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8 Vor Gibraltar waren laut Nachrichten vom 16. v. M. zwei Transportschiffe aus England mit Truppen, der Warspite, und ein Amervikanisches Kriegs chiff auf ihrer Fahrt nach dem Mittellaͤnd. Meere vorbei passirt.
Einem Schreiben von Lloyds⸗Agenten in Gena⸗ vom 24. v. M. zufolge, hatte das K. Schiff Alacrity dort Depeschen aus Malta vom 8. fuͤr unsre Regierung gebracht. Admiral Codrington war in Malta und die 3 Admirale hatten zur Vollziehung ihres, den Griechen kundgemachten Willens eine Anzahl Fregatten und klei⸗ nere Schiffe bestimmt. Das K. Schiff Calypso war aus Civitavecchia in Malta angekommen.
Am 2. v. M. kamen die Schiffe Genoa, Asta und Albion von Navarin in Malta an, woselbst schon fruͤher auch der Talbot angelangt war; unser Linienschiff Isis, Sir Th. Staines, war dagegen nach Navarin abgeqangen.
Hr. Camacho ist am 7. Oet. von hier in Veracruz angekommen.
Gestern sanken Consols auf 82 ¾, stiegen aber wie der auf 83 ½, ¾7. Nun verkaufte ein angesehener Mokler fuͤr 300,000 Pf., und das Embargo u. s. w. in Constau⸗ tinopel wurde destaͤtigt. Consols fielen wieder auf 83 82 ⅞ und nach Schluß wurde noch zu ¾ gemacht. Wenn maͤchtige Spekulanten nicht alles dagegen angestrengt haͤtten, wuͤrde der Fall noch groͤßer gewesen sein. Um 2 Uhr standen Consols 82 ¼, ¾; fuͤr baar 7.
Rotterdam, 28. Nov. Das große Dampsschiff, der Atlas, das von der hollaͤndischen Regierung nur darum gebaut wird, um eine schnelle Verbindung zwi⸗ schen Holland nach den ostindischen Besitzungen zu ver.
mitteln, ruͤckt seiner Vollendung immer naͤher. Es liegt
gegenwaͤrtig in der Naͤhe der Werkstaͤtte der niederlän⸗ dischen Dampfschifffahrtsgesellschaft, schraͤg von Rotter⸗ dam gegenuͤber, um daselbst noch mit allem Noͤthigen versehen zu werden. Die : aufgestellt, und erregen wegen ihrer ungeheuern Staͤrke Erstaunen. Sie kosten allein an 400,000 boll. Gutden, und das uͤdrige am Schiffe, Holz, Eisen, Tane ꝛc. mit Arbeitslohn wird eben so hoch kommen. Es hat zwet Oefen zur Dampfbereitung, drei Cylinder, ist auf 300 Pferdekraft gebaut, und verbraucht fuͤr jede Pferdekraft, per Stunde Zeit, 8 Pfund Steinkohlen, was also einen Bedarf von 2400 Pf. fuͤr jede Stunde oder 57 600 Pf. fuͤr einen Tag von 24 Stunden erheischt. Nimmt man nun an, daß die Ueberfahrt in 6 Wochen geschieht, so hat das Schiff, blos um sich fortzu chaffen, eine Ladung von 2,419,200 Pf. Steinkohlen einzunehmen. Es scheint dieses fast unglaudlich, allein nach der V rsicherung eines
der bei dem Bau anzestellten Ingenieurs findet daber
gar keine Uebertreibung statt, und muß solches einleuch⸗ ten, wenn man in Anschlay bringt, daß die Ladungs⸗ faͤhigkeit des Schiffs 2200 Tonnen, also betnahe neun Millionen Pfund ist. Seine Laͤnge betraͤgt 250 Schah. Außer dem Boogspriet hat es 4 Masten, was wegen der Laͤnge erforderlich ist, weil bei guͤnstigem Wind Segel gebraucht werden. Die innere Einrichtung ist sehr zweck naͤßig, geschmackvoll, und einige Kajuͤten werden selbst mit Pracht eingerichtet. Es sind 3 Adtheilungen uͤbereinander, und ein großer Theil der Behaͤltnisse wird zum Aufbewahren der Steinkohlen verwendet werden. Jetzt steht es 10 Fuß tief im Wasser, doch wird es, wenn es beladen, 16 Fuß tief gehen. Im Verhaͤltniß zur Laͤnge ist die Breite unbedeutend, und odgleich das ganze Schiff so fest und dauerhaft gebaut ist, als man es nur hat bauen koͤnnen (so z. B. laufen die Balken auf dem Verdeck ꝛc. alle schràg und kreuzweiß, was dei andern Seeschiffen weniger der Fall); so wollen doch erfahrene Seeleute behaupten, daß es eben wegen seiner Laͤnge keinen starken Sturm aushalten, sondern durch en Wellenschlag wuͤrde zerbrochen werden. Die erst Probefahrt soll damit nach England angestellt werden. — Wie sehr uͤbrigens im Allgemeinen die Dampfschiff
Maschinerien sind hereits
fahrt zunimmt, und, trotz allen Bedenklichkeiten Einwuͤrfen, die deßhalb gemacht worden und noch gem werden, die gewoͤhnliche Schifffahrt immer mehe] mehr verdraͤngen wird, beweist die außerordentliche tigkett, die in Rocterdam herescht. Die Dampsse fahrtsgesellschaft beschaͤftigt jeden Tag an 1000 P schen, fast aus allen Klassen.
