1827 / 258 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 05 Nov 1827 18:00:01 GMT) scan diff

Memel und

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11“ 116““ Landwirthlchaftliche Verichte aus dem Innern des Reichs vom Ende September. II. Juüͤlich, Cleve, Berg. Koͤln. Die Wit⸗ terung war waͤhrend der ersten Halfte des Monats Sep⸗ Aͤember warm und fuͤr die Hafer, und Kartoffelnernote, so wie fuͤr den Weinstock ersprießlich, spaͤter ader wurde sie maeist truͤbe und von haͤufigen Gewirterregen und ülͤäaͤhlen Naͤchten begleiter. Jn den Feloern der Gemeinde Anutweiler, im Kreise Enskirchen, hat ein Hagelschlag an den Sommerfreuͤchten beoeutenden Schaden angertch tet. Die getaͤuschten Erwartungen von der Erxndte der Wienterfruͤchte sin? bereits in fruͤhern Berichten ange zeigt. Die Sommerf euͤchte sind nicht viel ergiebiger, da sie waͤhrend des vielen Regens im Augast ausge⸗ wachsen sind. Dee Ausbeute an Kavtoffeln scheint da gegen nach dem Regen noch ziemlich gut auezufallen; die Hoffnung auf ein gutes Weinjahr verltert sich aber mehr und mehr, da den Trauden die in der letzten Ent⸗ wickelungspertode noͤthige Waͤrme abgeht. 2 X. Nie derrhein. Kobdlenz. Die Erndote ist

in den verschiedenen Kreisen auch verschiedenartig aus gefallen, jedoch kann man sie im Ganzen nur olo mit⸗ telmaͤßig annehmen. Fuͤr die kuͤnftige Wintersaat war die Witterung guͤnstig, fuͤr die Kohlsaat dagegen nicht. Kartoffeln und Ruͤben sind in einigen Kreisen gut, in andern nur mittelmaͤßig ausgefallen, im Ganzen aber nicht schlecht. Außer Pflaumen und welschen Nuͤssen hat es beinahe gar kein Oost gegeben. . Der wenige Wein, welcher in diesem Jahre waͤchst, naͤhert sich der vollen Reife. Aachen. Der Landwirthschaft wart die Witterung des Septembermonats nur in sofern schaͤdlich, daß der in der zweiten Haͤlfte des Monats mehrmals eingetretene starke Regen die Ernète der Som, merfruͤchte sehr verzoͤgert hat, ein Schaden der jedoch dasdurch aufgewogen wird, daß eben eieses Regenwetter die Wiesen, Gaͤrten und Kartoffelfelder wohlthatig er⸗ frrischt hat, welche letztere besonders des Regens bedurf ten und nunmehr gedeihend stehen und eine reichliche

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Berichte uͤber den Gesundheitszustand aus dem Innern des Reichs vom Ende September.

I. Ostpreußen. Koͤnigsberg. Besonders herrschende Krankheiten und Sterbefaͤlle haben im Mo⸗ nat September sich nicht gezeigt. Gumbinnen. Die Sterblichkeit unter den Menschen hat den gewoͤhn⸗ lichen Grad ntcht uͤberstiegen, da sich keine besondere Krankheiten, außer den uͤbrigens nicht boͤsartigen Ma⸗

n, gezeigt haben. r.

5 2118” Westpre ußen. Marienwe rde r. In dem allgemeinen Gesunkdheitszustand der Menschen ist waährend des Monats Septemder keine wesentliche Ver⸗ aänderung vorgegangen. Wechselfieber und meistens dreitaäͤgige sind fortwaäͤhrend die vorherrschenden Krank⸗ heiten und in ihrer Haͤufigkeit epidemisch zu nennen. Doch sind sie da, weo die Kranken sich einer zweckmaͤßt⸗ gen aͤrztlichen Huͤlfe und einiger koͤ⸗perlicher Pflege er⸗ freuen, weder bdoͤsartig noch hartnaͤckig, erzeugen aber dagegen haͤufig Ruͤckfaͤlle. Auch Nervenfieber kommen nicht selten vor, sind jedoch bis jetzt nicht epidemisch. Die Ruhr hatte sich in dem Dorfe Grorzisno, Kreis Loͤbau, gezeigt, ist aber bald wieder verschwunden.

