit dem 17. die⸗ ses Monats, an welchem Tage die Weinlese begon⸗ nen hat, bemerkt man von fruͤh Morgens bis spaͤt in die Nacht ein reges Leben, Die Quantitaͤt des dies
jaͤhrigen Weines jaͤllt uͤber die Erwartung aus, uͤber die Qualitaͤt läͤßt sich jetzt noch nichts mit Gewißheit sagen.
In fruͤhern Zeiten war es Sitte, daß zur Herbstzeit fei⸗ erliche Einzuͤge gehalten wurden. In manchen Ortschaf⸗ ten heißt man es: „Der Herdst wird hereingeleuchtet.“ Gewoͤhnlich wurden bei solchen Einzuͤgen viele Personen maskirt, welche auf jede moͤsliche Art zu unterhalten suchten, so wie uͤberhaupt alles aufgeboten wurde, was zur Verschoͤnerung jener beitragen konnte. Diese alte
Sitte scheint, so wie manche andere, nun wieder ins
Leben treten zu wollen.
Gestern Nachmittags wurde unsere Stadt durch ei⸗ nen aͤhnlichen Einzug in Bewegung gesetzt, der die Haupistraßen der Stadt duirchzog.
Spanien. (Barcelona, 17. October.) Es werden hier Vorbereitungen zum Empfange des Koͤuigs, der Koͤnigin und eines der Peinzen im Pallaste gemacht, welchen gewoͤhnlich die General Capitaine bewohnen.
Auf mehreren Punkten legen die Aufruͤhrer die Waffen nieder. Einer ihrer Chefs, Caral, hat im Ver⸗
trauen auf die Amnestie doch vorgezogen, sich nach Frank⸗
reich zu bezeben, wohin man glaubdte, daß der Caragol und Jep del Estanys auch gehn wuͤcden. Letztere befin⸗ den sich jedoch noch immer in den Gebirgen von Berga und ihre Bewegungen deuten gar nicht auf die Neigung, sich zu unterwerfeu.
Der Graf d'Espagne hat in Vich eine nicht geringe Zahl Personen verhastet.
Die Gratification, welche der Koͤnig der Armee von Catalonien, mit Einschluß der Rebellenoffiziere, bewilligt hat, betraͤgt das Gehalt von einem Monat.
Das Capitel von Tarragona hat beschlossen, der Garnison dieser Stadt und den Straͤflingen der dorti⸗
gen Anstalt am Geburtstage des Koͤnigs eine Gratifica⸗
tion aus eignen Mitteln zu gewaͤhren.
Es heißt, Se. M. haͤtten dem obersten Kriegsrath in Madrid, den Befehl ertheilt, ein Gutachten uͤber das gegen die Anfuͤhrer der Rebellen zu beobachtende Ver⸗ fahren abgefordert; indem es der Wunsch des Koͤnigs ist, so viel wie moͤglich die Gerechtigkeit und die Gnade
in Betreff dieser Angelegenheit im Ernklange zu bringen.
Briefe aus Cadix melden, daß die Corvette Descu,
bierta und die Brigg Relampago von der Koͤniglichen
Marine nach Catalonien abgesegelt sind. Sie werden in
Algesitras landen, wohin der General Quesada Truppen
geschickt hat, die nach Catalonien bestimmt sind. Lissabon, 6. October. Die Gazette ermehnt in
folgendem Artikel die Portugiesen zur Eintracht und
zum Frieden: „Die Verhaͤltnisse, heißt es darin, in welchen Portugal sich gegenwaͤttig befindet, erheischen daß alle Portugiesen ihre Pri⸗
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daß sie ihrem gekraͤnkten Gefuͤhle, wie ihrer Ehrsn Stillschweigen gebieten und vur das Wohl des Vat landes im Auge behalten. In solchem Augend lick, es dringend nothwendig, daß eͤeirjenigen, welche uneie nuͤtzige und wahrhaft vaterlaͤndische Gefuͤhle hegen,; biesen und keiner Gewinnsucht folgend, auftreten