Vom Main, 7. Dez. Von dem Inhalte des! trags, mit weichem in der dritten oͤffentlichen Sit⸗ der baierischen Abgeordneten Kammer der Ministtn Innern den Gesetzentwurf wegen Ergänzung des oen Heeres einbrachte, theilen wir Naͤchstehendesg
Zuerst wurde der Stand des Coͤnscriptionswesen den fruͤheren Dezennten, das Cantonsregtement von! Januar 1808 beruͤhrt, welches zwar das Prineiy allgemeinen Malitatrpflichtigkett aufstellte, aber consequente Duͤrchfuͤhrung erledte; hierauf wurde ih gegangen auf das Conseriptionsgesetz vom Jahre h welches dasselbe Prinzip conseq genter durchfuͤhrte, se von einzelnen Maͤngeln und Mistaͤnden nicht frei e Dasselbe besteht aus 208 A tikeln, die Vorschriftm dessen Vollzug aus 360 §§., welchen noch uͤber 250 vellen und vielfaͤltige Erlauterungen nachfolgten; e laäͤngst wurde die Reviston mehrseitig dringend gewoßtg und es wird nun in Gemaͤßheit der fruͤhern lanestwe schen Antraͤge und hierauf — im Jahre 1825 — theilten allerhoͤchsten Versprechungen dieser Entwurf Wuͤrdigung und Berathung vorgelegt. Der Enta beruht auf nachstehenden Grundlagen: 1. Der jedesl lige Bedarf des stehenden Heeres soll nachhalttg gesich werden; 2. hiebei soll jeovoch auf die Interesen, d Wohlstand der einzelnen in ihrer Totalitaͤt den Ste bildenden Familien, auf Gewerbe, Kuͤnste und Wis schaften die geeignete Ruͤcksicht genommen und dem litairdienst nicht alle anderen Ruͤcklichten nntergeore werden, so weit dieses jedoch mit dem Beduͤrfnisse Armee, dann 3. mit der Gleichheit vor dem Geset, 4. mit der Gerechtigkeit vertraͤglich ist; 5. die Fornn sollen moͤglichst vereinfacht werden und das Verfaz die groͤßte Oeffentlichkeit erhalten.
Die Adlicht dieses Entwurfs geht bienach auf sequente, strenge Durchfuͤhrung des aufgestellten Gtt princips, auf Besettigung der Vielschreiberei, Erspanf von Zeit, Erleichterung der Ansaäͤßigmachung, so Herabsetzung der Pflichtigkeitsjahre und Erleich ten der Conseriptionstaxen. — Der Entwurf zerfaͤllt . Theile, wovon der erste die allgemeinen Bestim mum der zweite jene uͤber freiwilligen Zugang und der ü jene uͤber den allgemeinen Aufruf, Einberufung ul hiemit verbundenen weitern Anordnungen enthaͤlt. ” ser letzte Theil zerfaͤllt wieder in 7 Abschnitte, das h in 92 §5§.
In der am 3. d. gehaltenen vierten oͤffentsth Sitzung der gedachten Kammer wurde von dem M. ster des Innern und der Finanzen der Entwurf Gesetzes uͤber Ausscheidung der Kreis⸗ und Centralt uͤbergeben
Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt aus Wien vort Decemher die Naͤchricht, daß dem Vernehmen nach die landesherrliche Genehmwigung Se. Maj. des Koh zur Errichtung von 4 Jesuiten⸗Collegien in Gall zur Bildung der Theologen und der Jugend erfol
Ein Muͤnchener Blatt enthält folgendes aus M. lingen vom 1. Dezember:
In oͤffentlichen Blaͤttern liest man Beispiele, chen hoͤchst unangenehmen auffallenden Behandlung die Reisenden an den bzierischen Zollstationen, seit H. habung der neuesten Mauthgesetze ausgesetzt sind. Ur mehreren desfallsigen Ereignissen zeichnen sich beson die von dem Beizollamt Boldingen gefuͤhrten Deft dationsklagen gegen den wuͤrtembergischen R —ß aus H —l — n und Kaufmann
17. d. auf Köoͤniglichen Befehl zum
serei eine aus zwei Korvetten und
purden zertruͤmmert.