III. Brandenburg. Potsdam. Die Wit⸗ terung war der Gesundheit sehr zutraͤglich, so daß auch

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die kalten

und Wechselsieber, welche den g

mer hindurch geherrscht, sich seyhr vermindert habden, Hier und da zeigten sich gastrische Fiebver, Durchfäͤlle üund bei Kindern Ausschlagskrankheiten. Im Ost. unz Westpriegnitzschen Kreise kamen auch nervöoͤse Fieder vor; am dedeutendsten herrschte die Tpphus Krankheit im Dorfe Schoenfeld hei Perleberg; in Stolpe, Oberbar, üutmschen Kreises, schleicht das Scharlachfieber langsam sort; auch erhielten sich in Potsdam die Blattern bei den Ki dern einer Familie fernerweit den ganzen Mo⸗ nat hindu ch. Frankfurth. Außer den stark ver⸗ oreiteten Wechselfiebern, die mit in den Herdst uͤberzu⸗, gehen scheinen, waren die Krankheiten hauptsechlich ent,⸗ zuͤn lichen Charakters und bestanden besogoers in Hu, sten, hitzigen Rheumatismen, Gichtaff ktionen, Hals⸗ und Augenentzundungen, Darchfaͤllen, Ruͤhren und gal⸗ lichten Krankheiten. Das kindliche Alter wurde noch immer von dem Keichhusten und den Masern heimge⸗ sucht, welche letztere sehr allgemein, jedoch gutartig sind, und hin und wieder auch Erwachsene ergreifen. Die Sterblichkeit uͤberschritt nicht das gewoͤhnliche Verhaͤltniß. (Fortsetzung folgt.)

Koͤntgliche Schauspiele. DSonnabend, 3. Novdr. Im Opernhause: „Othello, der Mehr von Venedig,“ Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; nach dem Italienischen, von Gruͤnbeum. Musik von Rossini. mersaängeren: Desdemona, als letzte Gastrolle.)

Zu dieser Oper sind im Billet, Berkaufs Buͤreau wur noch Billets zum Parterre und Amphitheater zu

haben. Im Opernhause: „Pachter

Sonntag, 4 Novbr. Feldkuͤmmel von Tippelskirchen,“ Posse in 5 Abtheilun⸗ gen, von Kotzebue. Hierauf: „Ein Divert ssement.““

Im Schauspielhause: „Der Briefwechs 1,“ Lust⸗ spiel in 2 Abthetlungen, von A. v. Steigentesch. (Neu einstudirt.) Hierauf: „Phaͤdra,“ Trauerspiel in 5 Ab⸗ theilungen, von Ractne, uͤbersetzt von Schiller.

Montag, 5. October. Im Opernhause. Mit Al⸗ lerhoͤchster Special Genehmigung, zum Benesiz fuͤr die Koͤnigl. Kammersaͤngerin Mlle. Henriette Sontag: „Tancred,“ heroische Oper in 2 Abtheil. Musik von Rossini. (Mlle. Henr. Sontag wird hierin als Ame⸗ naide zum Letztenmate auftreten.

Nachdem die bei der Koͤniglichen Kammersaͤngerin Mlle. Heur. Sontag bis jetzt eingegangenen Anfragen um Billets zu dieser Vorstellung beruͤcksichtigt und solche den resp. Personen in’'s Haus geschickt werden sollen, wird ersucht, die desfallsigen weitern Meldungen unter Adresse der Koͤnigl. Kemmersaͤngerin Mlle. Sontag, Mohrenstraße Nr. 2, oder unter der, des geheimen ex, ped. Secretairo der Koͤnigl. Schauspiele Herrn Teich— mann, Unterwasserstraße Nr. 5. abgeben zu lassen. Die Billets zum dritten Range, dem Parterre und Amphitheater sind vom Freitag an, im Billet Verka ufs⸗ Buͤreau zu haben.

Abonnements und freie Entreen zur Oper: Tancred, sind ohne Ausnahme nicht guͤltig.

8 Preise der Plaͤtze:

Ein Platz in einer Loge des Koͤniglichen Range: 1 Thlr. 10 Sgr. Ein Platz in einer Parquet, Loge 1 Thle. Ein Platz in einer Loge des zweiten Ranget 20 Szr. Ein Platz in einer Loge des dritten Ranget 15 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. Ein Platz im Par⸗ quet 1 Thlr. Ein Platz im Parterre 20 Sgr.

Im Schauspielhause: „Die Rosen des Herrn von Malesherbes,“ ländliche Scene in 1 Aufzug, von Kotze⸗ bue. Hierauf: „Die Drillinge,“ Lustspiel in 4 Abthei⸗ lungen, von Bonin. ö11111X.“ IEEEe6* I1““

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(Müle. Henriette Sontag, Koͤnzgl. Kam⸗

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Kronik des Tages. Bekanntmachunag9.