durch oͤffentliche Schriften beweisen, wie gewichtig gegenwaärtigen Umstaͤnde sind, und auf welche Arn moͤglich ist, die Gemuͤther in Einklang zu bringen.; Freunde unseres Herrn Don Pedro IV. muͤssen w mals ihr Vertrauen in seine weisen Beschluͤsse beweit eie Freunde des Infanten Don Miguel werden, ihrer Freude uͤber dessen balbdige Ankunft, und alt Organe seiner Gesinnungen, lebhaft fuͤhlen, daß er bistreben muß, mehr fuͤr die Nation, welche seiner
nostie den portugiesischen Thron gab, zu leben und wirken, als fuͤr eine Partei, so rechtlich und wohlgest sie auch urspruͤnglich gewesen sein mag. Mit sol Gesinnungen, den einzigen, die wuͤrdig sind dem † zen als eine Folge der wohlverdienten Liebe, welche fuͤr ihn fuͤhlen, dargebracht zu werden, muͤssen sie allen Kraͤften fuͤr die Erhaltung der oͤffentlichen RN woran die des Prinzen so eng geknuͤpft ist, wir Endlich ist es die Pflicht aller Freunde der Ruhe Ordnung, durch ihr Beispiel und ihre Gesinnungen Erreichung der Zwecke der Prinzessin mitzuwirken, uns zu unserm Gluͤcke beherrscht hat; diese sind
keine andre, als daß dem Gesetz uͤberall Gehorsam leistet werde, und daß jede Leidenschaft vor dem Ge schweige.“ 1
Die spanischen Fluͤchtlinge, welche sich in Portz befinden, desertiren sehr haͤufig aus den Orten, wi hingewiesen worden sind; es sind daher hundert! funfzig Mann nach Santarem abgeschickt worden, die Caserne zu bewachen, wo sie Befehl zu bleiben ben. Der Capitain Ballota, welcher mit zwanzig Me nach Spanien zoa, ist in der Naͤhe von Santarem griffen und ins Gefaͤngniß gebracht worden.
Tuͤrkei. Der (zu Smyrna erscheinende) Obdser teur Impartial meldet im neusten Blatre (vom 1. O aus Constantinopel vom 24. Sept.: „Es geht das ruͤcht, daß das ottomannische Ministerium die Inm ventions Angelegenheit mit den vermittelnden Minis angeknuͤpft, und daß der Sultan einen Hatti Cherif den Divan erlassen habe, worin er sich daruͤber klage, daß seine Minister gegen seine in der Note 9. Juni laut zu erkennen gegebene Willensmetnung handelt haͤtten, und daß er ihr Benehmen misbillig
Dasselbe Blatt sagt ferner: Wir haben eine Me⸗ Briefe aus Constantinopel vom 26. bis 28. d. gelel koͤnnen jedoch keine wahre Darstellung der Lage der gelegenheiten des Osten geben; da einige jener Br. den Frieden, andere den Krieg und noch andere neue Intervention verkuͤnden.
— Der Observateur vom 22. Sept. meldet: Gebruͤder Griva sind noch immer Herren der Citak von Nauplia und letzteres fortdauernd veroͤdet, ind die Einwohner noch in der Ebene von Argos campit Der General Church befindet sich mit etlichen 100 zu Korinth; der Oberst Fabvier weigert sich fortwaͤhre sich mit dem Generalissimus zu vereinigen. Kolokott ist bald im Peloponnes, bald in Ostgriechenland, G chen und Tuͤrken ohne Unterschied pluͤndernd; das uͤbe Griechenland und die Inseln warten auf den Beg des Interventionswerkes; die Seeraͤuber verdoppeln zwischen ihre Thaͤtigkeit und scheinen sich zu beeil um die letzten Augenblicke, die ihnen nech uͤbrig st zu benutzen; denn die Raͤubereien sind seit den erß Tagen des Septembers auf allen Punkten des Archiy sehr zahlceich gewesen.