Kaufme und Hanke
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stand V — l aus A — g aus. Beiden wurde vom ffagten Beizollamt, ersterem wegen angeblicher D . im Betrag von 17 Kr., und dem letztern
raudation, 152 1t 1— 8 pegen 7 Kr., Chailen und Pferde confiecirt, jedoch dee erichtliche Untersuchung sprach beide zum großen Aer
ier der Beizollbeamten frei. Beide haͤtten demnach un⸗ herschuldet an Gut und Eyre Schaden gelitten, wenn zicht eine treue, strenge und gewissenhafte Untersuchung on Seite des hiesigen K. Lauogerichts Statt gefunden itte. Röß aus H—!—n hatte im Voraus die bei der Fonfiskation fuͤr Wagen und Pferde von Sachverstaͤndi en bestimmte Taxsumme bei eiuem hiesigen Hndlungs⸗ ause hinterlegt, und im Vorgefuͤhl seines Rechts und meden Beweis zu geben, daß er bei dem Eintritt in Haiern nie an Zoll Defraudation dachte, desümat, daß vie bedeutende fragliche Summe unter die Armen der sesgen Stadt vertheilt werden solle, welches auch un⸗ er der Leitung des Magistrats vor einigen Wochen ge chehen ist.“ b 1h
Dem. Sontag, die am 1. d. mit dem Dampfboot
kriedrich Wilhelm von Mainz abging, hat den Zweck ieser Art Reise: Bechleunigung, nicht erre cht, enn diees Scheff, welches Morgens um 6 Uhr on hier abfuhr, blieb eine Stunde unterhalb der gtadt auf einer Sandbank bei Walluf sitzen. An jaglich glaudte man es bald wieder flott machen zu janen, welches indessen erst Abends 7 Uhr geschah, „ daß man necht mehr weiter konnte. Viele Reit. sende uͤbernachteten zu Walluf, andere aber, unter denen sich auch Dem Sontag befand, brachten die Nacht, nachdem man sich bei einer Parthie Whist gut unterhaltemr hatte, im Dampfboote zu. Abermals soll die Ungeschicklichkeit des Steuermanns an diesem Zufall Schuld sein; man fuhr den andern Morgen um 5 Uhr ab, nachdem man zuvor den rechten Lootsen von Bin⸗
gen hatte kommen lassen. Aus Italien, 30. Novbr. Aus Genua ist am Schutze der Handels⸗
immer mehr um sich greifende Seeraͤu⸗ einer Brigg bestehen de Division von Kriegsschiffen nach der Levante abgesegelt. In Ancona wuͤthete in der Nacht vom 15. d. ein eftiger Sturm mit Blitzen, welcher mehrere in dem hafen vor Anker liegende Schiffe in die groͤßte Gefahr etzte. Das Anschwellen der Gewaͤsser, das Getoͤse des Reetes, das Heulen des Windes und das Klirren zer⸗ zmetterter Fenster und Ziegel verdoppelten den Schrek⸗ en. Ein flaches Fahrzeug versank, und mehrere Kaͤhne Auf der englischen Fregatte Dar⸗ outh wurde eine große im Hintertheile befestigte ei⸗ erne Kette zersprengt, und dabei einem armen Matro⸗ n aus Ancona das Bein zerschmettert. Der Sturm, er schon um 7 Uhr Abends begonnen hatte, dauerte ts 1 Uhr nach Mitternacht, wo er erst nachzulassen an⸗ ing. Die Ortsbehoͤrden leisteten den bedrohten Schif⸗ in allen moͤglichen Beistand. G Tuͤrkei. Nach einem Schreiben aus Constantino⸗ l vom 11. Novbr. (in der Allgem. Zeitung) soll die nach den letzten aus dem oͤsterreichischen Beobachter itgetheilten Nachrichten) om 10. von Seiten der Ge undten der verbuͤndeten Maͤchte dem Reis⸗Effendi uͤber chene Antwortsnote auf die von ihr gemachten Bedin ngen folgende Hauptpuukte enthalten: 1) Der Ver⸗ ag vom 6. Julius, der bis jetzt keineswegs annullirt i, verbiete den Verbuͤndeten, die griechische Frage nach em Wunsche der Pforte aufzugeben. 2) Die turkisch⸗ Seemacht habe das Gefecht von Navarin selbst veran⸗ aßt und dadurch den Anspruch der Pforte auf Scha enersatz verwickt. 3) Eine Froßherr um so weniger erwarten, als die Pforte zu einer Zeit benachrichtigt worden waͤre, daß ein Ereig
if, wie das von Navarin eintreten koͤnnte, im Falle “ ee“
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chiffe gegen die