Von den, seit dem Erscheinen des Postmeilenzeigers gekommenen Veraͤnderungen in den Stations, Ent nungen ꝛc. ist eine Uebersicht angefertigt worden, lche den Besitzern des Meilenzeigers, gegen Vorzei ng desselben, unentgeltlich verabsolgt wird. In Ber ist solche beim Portier des hiesigen Posthauses, in uͤbrigen Staͤdten der Monarchte bei der Postanstalt jenigen Ortes in Empfang zu nehmen, bei welcher Meilenzeiger gekauft worden Der General⸗Postmeister.

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Se. Durchl. der Herzog Wilhelm von Braun⸗ hweig⸗Oels, ist nach Braunschweig abgegangen. 8

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Abgereist. Seine Excellenz der General,Lieute⸗ nt, diesseitige außerordentliche Gesandte und bevoll⸗ chtigte Minister am Kaiserlich Russischen Hofe, von

choͤler, nach St. Petersburg.

Der General, Major und Kommandeur der ersten rde⸗ Diviston, von Alvensleben, nach Halle.

Der General⸗Major und Inspekteur der Garbe⸗ vallerie, Graf von Brandenburg, nach Weimar.

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Zeitungs⸗Nachrichten.

Paris, 29. October. Vorgestern haben die Ma⸗ ders der hiesigen Truppen von der Linie und von der rde begonnen. Die nach dem englischen System or⸗ isirte Fußartillerie, wo die Leute auf Baͤnken, die am stell des Protzkastens angebracht sind, transportirt rden, hat sich durch die Schnelligkeit ihrer Bewegun,

ganz besonders ausgezeichnet; sie steht hierin der enden Artillerie nicht nach, wenn sie sie nicht sogar rtrifft.

27 näͤmlichen Tage haben die Osagen die Ehre ge⸗ bt, Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Herzogin von Berry Aufwartung zu machen.

Unsere Schiffahrt hat, nach einem beinahe gaͤnzli⸗ n Stillstande von fuͤnfundzwanzig Jahren, seit der estauration, d. h. in einem Zeitraum von dreizehn Jah⸗ wie nachstehende Uebersicht beweist, eine so erstau⸗

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Berlin, Montag, den 5ten November 1827.

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nenswerthe Ausdehnung erfahren, daß man diesen Gegenstand öͤfters zuruͤckkoͤmmt,

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weilt. Die Gesammtzahl der franzoͤstschen Schiffe, welche

mit fremden Laͤndern autzerhalb traͤgt 820, traüche, PHummmag Der Verkehr mit den auswäaͤrtigen Euro⸗ paͤischen Laͤndern, mit Einschluß von Neu⸗ 1 Fundland, wird von 1800 Schiffen berrie, ben, die, im Durchschnitt zu 150 Tonnen gerechnet, zus ammen. . ...“ tragen. Die franzoͤsische Kuͤstenfahrt beschaͤf⸗ eees tigt endlich 5380 Schiffe, im Durchschnitt von 50 Tonnen; Süumma

Europa verkehren, wevon im Durchschuitt jedes 250 Tonnen 205,000 T.

be⸗

270,000

h.—

.. 269 000,

Im Ganzen fahren also 8000 franzöͤsische Schiffe, bie zusammen genommen . tragen. Dieses Handels Marine; die Zahl der dabei beschaͤftigten teute kann folgendermaßen berechnet werden:

820 Schiffe, bemannt mit 15 Leuten 12 300 Mann

1800 ¼ 10

18 000 53830 6 585

26 900

744 000 T. ist also der Bestand der franzönsaas

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8 3 Summa 57 Rechnet man hierzu die

Bemannun

schiffe, so ergiebt sich eine Zahl von wenigstens 80,000

erfahrnen und geuͤbten Seeleuten, wanigen Seekriege fuͤr den Seedienst schon ausge sind. Ländern fahrenden Schiffe betrifft, so koͤnnen wi Stolz sagen und beweisen, daß sich Schiffahrt nach allen Weltgegenden verbreitet hat. sind in diesem Jahre naͤmlich ausgeruͤstet worden: Zur Reise um die Welt und zur Ruͤck, n. kehr her Ching 8. . .. ... nach Ostindien. den Inseln Bourbon der Suͤdsee. Brasilieln. dem Plata. Strom 4 Mexico EL11“ Columbien. . ZI111616“*“ 2 3 4 35 2 9

und Mauritius

Haiti .„ 2„ 1 Nord⸗Amerika. den fremden Antillen Capeltrs . . ... Senegal und Gorea„ Martinica und Guadeloupxe.. Wie wichtig aber die Zunahme unseres

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auf die Industrie im Innern des Landes messen, wenn man erwaͤgt, daß

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