— Der Spectateur Oriental vom 29. Sept. m. det aus Alexandrien vom 4. Sept.: Der Viecekoͤnig
sen und sich
zndet sich noch immer in Kairo, wo er mit sehr wichti gen Angelegenheiten beschaͤftigt scheint; er erhaͤtt oͤfters Stafetten ven Constantinopel und seine Kommunika tionen mit dem Devan, sowohl zu Wasser als zu Lande, sind sehr Uebhaft; sie betreffen, wie man glaubt, die⸗ griechischen Angelegenheiten. Sein Aufenthalt in Kaire ist durch mehrere Akte der Gerechtigkeit bezeichnet wor⸗ den; vier Individuen, tie durch ihre Erpressungen be⸗ kannt waren, sind enthauptet worden. Der beruͤchtigte BilalAg«, vormaliger Gouverneur von Alexandrien, der dahin berufen worden war, um uͤber sein Verfahren Rechenschaft zu geben und die AQuellen seines unermeß lichen Vermoͤgens nachzuweisen, ist daseldst vor etlichen Tagen am Schliagflusse gestotben. — Das Geld ist hier hoͤchst selten und alle Handelsgeschaͤfte paralysirt. Dasselbe Blatt enthaͤlt einen langen Aufsatz uͤber das vor einiger Zit von mehreren Blaͤttern verbreitete Geruͤcht, daß der Viecrkoͤnig von Aegypten sich fuͤr un⸗ abhaͤngig von der Plorte erklaͤren werde, und sucht dar, zuthuen, wie sehr diejenigen, die ein solches Ereigniß fuͤr leicht moͤglich und wahrscheinlich gehalten, im Irr⸗ thum gewesen, und mit der wahren Lage der Dinge unbekannt wäͤren. Es setzt darauf auseinander, welche starke Bande der Vicekoͤnig von Aegypten an den Groß herrn knuͤpfe, indem dieser nicht nur weltlicher Gebie ter, sondeen zugleich religtoͤses Oberhaupt sei, welchem die vom Propheten auf seinen Nachfolger uͤbergegangene hoͤchste Autoritaͤt beiwohne. In Alexandrien wird in kurzem ein Journal unter dem Titel: „Echo der Pyramiden“ erscheinen. Ameriko. Nachrichten aus Rio Janeiro vom 9. August (in Londoner Blaͤttern) zufolge, hegte man daselbst große Besorgnisse, daß der Buenos Ayrische Ge neral la Vallejaz versuchen werde, die Sklaven auf dem brasilischen Gebiete zu verleiten, ihre Herren zu verlas⸗ unter seine Kriegsfahnen zu stellen. Er hatte beschlossen, den Krieg aufs nachdruͤcklichste fortzu⸗ setzen und man fuͤrchtete, er werde bald im Besitz bes Hauptortes Rio Grande sein. Die meisten brasiliani⸗ schen Teuppen daselbst sind nicht an das kalte, feuchte, unangenehme Klima jener Provinz gewoͤhnt und ein großer Theil leidet durch das rauhe Wetter und Man⸗ gel an Oddach und Decken, so wie an der gehoͤrigen Bekleidung und gesunder Nahrung, daher Viele dienst⸗ unfaͤhig geworden und Krankheiten sehr unter ihnen auf geräumt haben. La Valleja's Gonchos hingegen sind al⸗ ler dieser Beschwerden gewohnt und achten sie nicht. Ob jene wirklich vorwaͤrts gehen, davon hatte man in Rio Janeitro noch keine Gewißheit, allein Viele aͤußer ten große Besorgnisse deshalb, um so mehr, da, wenn erst die brasilische Macht in Rio Grande uͤber⸗
wunden, keine mehr werde aufgestellt werden koͤnnen,
zum den Marsch der Sieger nach S. Paulo aufzuhal ten, wo, wie man schon wußte, die Einwohaer einige Besorgniß gleich nach der letzten Schlacht zwischen Al⸗ vear und Barbacena fuͤhlten.
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P am, 2. Novbr. Im heutigen blatte der Koͤnigl. Regierung hieselbst wird nachstehende, an den Staatsminister des Innern gerichtete, Allerhoͤchste Kabinets, Ordre zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht:
Mein Sohn des Prinzen Wilhelm Koͤnigl. Hoheit hat Mir angezeigt, daß die Landwehr⸗Bataillone des ihm untergebenen 3ten Armeekorps von den Staͤdten und Kreisen ihrer Ercgaͤnzungsbezirke zu dem jetzt vollen, deten Herbstmanöoöver mit ansehnlichen Unterstuͤtzungen an Geld und Geldeswerth versehen worden sind, und daß auch die Regierungen, Landraͤthe, Kreisstaͤnde und CA“ 5 db
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1* H 1““ Einsassen aller Klassen bei dieser Gelegenheit einen sehr ruͤhmlichen Eifer fuͤr das Landwehr⸗ Institut an den Tag gelegt haben.
Es gereicht Mir zum Vergnuͤgen, diese wohlthäͤti⸗ gen Handlangen und lodenswerthen Gesinnungen anzu⸗ erkennen, und Ich trage Ihnen daher auf, den betreffen⸗ oen Behörden, Staäͤnden, Staͤdten und Einsassen Mein Wohlgefallen uͤber den rühmlichen Eiser auszudruͤcken, mit welchem sie die Wichtigkeit des Landwehr „Instituts
anerkannt, und sein Gebdeihen gefoͤrdert haben. ““ den 4. Oetober 1827.