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die Pforte nicht dem Rathe der Mißizung Gehoͤr gaͤbe oder ihrerseits sich einen Angriff zu Schulden kommen lteße. Der Schluß dieser Nore soll den Wunsch enthal⸗
ten, die Pforte moͤze die Pactfication Griechenlanes an⸗ er⸗ 6
v und daruͤber endlich eine guͤnstige Antwort theilen. b Ein Schreiben aus Corfu vom 11 Novobr. (eben⸗ falls in der Allgem. Zeitung) meldet: Die combinirten Escadren haben den Hafen von Navarin verlassen; Ad⸗ miral Codrington ist nach Malta, die Admiraͤle Rigny und Heyden sind nach Smyena gesegelt. Die Tuͤrken sollen die aus dem Treffen vom 20. Oktober geretteten Schiffe selbst zerstoͤrt haben. Idrabim Pascha hat sich mit seiner gesammten Macht nach Patras begeben und nur kleine Besatzungen in den Schloͤssern von Modon, Koron und Navarin zuruͤckgelassen. Einige vermathen, daß er nach Livadta uͤbergehen und sich mit dem Seras⸗ kier Reschid Pascha vereinigen werde. Ein franzoͤsisches Lintenschiff und eine Fregatte sind nach Alexandrien un⸗ ter Segel gegangen. Die franzoͤsische Brigg Zebra und die Locverte Cionne wurde nach Constantinopel beordert, um zur Verfuͤgung des Grafen Gailleminot zu stehen. Der Camdbrian ist nach Ae⸗yna, ein englischer Kutter nach Salonich geschickt worden.
Amertrka. Die oͤffentliche Schuld der vereinig⸗ ten Provinzen vom Laplata Stroom wird in einer Bot⸗ schaft der Regterung an den Congreß folgendermaßen angeschlagen: Londoner Anleihe 5 Mill. Dosars; Bank⸗ schalden 9 ½ Mill.; cteeulirende Fonds zu 4 bis 6 pCt. 5,800 000; anère Schulden 1,700 000; Fonds zur laͤn⸗ geren Fuͤhrung des Krieges für ein Jahr, im Full die der Regierung gemachten Anerbietungen angenommen wuͤrden, 12 Mill: zusammen 34 Mill. D. Die Aus⸗ gaben des Staats waͤhrend eines Friedensjahrs sind zu 2,200,000 D. Zinsen von 4 bis 6 pECt. füͤr die Staats⸗ schalo nedst dem Tilgungsfends derechnet, zusammen 4 500 000 D. Dagegen belaͤuft sich die Einnahme von Zoͤͤen und Stempel auf 2 500,000 D., und von direc⸗ ten Steuern auf 1 Mill. D., zu ammen 3 500,000 D.; also ergiebt sich ein Deficit von einer Mill Dollars, zu dessen Deckung der Verkauf von 500 Quodrat Leguas der schoͤnsten Laͤndereien zwischen Bahia Blanca und Meliuque vorgeschlagen wird, deren Werth sich zu 10 Mill. Doll. anschlagen laͤßt.
— Die neuesten Neu⸗Yorker Zeitungen (bis zum 8. Novemder) enthalten eine Menge Aufforderun⸗ gen an das Volk, sich den Bewerdungen des General Jackson um die Prasideatenstelle zu widersetzen, indem seine Gelangung zu dieser Waͤrde die Vernichtung der oͤffentlichen Freiheit und Wohlfahrt zur Folge baben und die Union in einen Militair⸗Staat verwandeln werde. Außerdem enthalten jene Blaͤtter nichts von erheblichem Jateresse.
— Nach den neuesten (in London angekommenen) mepicanischen Zeitungen (bis zum 11. Oetbr.) scheinen im Congreß ledhafte Debatten uͤber die, dem mepicani⸗ schen Gesandten in-Rom zu ertheilenden Instructionen in Betreff der Bischofs Wahlen in der Repablzk, statt gefunden zu haben. Nachdem entlich eine, eie J steuec⸗ tionen enthaltende Acte in beiken Kammern durchge⸗ gangen war, trat ein Deputirter, Namens Blasco, noch dagegen auf, mit dem Artrage, das Gesetz zu suspen⸗ diren und nicht an die vollziehende Gewalt gelangen zu lassen. In Folge der desfallsigen Verhandlungen ward jedoch schluͤßlich der Antrag verworsen und demnach wurden der vollziehenden Gewalt die fraglichen In⸗
Genugthuung koͤnne der
structiogen zugefertigt, um selbige in Ausfuͤhrung zu 8
Cuba. Die einzige
Colonie, welche Spanien von seinen ungeheuren Besitzungen in Amerika noch uͤbrig
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