Potsdam, 4 g4s. Friedrich Wilhelm.
Merseburg, 28. Octbr. Der heutige Tag war von des Koͤnigs Maͤzestaͤt zur Ecoͤffnung des zweiten Landtags der Provinz Sachsen bestimmt worden. Die Landtags Abgeordneten versammelten sich daber diesen Morgen um 9 Uhr unter der Leitung des Allerboͤchst⸗ ernannten Landtags Marschalls, des Herrn Grafen zu Stolbderg: Wernigerode, in der Domkirche zu ei⸗ nem feierlichen Gottesdienste, welchem der Koͤnigliche Landtags Commissarius, Geh. Staatsminister v. Klewiz, in Begleitung der Militat⸗ und Civubehoͤrden, ebenfalls veiwohnte. Der Gottesdienst wurde mit gewohnter Wuͤrde gefeiert, und hierbei die Predigt von dem Con⸗ sistortalrathe Dr. Haasenritter gehalten, welcher im Schlußgedet fuͤr die ihren Anfang nehmende standische Versammlung den Segen des Hoͤchsten erflehte. Um 11 Uhr fand der Hr. Landtags Cemmissarius den Herrn Landtagsmarschall und die Abgeordneten in dem zu ih⸗ ren Berathungen gewaͤhlten Lokale versammelt, ertlaͤrte nach einer herzlichen Anrede den Landtag fuͤr eroͤffnet und uͤbergab dem Landtagsmarschall die zur Berathung des Landtaßs Allechoüͤchst bestimmten Gegenstaͤnde. Der Hr. Landtags⸗Marschall otückte in einer nicht minder heezlechen Gegenrede die Gesinnungen des ehrerbietigen
Dankes der Staͤnde fuͤr die Allerhoͤchste Gnade aus, 8 sie jetzt zum zweiten Mal vereinigt sind, — nach dem Schlosse
durch welche wor auf der Hr. Landtagscommissar sich lot zurückbegab, und der Lanstag eine kurze vorbereitende Siz⸗ zung vielt. Saͤmmtliche Herren Abgeordnete, so wie die er⸗ sten Militair und Civilbeamte, speiseten zu Mittag bei dem Herra Minister von Klewiz auf dem Schlosse, wobe Sr. Majestaͤt dem Koͤntge ein freudiges Lebehoch geru⸗ sen und hierauf der Wunsch fuͤr das fernere Gedeihen und Emporblühen der vor zwei Jahren herrlich degon⸗ nenen staͤndischen Einrichtung in der Provinz ausgesprochen wurde.
— Der Chirurg Wolf zu . felder Kreis der oyhne Kinder zu binterlassen starb, hat in seinem Testament der verarmten Kirche zu Kleinwoͤlkau 150 Thaler, der Schule zu Großwoͤlkau 150 Thaler mit der Bestimmung vermacht⸗ Buͤcher Charten, Tafeln und andere Lehrapparate von dem Zins ertrage anzuschaffen and der Gerichtsarmen⸗Kasse 20 Thaler fuͤr Arme uͤberwiesen. 1
Breslau. Ein Wohlthaͤter, der unbekannt bleiber
Stockwerkes im Vor⸗
will, hat den Ausbau des oberen dergebäͤude des Hospitals zum St. George zu Streh
len veranstaltet und die dazu noͤthig gewesene Summe
zur Dispositton gestellt.
Der Caͤmmerer Metke zu Oels hat die dort schon
so lange gewuͤnschte naͤchtliche Straßenbeleuchtung, b wohl in Heäensicht der dazu erforderlich gewesenen Uten silien, als auch der kuͤnftigen Unterhaltung der Beleuch⸗ tung selbst, durch seine lobenswerthe Thaͤtigkeit und Bemuͤhung zu Stande gebracht, ohne die dortige sehr gedruͤckte Caͤmmerei Kasse dabei in Anspruch zu nehmen Koͤͤnigsberg. Mit den A und An anzungen auf der kurischen und der 2 8- g an dem Seeufer bei Lochstaͤdt, sind solche For tschritte gemacht, daß diese Anpflanzungen im uͤppi⸗ gen Wachsthum stehen und die beiden Nehrungen vo
Sachsen Woͤlkau — Bitter⸗
rischen Nehrung,